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Kurkuma als natürlichen Entzündungshemmer?


Kisembo

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Geschrieben

Hallo,

ich habe schon oft gelesen, dass Kurkuma in vieler Hinsicht sehr gesund sein soll. Auf https://kurkuma.info/ habe ich nun aber genau gelesen, dass Kurkuma entzündungshemmend und schmerzlindernd sein soll. Auch auf die Haut soll es sich wohl gut auswirken. Ich persönlich hatte schon einige Schübe, wo ich auf kortisonhaltige Medikamente angewiesen war. Nach jeder Kur habe ich schlimme Probleme mit Magen- und Darm. Dazu dann manchmal sogar einen Pilz, eben weil mein Immunsystem total unten ist. Nun würde mich interessieren, ob sich Kurkuma auch auf Psoriasis auswirken kann. Mir ist wohl bei heftigen schüben bewusst, dass man da nicht um die Medis rum kommen kann. Das möchte ich auch gar nicht. Mich würde nur interessieren, ob man das Krankheitsbild mit Kurkuma eventuell generell etwas "senken" kann.

Erfahrungen?

LG

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

Hallo Kisembo,

willkommen hier im Psoriasis Forum.

In dem von dir angeführten obigen Link steht sehr viel Gutes und Richtiges. Dennoch wird es schwierig sein, dass Richtige [beim Lesen stellt man fest, dass sich die Argumente immer wiederholen] zu  verstehen; - denn der Link soll zum Kauf führen. - Wenn du hier rechts oben, in der "Suche..." Funktion "Kurkuma" oder Curcumin" eingibst, wirst du mehr Lesestoff/Erfahrungen finden, als dir lieb sein wird. - Ein Anliegen ist mir persönlich, vor "künstlichem" Curcumin zu warnen.

Auch ich selbst habe viel an diesen Berichten (mit zwischendrin "Gequake") teilgenommen und, wahrscheinlich bin ich der Einzige, der aus dieser Zeit hier noch schreibt und seit 2012 von der PSO geheilt bin [andere bezeichnen dies als "erscheinungsfrei"]. In vielen weiteren Berichten habe ich "etwas" zur richtigen Anwendung und/oder Kauf von "richtigem" Kurkuma geschrieben. - Erst vor wenigen Tagen zur Userin "Martina". Auch Bilder habe ich eingestellt, die sehr schön den Unterschied zeigen, zwischen guten und schlechtem Kurkuma. Leider wird immer mehr schlechtes Kurkuma verkauft (wegen der zunehmenden Nachfrage); - früher gab es nur sehr wenig Geschäfte, wo man Kurkuma kaufen konnte; - heute führt fast jedes Geschäft Kurkuma (leider meistens schlechtes). - Kurkuma ist kein Heilmittel ….  

In dem sehr ausführlichen Link ist mir vor allem diese Ausführung aufgefallen: (Kopie) "Es gibt unterschiedliche Arten, um Kurkuma regelmäßig einzunehmen. Die gängigste Darreichungsform ist als Gewürz in Pulverform zu unterschiedlichen Speisen. Wichtig ist hierbei vor allem auf die Qualität zu achten. Denn aufgrund des enormen Interesses, den die Kurkuma-Pflanze in den letzten Jahren erreicht hat, ist nicht immer eine einwandfreie Qualität des Gewürzes gewährleistet. Daher sollte das Herkunftsland Indien und nicht China sein, weil die Gewürze auf chinesischem Markt häufig mit synthetischen Stoffen gestreckt werden. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte unbelastetes Bio-Kurkuma verwendet werden".

Wovon ich keine Ahnung habe, ist, wie Curcumin sich   m i t   Medikamenten-Einnahme in unserem Immunsystem verhält.  

LG  Richard-Paul

Geschrieben

Am ausführlichsten und sehr geduldig hat Robert seine Erfahrungen immer wieder hier geschildert und andere haben es ihm nachgetan: 

Mir scheint die größte Herausforderung die Bioverfügbarkeit zu sein, also wie der Körper das Curcumin überhaupt verwerten kann. Die ist bei Kurkuma als Gewürz nach allem, was ich auch von Experten gehört habe, einfach nicht da. Das Spannende ist jetzt herauszufinden, wie und womit man Curcumin am besten "verpackt", damit der Körper es in der nötigen Dosis aufnehmen kann. Die jüngste Studie des deutschen Experten Jan Frank geht in die Richtung, ist aber an Ratten vorgenommen worden. Da ist es noch ein weiter Weg bis zur seriösen Anwendung beim Menschen. So lange muss jeder entscheiden, ob er sich einfach mehr Kurkuma an fast jedes Essen macht, Kapseln kauft, Kapseln selber baut oder abwartet.

