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Übergangsweise Kortison-Tabletten - hilft das was?


xelila

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Geschrieben

Hallo

 

Momentan gehts mir richtig mies, ich blühe wie ein Feld aus Klatschmohn... Blöderweise habe ich erst in drei Monaten einen Termin in der Hautklinik bekommen, und krieche daher etwas auf dem Zahnfleisch. Der arge Schub ist großteils psychisch bedingt, aber das hilft mir ja auch nichts, das zu wissen.

Jedenfalls, ich überlege, ob mein Hausarzt mir vielleicht einfach erstmal Kortison-Tabletten verschreiben könnte, bis ich dann ein anderes Medikament in der Hautklinik bekommen kann?
Oder ist das eher schlecht? Hat jemand hier damit Erfahrungen gemacht? Ich hoffe sehr, dass ich Otezla bekommen kann, aber weil es so teuer ist, verschreibt mir das ja leider kein anderer Arzt.

Ich habs momentan überall, die Haut tut weh, es spannt, brennt, reißt ein und natürlich juckt es trotzdem... und es hilft nichts. Bin einigermaßen verzweifelt!

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

Hallo Xelila, 

für mich klingt das eher nach einem Aufenthalt in einer Akut-Klinik. Hast Du darüber schon einmal nachgedacht? Von Kortison halte ich nichts, weder äußerlich noch innerlich über Medikamente. Vielleicht schaust Du mal in den Rubriken "Akut-Kliniken", sprichst mit Deinem Hautarzt und lässt Dir eine Akut-Einweisung ausstellen. Keine Sorge - Ärzte müssen bei akuten Notfällen auch ohne Termin behandeln. 

Wünsche Dir viel Erfolg und baldigste Hilfe und Linderung

Uli 

Geschrieben

Hallo xelila,

ich habe Otezla von meinem Hautarzt verschrieben bekommen. Hast Du keine Möglichkeit, zu einem normalen Hautdoc zu kommen? Die Uni-Klinik rennt Dir doch nicht davon. Dieses Medikament kann von jedem Hautarzt verschrieben werden, da es das Budget des Arztes nicht angreift. LG Waldfee

Geschrieben

Da wäre die Akuthautklinik in Hersbruck, die nahe bei Nürnberg liegt, vielleicht die richtige Klinik.

Geschrieben

@Waldfee

Oh, das greift das Budget wirklich nicht an? Ist das neu?

Mir hat dieses Jahr noch ein Hautarzt nämlich deshalb abgesagt, es wäre zu teuer (irgendwas um 4000€ oder so), ich solle doch lieber mal seine Bioresonanztherapie ausprobieren... ja ne, danke!

Ich hab hier mit den Hautärzten bisher keine guten Erfahrungen gemacht, und war vorher immer in der Pro-Sprechstunde bei denen, daher... aber ich kann nochmal nachfragen! Danke!!

 

@kuzg1

Akuteinweisung und drinbleiben ist so ziemlich mit das Schlimmste was ich mir vorstellen kann. Ich geh in Kliniken ein... und das ewige Geschmiere bringt bei mir auch keine Besserung, leider!

Grundsätzlich wäre es mir am Liebsten ohne Medis auszukommen, aber es wird immer schlimmer und im Endeffekt steigt die Bereitschaft Kompromisse einzugehen mit der Verzweiflung...

Geschrieben

Gerade nochmal wegen Termin bei normalem Hautarzt angefragt - auch nichts vor Ende Januar, eher später....

Und Otezla verschreiben sie eher nicht, weil es neu ist und die Ärztin nur mit dem arbeitet, was sie bisher halt kennt. Ich geh dann mal heulen... die am Telefon meinte auch Akutklinik. Aber ich krieg das nicht gebacken, das ist Horror :(

Geschrieben

Kortison als Tablette oder Spritzen hat auf meine Haut überhaupt keinen Einfluss. Es tut nur meinen schmerzenden Gelenke gut.

Kortison als Salbe hilft da schon eher. Aber nur kurzfristig. Sobald nicht mehr gesalbt wird, geht die Geschichte von vorne los. Teilweise schlimmer als vorher.

Ich höre es immer wieder, dass Hautärzte den Spruch los lassen, das kein Geld für eine richtige Basistherapie da sei. Ist es wirklich so, dass sie als Facharzt das gleiche Budget haben, wie ein Hausarzt? Oder ist diese Branche nur besonders "geizig"?

Da kann ich ja von Glück reden, dass ich noch Rheuma dazu habe. Beim Rheumatologen sind teure Therapien gar kein Problem.

 

 

Geschrieben

Hab so ziemlich alle Cremes und Salben durch, und die wirken irgendwie nicht wirklich! Bzw. nur an einigen wenigen Stellen, mit eher empfindlicher, dünnerer Haut.

Einige Cremes haben es eher noch verschlechtert. Fumaderm wirkt nicht mehr, und auch Micanol ist wirkungslos. Sonne hilft mir leider auch nicht, bon ein sehr heller Hauttyp und kriege eher noch einen Sonnenbrand, daher schließe ich PUVA aus.

