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Zukunftsplanung- geht das überhaupt?


JG8

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Geschrieben

Hallo zusammen,

Mein Name ist Tobi und ich bin 26 Jahre alt. Ich werde im kommenden Frühjahr mein Studium der Humanmedizin abschließen und darf mich dann "Arzt" schimpfen. :cool:

Ich würde gerne Chirurg werden, nur gibt es ein Problem dabei: Ich habe Psoriasisarthritis. Diagnostiziert in diesem Jahr, angefangen hat es bereits im letzten: 

Im Oktober 2015 hatte ich aus heiterem Himmel eine Schwellung des Großzehengrundgelenks rechts, es war zusätzlich gerötet und überwärmt. Ich dachte zunächst an irgendwelche Überlastungen, weil ich 5-6 Mal/Woche ins Fitnessstudio gehe. Gicht hatte ich ausgeschlossen, da ich weder Alkohol trinke, noch verstärkt Fleisch esse. 

Eine reaktive Arthritis kam auch in Betracht, da mich meine Ex-Freundin ein paar Wochen davor mit Chlamydien angesteckt hat :(

Ich habe dann erstmal auf einen Arztbesuch verzichtet, da ich dachte, dass es schon wieder werden würde- mit 4x Ibu 400 am Tag. Das tat es sogar, allerdings kam dann im Frühjahr diesen Jahres eine Plantarfasziitis und eine Achillobursitis rechts dazu..Dabei blieb es aber nicht, mittlerweile sind bei mir der rechte und linke Fuß durch mehrere Baustellen betroffen, voranging sind es aber die Sehnen, die Beschwerden verursachen. Zusätzlich habe ich seit 1-2 Wochen das Gefühl, dass mein Rücken sich "zuzieht" wie ein Korsett, also möglicherweise axiale Beteiligung?

Seit Juni 2016 bin ich in rheumatolgischer Behandlung und ich nehme seit 8 Wochen nun Sulfasalazin ein- ich kann ehrlich gesagt noch nichts über die Wirkung berichten, ich hoffe, dass das noch wird. 

Hauterscheinungen habe ich übrigens noch keine wirklichen, habe an den Unterarmen nur kleine rötliche Punkte, maximal 4 pro Seite, die wie Pickel imponieren und manchmal dick werden und aus denen man dann Eiter entleeren kann durch ausdrücken- echt merkwürdig. 

Die Diagnose PSA hat mein Rheumatologe hauptsächlich gestellt, weil mein Vater eine Psoriasis hat, allerdings nur kleine Hauterscheinungen an beiden Ellenbogen, die im Sommerurlaub ganz verschwinden und ansonsten nur etwas trocken sind. 

 

Zurück zum eigentlichen Thema: Ich habe wirklich Angst um meine Zukunft: Was ist, wenn irgendwann meine Finger beteiligt sind? Ich werde doch niemals so als Chirurg arbeiten können. Sollte ich lieber ein anderes Fach auswählen, in dem ich meine Facharztausbildung anfangen würde, obwohl es mich evtl weniger interessiert als die Chirurgie? Oder sollte ich das machen, was ich am besten finde, weil man nie sagen kann, wie sich die PSA bei jedem einzelnen entwickelt?

Ich befand mich in meinem Leben noch nie an so einem Punkt.. Ich war immer sehr aktiv, habe Fußball gespielt, bin gejoggt... Habe im Gym vor allem Beine trainiert.. Ich weiß nicht, wie das alles werden soll, eine solche Diagnose mit 26 Jahren zu bekommen, ohne jemals irgendwelche gesundheitlichen Probleme gehabt zu haben, ist nicht gerade die einfachste Herausforderung, die das Leben von einem verlangt.

 

Euch allen einen guten Rutsch ins Jahr 2017 und danke, dass es dieses Forum gibt!

 

Liebe Grüße

Ein weiterer Leidensgenosse 

  • + 1

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

Hallo Tobi,

ich würde machen, was ich am besten finde. Du weisst eh nicht wie sich das entwickelt.

Zumindestens hast du keine prosiasis vulgaris, Eiterpickel haben da nichts mit zu tun.

Alles Gute

 

Wolle

  • + 1
Geschrieben

Hallo Tobi,

werfe die Flinte nicht ins Korn, mache  das, was dir zusagt. Um die Pso bei der Psa zu untermauern, lass eine Hautprobe im Labor untersuchen! Du bist nicht der Einzige, der mit solch einer Nachricht in jungen Jahren konfrontiert wird.