Interessant könnte noch dieser Beitrag vom SWR sein: https://swrmediathek.de/player.htm?show=fae756a0-bb21-11e8-b070-005056a12b4c

 

 

 

  • + 1
Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Claudia:

Mir scheint die größte Herausforderung die Bioverfügbarkeit zu sein, also wie der Körper das Curcumin überhaupt verwerten kann

Sehr gute Hinweise von Claudia. - [Allerdings mit 2 Bemerkungen:  der Link "jüngste Studie …" ist nur in Englisch, und den Link "von Experten gehört …" kann man nur weiterlesen, wenn man sich anmeldet (was ich nicht mache)].

Sehr gut ist der 3. Link. - Was allerdings die Aussagen des Sprechers  betreffen, bin ich nur in Bezug auf die Milch nicht ganz seiner, gleichen Meinung. Auch über Milch (ein weiteres wichtige Thema von mir) haben wir in diesem Forum sehr ausführlich diskutiert.  Nach meiner eigenen Wahrnehmung (in vielen Geschäften) werden ca. 98 % der Milchsorten gekauft, die - nach meiner Meinung - ungesund sind für unseren Körper, unserem Immunsystem. Dies hängt mit der Zerschlagung der Fett-Moleküle zusammen, um eine längere Haltbarkeit zu erreichen; [die Meinungen der Experten und auch der Molkereien gehen hier weit auseinander]. Gesund sind nach m.M.  nur Rohmilch + Frischmilch, maximal 10 Tage haltbar, [nicht zu verwechseln mit Frischmilch, wo "länger haltbar" draufsteht = ungesund]. Des weiteren ist ein Problem, dass nach meiner Meinung der Rohmilch seit gut einem Jahr ein Mittel aus China zugesetzt wird, dass nicht deklariert (angegeben) werden muss; - macht die Milch auf ca. 10 - 12 Tage haltbar.

Zu Bioverfügbarkeit: Hier habe ich in dem von Claudia angegeben Thread von Robert (aus dem Jahr 2014) damals geschrieben: (auch hier kopiert):  

"... Aufgefallen ist mir dabei  der folgende Teil eines Artikels:  

http://www.zeitenschrift.com/artikel/kurkuma-gegen-jedes-leid-ist-ein-kraut-gewachsen#.U7T7QCyKDSd 

Daraus kopiert

"Obwohl die in der Kurkuma-Pflanze enthaltenen Toxine im „Gesamtpaket“ mit allen anderen Biostoffen der Pflanze uns zum Beispiel als Gewürz keinen Schaden zufügen, tun sie dies in isolierter Form unter Umständen sehr wohl. Im andern Fall kann es geschehen, dass synthetisch hergestelltes Curcumin komplett wirkungslos bleibt. Zwar ist der chemische Aufbau des Chemie-Curcumins und des Naturprodukts identisch. Doch gibt es einen Unterschied: Die chemischen Curcumin-Moleküle aus dem Labor sind geklont und folglich genau gleich. Im Gegensatz zum Curcumin-Molekül aus der Natur: Da ist keines wie das andere, jedes hat eine andere Form. Und offenbar ist es diese natürliche Vielfalt, die die Wirkung ausmacht."

Die entscheidenden Sätze habe ich farblich markiert. - Dies entspricht auch meinen chemischen Vorstellungen, dass zwischen Natur und Chemie - auch wenn das Produkt gleich ist - es einen Unterschied gibt (auch bei anderen künstlichen Nahrungsergänzungsmitteln)." - Ergänzung heute: über jeden farblich markierten Teil müsste man extra diskutieren (schwer zu verstehende Chemie).

Und damals (2014) habe ich in weiser Voraussage geschrieben: " Sollte sich die gute Wirkung längerfristig bestätigen, könnte ich mir vorstellen, dass "Kurkuma-Milch" eine Marktlücke auffüllt". - So ist es gekommen; auch viele meiner Bekannten und Verwandten nehmen (unabhängig von mir) inzwischen Kurkuma.