Kortison innerlich hab ich noch nie vorher genommen, es wäre halt ein Versuch... ich weiß nicht, was sonst noch möglich wäre, was mir ein normaler Hausarzt verschreiben kann. Der würde mir alles verschreiben, was mir hilft - aber es sprengt sein Budget. Man, wenn der Hautarzt wäre... naja, man kann nicht alles haben.

Geschrieben

Hallo Xelila,

ich bekam einmal kurzzeitig Kortisontabletten, als meine Psoriasis pustulosa sehr schlimm war und nichts mehr half. Bei mir hatte es zumindest soweit geholfen, dass es besser wurde und meine Verzweiflung damals nicht mehr ganz so groß war. Es könnte also für dich schon eine Möglichkeit sein, um diese Wartezeit bis zu deinem Termin in der Klinik zu überbrücken. Ob es bei dir wirkt, müsstest du ausprobieren. Wie gesagt, ich habe es allerdings nur sehr kurze Zeit genommen.

Gute Besserung und LG Trinity

 

Geschrieben

Es hat sich nun alles zerschlagen. War bei einer Vertretung meines Hausarztes, der im Urlaub ist. Und die hat mir zwar Prednisolontabletten aufgeschrieben, aber mittels guter Beziehungen tatsächlich einen Hautarzt zur Hand gehabt, und mir am nächsten Tag gleich morgens einen Reinschiebetermin gezaubert! Das Rezept von der Vertretung soll ich nun nicht einlösen, habs aber noch hier...

Bin auch sofort drangekommen. Er zähle meine Geschichte der Ärztin die mich beurteilt, kriege Mecker vom dazugerufenen Chef da. Ja, bin ja Notfallpatient, und will gleich den Ferrari (Otezla, habe lediglich danach gefragt...), und ich wäre zu lange nicht mehr in Behandlung gewesen, kein Wunder dass ich so aussehe... brave Patienten bekämen von ihm ja alles, aber einfach so ein Fremder? Nö! Boah, maaaan, ich hab mir den Mist ja nicht ausgesucht und lediglich gefragt!

 

Jedenfalls, ich hab nun ein Rezept für MTX-Pens und Folsäure, Daivobet-Gel und so ne mix-Creme. Weil, so wurde mir erklärt, es vorgeschrieben ist, dass man dies und jenes vorher (vor Otezla etc.) ausprobiert haben muss, und das wirkungslos bleibt.

Bade-Licht-Therapie sollte ich auch machen. Aber meine sehr helle, mit Muttermalen versehene Haut verträgt nicht viel Sonne, und zwei Sommer Sonnenbaden ohne Sonnencreme haben auch nichts gebracht. Warum soll ich mich dem Krebsrisiko aussetzen? Bin ich sooo naiv und unverschämt, dass ich mitentscheiden möchte, was ich da spritzen/schlucken/schmieren soll??? Ok, MTX ist spottbillig, gegen das Fumaderm oder so manche Creme - aber muss ich echt alles durchprobieren, bis ich an neuere, besser verträgliche Medikamente rankomme? :(

 

Geschrieben

Dir ist ja nun ersteinmal geholfen, hätte Dir sonst noch eine örtliche Hautambulanz, wenn vorhanden, empfohlen. Wenn das MTX nicht wirkt kann ja immer noch ein anderes Medi verordnet werden wie z.B. Cosentyx, das geht auch als Erstverordnung. Es ist ein Biologic und wird inzw. von Hautärzten gern verordnet.

Kortison kurzfristig als Feuerwehr hat mir bei meiner PsA schon öfter gut geholfen, es muss aber dann langsam ausgeschlichen werden. Das dauert schon mal eine Zeit, vor allen Dingen muss man dann z.B. mit einem Biologic warten.

Gruß Lupinchen

 

 

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Hallo xelila!

Deine erste Frage war ja, ob Du Dir vom Hausarzt (also dem Allgemein-Mediziner) Kortison-Tabletten verschreiben lassen solltest. Für alle, die Ähnliches im Kopf haben: NEIN, NEIN und nochmals NEIN!

Innerliches Kortison gilt nicht als Behandlungsmöglichkeit bei Psoriasis! Die Dermatologen haben im Laufe der Jahre ein Schema entwickelt, mit welchen Mitteln eine Psoriasis in welchem Stadium behandelt werden soll. Das sind die so genannten "Leitlinien". Für die Psoriasis werden die gerade aktualisiert. Man kann aber den neuesten Stand nachlesen im  Behandlungspfad Psoriasis 2016. Innerliches Kortison kommt darin nicht vor. Die typischen Kortison-Schäden treten vor allem dann auf, wenn man es innerlich anwendet. Auf Kongressen wird immer wieder verständnislos berichtet, dass Nicht-Hausärzte die Schuppenflechte mit Kortisontabletten behandeln. Bei der Neurodermitis (einer wirklich völlig anders gelagerten Hautkrankheit) ist das manchmal nicht zu vermeiden.