Daher lass dich nicht entmutigen, geh deinen Weg und verfolge deine gesetzten Ziele! Unterstützung findest du auf jeden Fall hier im Pso-Netz.

Dir auch noch einen guten Rutsch ins neue Jahr 2017!

Gruß

clarus 

  • + 2
Geschrieben

JG 8 als Chirurg solltest du nicht arbeiten denk bitte an die Verantwortung die du da trägst es sind Menschen die dann unter deinen Händen liegen.

Wenn du das mit deinem Gewissen vereinbaren kannst ist das deine Sache.

Ich würde keinen Arzt an mich operieren lassen der so eine Krankheit hat bedenke das bitte. Ich habe diese Krankheit schon seid vielen Jahren und glaube mir ohne starke Medikamente geht heute gar nichts mehr aber das wirst du so leid es mir tut auch noch erfahren leider. Deshalb überleg dir bitte was anderes wenn du später überhaupt arbeiten kannst was ich dir vom Herzen wünsche. Ich kann es gar nicht erwarten das ich in Rente kann du kannst dir nicht vorstellen was ich jeden Tag für Qualen durchlebe aber ich bin froh das ich durch meine Arbeit noch etwas Abwechslung habe. Ich wünsche dir das es bei dir anders kommt wie bei mir . Dein Leben fängt erst an meins ist durch die Krankheit schon fast vorbei. Alles gute für dein weiteres Leben und ein gutes 2017 viel Erfolg.

 

Schöne Grüße Lillie 

Geschrieben

Lilli, hier bin ich mal einer Meinung mit Dir.

Hallo Tobi,

es tut mir so leid wie sehr Du von Deiner Krankheit betroffen bist. Wie schon gesagt wurde, verliere nicht Deinen Mut, es geht immer weiter, eine Tuer schliesst sich und eine andere oeffnet sich, auch die Wissenschaft schreitet voran und Du bist noch jung. Hier im Forum liest man immer wieder,  dass es zu wenig gute Rheumatologen gibt, vielleicht waere es etwas fuer Dich.

Beim Googeln stiess ich auf Morbus Reiter, koennte dies nicht auf Dich zutreffen? Ich bin ja kein Arzt.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Morbus_Reiter

Ich wuensche Dir alles Gute fuer Deine Zukunft.

Liebe Gruesse

Pinie

Geschrieben

Hallo Tobi....

erstmal muss ich dir sagen das mir deine Geschichte echt leid tut. Da steckst du so viel Energie und Liebe in deinen Beruf und dann kommt so ein mist. Tut mir wirklich total leid!

Ich kann nur von mir reden, bin zwar nicht so schwer krank wie du, schlage mich lediglich mit einer beidseitigen Hüfteysplasie rum, die warum auch immer bei meiner Geburt nicht bemerkt wurde, habe Arthrose in sämtlichen Gelenken und meine beiden Schultergelenke sind total verkalkt.

Ich erzähle die das, um dir vielleicht etwas Mut zu machen. Ich war am Anfang meiner Berufsausbildung wiedereinmal mit starken Schmerzen in der Hüfte beim Facharzt. Nach dem röntgen sagte er zu mir: "So Frau N..., dann fahren sie mal in den Baumarkt, kaufen sie sich Hammer und Nagel, schlagen sie den Nagel mit dem Hammer in die Wand und da können sie dann ihren Beruf dranhängen.

Dazu muss ich noch sagen ich arbeite in der Altenpflege. Muss täglich schwer tragen, viel laufen und bin immer in Aktion.

Ich habe den Rat des Arztes nicht angenommen. Habe es durchgezogen und arbeite heute mit großer Freude und voller Leidenschaft in meinem Beruf. Oft bringen mich zwar nur 6Tabletten Ibuprofen 800 durch den Tag. Oft habe ich keine Beschwerden.

Man kann das jetzt mit Sicherheit nicht mit deiner Krankheit und deinem Beruf vergleichen, vielleicht hilft dir meine Geschichte jedoch ein bißchen bei deiner Entscheidung.

Die Zukunft kann man nicht voraussehen, oft passieren unvorhergesehene dinge mit denen man nicht gerechnet hat. Oft wendet sich aber such so manch aussichtslose Situation zum guten....