LG  Richard-Paul

Geschrieben
vor 37 Minuten schrieb Richard-Paul:

 ...Dies hängt mit der Zerschlagung der Fett-Moleküle zusammen, um eine längere Haltbarkeit zu erreichen;

Das ist falsch. Die 'Zerschlagung' der Fett-Moleküle - was soll das sein? Milch wird homogenisiert. Dabei werden die Fetttröpfchen (normal 10-30 µm) noch weiter verkleinert (zu 1-2 µm) damit die Milch nicht aufrahmt. Die Im Mund, dann im Magen und im Dünndarm, wo die Triglyceride (die Fette der Milch) in noch kleinere Tropfen von (Magen ~2000nm, Dünndarm 3nm) zerteilt werden geschieht das also sowieso.

µm= myMeter - 0,000.001 Meter (ein millionstel); nm=nanoMeter - 0,000.000.001 Meter (ein millardstel).

Mit der Homogenisierung wird keine längere Haltbarkeit erreicht. Dazu bedarf es der Pasteurisierung, der Ultrahocherhitzung oder der längeren Erhitzung. Mikrofilter sind inzwischen auch eine Option. Das hat aber alles nichts mit dem Fett zu tun, sondern zielt auf die Abtötung bzw Herausfilterung der Bakterien aus der Milch.

 

Geschrieben

Aus Wikipedia kopiert: (Diese Mitteilung habe ich auch noch von einer Molkerei! - Den Beitrag kann ich momentan nicht finden).

"Milchfett ist die Gesamtheit der Lipidbestandteile der Milch. Fett ist in der Milch der Inhaltsstoff mit dem am stärksten schwankenden Gehalt. Er liegt zwischen 3,2 und 6,0 %. Verantwortlich für diese Schwankungen sind neben der Rinderrasse vor allem die Fütterung, die Haltung und Gesundheit der Milchtiere. Ebenso ist dadurch die unterschiedliche Fettzusammensetzung bedingt.

Das Fett ist in der Milch in Form winziger Kügelchen oder Tröpfchen enthalten (Emulsion). Das eigentliche Milchfett ist von einer dünnen Hülle aus Lipiden (z. B. Cholesterin und Phospholipide) umgeben. Diese Lipide haben lipophile und hydrophile Molekülteile, die mit Fetten (lipophile Teile) bzw. mit Wasser und anderen polaren Molekülen (hydrophile Teile) wechselwirken können. Dadurch fungieren die Lipide als Emulgatoren und stabilisieren die kleinen Fett-Tröpfchen in der ansonsten wässrigen Milch.

In unbehandelter Rohmilch hat der Hauptanteil dieser Fettkügelchen einen Durchmesser von etwa 1 bis 5 µm. Unbehandelte Milch rahmt auf, d. h. die Lipidphase trennt sich und setzt sich nach kürzerer Standzeit auf der Oberfläche ab. Um diesem Effekt entgegenzuwirken, wird handelsübliche Frischmilch (neben Wärmebehandlung zur Erhöhung der Haltbarkeit) homogenisiert. Dabei werden die Lipidkügelchen auf einen Durchmesser von unter 1 µm „zerkleinert“.

Milchfett ist Träger der fettlöslichen Vitamine A, D, E und K."

Mich interessiert in diesem Beitrag auch mehr das Kurkuma!

LG  Richard-Paul

Geschrieben

Ein altes Sprichwort sagt:

„Wenn Zwei sich streiten, freut sich der Dritte.“.

Geschrieben

und inzwischen kann man Kurkuma genau wie Ingwerwurzeln am Stück bekommen.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)
Am 26.2.2019 um 07:23 schrieb Richard-Paul:
Zitat

Auch ich selbst habe viel an diesen Berichten (mit zwischendrin "Gequake") teilgenommen und, wahrscheinlich bin ich der Einzige, der aus dieser Zeit hier noch schreibt und seit 2012 von der PSO geheilt bin [andere bezeichnen dies als "erscheinungsfrei"].

@Richard-Paul

Einfach so geheilt oder wie ?

Mfg Majo

 

bearbeitet von Majo_Bü
  • 1 Jahr später...
Geschrieben

Es gibt ja etliche Fäden mit dem Thema "Kurkuma", aber der hier scheint mir der Jüngste zu sein. Daher hänge ich MaiLabs Video zum Thema mal hier an. Lohnt sich auch, wenn man sich für Kurkuma nicht interessiert. Sie beschreibt auch ein wenig das wissenschaftliche Arbeiten und beschreibt wie Stoffe gescreent werden - soviel zum Vorwurf der oft kommt die Wissenschaftler würden viele Stoffe einfach außer Acht lassen.

