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Histamin-Intoleranz bei Psoriasis?


Loik

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Geschrieben

Seit längerer Zeit habe ich kurz nach dem Essen oft einen Neigung zum Räuspern, wobei der Auswurf in der Regel etwas viskös und relativ klar ist. Es scheint dabei auch leichte Schwellungen in der Nasenschleimhaut zu geben. Im Verlauf einer halben Stunde ebbt es meist ab.
Das ganze ist eigentlich nicht sehr schlimm, es ist aber lästig beim Telefonieren oder überhaupt wenn man mit Leuten reden muß.
HNO- und Lungendoktor haben nichts krankhaftes feststellen können. Seit kurzem habe ich aber nach einem Hinweis den Eindruck gewonnen, daß es sich um eine Histamin-Intoleranz aufgrund gewisser Lebensmittel handeln könnte. Mit Juckreiz an der Haut ist es nicht verbunden. Trotzdem hege ich die Vermutung, daß es mal wieder mit meiner systemischen Psoriasis zusammenhängen könnte, die bei mir schon diverse Entzündungsphänome bewirkt hat. Hat jemand ähnliche Erfahrungen?

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Geschrieben

Hallo Loik, 

erstmal hallo und willkommen hier!

Der Frage von Waldfee schließe ich mich an: Was ist eine systemische Psoriasis?

Im Prinzip ist nämlich jede Psoriasis eine Erkrankung des gesamten 'Systems' - sprich Körpers, nur bei manchen Menschen äußert sie sich nur an bestimmten Stellen, z.B. in Form von Plaques der Haut.

Aber egal - zu deiner Frage:

vor 3 Stunden schrieb Loik:

Trotzdem hege ich die Vermutung, daß es mal wieder mit meiner systemischen Psoriasis zusammenhängen könnte

Das könnte im so sein... Allerdings wird noch immer diskutiert was genau eine Histaminunverträglichkeit genau ist. Anscheinend ist es keine angeborene Erkrankung und unterscheidet sich auch von 'normalen' Allergien.

Bei einer Studie konnte ein Zusammenhang zwischen dem Histamin-Rezeptor (HRH4) der auf bestimmten Zellen (Th17 und pDCs) vorkommt. Diese spielen auch eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Psoriasis.

Leider ist über die Mechanismen da noch wenig bekannt. Wie auch immer - eine Studie konnte bei Patienten mit einer ernsten Psoriasis häufiger bestimmte Mutanten eines Genotyps finden und bestimmte andere Mutanten bei Patienten mit einer moderaten Pso verglichen untereinander und mit einer nicht erkrankten Kontrollgruppe.

Für evt. Betroffene heißt das aber leider nicht so sehr viel. Da die Erforschung der Mechanismen noch weit von einer Behandlungsmöglichkeit entfernt liegt. Der Tipp lautet da immer gleich - du kannst versuchen dich eine Weile auf eine Histaminfreie/arme Diät zu setzen und schauen obs besser wird. Evt ist auch über eine Diaminoxidase (ein Enzym) zu den Mahlzeiten nachzudenken, allerdings ist die Wirksamkeit da sehr fraglich.

Erfolg

 

Wen die Studie genauer interessiert:

Mommert S et al. Genetic variations within the promotor region of the human histamine H4 receptor gene in psoriasis patients. Pharmacol Res. 2016 Dec;114:121-127. doi: 10.1016/j.phrs.2016.10.003. Epub 2016 Oct 7.

Geschrieben

Hallo Loik,

ich schließe mich dem Tipp von sia an: Versuche dich doch mal eine Weile histaminarm/-frei zu ernähren. Im Internet findet man viele Angaben zu Lebensmitteln dazu. Durch dieses Ausschlussverfahren gewinnst du Klarheit, ob diese Intoleranz bei die vorliegt.

Die von dir beschriebenen Symptome zur Intoleranz hatte ich nicht, allerdings verstärktes Jucken an den Plaques und Magen-Darm-Problemen. Bei mir war es tatsächlich so, dass die Intoleranz sich negativ auf die Psoriasis auswirkte. Teilweise vergrößerten sich sogar die Stellen.

Mit einer histaminarmen Ernährung, welche ich eine Weile durchgezogen habe, konnte ich zumindest eine Beruhigung der Haut und auch schon das Stoppen eines Schubes bewirken.

Seit einiger Zeit reagiere ich nicht mehr so stark auf histaminhaltige Lebensmittel und muss weniger daran denken, was ich esse.

Es grüßt

Kati

  • + 1
Geschrieben (bearbeitet)

Vielen Dank für die prompte Reaktion nach meinem ersten Beitrag im Forum, im dem sich offenbar viel leidender Sachverstand versammelt hat. Erst mal zu Waldfee: Es ist so, wie 'Sia' es beschreibt und wie es auch Duden steht: "systemisch = den gesamten Organismus betreffend". Ich möchte es auch deswegen so hervorheben, weil viele aus Unkenntnis (und dabei sind auch Ärzte) Psoriasis nur als lokales Hautproblem unklarer Genese verstehen. Und ganz tumbe meinen sogar, es sei ansteckend.

Ich selbst habe erst seit wenigen Jahren meine seit ca. 50 Jahren bestehenden kleinen und größeren Maläste in den Kreis der typischen genetisch-immunogenen Begleiterkrankungen einordnen können. Derzeit ist meine Haut kaum betroffen, dafür gibt's andere Überraschungen. So auch die (diagnostisch noch nicht gesicherte) von mir vermutete Histamin-Intoleranz. Und eure Reaktion zeigt mir, daß es einen Zusammenhang mit Psoriasis geben dürfte. 'malgucken' hat das ja konkret belegt. Es ist auch nicht weiter verwunderlich, weil Histamin bei vielen Entzündungen eine Top-Rolle spielt. Dazu hier ein Link aus österreichischer Quelle, den ich in dieser Hinsicht sehr informativ fand:

https://www.netdoktor.at/krankheit/histaminintoleranz-8108

Immerhin weiß ich nun etwas mehr. Welche Art Maßnahme ich nun ergreifen werde, ist mir noch nicht ganz klar. Histaminhaltige Lebensmittel zu meiden ist sicher ein Weg, obwohl die Ursache letztlich wo anders liegen wird. Und ich genieße auch soo gerne reifen Käse, Tomaten, Rotwein, Räucherfisch und andere leckere Sachen. Molekularbiologisch gibt es, wie 'Sia' schreibt, schon einige etwas abstrakte Resultate, die für Therapien wohl noch nicht relevant sind. Daß die Forschung dabei noch am Anfang steht, ist mir klar. Allerdings habe ich im Web Hinweise gefunden, daß beim Histamin-Abbau die Funktion der Leber und des Darms eine Rolle spielen. Da würde ich gerne mal einhaken. Zudem entspricht es einem systemischen Vorgehen, auch da zu gucken, wo es nicht weh tut. Und dann möchte ich noch ein Ernährungsprotokoll führen. Vielleicht wird meine Hausärztin noch einen Test anraten.

Dank für euer Engagement, mit Gruß von
Loik

 

bearbeitet von Loik
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