Geschrieben

Hallo JG8,

wurde denn HLA-B27 und HLA-DR4 (HLA-DR B1*0404) bestimmt ?

Wurde nach Feststellung der Chlamydien-Infektion eine Antibiose durchgeführt und wenn ja mit welchem Antibiotikum ?

Wurde nach Auftreten der arthritischen Beschwerden unmittelbar nach der Chlamydien-Infektion eine Langzeit-Antibiose durchgeführt und wenn ja mit welchem Antibiotikum ?

Das liest sich für mich eher als hättest du eine Chlamydien-induzierte Arthritis. Wenn deine Beschwerden ausgelöst wurden durch die von dir erwähnte Chlamydien-Infektion, dann möchte ich dir folgenden Link ans Herz legen:

https://www.rheuma-online.de/krankheitsbilder/chlamydien-induzierte-arthritis/

Besonders der Absatz mit der antibiotischen Therapie bei einer infektreaktiven Arthritis ist meiner Meinung nach von Interesse.

 

Was deine Frage angeht - meines Wissens nach bedeutet das Vorliegen einer arthritischen Erkankung (wird ja von deinem Arzt attestiert) eine Arbeitsunfähigkeit für bestimmte Berufe. Eine chronische Erkankung sollte nicht verschwiegen sein. Das solltest du aber vielleicht mit deinem Arzt bzw. Mentor klären inwieweit du arbeitsfähig für den Beruf des Chirurgen bist bzw. wie für dich deine Zukunft aussehen kann oder wird.

Ich wünsche dir von Herzen, dass du Antworten auf deine Fragen finden kannst und wirst. Alles Gute !

Liebe Grüße

Geschrieben

Hallo zusammen,

Vielen Dank für eure Antworten, das bedeutet mir wirklich viel.

Das Problem, dass mein Rheumatologe und ich haben, ist, dass bei der Reaktiven Arthritis "normalerweise" große Gelenke betroffen sind, wie z.B. Knie, Sprunggelenke, etc. 

Bei mir hat es damals angefangen mit dem Großzehengrundgelenk rechts, was man bei der PSA als "pseudoguttöse Attacke" findet. 

Ich bin HLA-B27 positiv, den anderen HLA-Marker werde ich bei meinem Termin nächste Woche erfragen. Meine Blutwerte sind alle top, CRP und BSG total unauffällig. 

Die Chlamydieninfektion wurde über 2 Monate mit Doxycyclin behandelt, ich habe auch einige Studien zu Langzeitherapien mit Doxy gelesen, allerdings ist die gängige Meinung bislang, dass es wohl keinen Nutzen bringt. Ich lasse mich allerdings gerne eines besseren belehren.

Mich macht übrigens auch stutzig, dass ich im Frühjahr diesen Jahres mit den Füßen nach längerem liegen oder sitzen kaum auftreten und nur noch auf Zehenspitzen auf Zehenspitzen laufen konnte, was ich sonst bei Berichten zur PSA selten bis gar nicht gelesen habe.

Ich habe noch vor, mich mit einigen Leuten zu unterhalten zwecks Zukunftsplanung, z.B. mit meinem Rheumatologen und anderen Ärzten.

Allerdings habe ich noch eine Frage, und zwar gibt es hier Leute, die überhaupt eine PSA entwickelt haben, bei denen Verwandte ersten Grades, wie z.B. Vater oder Mutter, eine Psoriasis vorliegt, die nicht mal Behandlung mit Cremes bedarf? Also mein Vater nimmt wirklich gar nichts, er hat früher mal eine PUVA gemacht, vor mehr als 10 Jahren und hat sonst nur mit Cremes behandelt, es waren auch immer nur die beiden Stellen an den Ellenbogen, sonst hat er wirklich gar nichts.

Und das ich jetzt eine PSA haben soll, kann ich irgendwie noch nicht so ganz glauben bzw. will ich mich damit auch noch nicht abfinden.

Danke soweit schon mal! 

Geschrieben

Bei meinem Vater (und Großvater) lag auch eine Psoriasis Vulgaris vor. Allerdings nur an den Ellenbogen,

was bis auf von mir besorgte Cremes keinerlei größerer Behandlung bedurfte.

Mich hat es dafür mit der Vulgaris und der Athritis gleich dopelt erwischt; sogar noch in viel schlimmeren

Ausmaße.

