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Kurkuma und seine Anwendung


Maria57

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo!

Ich habe hier mal etwas zur Kurkuma-Wurzel gelesen. Und das war sehr interessant.

Eine spezielle Frage stellte sich nach meiner Recherche aber: Es gibt Kurkuma-Präparate,

die damit werben, daß das enthaltene Curcumin als liposomale Formulierung vorliegt.

Kurkuma enthält aber noch andere hochwirksame Stoffe, wie die ätherischen Öle.

Weiß hier jemand, ob die Kurkuma-Präparate mit dem Curcumin-Komplex auch alle

anderen Stoffe der Wurzel enthalten?

Vielen Dank vorab

 

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

Hallo Maria,

dies wäre - wieder mal - ein interessantes Thema gewesen. (Ein anderes, interessantes Thema hatte  Margitta  vor einiger Zeit, aber niemand hat darauf reagiert).

Ich weiß nicht, ob du hier noch mitliest?

Vieles zu Curcumin kannst du im großen Thread von Robert (der sich auch Kurkuma nannte) in "Kurkuma" zu Curcumin nachlesen.

Auch hier meinten viele, es schmeckt "bääääh". Ich wiederhole meinen Satz: "Von Curcumin wird niemand gesund; aber Curcumin ist  e i n e , mögliche, von vielen, wichtige Voraussetzung, um wieder gesund zu werden".   >>  Nochmals ganz vereinfacht dargestellt: Curcumin sorgt (mit) dafür, dass die Stoffwechselprozesse besser im Immunsystem stattfinden. Sauerstoff, den wir einatmen, wird bei der Hydrolyse (Spaltung von chem. Verbindungen und Reaktionen mit Wasser) gebraucht, um Stoffe (auch Medikamente) so umzuwandeln, dass sie im Körper wirksam werden ( möglichst positiv werden können/sollten). Beispiel: Bitterstoffe sind notwendig, bewirken aber bei einem "Zuviel" genau das Gegenteil (weil sie notwendige, ganz wichtige  Vorgänge im Körper blockieren). Stichworte: Freie Radikale, Antioxidantien, Oxidation, ...

Jetzt zu: ".... liposomale Formulierung ...";  (wieder vereinfacht): Dies ist ein doppelter Schutz(mantel) für unsere Zellen (für die Hülle = Membrane), um uns vor (unseren) schlechten Eigenschaften (durch unser Essverhalten) zu schützen. Beim "Schlaf-Wach-Rhythmus" müssen "Stoffe" in unsere Zellen hinein, andere "Stoffe" müssen heraus durch die Zellmembranen (die "Löcher"), damit eine Verstoffwechselung stattfinden kann. Unser Immunsystem  ist klüger als wir mit unserem Essverhalten; Gott sei Dank. Aber wir "leben" zu viel gegen unser Immunsystem. - Liposome spielen in der Kosmetik und der Medizin eine große Rolle. - Als ich vor 70 Jahren in die Schule ging, habe ich noch gelernt, dass wir uns zum heutigen Zeitpunkt - ausschließlich - mit Pillen ernähren können; - welch ein fataler Irrtum!

Und dann spielt die (Fett-)Leber eine große Rolle. Diese leidet still vor sich hin; dabei sollte sie unser Blut von schlechten Stoffen reinigen, was sie häufig nicht kann, weil sie überlastet ist.

LG

Richard-Paul

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Hallo zusammen,

ich habe Kurkuma Pulver in der Küche stehen, das hat doch einen besseren Effekt als die kapseln, oder? Ich mach mit ab und zu eine Goldene Milch damit, hat jemand von euch eine Erfahrung gemacht, sollte ich das vielleicht jeden Tag trinken?

LG

  • 3 Monate später...
Geschrieben

Ich nehme auch frischen Kurkuma - ich liebe das Zeugs... allerdings macht es echt Gelb! - und zwar alles, wenn man nicht aufpasst.

Letztens hab ich wiedermal "genascht" danach musst du immer gleich Zähne putzen, das hält sonst TAGE!:o

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Ich habe mal drei Monate eine Kur für meine Leber gemacht, da ich ganz schlimme Leberwerte, eine Fettleber und diese 50% ihrer Tätigkeit eingeschränkt hat. 

