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Mit Cosentyx wegen Antibiotika pausieren?


Gast Sesambrötchen

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Gast Sesambrötchen
Geschrieben

Hallo, liebe Pso-Gemeinde,

ich bin schon eine Weile hier, habe aber bisher kein eigenes Thema gestartet. Nun allerdings habe ich eine Frage an euch. Mit atemberaubend gutem Erfolg bekomme ich seit Mitte Mai Cosentyx. Ich bin gänzlich erscheinungsfrei. Leider habe ich vor drei Wochen eine Divertikulose bekommen, d.h eine Dickdarmausstülpung hat sich entzündet und ich bekam zunächst hochdosiert Antibiotika (intravenös im Krankenhaus), dann noch weiter oral zu Hause. Die Entzündung klang ab, kam aber leider nach 10 Tagen wieder, so dass ich erneut Antibiotika nehmen muss. Dazu nun zwei Fragen: 1. Kann die Divertikulose möglicherweise im Zusammenhang mit dem immunsuppressiven Medikament Cosentyx stehen? Hatte jemand von euch unter Cosentyx eine Darmentzündung? 2. Muss man mit der nächsten Cosentyx-Spritze warten, bis die Antibiotikabehandlung beendet ist? Ich wäre dann aber aus dem Zeitfenster raus.

Ich warte gespannt auf eure Beiträge. Liebe Grüße,

Sabine

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Gast Sesambrötchen
Geschrieben

Herzlichen Dank für den Link, liebe Pinie.

zum Glück handelt es sich bei mir nicht um Morbus Crohn. Das Divertikel im Dickdarm ist durch CT nachgewiesen. Nichtsdestotrotz hatte auch ich stark erhöhte Entzündungswerte im Blut. Was ich mir nicht erklären kann ist, dass die Wirkungsweise von Cosentyx bei der Psoriasis darauf beruht, die Entzündungsprozesse in den Pigmentzellen zu unterdrücken, dass aber trotzdem unter Cosentyx so starke Entzündungen wie bei einer Divertikulose und bei Morbus Crohn stattfinden. Mir erscheint das unlogisch. Vielleicht kann das ja jemand mit medizinischem Sachverstand erklären.

Sabine

Geschrieben (bearbeitet)

Liebe Sabine,

 

das tut mir leid, dass du nach der Anwendung von Cosentyx nun eine Dichdarmentzündung hattest/hast - es wird hoffentlich keine Dauergeschichte, wenn du bereits nach 10 Tagen eine erneute Entzündung hattest. Allerdings meine ich aus deinen Worten herauszulesen, dass das Divertikel vorher schon da war, nur eben in unentzündetem Zustand und sich jetzt unter Anwendung von Cosentyx entzündet hat. Sehe ich das richtig ? Wurdest du vorher am Darm untersucht und wurden hier irgendwelche Auffälligkeiten entdeckt?

 

Bzgl. Cosentyx-Dosierung nach Antibtiotika kann ich dir keine Antworten geben.

 

Bzgl. Wirkmechanismus von Cosentyx habe ich Folgendes gefunden:

Zitat http://www.psoriasis-netz.de/medikamente/secukinumab/cosentyx-secukinumab-anwendung.html

 

"Secukinumab ist ein humaner monoklonaler Antikörper, der das Interleukin-17A (IL-17A) neutralisiert. Es verhindert die Ausschüttung von entzündungshemmenden Zytokinen, Chemokinen und Mediatoren. Ist genug Secukinumab im Körper, erreicht es die Haut – und reduziert dort lokale Entzündungsmarker. Rötung, Verhärtung und Schuppung der Psoriasis-Stellen werden vermindert. IL-17A kommt im Körper eines Menschen natürlich vor. In gesundem Maße ist es an den üblichen Antworten auf Entzündung und Immunsystem beteiligt. Bei Plaque-Psoriasis aber kommt in den Schuppenflechte-Stellen zu viel IL-17A vor."

 

Der Darm ist nach bisherigen medizinischen Erkenntnissen enorm wichtig für unser Immunsystem und Immun-Prozesse im gesamten Körper - neueste Erkenntnisse zeigen, dass hier ebenso Immunzellen (Lymphozyten) sitzen, aber ohne TCR´s (= T-cell-receptors = T-Zell-Rezeptoren = Antigen-Erkennung) auf der Zelloberfläche. Hierzu kannst du auch in deine Suchmaschine eingeben: Darm + Immunsystem (neueste Beträge zuerst anzeigen) - Bericht "Angeborene Lymphozyten" aus der Ärztezeitung vom 26.07.2016.

 

Was hat denn dein behandelnder Arzt zu dem Ganzen gesagt und was empfiehlt er dir aus medizinischer Sicht ?

