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"Alternativ"-Medizin - Fluch oder Segen?


sia

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Geschrieben

Ich hab's ja schon ab und an mal erwähnt - sog. Alternativ-Medizin , aber auch Ernährungs-Überzeugungen, HokusPokus aller Art ist eine Art Hobby von mir. Manchmal ist es zum Lachen, manchmal zum Staunen, manchmal ärgerlich und manchmal auch sehr traurig.

So z.B. die Ergebnisse einer Kohortenstudie* bei 1,9 Millionen Krebskranken. Das traurige Ergebnis lautet: Wer sich bei einer Krebserkrankung zusätzlich komplementär-medizinischen (also alternativ-medizinischen) Therapien unterzieht stirbt früher, als Menschen die das nicht tun. Wobei das nicht heißt, dass die komplementären Behandlungen per se schädlich sind. Menschen die zu solchen Behandlungen greifen, neigen allerdings dazu effektive Therapieformen nur zum Teil oder zu spät zu nutzen.

Skyler B. Johnson, MD; Henry S. Park, MD, MPH; Cary P. Gross, MD; James B. Yu, MD, MHS: Complementary Medicine, Refusal of Conventional Cancer
Therapy, and Survival Among Patients With Curable Cancers, JAMA Oncology, 19.7.2018

Wohl eines der berühmtesten Opfer des Glaubens an sog. alternative Medizin in den letzen Jahren ist wohl Steve Jobs - der (Mit)Begründer von Apple

 

*Kohortenstudie: eine Kohorte ist eine Gruppe bei deren Mitgliedern ein Ereignis zu fast dem selben Zeitpunkt  auftritt. Z.B. sind alle Schüler die im gleichen Jahr eingeschult werden eine Kohorte. In diesem Fall ist es eine Gruppe von Menschen, bei denen fast zum gleichen Zeitpunkt ein Krebs diagnostiziert wurde. Innerhalb so einer Kohorte kann man nun die Menschen nun nach unterschiedlichen Eigenschaften einteilen und vergleichen 

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Geschrieben

Kohorten lese ich heute zum ersten Mal. Demnach wuerde als weiteres Beispiel auch das chinesische Horoskop unter diesen Begriff fallen.

Geschrieben

Gestern Abend, nach dem wunderbaren französischen Film bei ARD, sahen wir dann anschliießend noch diese interessante Sendung über Studien:

https://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/sendung/exclusiv-im-ersten-fake-science-102.html

 

Geschrieben

Der französische Film war echt unterhaltsam , er hat mir gut gefallen.

Die anschließende Sendung über die Studien fand ich sehr interessant und aufschlußreich.

Da stellt sich einem die Frage, wem kann ich noch Glauben schenken?:blink:

  • + 2
Geschrieben

An erster Stelle interessiert immer nur das Geld, nicht die Gesundheit der Menschen, deshalb kann man keinem vertrauen.

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2018/07/13/novartis-trennt-sich-von-antibiotika-forschung

Letzter Absatz daraus:

Ein weiterer möglicher Erklärungsansatz ist, dass die Behandlungszeiten mit Antiinfektiva grundsätzlich kürzer sind als bei chronischen Erkrankungen. So raten die Analysten der Investmentbank Goldman Sachs in einer Pharmamarktstudie ihren Kunden, besser in Therapien zu investieren, die nicht in absehbarer Zeit zur Heilung führen. Zu dieser Hypothese würde passen, dass Novartis-CEO Narasimhan seinen künftigen Fokus auf chronische Erkrankungen legt.

  • Wirklich schlecht 1
Geschrieben

 Neuer Medikamentenskandal mit “ Valsartan“.

Im Internet kann man sich darüber informieren. Das Medikament kann krebsauslösend sein. Große Rückrufaktion. 

Nachahmerprodukte der Generika , dann noch teilweise in China hergestellt, hat diese neue schlechte Nachricht ausgelöst. Der Wirkstoff von Valsartan wurde teilweise von einem chinesischen Pharmakonzern mit einem Nitrosam verunreinigt „Nitrosadimethaylamin“.  Dieses Valsartan nehme ich seit 6 Jahren, da bin ich aber froh, daß mein letztes Medi von der TAD Pharma hergestellt wurde, die davon nicht betroffen sein soll. Die Informationen bekam ich  von meiner Apotheke. Morgen gehe ich wegen Abklärung der Sache zu meinem Hausarzt und lasse mir ein anderes Medi verschreiben, wenn er einverstanden ist.  Ich finde das alles furchtbar.

Geschrieben
vor 22 Stunden schrieb Pinie:

Kohorten lese ich heute zum ersten Mal. Demnach wuerde als weiteres Beispiel auch das chinesische Horoskop unter diesen Begriff fallen.

Verstehe nicht was du damit meinst. Nur weil du einen Begriff nicht kennst musst du ihn nicht lächerlich machen. Und nein 'das chinesische Horoskop' würde nicht unter den Begriff fallen. Wenn, dann Menschen die daran glauben.

vor 8 Stunden schrieb Pinie:

sahen wir dann anschliießend noch diese interessante Sendung über Studien:

Ja, die Sendung habe ich mir angeschaut, leider nichts neues erfahren. Die unseriösen Zeitschriften und auch sog. Fachkonferenzen um die es hier  hauptsächlich ging sind leider keine neu Erscheinung, sondern schon einige Jahre ein Problem.  

Die Doku lief nun unter dem Label “Fake science" - allerdings geht es hier gar nicht um gefälschte Wissenschaft, sondern um betrügerische Publikationen und Konferenzen. In dem Film wurde mehrmals die Zahl 5000 genannt. So viele deutsche Wissenschaftler sollen diesen Fake-Publikationen aufgesessen sein. In welchem Zeitraum und obs Studenten, Doktoranden oder Professoren waren wird nichts gesagt.

