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Staphylokokken und MRSA bei Neurodermitis


Gast

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Geschrieben (bearbeitet)

Ich möchte an dieser Stelle gerne die neuen Erkentnisse bzgl. Neurodermitis und dem Befall mit Staphylokokken und MRSA weitergeben: http://www.presseportal.de/pm/111956/3394633

Liegt ein bakterielles Ungleichgewicht vor würde sich das Hautbild nach der Gabe von Probiotika verbessern. Dennoch wäre es dann wichtig, eine mögliche bakterielle Fehlbesiedelung festzustellen. Das geht am besten über einen Anal- oder Genitalabstrich oder eine Stuhlprobe - natürlich mit anschließender Kulturanlage.

Desweiteren möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass ungesättigte Fettsäuren (Omega-3, Alpha- und Gamma-Linolensäuren) sich nachweislich ebenso positiv auf die Hauterkrankungen Neurodermitis und Psoriasis auswirken. Vor allem die Gamma-Linolensäure (Hanf, Nachtkerze, Borretsch,...) in Ölen wäre im Zusammenhang auch mit Neurodermitis hier besonders erwähnenswert.

Liebe Grüße

 

bearbeitet von HLA-B27

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

In der Hautklinik wurde ich immer mit Omega 3 in Tablettenform versorgt, nehme diese auch ab und an noch prophylaktisch. Dann beim letzten Aufenthalt wurde ich zusätzlich zu anderen Salbenmischungen auch mit der Mischung Eucerin/Borretsch behandelt, die allerdings bei mir keinen positiven Einfluß auf die Erythrodermie hatte. 

Geschrieben (bearbeitet)

Mhm, was die Zuführung in künstlicher Form angeht habe ich keinerlei Erfahrung.

Ich persönlich wende nur reine, kalt gepresste Öle (unerhitzt) an. Keine Kapseln, keine Tabletten, Salben oder Ähnliches und ich nehme an, dass es für eine erfolgreiche Behandlung evtl. einen Unterschied machen könnte. Meine Zuführung erfolgte innerlich und inzwischen über einen langen Zeitraum. Allein das Hanföl habe ich über 6 Wochen täglich zu mir nehmen müssen bis ich einen plötzlichen und durchschlagenden Erfolg sehen konnte. Man braucht sehr viel Geduld. Zeitgleich habe ich meine Ernährung umgestellt und auch die Behandlungsweise meiner Haut (Anregung des Lymphsystems) - ebenso mit Schwerpunkt auf die ungesättigten Fettsäuren und die Linolensäuren. Auf die Haut selbst kommt mir nun seit Frühsommer nur noch natives, kaltgepresstes Bio-Kokosöl und das nur am Morgen und am Abend. Seife oder Ähnliches verwende ich inzwischen überhaupt nicht mehr - zuvor ausschließlich die Psorolin Seife. Vor kurzem habe ich die Tagescreme SebaMed Omega 12% entdeckt und bin dabei, diese auszuprobieren für den Winter in welchem ich phasenweise ein etwas reichhaltigeres Fett benötige als das Kokosöl. Inzwischen nehme ich nicht nur das Hanföl innerlich, sondern auch das Leinöl. Das ist aber noch ein zu kurzer Zeitraum um hier von einem Erfolg/Mißerfolg zu sprechen. Borretsch- oder Nachtkerzenöl habe ich bisher noch gar nicht ausprobiert nachdem das Hanföl bei mir so einen durchschlagenden Erfolg gebracht hat.

Es ist nachweislich durch die allgemeine Lebensweise und die Ernährung in unseren Breitengraden sehr schwer den nötigen Tagesbedarf an Omega-3 mittels Nahrungsmittel zu decken ohne zusätzliche Zuführung (ähnliches Problem wie mit dem Vitamin-D).

Im letzten halben Jahr stand ich unter ärztlicher Betreuung mit meinen ganz eigenen Behandlungsstrategien. Das würde ich generell jedem raten der sich mit diesen Behandlungsstrategien bzw. sich mit dem Thema Entgiftung der Organe von Toxinen, Übersäuerung, Vitamin-D, ungesättigte Fettsäuren, Linolensäuren und Erregern auseinandersetzt. Mit einer Erythrodermie ist eine ärztliche Aufsicht sogar noch viel mehr angeraten, auch wenn es sich "nur" um eine scheinbare Nahrungsergänzung oder Änderung der Nahrung handelt.

Liebe Grüße

bearbeitet von HLA-B27
  • 5 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)

Rein informativ:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27151386

(Bericht von Juli 2016 zum Thema Staphylokokken bei Psoriasis, Akne und Rosacea)

Zitat (Google-Übersetzung): "... Die Kolonisation mit S. aureus scheint bei Patienten mit Psoriasis erhöht zu sein. Diese Bakterienart, die für ihr Potenzial zur Induktion einer lang anhaltenden Entzündung bekannt ist, könnte an der Psoriasis-Pathogenese beteiligt sein. Informationen über Akne ist begrenzt. Prospektive kontrollierte Studien sollten die Rolle von S. aureus bei chronischen entzündlichen Hauterkrankungen weiter untersuchen."

Liebe Grüße

 

PS. Nicht wundern - dieses Thema habe nicht ich in dieser Rubrik erstellt, sondern Claudia. Ich hatte eigentlich etwas zu einem Neurodermitis-Fall in dieser Rubrik geschrieben und Claudia hat es besser gefunden "MRSA und Staphylokokken" in ein eigenes Thema zu stellen.

bearbeitet von HLA-B27
Schreibfehler ;-)
Geschrieben

Hallo Allerseits,

erst mal das aus meiner Sicht wichtigste:

Ich finde es gut und begrüßenswert, das Claudia es scheinbar auch für eine gute Idee hält, alle Diskussionen und Informationen Rund um das Thema PSO und Erreger (Bakterien, Viren, Pilze) in einem Beitrag zu bündeln. Und dieser hier scheint mir dafür auch sehr gut geeignet.