Geschrieben

JG 8 als Chirurg solltest du nicht arbeiten denk bitte an die Verantwortung die du da trägst es sind Menschen die dann unter deinen Händen liegen.

Wenn du das mit deinem Gewissen vereinbaren kannst ist das deine Sache.

Ich würde keinen Arzt an mich operieren lassen der so eine Krankheit hat bedenke das bitte. Ich habe diese Krankheit schon seid vielen Jahren und glaube mir ohne starke Medikamente geht heute gar nichts mehr aber das wirst du so leid es mir tut auch noch erfahren leider. Deshalb überleg dir bitte was anderes wenn du später überhaupt arbeiten kannst was ich dir vom Herzen wünsche. Ich kann es gar nicht erwarten das ich in Rente kann du kannst dir nicht vorstellen was ich jeden Tag für Qualen durchlebe aber ich bin froh das ich durch meine Arbeit noch etwas Abwechslung habe. Ich wünsche dir das es bei dir anders kommt wie bei mir . Dein Leben fängt erst an meins ist durch die Krankheit schon fast vorbei. Alles gute für dein weiteres Leben und ein gutes 2017 viel Erfolg.

 

Schöne Grüße Lillie 

  • - 3
Geschrieben

Bei meiner Mutter lag eine PSO vor ich denke mal auch eine PSA nur war die Medizin damal also meines Wissen nach in 1950 Jahre noch nicht so weit.Das ,das so weit erforscht war war glaube ich erst viel Später. Meiner Mutter hat man immer gesagt das ist wohl Rheuma weil man es nicht besser wusste.

Mein behandelnder Prof forscht ja noch heute an der PSA und PSO also ist das auch noch nicht richtig geklärt. Wie ich mich hier angemeldet habe und erzählt habe das man mir eine Probe aus der Kopfhaut entfernt wude habe die Profis hier im Forum daraufhin behauptet das gibt es garnicht. Also es muss nicht immer richtig sein was in den verschiedenen Foren steht . Und schon garnicht im Internet berücksichtige das bitte.

 

Schöne Grüße Lilli 

Geschrieben (bearbeitet)

@ JG8:

Okay, danke für deine Antworten.

Was das "normalerweise" angeht - mir wurde vor über 20 Jahren nach der Diagnose meiner Nagelpsoriasis gesagt, dass diese Form in einer PSA enden kann aber nicht muss. Damals wurde mir auch gesagt, dass bei einer PSA nur die Hand- und Zehengelenke betroffen seien. Heute hört man wieder was anderes und morgen vermutlich nochmal was Neues. Ich denke, dass die Medizin hier an ihre Grenzen stösst. Wie viele Erreger gibt es, die rheumatische oder arthritische (oder beides) Beschwerden oder Erkrankungen auslösen können und wie schwer ist es, diese nachzuweisen geschweige denn zu behandeln?! Du müsstest das ja am besten wissen ;-) Dass Autoimmunerkrankungen für die meisten Mediziner (außer Polly Matzinger) einen rein genetischen Grund haben sollen ist für mich persönlich nicht zufriedenstellend. "Genetisch weitervererbt" werden vor allem die Bakterien der Mutter - das ist eine Tatsache. Die Forschung und Medizin haben dahingehend noch eine Menge zu tun und stehen hier vermutlich erst ganz am Anfang. Aber das ist ein anderes Thema.

Warum wurdest du über 2 Monate behandelt ? Waren die Keime nach dem tiefen Harnröhrenabstrich immer noch nachweisbar ?

Welcher der Chlamydien-Erreger wurde ursprünglich nachgewiesen ? Wie ist der Nachweis erfolgt ?

Nun, alternativ kommen Erythromycin, Clarithromycin oder Azithromycin bei einer Chlamydien-Infektion zum Einsatz, auch Metronidazol wäre denkbar. Es wäre interessant gewesen wie du auf diese Antibiotikas reagierst. Bei mir wurde eine Chlamydien-Infektion (ich wurde nicht schwanger aufgrund verschlossener Eileiter) mit einer Helicobacter-Eradikation durch die Gabe von hochdosiertem Metronidazol und Clarithromycin behandelt (dann wurde ich ein halbes Jahr später schwanger ;-)  - aber das nur am Rande).

Bei mir hat sich die PSA zweiten Grads weiter "vererbt" bzw. meine Oma hatte wie ich Nagelpsoriasis und daraus entwickelte sich eine PSA.