 

  • - 1
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Geschrieben

Biologisch mag das Video gut sein; chemisch nicht, wurde chemisch schlecht, bzw. viel zu wenig erklärt. @sia wird jetzt wieder nach Studien fragen, bzw. einzelne Wörter "zerlegen" .

Fazit: am gesündesten ist es, nichts zu essen; aber: ..... 

Übrigens bezweifle ich, dass im Glas "Kurkuma-Milch" war. - Alles weitere ist im Thread "Kurkuma" von @Kurkuma nachzulesen. 

Geschrieben

Noch zur Info von wem dieses Video kommt. Mai Thi Nguyen-Kim ist Dr. der Chemie. Weiss also wovon sie spricht und hat auf jeden Fall mehr Ahnung als Chemielaboranten deren Ausbildung wahrscheinlich um die 50 Jahre her ist. 

  • + 1
  • Haha 1
Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb sia:

Mai Thi Nguyen-Kim ist Dr. der Chemie

Warum hat die "Chemikerin ihres Vertrauens", wie sie sich selbst nennt, nicht erklärt, "wie" und "warum" Curcuma im Körper wirkt. Nur 2-mal wurde ganz kurz die Strukturformel eingeblendet, ohne zu erklären was die Atome und/oder Moleküle bedeuten für die Chemie unseres Körpers.

Mich hat das ganze Video an  Rezo  erinnert, der die  CDU zerlegen wollte. 

Die Youtuberin des Videos erklärt ja auf ihrem Kanal die ganze Welt in unendlich vielen Beiträgen. 

vor 3 Stunden schrieb sia:

... Fall mehr Ahnung als Chemielaboranten deren Ausbildung wahrscheinlich um die 50 Jahre her ist

Hast du dafür Studien?

vor 3 Stunden schrieb sia:

... wovon sie spricht ... 

Dann hätte sie das ja erklären können!

Mich interessieren hier im Forum mehr die Beiträge zur Praxis, wie sie @Pinie wieder schreibt.

  • Like 1
  • Danke 1
Geschrieben

Ich habe ein Problem mit Curcuma. Ich mag es gern aber ich habe festgestellt, alles was ich Immunstärkende Lebensmittel zu mir nehme verstärkt meine Probleme. 

Meine Freundin kommt aus Afghanistan. Die kennen sich dort mit Alternativen *Heilmittel* sehr gut aus. Ich bekam mal von ihr ein tolles Getränk. War super lecker. Dann hat sie mir erzählt das es halt nicht nur den Durst im Sommer gut löscht und auch die Hitze besser ertragen wird sondern das auch immunstärkend ist. 

Ich habe mir ein zweites Glas geben lassen und hab es drauf ankommen lassen was es mit meinem Körper macht. Drei Tage später hatte ich einen Schub. Das gleiche passiert wenn man Mann was kocht wo viel Ingwer rein kommt. 

 

Geschrieben

Problem bei Psoriasis ist natürlich, dass das "immunstärken" gar nicht so wünschenswert ist. Das Immunsystem ist ja schon "überstark"

Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb sia:

Problem bei Psoriasis ist natürlich, dass das "immunstärken" gar nicht so wünschenswert ist. Das Immunsystem ist ja schon "überstark"

Eine höchst merkwürdige Aussage unserer Chronobiolgin @sia, die hier ansonsten viel Gutes schreibt  mit unendlichen Studien im Forum, solange es um nachgewiesene Verhaltensmuster mit wiederkehrenden Erscheinungen im biologischen Ablauf in unserem Körper geht. - Nicht zu verwechseln mit den chemischen Abläufen in unserem Körper, die auch die Medikamente betreffen. 

Als unsinniger Vergleich: weil man beim Gehen stolpern kann, gehe ich nicht mehr spazieren. 

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Richard-Paul:

Eine höchst merkwürdige Aussage unserer Chronobiolgin @sia, die hier ansonsten viel Gutes schreibt ...

Hallo Richard-Paul,

ich muss leider zugeben, dass ich nichts verstanden habe. Mit chemischen Zusammenhängen kenne ich mich leider überhaupt nicht aus und in Biologie war ich leider auch nie die Leuchte.