Also ich nahm eine Kapsel Curcuma, eine Kapsel Weißdorn und einen bestimmten Tee. Nach drei Monaten hatte ich Top Werte. Das einzige was ich veränderte war, dass ich weniger Süßigkeiten gegessen habe. Mein Arzt war total erstaunt, dass sich meine Blutwerte so verbessert haben. Er hat sich gleich meine Zusammenstellung als Tipp für andere Patienten aufgeschrieben.

Leider bin ich jetzt nicht mehr so diszipliniert. Der Tee schmeckte mir nicht. Ich bin Kaffeetrinker :) und schon gehen die Leberwerte wieder den Bach runter.

Das zu meinen Erfahrungen.    Ich experimentiere erst mal gerne mit alternativen Mitteln herum, bevor ich Chemie in meinen Körper schütte.

HG

Minka

 

Geschrieben
vor 25 Minuten schrieb 1 Minka:

Ich experimentiere erst mal gerne mit alternativen Mitteln herum, bevor ich Chemie in meinen Körper schütt

Das ist eine gefährliche Einstellung, da du dir anscheinend nicht darüber im Klaren bist, dass auch die sog. "alternativen Mittel" Chemie sind - zumindest, wenn irgendeine Form von Wirkstoff enthalten ist. Zu denken, dass ETWAS das mit Lebewesen zu tun hat keine Chemie wäre beruht auf einem Missverstand. 

Gefährlich ist es, weil viele sog. "alternative Mittel" gar nicht als Medikamente laufen sondern als Nahrungsergänzungsmittel. Das hat einen guten Grund. Medikamente müssen nämlich umfangreiche  Forschungs- und Testprogramme durchlaufen und ihre Wirksamkeit nachweisen. Dabei werden Wirkung und Nebenwirkung herausgefunden um Patienten umfassend informieren zu können. Das ist Zeit- und Kostenintensiv. 

Wirkungen nur zu behaupten ohne Belege dafür zu bringen und auch keinerlei Untersuchungen zu etwaigen Nebenwirkungen ist da wesentlich einfacher und lukrativer. 

In diesem Fall ist die Verwendung von Kurkuma rel. harmlos. Es gibt Studien dazu, die allerdings recht widersprüchlich sind. Bei einer Übersichtsstudie (vergleich aller gefundenen Studien) wurden 234 wiss. Artikel verglichen, bei 10 davon wurde von positiven, signifikante (mehr als zufällig zu erwarten wäre) Effekte beschrieben. Curcumin hat eine sehr schlechte Bioverfügbarkeit. D.h. es wird nur sehr schlecht vom Körper aufgenommen. Das lässt sich in Kombi mit Pfeffer anscheinend steigern. Leute die auch andere Medis nehmen sollten vorsichtig sein, da es auch zu Wechselwirkungen damit kommen kann - besonders wenn Kurkuma in großen Mengen konsumiert wird.

Die Wirkung - wenn sie denn tatsächlich besteht - wird durch die Hemmung bestimmter Enzyme (Cyclooxygenase-2, Lipoxygenase und NO-Synthaseentzündungshemmend) verursacht. Diese sind auch bei Entzündungen beteiligt. Das wurde aber hauptsächlich im Reagenzglas bestimmt.

Geschrieben

Danke Sia,

ich bin ja echt ein Fan von echten Untersuchungen und nachvollziehbaren Daten - ob zu Medikamenten oder Nahrungsergänzung.

Was wirkt, ist ja nicht 'Zauberkraft in Pflanze', sondern ein biochemischer Wirkstoff. Der eben auch immer nebenwirkt und auch dosisabhängig gut oder schlecht sein kann.

Bei Krankheiten wie Pso und co. (bei mir in Kombination mit Arthritis/Sjogren und welche anderen Autoimmunreaktionen sich sonst noch so nach und nach einschleichen wollen) sehe ich aber schon auch immer wieder die Chance, kleine Verbesserungen mit Nahrung plus Bewegung etc. zu erreichen - nicht heilen, aber eventuell stützen. Allerdings würde ich auch nicht wahllos drauflos mixen, sondern mir die Datenlage dazu ansehen. Inzwischen gibt es ja ganz gute Möglichkeiten, aktuelle Studien auch zu solchen Themen nachzulesen, dann kann man schon, wie Du das selbst tust, sich einen Eindruck verschaffen und gezielter seine Hausmittel zusammenstellen. Wobei ich mehr zu Curcumin und Arthritis als zu Pso gelesen hab, aber es bleibt ja dabei quasi in der Familie.. (mit dem Teufel im Detail, aber gut) und Metastudien wären natürlich golden. Hast Du eine Referenz zu der Studie, die Du zitierst? Würde ich auch gern lesen..