Liebe Grüße

bearbeitet von HLA-B27
Geschrieben

Hallo HLA-B27,

zu Deinen ausführlichen wissenschaftlich anmutenden Beiträgen möchte ich gern wissen, ob Du einen  medizinischen Beruf ausübst oder diese Informationen einem Hobby von Dir geschuldet sind, wozu man allerdings wohl viel Zeit investieren muß. Deine Behandlungsstrategien sind übrigens sehr beeindruckend. LG Waldfee

Geschrieben (bearbeitet)

Liebe HLA-B27,

Ich habe damals bei mir urethrale Symptome bemerkt, sodass meine damalige Freundin am nächsten Tag einen Termin bei ihrem Frauenarzt wahrgenommen hatte und er dann per Abstrich Chlamydia trachomatis feststellte- und wir beide daraufhin Doxycylin über 20 Tage erhielten. Als ich dann aber immer noch Symptome bemerkte, bekam ich selbiges nochmal. 

Die Kontrolle nach längerem Zeitintervall nach Ende der zweiten Kur brachte sowohl im tiefen Harnröhrenabstrich, als auch in Ejakulat, Urin und Prostataexprimat einen negativen Befund. 

Antikörper wurden bislang nicht bestimmt. 

Mich macht übrigens auch stutzig, dass sich die Symptome seit über einem Jahr auf die Füße beschränken. Bezüglich meiner Rückenverspannungen habe ich nämlich öfter gelesen, dass das einige Leute haben, die Sulfasalazin nehmen- deshalb habe ich es auch mal nach 3 Wochen abgesetzt, was sogar geholfen hat.. Jetzt sind sie aber wieder da (bin aktuell in der 8. Woche des zweiten Sulfasalazin-Anlaufs). Also vielleicht nur eine Nebenwirkung?

Anfang Dezember 2016 habe ich auch mal eine Prednisolon-Kur ausprobiert: 40mg morgens über 3 Tage, danach Reduktion um 50% für jeweils 3 Tage bis auf 0mg.

Die 3 Tage, an denen ich 40mg zu mir nahm, waren die besten Tage seit Beginn des ganzen Schlamassels..

 

bearbeitet von JG8
Geschrieben

@ Waldfee:

Nein, ich übe keinen medizinischen Beruf aus. Ich habe einen sehr langen (von Geburt an beginnenden) und leider sehr umfangreichen medizinischen "Leidensweg". Eine "herkömmliche" Behandlung meiner Pso-Formen war nicht möglich, da ich hochgradig Allergiker war und keine Medikamente nehmen durfte. Ärzte waren da mit ihrem Latein ganz schnell am Ende, leider. Ich konnte es mir aussuchen - entweder aufgeben oder selbst aktiv werden, was ich dann schlussendlich getan habe. Aus all meinen Erfahrungen resultiert nun eine über 15 Jahre andauernde, regelmässige Recherchearbeit mit ganz viel Lesen, Querlesen, Querverbindungen und Parallelen suchen und auch englischen Fachtexten übersetzen. Das heißt aber nicht, dass ich alles weiß, ich bin immer noch nebenher sofern es meine Zeit zulässt am Lesen, lesen und nochmal lesen :).

@ JG8:

Mhm, das mit den Antikörpern wollte ich dich als Nächstes fragen. Aber Antikörper würde ja nur zeigen, dass du in Berührung gekommen bist mit dem Erreger, aber nicht ob eine persistierende Infektion vorliegt, oder ? Was wäre der optimale Weg um eine persistierende Infektion mit den Chlamydien nachzuweisen ? Das weißt du sicher besser als ich bzw. kannst das sicher rausfinden ;)

Hattest du irgendwann in deinem Leben Kontakt mit noch einem anderen Erreger ? Nasennebenhöhlen, Mandeln, Zeckenbiss (Borrelien), Herpes, EBV,... du weißt schon was ich meine. Sind alle deine Organe in Ordnung (Niere, Nebenniere, Leber, Galle,...)? Prostata ? Wurdest du einmal komplett durchgecheckt ?

Was Biologika bzw. Immunsuppressivas angeht - da muss ich passen. Das ist das Einzige was ich nicht umfangreich recherchiere. Hast du mal mit deinem Rheumatologen darüber gesprochen was dir bzgl. möglicher Nebenwirkung aufgefallen ist?

Mhm, warum wurde das Prednisolon wieder abgesetzt wenn es dir so gut geholfen hat ? Nebenwirkungen ?