Wirkt Kurkuma denn nun eher das Immunsystem-anregend oder nicht? Und ist es womöglich sogar noch kontraindiziert, wenn man mit einem Biological therapiert wird und zugleich täglich Kurkuma einnimmt?

(In meinem Fall konkret: Therapie mit Tremfya + täglich die Curcumin-Loges von Dr. Lodges 185-fache Bioverfügbarkeit im Vergleich zu einem herkömmlichen Kurkuma-Extrakt  + täglich D3 mit 2000 I.E. + Vitamin C ) 

(Kurkuma + D3 + Vitamin C nehme ich primär nun nicht wegen der Haut, sondern aus diversen anderen Gründen ein. Jedoch hatte ich das eine oder andere Mal den Eindruck, dass z.B. hier nur die Hälfte der täglich empfohlenen Kurkuma-Dosis von 2 Kapseln wiederum meiner Haut deutlich besser gefällt.) 

Evtl. kannst Du deine Antwort ja eher simpel gestalten und mir die Zusammenhänge so erklären, als wäre ich 5 oder 10 Jahre alt?  Das würde mir sicher weiterhelfen.

Vielen Dank dafür schon mal vorab smilie_happy_307.gif !   

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb C.T.H.:

Wirkt Kurkuma denn nun eher das Immunsystem-anregend oder nicht? Und ist es womöglich sogar noch kontraindiziert, wenn man mit einem Biological therapiert wird und zugleich täglich Kurkuma einnimmt?

Hallo C.T.H.,

das hängt mit den Entgiftungsenzymen, Deiner Entgiftungsfähigkeit und den Medikamenten zusammen, die Du noch nebenbei einnimmst. Im Internet habe ich dazu folgendes gefunden, aber nur wichtige Abschnitte von den Seiten herauskopiert, man sollte aber natürlich auch alles lesen:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Cytochrom_P450_3A4

Einige Stoffe induzieren das Enzym, andere hemmen es. Durch eine Enzymhemmung können die von ihm abgebauten Stoffe kumulieren, das kann so weit gehen, dass dadurch die toxische Schwelle überschritten wird. Bei einer Enzyminduktion kann ein Substrat soweit abgebaut werden, dass der Blutplasma-Wirkspiegel nicht mehr erreicht wird.

Induktoren
Hyperforin im Johanniskraut
Ingwer
Knoblauch
Lakritze

Hemmer
6',7'-Dihydroxybergamottin, Bergamottin und Naringin in Grapefruitsaft[6]
Gelbwurzel
Ginseng

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Arzneimittelwechselwirkung

 

Neben Medikamenten können auch Nahrungs- und Genussmittel mit Arzneimitteln interagieren. Das Standardbeispiel ist die gegenseitige Wirkungsverstärkung von Alkohol und Beruhigungsmitteln. Alkohol,[9] Nikotin und Koffein sind als pharmakologisch wirksame Substanzen im Zusammenhang mit eingenommenen Medikamenten zu werten. Rauchen führt zum beschleunigten Abbau vieler Arzneistoffe und damit zu kürzerer Wirkung, schwarzer Tee verringert die Aufnahme vieler Wirkstoffe in den Körper.[9] Bei Einnahme von Monoaminooxidase-Hemmern werden Tyramin-haltige Lebensmittel vermieden.[10]

Nicht nur Johanniskraut,[11] Ingwer, Ginkgo,[11] Knoblauch oder Lakritze sind Induktoren eines Cytochrom P450s Enzyms, während Grapefruitsaft,[12] Baldrian, Gelbwurzel, Sternfrucht oder Ginseng das Enzym hemmen. Der Verzehr von Nahrungsmitteln der ersten Gruppe vermindert die Aufnahme und Wirksamkeit vieler Arzneimittel, kann aber bei fettlöslichen Wirkstoffen die Aufnahme verbessern. Der Verzehr von Nahrungsmitteln der zweiten Gruppe hemmt den Abbau vieler Arzneistoffe und führt damit zu verlängerter Wirkung.[13]

https://www.gelbe-liste.de/arzneimitteltherapiesicherheit/cyp-interaktionen/cyp1a2

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Cytochrom_P450_1A2

Die Genexpression des CYP1A2 wird durch verschiedene Nahrungsbestandteile induziert. Gemüse wie Kohl, Blumenkohl und Broccoli erhöhen den Cytochrom-P450-1A2-Spiegel. Niedrigere Level bei Menschen in Südostasien scheinen mit der Zubereitung dieser Gemüsesorten in Curry-Gerichten unter Verwendung von Kreuzkümmel und Kurkuma zusammenzuhängen; diese Gewürze hemmen das Enzym.