In Deiner Nähe, in Hersbruck, ist die PsoriSol-Klinik, in der man sich einweisen lassen kann, wenn man akut betroffen ist. Wir waren in 2015 mit Leitern von Psoriasis-Selbsthilfegruppen dort und hatten einen sehr guten Eindruck. Die Chefärztin, Frau Dr. Allmacher, beantwortet regelmäßig Fragen im Experten-Forum des Psoriasis-Netzes. Ansonsten kann man einen Hautarzt-Termin innerhalb relativ kurzer Zeit bekommen, wenn man sich an die Terminvergabe der Kassenärztlichen Vereinigung seiner Region (z.B. Kassenärztliche Vereinigung Bayern) wendet oder bei seiner Krankenkasse nachfragt. Monatelang warten ist eigentlich nicht mehr nötig!

Du klingst etwas empört, dass der Hautarzt Dir nicht gleich Otezla® verschreiben wollte, weil Du nicht regelmäßig bei ihm in Behandlung gewesen bist. Ich finde, er hat recht! Du machst auf mich den Eindruck, als würdest Du eigentlich nur dann zum Hautarzt gehen, wenn es gar nicht mehr anders geht. Aber die Psoriasis ist eine chronische, d.h. unheilbare Krankheit, die man sein Leben lang hat. Da muss man leider als Patient sich nicht nur sein Leben lang darum kümmern, also die Haut pflegen und Provokationen vermeiden. Man muss auch regelmäßig zum Arzt, um auszuprobieren, was helfen könnte. Heilen kann bisher noch niemand die Psoriasis.

Welcher Arzt hat Dir eine Bio-Resonanz-Therapie empfohlen? Wenn das wirklich, was ich nicht glaube, ein Hautarzt war, solltest Du Dich über ihn beschweren. Das ist nur wirklich nicht "leitliniengerecht". Ganz davon abgesehen, dass die Therapie völlig umstritten ist und keine wirklichen Erfolge nachweisen kann – außer Placebo-Effekte.

Es ist richtig, was Dir gesagt wurde: Die Ärzte sind grundsätzlich daran gehalten, ein Therapie-Schema einzuhalten. Da bist Du mit dem MTX-Pen sehr gut bedient. Erst wenn der nicht hilft, dürfen andere innerlich Mittel probiert werden. "Grundsätzlich" heißt, dass es Fälle gibt, in denen sofort ein Biologikum verschrieben wird. Otezla® ist nicht der Ferrarie unter den Psoriasis-Medikamenten, sondern eher der VW-Passat. Biologika sind deutlich teurer. Weshalb hast Du Dich auf Otezla® so versteift? Es wird unter Dermatologen tendenziell eher als Medikament für diejenigen angesehen, die auf andere Therapien (auch Biologika) nicht ansprechen.

Es stimmt nicht, dass Otezla® oder andere Medikamente vom Budget ausgenommen sind. Da frage doch mal für Bayern genau bei Deiner Krankenkasse oder der Kassenärztlichen Vereinigung nach. Es stimmt nur, dass alle Ärzte bis 2017 nicht damit rechnen müssen, wegen Budget-Überschreitung in Regress genommen zu werden (§ 106 GKV-VStG). 

Ich glaube, es würde Deiner Haut guttun, wenn Du eine "brave Patientin" werden könntest, also übersetzt eine, die verantwortungsvoll mit ihrer leider chronischen Krankheit umgeht. "Am Liebsten ohne Medis auszukommen", wie Du schreibst, ist leider in frommer Wunsch.

Das schrieb Dir ein Schuppi, der seit 1962 davon betroffen ist.

  • 3 Jahre später...
Geschrieben

Tja, ich war brav!

Habe bis vor 2 Monaten Metex per Pen gespritzt. Anfangs hatte es gut angeschlagen, dann ließ es leider rapide nach.

Dazu kam, dass es sich auf meine Hormone ausgewirkt hat - wohl weil es irgendwie auf die Eierstöcke wirkt. Hatte dann nette Nebenwirkungen wie in der Menopause. Nach meiner Frauenärztin bin ich aber nicht darin, also es war bzw ist tatsächlich wegen dem Metex gewesen.

Eine Weile hab ich mit Mönchspfeffer dagegen angekämpft. Das hat die Symptome doch erheblich abgemildert, aber ganz weg waren sie nicht. Nun nach Absetzen von Metex hoffe ich, dass ich bald wieder auf Mönchspfeffer verzichten kann.

 

Jedenfalls, bin nach Umzug bei einem neuen Hautarzt, und es ist super da! Alle nett, verständnisvoll, alles recht entspannt. Habe nun seit heute Tremfya bzw Guselkumab. Hab mir am Abend den ersten Pen gesetzt, und direkt danach war mir interessanterweise ziemlich flau im Magen.

Steht nicht auf der Nebenwirkungsliste, aber das heißt ja nichts. Mir ist immernoch etwas flau bzw übel, aber nicht schlimm. Hoffe, dass das kein Dauerzustand wird. Warten wirs mal ab.

Ich bleibe brav ;)

 

 

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