Liebe Grüße

Geschrieben

@HLA-B27

Es gibt verschiedene Antikörper, die man nachweisen kann- wie du richtig sagst, gibt es IgG-Antikörper, die im Prinzip anzeigen, dass man mal in Kontakt mit einem bestimmten Erreger gekommen ist- allerdings gibt es auch IgM-Antikörper, die eine akute Infektion anzeigen.

Ich habe das Prednisolon eigenmächtig angewandt, denn mein Rheumatologe hat mir gesagt, dass ich, sobald neue Gelenke, Sehnen, etc. betroffen sind, ich einfach mal einen Kortisonstoß ausprobieren soll. Mein nächster Termin ist erst kommende Woche, sodass ich ihm erst dann davon berichten werde.

Meine Mandeln wurden entfernt, als ich noch in der Grundschule war und andere Erreger fallen mir nicht ein, außer Campylobacter pylori nach einem Besuch beim Asiaten ca. 2011. 

Bis auf die hier geschilderten Probleme bin ich völlig gesund, meine Blutwerte sind auch ausnahmslos völlig blande. 

Geschrieben

Okay, eine akute Infektion wird es bei dir aber nicht sein, aber wenn man eine aktive Phase des persistierenden Erregers "erwischt", wäre es möglich über IgM ?!

Eine reaktive Arthritis kann auch durch den Campylobacter pylori ausgelöst werden - wurde dieser auch behandelt ? Ist es möglich, dass beides (in persistierender Form) zusammen bewirkt hat, dass es zu dem Gelenkbefall gekommen ist ? Da würde mich auch die Antwort von deinem Rheumatologen interessieren ;)

Mhm, Blutwerte sind für mich inzwischen das was ich am wenigsten heranziehe um einen möglichen Auslöser zu finden. Klingt sonderbar, aber die Blutwerte können nach außen hin völlig i.O. sein, das Immunsystem ist es aber trotzdem nicht. Dafür können Erreger viel zu viel in unseren Zellen wovon wir bzw. unser Immunsystem gar nichts mitbekommt. Wenn ich an die aktuellen Entdeckungen bzgl. des Verhaltens der Salmonellen (in 2 möglichen und verschiedenen Zuständen) in unseren Zellen denke - wer sagt uns, dass das nicht auch andere Erreger können ? Die nächste Frage welche sich für mich stellt ist, inwieweit solche persistierenden Infektionen unsere Autophagie beeinflussen. Aber auch wieder ein anderes Thema.

Ach, was ich vorhin vergessen habe - meiner Meinung nach fatal, dass sie dich zweimal über so einen langen Zeitraum mit Doxy behandelt haben und bei dem zweiten Mal nicht auf eines der o.g. Antibiotikas zurückgegriffen haben, welches auch in die Epithelzellen (und evtl. Endothelzellen) vordringt. Ich bin gespannt, was dein Rheumatologe sagt zu deiner positiven Reaktion auf das Prednisolon und wie ihr dann weitermacht.

Du hältst uns auf dem Laufenden ? Das wäre super :)

Liebe Grüße

Geschrieben (bearbeitet)
vor 4 Stunden schrieb Lilli1:

Ich würde keinen Arzt an mich operieren lassen der so eine Krankheit hat bedenke das bitte. Ich habe diese Krankheit schon seid vielen Jahren und glaube mir ohne starke Medikamente geht heute gar nichts mehr aber das wirst du so leid es mir tut auch noch erfahren leider. Deshalb überleg dir bitte was anderes wenn du später überhaupt arbeiten kannst was ich dir vom Herzen wünsche. Ich kann es gar nicht erwarten das ich in Rente kann du kannst dir nicht vorstellen was ich jeden Tag für Qualen durchlebe aber ich bin froh das ich durch meine Arbeit noch etwas Abwechslung habe. Ich wünsche dir das es bei dir anders kommt wie bei mir . Dein Leben fängt erst an meins ist durch die Krankheit schon fast vorbei. Alles gute für dein weiteres Leben und ein gutes 2017 viel Erfolg.

 

Schöne Grüße Lillie 

Dazu muss ich doch sagen, dass auch Ärzte kein  Schild auf der Stirn tragen, auf dem z.B. steht: ICH HABE PSA. ICH BIN EIN ALK; betreibe Tablettenmissbrauch usw.                                                                                                                                                 Auch muss ich mal sagen, dass nicht jeder Mensch Schmerzen gleich wahr nimmt. Auf jeden Fall wirst du dich wundern und  vermutlich wieder ins Arbeitsleben zurück wünschen, sobald du in Rente bist.