Zu dem Artikel: Automatische Übersetzungen sind oft mit Vorsicht zu genießen und sollten noch mal kritisch überprüft werden. In diesem konkreten Fall hat die Google Übersetzung ein gutes und brauchbares Ergebnis geliefert.

Folgendes möchte ich aber noch ergänzen: Es handelt sich um eine so genannte Meta-Studie, d.h. es wurden keine eigenen Untersuchungen durchgeführt sondern andere, bestehende Studien zusammengefasst und ausgewertet.

Gleich den ersten Satz finde ich auch relevant: "Staphylococcus aureus kann möglicherweise die Symptome von chronisch entzündlichen Hautkrankheiten verstärken."

Ich denke es geht also in erster Linie um die Frage, ob eine bestehende PSO durch den recht verbreiteten Befall von Staphylokokken auf der Haut und in der Nase (diese könnten bei den entzündeten und evtl. aufgekratzten PSO Stellen eindringen) verstärkt oder dauerhaft aufrecht erhalten werden könnte. Also ganz ähnlich wie die MRSA Problematik bei nicht heilenden OP-Wunden.

Ich persönlich finde diesen Gedanken auch alles andere als abwegig - Stichwort Superinfektion. Ähnliches ist ja auch bei der Nagel-PSO gekannt, zu der sich ja bekanntermaßen durch die vorgeschädigten Nägel noch ein Pilz gesellt.

Ebenfalls interessante und relevante Punkte aus der Meta-Studie sind folgende:

"Für Psoriasis wurde bei 1/3 der Studien mit Kontrollgruppe eine erhöhte Konolisation (mit Staphylococcus Aureus - SA) festgestellt. ... Bei der Interpretation der Ergebnisse sollten die Einschränkungen der Studien (teilweise keine Kontrollgruppen), sowie die geringen Fallzahlen, berücksichtigt werden."

Wie die Macher diese Meta-Studie bei einem erhöhten Befall mit SA bei "nur" 1/3 der untersuchten Studien (nicht 1/3 aller untersuchten PSO Patientien! die relativen oder absoluten Zahlen der Erhöhung werden nicht genannt - sie sagen übrigens auch nichts dazu, ob in den PSO-Herden, oder generell), auf den ersten von HLA-B27 zitierten Satz ("Die Kolonisation mit S. aureus scheint bei Patienten mit Psoriasis erhöht zu sein") schließen, verstehe ich nicht wirklich. Dazu müsste man ja wissen, wie viel Prozent der Kontrollgruppen (nicht mit PSO erkrankte) im Verhältnis dazu mit SA besiedelt sind.

Ich bin aber ein ganz großer Freund von PubMed und habe da auch schon vieles recherchiert.

Da werden immer gleich ähnliche Studien angezeigt und folgende (auch aus 2016) finde ich zu der Frage der Besiedlung von PSO Patienten mit SA im Allgemeinen und die PSO-Herde im Speziellen für noch viel interessanter und relevanter (keine Ahnung, ob diese auch in der zuvor genannten Meta-Studie berücksichtigt wurde):

"Psoriasis and Staphylococcus aureus skin colonization in Moroccan patients."
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27200138

In diese Studie wird nicht der Befall mit SA zwischen Patienten mit Akne, PSO und Rosacea verglichen. Sondern ganz gezielt der Befall von PSO Patienten mit SA (sowohl an gesunder Haut und an den PSO-Herden), mit einer gesunden Kontrollgruppe. Vorsicht, auch in dieser Studie wurden lediglich 66 Personen untersucht, 33 mit und 33 ohne PSO.

Gleich im ersten Satz der Studie heißt es: "Befallene PSO-Stellen werden selten durch wiederkehrende Infektionen verkompliziert."

  • 26 der insg. 66 Personen hatte einen SA-Befall.
  • Im Weiteren wurde durch die Studie festgestellt, dass von den mit SA kolonisierten Personen 58% aus der gesunden Kontrollgruppe stammten, gegenüber "lediglich" 42% der PSO-Gruppe.
  • Bei der PSO Gruppe hatte nur eine einzige Person SA Befall direkt an einem PSO-Herd (3%).
  • 12 % der PSO-Patienten waren generell mit SA kolonisiert (außerhalb der PSO-Herde), gegenüber 27 % der "gesunden" Personen in der Kontrollgruppe.
  • Der Befall mit SA in der Nase war in beiden Gruppen gleich.

Die Studie sagt, dass die Ergebnisse im Konsens mit den Befunden anderer Literatur sind.

Und zur Erklärung dieser Ergebnisse heißt es: "Sie haben die Wichtigkeit von anti-bakteriellen Peptiden als Teil der angeborenen Immunität der menschlichen Haut bestätigt. Diese Peptide werden normalerweise durch Keratinozyten als Antwort auf entzündliche Impulse wie z.B. die PSO produziert. Die Erhöhte Ausschüttung (dieser Peptide) in PSO-Herden reduziert das Risiko von Hautinfektionen und der Besiedlung mit SA."

Im Ergebnis besagt diese Studie also das genaue Gegenteil der vorher genannten, ist m.E. sowohl in der Methodik, als auch der untersuchten Fragestellung für die PSO aber viel spezifischer und aussagekräftiger.

Viele Grüße,
Andreas

 

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