http://www.ms-stiftung-trier.de/wunderwaffe-kurkuma/

Der Konsum solch großer Mengen Curcumin ist zudem nicht frei von Wechsel- und Nebenwirkungen. So können in der Leber Wechselwirkungen zwischen Curcumin und den Enzymen der Cytochrom-P450-Familie auftreten, aber welche Auswirkungen das genau hat, ist unklar. Im "Annals of Oncology" wurde 2018 allerdings in einem Leserbrief von zwei Fällen berichtet, bei denen die Einnahme von Kurkuma bei zwei Brustkrebspatientinnen den Wirkspiegel von Everolimus (Afinitor®), einem Krebsmittel, stark gesenkt hatte. Auch wurden Wechselwirkungen mit den Krebsmedikamenten Palbociclib, Capecitabin und Enzalutamid beobachtet. Auch wenn Kurkuma, in der Regel, gut verträglich ist, berichten einzelne Publikationen von Auftreten allergischer Reaktionen wie Ekzemen, Nesselsucht und toxischer Leberentzündung.

Auf folgender Seite bitte erst alle sich öffnenden Tafeln schließen. Hier werden Zusammenhänge sehr gut erklärt.

https://www.medumio.de/leber-entgiften/

Phase 1 – Anhängsel

Die Giftstoffe werden mit Sauerstoff angereichert, das heißt oxidiert, um sie wasserlöslich zu machen. Diese Reaktionen werden durch die Cytochrom P450-Enzyme getätigt, dabei fallen jedoch immer auch freie Radikale an (oxidativer Stress), die mit Antioxidantien neutralisiert werden müssen.

Die Enzyme benötigen für die Reaktionen Co-Faktoren, die über eine gesunde Ernährung gedeckt werden sollten – Kupfer, Mangan, Eisen und Selen sind hier die wichtigsten.

Daher ist eine gesunde und vielseitige Ernährung mit reichlich Obst, Gemüse und hochwertigen tierischen Produkten so notwendig, um auch den Bedarf von Co-Faktoren zu decken.

Phase 2 – Konjugationsphase

In dieser Phase werden andere Gruppen an das Molekül angehängt, um es wasserlöslich zu machen, wie etwa Schwefel-, Methyl-, Acetyl- oder Glucuronsäure-Gruppen.

Kombucha wirkt übrigens unter anderem deswegen so entgiftend auf die Leber, weil Kombucha viel Glucuronsäure enthält.

Die Schwefelgruppen für die Phase 2 werden aus schwefelhaltigen Aminosäuren (Cystein und Methionin) oder aus der Nahrung (Zwiebelgewächse, Fisch und Meeresfrüchte) gewonnen, die Methyl-Gruppen über Vitamin B12 und Cholin (hochwertige tierische Lebensmittel wie Rinderleber/Innereien, Fisch und Bio-Eier).

Die wasserlöslich gemachten Stoffe aus Phase 1 + 2 werden in der Regel an den Urin weitergegeben und ausgespült. Sollten die Modifikationen aus Phase 1 + 2 dafür jedoch nicht ausreichen, wird in Phase 3 die Galle mit einbezogen.

Phase 3 – Ausscheidung

Phase 3 bezeichnet die Ausscheidung der Stoffe über den Darm. Die nach Phase 1 + 2 immer noch unlöslichen Stoffe werden mit Gallensäuren gelöst und an den Darm abgegeben, um im Kot zu landen. An dieser Stelle ist ein gesunder Darm absolut notwendig, damit diese Stoffe nicht wieder über Löcher im Darm (Leaky Gut Syndrom) zurück in den Körper gelangen können.