 

Zaubermaus (Link von Pinie - finde ich übrigens super, dass sie ihn dir gleich eingefügt hat!) hatte vor der Einnahme von Cosentyx auch keine Darmentzündung - der Morbus Crohn wurde durch die Cosentyx-Behandlung ausgelöst. Sie schreibt ja auch, dass es in den USA mehrere Fälle dieser Nebenwirkung gibt. Ich erinnere an dieser Stelle auch noch einmal daran, dass es sich um ein ganz neues Medikament handelt (welches unter massiver Kritik und nur unter Auflagen die EU-Zulassung erhalten hat) - Langzeitstudien über 12 Monate hinweg fehlten bei der Zulassung, so dass man evtl. Nebenwirkungen (wie z.B. bei dir) derzeit noch nicht abschätzen kann. Leider.

 

Ich wünsch dir auf jeden Fall gute Besserung und dass die Divertikulose ausheilt bzw. die Entzündung nicht wiederkommt. Für die weitere Behandlung mit Cosentyx wünsche ich dir, dass du einen kompetenten Mediziner hast.

 

Liebe Grüße

bearbeitet von HLA-B27
Geschrieben

Hallo Sesambrötchen,

Du könntest beim medizinischen Informationsservice von Novartis anrufen (01802 232300).

 

Und frag doch Deinen Arzt mal, ob er Deine Divertikulose als Nebenwirkungs-Verdachtsfall gemeldet hat. Wenn es das nicht macht (warum auch immer), kannst Du das auch selbst tun. Sowohl Hersteller als auch Behörden haben da durchaus ein Interesse dran: https://verbraucher-uaw.pei.de

Geschrieben

Meldung von Nebenwirkungen

 

Deutschland

 

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website http://www.bfarm.de

 

Ich würde da auf Nummer Sicher gehen und selber eine Meldung machen.

Nicht jeder Arzt ist so verantwortungsvoll und meldet es.

 

Gruß Anne

Gast Sesambrötchen
Geschrieben

Herzlichen Dank für eure interessanten Beträge und Hinweise zu meinem Thema. Dazu möchte ich noch einiges anmerken. Zunächst einmal gehe ich nicht unbedingt davon aus, dass meine Divertikulose eine NEBENWIRKUNG von Cosentyx ist. Sie wäre vermutlich auch ohne dieses Medikament aufgetreten. Das kann ich natürlich nicht durch irgendwas belegen, genauso wenig, wie man wohl belegen kann, dass Cosentyx dafür verantwortlich ist. Darmdivertikel kommen übrigens sehr häufig vor, nur weiß kaum jemand, dass er sie hat. Bei über 60jährigen hat jeder Zweite Dickdarmdivertikel, allerdings ohne dass diese Probleme machen. Ich habe sicherlich die Aussackung im Darm schon vorher gehabt, was mir allerdings nicht bekannt war. Was meine behandelnden Ärzte angeht, fühle ich mich sehr gut aufgehoben. Meine Hausärztin/Internistin behandelt mich mit einer engmaschigen Betreuung (jeden bzw. jeden zweiten Tag zur Kontrolle, was die Divertikulose macht). Was die Psoriasis betrifft bin ich ja Teilnehmerin an einer Studie zu Cosentyx, um den Einfluss auf die Lebensqualität zu testen. Die Ärztin habe ich umgehend über den Behandlungsbericht vom Krankenhaus informiert und sie hat Rücksparache mit anderen Dermatologen gehalten, woraufhin mein Zeitfenster bis zur nächsten Spritze erweitert wurde, um Abstand zur Antibiotikagabe zu bekommen. Von der erneut aufgetretenen Divertikulose weiß die Ärztin bei der Studie jedoch noch nichts. Ich werde sie darüber bei meinem nächsten Besuch in zwölf Tagen informieren und dann auch genau mit ihr besprechen, ob ich die Verabreichung von Cosentyx beenden oder verschieben soll. Außerdem erwarte ich, dass man mich dort über bereits gewonnene Erkenntnisse über Cosentyx und den Einfluss auf andere Erkrankungen informiert. Vielleicht ist es ja auch möglich, die Dosis zu verringern oder die Zeitabstände zu vergrößern, um einerseits die Haut erscheinungsfrei zu erhalten und andererseits die möglichen negativen Auswirkungen zu reduzieren. Ich habe hier in einem anderen Beitrag gelesen, dass jemand über einen längeren Zeitraum pausiert, nachdem seine Haut makellos war. Falls sich wieder erste Plaques zeigen, würde er mit den Spritzen wieder fortfahren. Inwieweit das mit dem behandelnden Arzt abgesprochen ist, weiß ich nicht. Ich könnte wegen der Teilnahme an der Studie sicherlich nicht eigenmächtig die Dosierung verändern, fände es aber interessant, ob nicht auch z.B. ein zweimonatiger Abstand zwischen den Spritzen ausreichen würde. Aber das ist ein anderes Thema.

Ich werde euch davon berichten, was man mir bei der Studie mitteilt und wie es weitergeht.

Lieben Gruß und einen schönen Sonntag,

Sabine

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