Gruß Anne

bearbeitet von Tenorsaxofon
  • + 4
Geschrieben

Edit: Der Keim heißt natürlich Campylobacter jejuni, ich hab das "pylori" aufgrund des angesprochenen Helicobacter ausversehen verschleppt :D

Ich wurde damals antibiotisch behandelt, mit Erythromycin soweit ich mit entsinne, was mir auch direkt sehr gut half. 

Es könnte natürlich sein, dass in Summe durch Erregerpersistenz und den hinzugekommenen Chlamydien eine reaktive Arthritis entstand, aber das Problem ist leider der Nachweis. 

Letztendlich muss man auch sagen, dass es keinen Unterschied in der therapeutischen Konsequenz gibt, wenn man zwischen infektreaktiver Arthritis und PSA unterscheiden möchte, was für mich als Patient gut ist. 

Bezüglich des Rheumatologen ist es natürlich fatal, wenn man sich auf PSA einschwört, sobald man auf dem Aufnahmebogen liest, dass ein Verwandter 1. Grades an Psoriasis vulgaris leidet. Es gibt sicher genug Beispiele, bei denen die Nachkommen komplett beschwerdefrei sind.

Ich persönlich hätte auch gerne mal Azithromycin versucht statt 2x Doxycyclin. Aber Doxycyclin wirkt doch auch intrazellulär oder täusche ich mich da? 

Bin auch gespannt, was mein Rheumatologe sagen wird und ich werde definitiv weiter berichten.

 

Schönen Abend euch allen!

 

Geschrieben (bearbeitet)

Ach, egal wie die Mistdinger heißen - sie sind und bleiben einfach unnötig ;)

Das mit der therapeutischen Konsequenz ist ja leider auch noch bei anderen infektbedingten Erkrankungen der Fall. Interessant wäre wie eine kombinierte Therapie (Cortison und Antibiotikum) sich auswirkt. Früher (also vor 30 Jahren) war das gar nicht unüblich bei der Psoriasis in Hautform (Volon A antibiotikahaltig). 

Na ja, die Differential-Diagnose einer infektreaktiven Arthritis ist nunmal auch eine PSA. Da ist es für den R naheliegend.

Über die Studie (Gefängnis) mit der einmaligen, hochdosierten Gabe des Azithromycin habe ich gelesen - aktuell scheint es wirklich eine Alternative zu sein. Doxy gehört leider mit zu den am Häufigsten verabreichten A, denn es deckt ja jede Menge Erreger ab und leider kommt es so auch wohl häufiger zu Resistenzen. Ob es lange genug in den Epithelzellen wirkt weiß ich nicht. Ob es in den Endothelzellen wirkt - keine Ahnung. Nach Auskunft von 2 Ärzten gibt es wohl derzeit kein A welches bis in die Gefäßwände (Endothelzellen) zuverlässig wirkt und nur wenige, die bis in die Epithelzellen ausreichend lange und gut wirken - weißt du da vielleicht was Aktuelles ?! Die Frage ist immer wo der Erreger ist und bleibt, ob er zellwandlos ist oder nicht, seine Form verändern kann oder nicht... Aber generell ist eine einmalige Gabe von Doxy sehr zuverlässig bei einer akuten Chlamydien-Infektion.

Danke, dass du uns auf dem Laufenden hältst ! Alles Gute derweil und liebe Grüße

bearbeitet von HLA-B27
Geschrieben

Hallo JG8,

ich hatte vor über 20 Jahren (nach Hautpsoriasis) eine chronische Gelenksentzündung an der 4. Zehe re.   Später hatte ich eine (Psoriasis-)Artritis am Ringfinger li., beide Gelenke und die Zehengelenke 2 bis 3 am Fuß re sind heute desdruktiv verformt. Damals wusste ich noch nicht um die positive Wirkung der Injektion von Kortison- Kristallsuspension in (meine) Gelenke. Damit konnte in anderen Gelenken die Entzündung gestoppt werden. So habe ich am linken Fuß und der re Hand keine Veränderungen oder Bewegungseinschränkungen, re Fuß und li Hand keine Schmerzen. Der krumme Ringfinger li stört mich nicht und ich habe derzeit keine Schmerzen.