Immer, wenn jemand seine Leber entgiften will, sollte daher auch auf eine Gesundung des Darms geachtet werden.

https://www.carrotsandcoffeecollege.de/blog/gute-und-schlechte-entgifter/

 

Starke Phase 1 und schwache Phase 2

Nun ist es so, dass es Personen gibt, die z.B. eine hohe Aktivität und Menge an Phase-I-Entgiftungsenzymen und gleichzeitig eine geringe Aktivität und Menge an Phase-II-Entgiftungsenzymen aufweisen. Eine solche Konstellation geht immer mit einer erheblichen Bildung von toxischen Zwischenprodukten aus Phase I einher und führt gleichzeitig dazu, dass diese nicht schnell und ausreichend genug durch Phase-II-Enzyme abgebaut werden können. Hinzu kommt, dass es durch diese gesteigerte Phase 1 auch zur Bildung von mehr freien Radikalen kommt, die eine gute Versorgung mit Antioxidantien und eine ausreichende Bildung von antioxidativen Enzymen erforderlich machen, damit der Körper keinen Schaden durch die Zwischenprodukte aus der aktiven Phase I nimmt. Als Folge einer solchen beschriebenen Enzymkonstellation kommt es also zu einer erhöhten Bildung giftiger Zwischenprodukte aus Phase I, die zu oxidativen Stress und den dadurch hervorgerufenen Entzündungen, Zellschäden und Zellentartungen führen können. Es handelt sich bei einer Person mit dieser Genkonstellation aus hoher Phase I und schwacher Phase II demnach um einen schlechten Entgifter, der meist öfter oder früher an chronischen Krankheiten oder Krebs erkrankt und das besonders, wenn er nicht gut mit Mikronährstoffen und Antioxidantien versorgt ist.

Schwache Phase 1 und starke Phase 2

Anders sieht es aus, wenn ein Mensch über eine geringe Phase-I- und eine hohe Phase-II-Enzymaktivität verfügt. Ein solcher Mensch produziert dann weniger toxische Phase-I-Zwischenprodukte, weil er weniger Phase-I-Enzyme oder weniger aktive Phase-I-Enzyme bildet. Gleichzeitig verfügt eine solche Person aber über eine schnelle Phase II, welche die toxischen Zwischenprodukte schnell abbaut. Die Folge einer solchen Enzymkonstellation ist demnach eine geringe Akkumulation von toxischen Zwischenprodukten und zeitgleich eine schnellere Entsorgung derselben. Dies macht Menschen mit einer solchen genetischen Ausstattung zu Super-Entgiftern bzw. Schnell-Metabolisierern. In der Bevölkerung existieren sowohl schnelle, langsame als auch normale Metabolisierer, die vor allen durch diese Unterschiede in den Enzymaktivitäten und Enzymmengen erklärt werden können. 

  • Danke 1
Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Pinie:

... das hängt mit den Entgiftungsenzymen, Deiner Entgiftungsfähigkeit und den Medikamenten zusammen, ...

Der beste Beitrag, den ich hier seit langem gelesen habe. Den sollte sich jede/r mehrmals durchlesen.

Vielen Dank.

Geschrieben (bearbeitet)

Wow ... @Pinie ... für die große Mühe, die Du Dir mit der Antwort gegeben hast. 

Grundsätzlich denke ich mal, dass mit meiner Entgiftungsfähigkeit und mit meinen Enzymen alles soweit im Rahmen und i. O. ist, da ein Besuch beim Immunologen vor ca. 1,5 Jahren keine Auffälligkeiten ergab. 

Und an sonstigen Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln, außer den oben bereits aufgezählten, nehme ich nichts ein. (Nur von Frühjahr bis Sommer zus. noch ALLVENT Kapseln gegen Allergie.)
Jedoch: leider, leider lässt mich Deine Antwort aber mit noch mehr ??? zurück, da ich bestenfalls die Hälfte davon überhaupt verstehe.  Ist mir einfach viel zu komplex (wobei das aber bitte von mir jetzt nicht böse gemeint ist)  smilie_frech_155.gif .

Es war kein Joke, sondern ganz ernst von mir gemeint, das mit der Bitte um Erklärung als wäre ich 5 oder 10 Jahre alt... und hätte noch nie etwas von Enzymen, biologischen Zusammenhängen oder von Chemie gehört.

Dennoch danke und herzliche Grüße, 👩  Christiane

bearbeitet von C.T.H.
  • + 1
Geschrieben

Beim ersten Lesen ist man von den vielen Informationen erst mal ueberfordert, das ist klar, aber man muss sich eben mit allem mehr beschaeftigen. Man kann nicht einfach zackzack sagen, mach das so oder so. Die Aussage ist, manche der oben genannten Lebensmittel hemmen oder foerdern die Enzyme, die in der Leber auch fuer den Medikamentenabbau zustaendig sind. Ich finde, die in den beiden letzten Links erklaerte Entgiftung ist wirklich sehr verstaendlich erklaert, das gelingt nicht jedem so gut.

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