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Wie habt Ihr es geschafft, nicht alles so schwarz zu sehen?


Luna49

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo und ein frohes neues Jahr ersteinmal,

 

Ich war lange nur stiller Mitleser in diesem Forum aber heute war mir sehr danach mich anzumelden.

Ich habe die PSO seit 14 Jahren, also seitdem ich 14 bin. Im Laufe der Jahre wurde es immer mehr und 2017 entschied ich mich zum ersten Mal für einen stationären Aufenthalt in der Hautklinik. Fumaderm habe ich leider nicht vertragen, allerdings war ich nach dem Klinikaufenthalt durch die Bestrahlungstherapie und das Cremen nahezu erscheinungsfrei. In den Wochen in denen ich erscheinungsfrei fühlte ich mich wie ein anderer Mensch. Durch diese krasse Veränderung in so kurzer Zeit, wurde mir irgendwie nochmal bewusst, wie sehr mich die Schuppenflechte hemmte und ich mich selbst dadurch einschränkte.

Leider war es nicht von langer Dauer und nach wenigen Wochen habe ich, laut den Ärzten infektbedingt, einen heftigen Schub Psoriasis Gutatta bekommen. Leider hat der sich größtenteils manifestiert und ist seitdem durch Cremen und Lichttherapie auch nicht so richtig in den Griff zu bekommen. Somit hab ich jetzt die Schuppenflechte eigentlich noch schlimmer als sie vorher schon war. Vorallem an Stellen, die vorher nie befallen waren. Zum ersten Mal hatte ich im Zuge dieses Guttatta Schubes auch den übelsten Juckreiz. Vorallem nachts brannte und juckte meine Haut so dass ich nicht oder kaum schlafen konnte.

Der letzte Klinikaufenthalt lag zu dieser Zeit noch nicht allzu lange zurück und irgendwie war ich auch  nicht bereit, gleich wieder in die Klinik zu gehen.

Ich war noch mehrere Male ambulant in der Klinik. Vorallem auch weil der Verdacht auf PSA bestand. Zum Glück hat sich dieser Verdacht nicht bestätigt.

Trotzdem wurde mir in dieser Zeit Hoffnung darauf gemacht, dass ich Cosentyx bekomme. Den wechselnden Ärzten in der Klinik zufolge, wurde mir dann aber eine Behandlung mit MTX angeboten. Durch Berichte von anderen Patienten habe ich, wenn vielleicht auch nicht begründbar, eine richtige Abneigung gegen MTX entwickelt. Die Aussage einer Ärtzin, dass sie mich damit gerne verschonen möchte, weil ich noch jung bin und sie mir ein langes Leben ohne diese möglichen, heftigen Nebenwirkungen wünscht, bestätigte mich darin MTX nicht zu nehmen. Auch vorher schon hatte ich die Befürchtung, dass MTX meine Lebensqualität eher mindert als steigert.

Vor zwei Wochen war ich wieder ambulant in der Hautklinik und habe mich für einen erneuten stationären Aufenthalt in der Klinik entschieden. Im Februar ist es soweit..

Wenige Tage darauf hat mich erneut ein Infekt heimgesucht. Mein Hausarzt hat mir Antibiotika verordnet das ich widerwillig nach 1,5 Wochen dann auch genommen habe.

Jetzt stehe ich wieder an der gleichen Stelle... Ich kann seit vier Tagen nicht wirklich schlafen weil meine Haut mich nachts in den Wahnsinn treibt :( Heute beim Hausarzt wurde mir ein Antikallergikum gegen den Juckreiz und eine Krankschreibung für diese Woche in die Hand gedrückt. Abgesehen davon, dass meine Nerven durch den wenigen Schlaf eh schon wie Drahtseile sind, hab ich aber auch gerade das Gefühl in ein Loch zu fallen. Dauernd kreisen meine Gedanken nur um die Psoriasis und in meinem Kopf sind Fragen über Fragen. Sollte ich es doch mit MTX versuchen? Wie kann ich mit dieser Krankheit wieder ein bisschen Selbstbewusstsein und Lebensfreude zurückerlangen? Finde ich jemals noch einen Partner, trotz meiner Schuppenflechte? Kann ich irgendwann mal wieder unbeschwert mit T-Shirt und kurzen Hosen durch die Gegend laufen?

Es tut mir Leid wenn ich gerade im Selbstmitleid versinke und hier nur negative Gedanken äußere.. aber vielleicht haben einige ja ähnliche Phasen durchgemacht!

Falls ja, wie habt ihr es geschafft in solchen Momenten nicht alles so schwarz zu sehen?

Vielen Dank im Vorraus

 

 

 

 

 

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

Herzlich willkommen Luna,

sicher findest du hier im Forum viele Anregungen und Tipps.  Zu innerlichen Medis kann ich dir nichts sagen. Aber zur Psyche. Ich habe am Anfang auch gelitten wie ein Tier, obwohl meine PSO eher harmlos ist. Mit psychologischer Hilfe habe ich gelernt damit umzugehen und bin heute gut auf dem Weg. Meine PSO hält sich in ertragbaren Grenzen.

Lies dich durch. Sicherlich kann dir jemand weiterhelfen.