Und, wie Du auch schreibst, Hausmittel nur nach Absprache mit dem Arzt. was wirkt und nebenwirkt, wechselwirkt natürlich auch..

Geschrieben

Das Review ist von 2016:

Alexandra R. Vaughn, Amy Branum, Raja K. Sivamani, 2016, Effects of Turmeric (Curcuma longa) on Skin Health: A Systematic Review of the Clinical Evidence

Abstract

Turmeric (Curcuma longa), ..., may be used medically to treat a variety of dermatologic diseases. This systematic review was conducted to examine the evidence for the use of both topical and ingested turmeric/curcumin to modulate skin health and function. ... A total of 234 articles were uncovered, ...Skin conditions examined include acne, ..., psoriasis, ..., and vitiligo. Ten studies noted statistically significant improvement in skin disease severity in the turmeric/curcumin treatment groups compared with control groups. .... Copyright © 2016 John Wiley & Sons, Ltd.

Es wird für jemand ohne Zugang zu einer (Uni)Bibliothek schwierig sein, den ganzen Artikel zu finden. Falls das jemand lesen möchte...vielleicht kann ich da behilflich sein...^_^ PN dann mal.

Ein Problem hier ist, dass es saumäßig viel Arbeit ist die Qualität der einzelnen Studien, sowie des Reviews heraus zu finden. Die Zeitschrift in der veröffentlicht wurde ist 'Phytoherapie Research' - sie liegen mit einem Impact Factor von 2,66 (2014) so im Mittelfeld von vergleichbaren Zeitschriften.

Ich hab mich vor einer Weile mal durch etliche Studien zu Kurkuma gelesen und war danach nicht so recht überzeugt. Oft zu wenig Probanden, zu schlechte Beschreibungen vom Versuchsdesign, schwammige Fragestellung. 

Ein Problem bei der oralen Einnahme ist wohl die schlechte Aufnahme des Wirkstoffs. Die meisten positiven Berichte kamen von äußerlichen Anwendungen. HIER  z.B. als Tonic bei einer Kopf-Pso (ganz neu).

Dann gibt es noch ein älteres Review (2007)

Curcumin and autoimmune disease. (Adv Exp Med Biol. 2007;595:425-51.)

wobei besonders der letzte Satz des Abstracts im Hinterkopf behalten werden sollte:

"Although the beneficial effects of nutraceuticals are traditionally achieved through dietary consumption at low levels for long periods of time, the use of purified active compounds such as curcumin at higher doses for therapeutic purposes needs extreme caution. A precise understanding of effective dose, safe regiment, and mechanism of action is required for the use of curcumin in the treatment of human autoimmune diseases"

"Obwohl die vorteilhaften Wirkungen von Nutraceuticals traditionell durch den Verzehr von Nahrung in niedrigen Konzentrationen über lange Zeiträume erreicht werden, erfordert die Verwendung gereinigter aktiver Verbindungen wie Curcumin in höheren Dosen für therapeutische Zwecke äußerste Vorsicht. Ein präzises Verständnis der effektiven Dosis, des sicheren Regims und des Wirkungsmechanismus ist für die Verwendung von Curcumin bei der Behandlung von menschlichen Autoimmunkrankheiten erforderlich"

 

 

Geschrieben

@Claudia lieben Dank für's Willkommen! ICh lese, wie sicher wahnsinnig viele, schon seit Jahren still mit.. :)

@sia klasse, da hast Du aber gründlich recherchiert! Die Bioavailability von Kurkuma ist wirklich ein Problem, außer wenn man sich gerne jede Mahlzeit komplett vergoldet. Aber deswegen ist diese Sorte Forschung mit der reinen Nahrungsergänzung auch so wichtig, denke ich. Man sieht, ob es zumindest schwach und variabel was tun kann, und kann dann tiefer einsteigen und die Anwendung verbessern versuchen. Es gibt ja inzwischen Extraktkombinationen und ich glaube auch Nano-Varianten. Da wird viel rumgespielt. Vielleicht kommt bald was wirklich Nützliches bei rum.

Metastudien dazu sind aber für Nutzer im Moment wirklich das Vernünftigste und Vertrauenswürdigste. Außer es geht um ganz interessante neue Ideen und Konzepte.. aber da geht es mir wieder mehr um das "Wissen" und weniger um direkte Anwendbarkeit außerhalb des frisch gekochten Currys.

 

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