Inzwischen gibt es einige richtige Wissenschaftler die der Zahl die in der Doku genannt wurde nachgehen. Um die Hintergründe solcher Fake-Journale überhaupt zu verstehen sollte man sich dann mal einlesen, bevor man die ganze Wissenschaft in die Tonne tritt. Wer mit dem wissenschaftlichen Betrieb nichts zu tun hat ist natürlich von so einer Doku entsetzt. Das kann ich verstehen. Nur sollte man sich dann schon ein wenig weiter informieren, bevor man da seine Meinung bildet.  Ich bin im Prinzip gerne bereit dazu was zu schreiben - nur hat das alles gar nichts mit dem Thema zu tun. Denn selbst, wenn das ein strukturelles Problem der Wissenschaft wäre (auch wenn es solche Probleme gibt) - was es nicht ist - hießen die Fehler beim einen nicht, dass etwas anderes damit besser wäre, z.B. sog. alternative Medizin Scharlatanerei.

vor 6 Stunden schrieb Matjes:

Da stellt sich einem die Frage, wem kann ich noch Glauben schenken?

"Glauben" liebe Matjes ist ein Begriff aus der Religion. Alles - auch (richtige) Wissenschaft ist Menschenwerk und da gibt es das ganze Spektrum, das es auch sonst gibt. Wissenschaftler sind ja moralisch keine besseren Menschen, sie sind evt. auf ihrem Fachgebiet die besser ausgebildeten Menschen, aber das war's dann schon. Auch unter Wissenschaftlern gibt es schwarze Schafe, das ist etwas, dass die Wissenschaftsgemeinde wirklich schockiert.  

Das worum es in der Doku ging ist vergleichbar mit Betrügern die als Polizisten verkleidet Leute abzocken. Ist deswegen der ganzen Polizei nicht mehr zu trauen? Und sogar bei der Polizei gibt es welche die ihre Stellung missbrauchen - eben genauso wie in der Wissenschaft. Das muss gesehen, dem muss nachgegangen und entgegengewirkt werden.

Und - um mal zum Thema zurück zu kommen - Betrüger gibt es natürlich auch in der sog. 'alternativen' Medizin. Und während es bei wissenschaftlich basierten Methoden noch etliche Kontrollinstanzen gibt fallen die bei den, angeblichen alternativen Methoden ganz weg.

vor 4 Minuten schrieb Waldfee:

Ich finde das alles furchtbar.

Ja, ist nicht gut. Und ein gutes Beispiel für das was ich gerade schrieb. Es wurde zumindest kontrolliert (es geht um N-Nitrosodimethylamin)  und vorsorglich gehandelt. Wobei die WHO und die EU den Stoff als „wahrscheinlich krebserregend“ einstuft. Aber es ist vollkommen richtig, als Patient verunsichert das und ist beängstigend - auch, weil man viele Gefahren nicht in die richtigen Proportionen bringen kann. Viele ganz alltägliche Dinge die wir tun oder essen können gefährlich sein. In dem Fall ist es ein ähnlicher Stoff den wir z.B. mit gepökeltem Fleisch zu uns nehmen.

 

vor 3 Stunden schrieb Pinie:

An erster Stelle interessiert immer nur das Geld, nicht die Gesundheit der Menschen, deshalb kann man keinem vertrauen.

Das ist eine Verallgemeinerung, was soll die aussagen? Ja, viele sind an Geld interessiert und viele auch nicht. Ja,  Wissenschaftler verdienen ihren Lebensunterhalt mit Forschung, Ärzte mit der Behandlung von Patienten. Allerdings sind die meisten davon nicht reich geworden. Ich schreibe hier übrigens nicht für Geld. Du etwa?

Es gibt ein Sprichwort "Vertauen ist gut, Kontrolle ist besser" das hat aber nichts mit Geld zu tun, sondern mit 'der Natur des Menschen". 

Geschrieben
vor 42 Minuten schrieb sia:

"Glauben" liebe Matjes ist ein Begriff aus der Religion. Alles - auch (richtige) Wissenschaft ist Menschenwerk und da gibt es das ganze Spektrum, das es auch sonst gibt. Wissenschaftler sind ja moralisch keine besseren Menschen, sie sind evt. auf ihrem Fachgebiet die besser ausgebildeten Menschen, aber das war's dann schon. Auch unter Wissenschaftlern gibt es schwarze Schafe, das ist etwas, dass die Wissenschaftsgemeinde wirklich schockiert.  

Das worum es in der Doku ging ist vergleichbar mit Betrügern die als Polizisten verkleidet Leute abzocken. Ist deswegen der ganzen Polizei nicht mehr zu trauen? Und sogar bei der Polizei gibt es welche die ihre Stellung missbrauchen - eben genauso wie in der Wissenschaft. Das muss gesehen, dem muss nachgegangen und entgegengewirkt werden.

Und - um mal zum Thema zurück zu kommen - Betrüger gibt es natürlich auch in der sog. 'alternativen' Medizin. Und während es bei wissenschaftlich basierten Methoden noch etliche Kontrollinstanzen gibt fallen die bei den, angeblichen alternativen Methoden ganz weg.

vor einer Stunde schrieb Waldfee:

Sia, da stimme ich dir vollkommen zu. 

Man macht sich halt manchmal so seine Gedanken , aber ich hatte nicht vor, die gesamte Wissenschaft und alle Studien zu verteufeln. 

Ich profitiere ja selbst davon; wenn es die Biologika nicht gäbe, ginge es mir mit Sicherheit heute schlechter.

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