Geschrieben

Hallo, ich kann das sehr gut nachempfinden, auch ich war mit Mitte 20 an einem Punkt wo ich sagte, so wie ich aussehe nimmt mich keiner. Ich habe eine Psychotherapie gemacht, ab von selber oder durch die Therapie bedingt ging es mir besser und ich habe mit meinem Schicksal nicht mehr so gehadert. Siehe da mir ging es besser und die PSO auch. Seither hat die Pso ein erträgliches Maß bei mir, ich weiss es ist schwer aber Kopf hoch auch aus diesem Tief kommst du raus :) Mittlerweile  bin ich glücklich verheiratet und habe 3 tolle Kinder 

Geschrieben

Moin,

willkommen im Club, kann deine Gefühlslage lebhaft nachvollziehen.

Mir helfen in solchen Situationen am meisten persönliche Leidenschaften wie in meinem Fall Musik (machen, hören), Sport machen oder mich mal bei Freunden auskotzen oder nachts alleine herumstreifen. Oder ich setze mir als kleinen Psychotrick ein gezieltes Trostpflaster wie ‘ne CD kaufen oder ‘n Feierabendbierchen. Im Übrigen lasse ich mich in Tiefdruckphasen einfach in diese hineinfallen und akzeptiere, dass ich schlecht drauf bin. Ist dann halt so. Irgendwann komme ich aus dem Loch wieder raus, wobei mir die oben beschriebenen Maßnahmen helfen.

Ein Weg wäre möglicherweise auch Selbsthilfegruppe, das Forum hier ist ja im Grunde auch schon so was.

Und - nicht aufgeben, weiter informieren, weiterkämpfen, wieder Hoffnung schöpfen, Geduld haben.

Was Medikamente wie das von dir angesprochene MTX angeht, bin ich eher experimentierfreudig. Bevor ich mit 100-prozentiger Sicherheit weiter an dieser kreuzdämlichen Krankheit vor mich hin leide, nehme ich lieber Nebenwirkungen durch Medikamente in Kauf, die mit geringerer Wahrscheinlichkeit eintreten. Zumal laufende ärztliche Kontrolle erfolgt, so dass das Medikament zur Vorbeugung von sich abzeichnenden Nebenwirkungen auch wieder abgesetzt werden kann. Und schließlich ist möglicherweise in wenigen Jahren wieder irgendein neues Medikament auf dem Markt, durch das das alte Medikament ersetzt werden kann, bevor etwaige langfristige Nebenwirkungen auftreten. Ist halt eine persönliche Abwägung des eigenen Leidensdrucks mit den potenziellen Folgen, die einem keiner abnehmen kann.

Gruß

Pfui Spinne

Geschrieben

Vielen Dank für eure lieben und ermutigenden Antworten.

Mir hats schon geholfen, dass ich mir alles mal von der Seele geschrieben habe. Aber noch schöner ist es zu wissen, dass nicht nur ich diese Gedanken habe und es euch schon ähnlich ging :)

Geschrieben
  Am 2.1.2018 um 19:27 schrieb Pfui Spinne:

Irgendwann komme ich aus dem Loch wieder raus,

Mehr davon...  

Wenn man es schafft. Ist leider nicht immer der Fall und ohne Hilfe oft nicht möglich.

Geschrieben

hallo, Luna49 -

schön, dass du dieses informative Forum gefunden hast - und so viele hilfreiche Antworten hattest - hier bist du nie alleine mit deinen Nöten und Sorgen -

dieses Forum und etliche Menschen helfen hier immer -

schaue doch mal nach im Forum - z.B. am Rande bermerkt, Hobby usw. - dort kannst du dich ablenken - und auch zu den Forensbeiträgen etwas beifügen -

ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen, nicht nur immer an die Krankheit zu denken -

nette Grüsse sendet - Bibi -

 

Geschrieben

Hallo!

Heute,einen Tag vor meinem 68 Geburtstag melde ich mich nach langer Zeit mal wieder.Einige hier dürften sich vieleicht noch an mich erinnern. Psoriasis hab ich mit 51 bekommen.damals sehr schlimm 70 % meines Körpers waren zum Teil sehr stark befallen. ich stamme aus dem Saarland. Wenn ich zurückdenke dann denke ich an eine sehr schlimme Zeit. Im Kurzstil möchte ich eigentlich allen Leidensgenossen nur so viel mitteilen. Ich war 2003 ,6 wochen auf Borkum ,Klinik Borkum Riff. 2007  war ich 7 Wochen auf Usedom Klinik Ükerritz , und dann 2011 wieder 6 Wochen auf Borkum Klinik Borkum Riff.Zwischendurch einmal in der Hautklinik in Homburg/ Saar  Uniklinik. Im Laufe der Zeit habe ich viele Behandlungsmetoden am eigenen Leib erfahren.

Heute gehts mir eigentlich Gut. Ich möchte allen Betroffenen nur Mut machen. Ich stehe gerne für Antworten zur Verfügung.

Ich bin seit 5 Jahren eigentlich Erscheinungsfrei.Möchte aber dazu sagen,ich nehme täglich 1 1/2  Fumaderm Tapletten ein. ich vertrage diese sehr gut .Natürlich habe ich auch meine Einstellung zu "meiner

psoriasis geändert.Ich haderen nicht mehr ich akzeptiere sie.

Ich werde mich jetzt wieder verstärkt hier zeigen und kann vielleicht daduch anderen Mut machen.

Euer Bengelchen

 

 

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