Bei mir hat die Psoriasis-Arthritis einen sehr langsamen Verlauf genommen und nur wenige kleine Gelenke befallen, die sehr gut auf Kortison-Spritzung reagierten. In der Feinmotorik fühle ich mich nicht gehandikapt. Lästiger ist mein Hautzustand.

Geschrieben
Am 31.12.2016 um 20:34 schrieb Lilli1:

JG 8 als Chirurg solltest du nicht arbeiten denk bitte an die Verantwortung ..

Das finde ich nun mal wirklich einen Rat'Schlag'.:wacko: Klar, kann man auch mit einer PSO bzw PSA Chirurg werden.

Wichtig ist da auf jeden Fall die frühzeitige Behandlung der PSA - aber das ist bei jedem Wichtig. Mit Sulfasalazin würde es da aber nicht getan sein.

Ich an deiner Stelle würde mich so schnell wie möglich nach einem Rheumatologen umschauen der sich auch mit PSA auskennt.

Erfolg

Geschrieben

Hallo JG8,

zu Deiner Frage:  "Allerdings habe ich noch eine Frage, und zwar gibt es hier Leute, die überhaupt eine PSA entwickelt haben, bei denen Verwandte ersten Grades, wie z.B. Vater oder Mutter, eine Psoriasis vorliegt, die nicht mal Behandlung mit Cremes bedarf? Also mein Vater nimmt wirklich gar nichts, er hat früher mal eine PUVA gemacht, vor mehr als 10 Jahren und hat sonst nur mit Cremes behandelt, es waren auch immer nur die beiden Stellen an den Ellenbogen, sonst hat er wirklich gar nichts. "

Weder hatten meine Eltern, noch haben meine beiden Geschwister eine Psoriasis oder eine Gelenkerkrankung und ich habe Beides :-(

In der weitläufigeren Verwandtschaft mütterlicherseits gab es wohl einen Schuppenflechtenfall.

In diesem Forum werden naturgemäß Personen schreiben, die "ihre" Pso und PsA nicht vernachlässigen können, d.h. bei denen sie nicht geringfügig geblieben ist oder sogar wieder ganz verschwunden ist.

Niemand kann vorhersagen wie sich eine Psoriasis oder eine PsA im Einzelfall entwickelt. Prozentuale Wahrscheinlichkeiten für größere Kollektive kenne ich leider nicht. Die helfen aber dem Einzelnen auch nur bedingt.
Soll ich auf die Heirat einer geliebten Frau verzichten, nur weil die Scheidungsrate in Deutschland so hoch ist und immer mehr steigt??? :-)

Ich kenne einen Arzt (Anästhesist) der keine Pso hat und nun berufsunfähig ist - übler, fremdverschuldeter Unfall beim Fahrradfahren...        
Die Zukunft lässt sich nur bedingt planen....

No risk, no fun!

Geschrieben

Also ich würde mir auf alle Fälle einen Plan B zurechtlegen.

So hat es bei mir auch angefangen. Zehen, Sehnen, Fußgelenke Rücken dann Schulter und Hände. Hände ist jetzt echt schlimm, allerdings gab es vor 20 Jahren als es bei mir losging noch keine Medikamente. Jetzt ist alles kaputt und nichts mehr zu machen. Vielleicht ist ja die Medizin inzwischen soweit es aufzuhalten, wenn man es zeitig genug erkennt. Bei mir hilft im Moment jedenfalls nichts. 

 

Geschrieben

Hallo JG8,

nun will ich auch mal meine Gedanken zu dir und deiner Erkrankung mitteilen.

Schön das du dir so viele Gedanken über dich, deinen Beruf und deinen weiteres Leben machst. Es ist nicht einfach mit einer solchen Diagnose (?) umzugehen. Respekt dafür das du dich uns so öffnest.

Wenn es denn nichts wird mit dem Chirurgen (warum auch immer), was wäre eine Alternative für dich? 

Als Betroffener wäre es doch sicher ein Ansporn anderen Betroffenen zu helfen. Hast du dir schon einmal Gedanken darüber gemacht evtl. in diese Richtung (Rheumathologie) zu gehen; und ist dass in deiner Situation überhaupt möglich?

Auf jeden Fall wünsche ich dir alles Gute und dass du die richtige Entscheidung für dich findest.

Gruß Uwe

 

  • + 4

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