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Psoriasis Arthritis ausgeschlossen?


Andre.F

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Geschrieben

Guten Tag,

 

habe bitte folgende Frage:

 

kann "Psoriasis Arthritis" sicher ausgeschlossen werden, weil HLA-Merkmale der genetischen Blutuntersuchung HLA-B*27, HLA-B*57 und HLA-C*06 negativ sind?

 

Bereits vorhanden seit über 10 Jahren leichtere Form von Psoriasis an der Haut (Kopfhaut, Pospalte, Peniswurzel, unter dem Hodensack, Achselhöhle) sowie an den Hand- und Fußnägel.

 

Danke.

Andre.F

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Andre.F,

 

aktuelle Erkenntnisse zu den genannten Werten und zum Nachweis einer PSA und einem Zusammenhang mit Psoriasis vom 07.05.2015:

https://translate.google.de/translate?hl=de&sl=en&u=http://arthritis-research.biomedcentral.com/articles/10.1186/s13075-015-0640-3&prev=search

 

Die genannten Werte HLA-B*27, HLA-B*57 und HLA-C*06 sind schon mal sehr spezifisch und werden alle mit einer möglichen PSA in Verbindung gebracht. Sie sind aussagekräftig und ein negativer Wert würde wohl bedeuten, dass es keine ausgesprochene PSA ist (aber ich bin kein Arzt). In diesen neuen Erkenntnissen von oben wird von spezifischen HLA-Allelen als Anfälligkeits-Allelen für PSA gesprochen und ich liste sie hier einmal auf:

HLA-C * 06: 02,

HLA-B * 27: 05: 02  

HLA-B * 39: 01: 01

HLA-B * 27: 05

HLA-B * 39: 01

HLA-B * 08: 01

HLA-B * 44: 02

 

Dennoch ist derzeit noch nicht ganz klar, wie die Psoriasis und die PSA genetisch tatsächlich „funktionieren“ und welche genetischen Konstellationen für diese beiden Erkrankungen verantwortlich sind. Neue Erkenntnisse vom Dezember 2015 zum Nachlesen: http://www.klinikum.uni-muenchen.de/de/das_klinikum/zentrale-bereiche/weitere-informationen-presse/pressemeldungen/151214_psoriasis/index.html. Die Autoimmunreaktion Psoriasis erfolgt nachweislich auf Pigmentzellen und nicht auf Hautzellen – das wiederum erklärt auch eine mögliche Knochenbeteiligung, denn Pigmentzellen sitzen auch in der Knochenhaut, dem Bindegewebe usw.

 

Meine persönliche Einschätzung ist die, dass die Medizin momentan weder zu 100% etwas feststellen noch ausschließen kann, solange die exakten genetischen Vorgänge beider Erkrankungen (es gibt wohl einen genetischen Unterschied und nicht jeder Psoriatiker hat die Veranlagung zu PSA) nicht vollständig aufgeklärt sind. Dennoch sind die genannten Werte ein sehr guter Anhaltspunkt (sind sie im Allgemeinen für ein Erkennen vonr Autoimmunerkrankungen).

 

ABER – hier komme ich zu neuen Erkenntnissen aus Spanien 16.03.2016: http://medicalxpress.com/news/2016-03-scientists-link-psoriasis-bone-loss.html

Zitat:

"Wir haben festgestellt, dass die Psoriasis einen umfassenden und fortschreitenden Verlust von Knochengewebe verursacht", erklärt der Forscher Özge Uluçkan, erster Autor der Studie. "Es gibt keine aktive Zerstörung des Knochens, im Gegenteil, während des Knochenregenerationszyklus wird der Knochen nicht mit der erforderlichen Geschwindigkeit gebildet um zu ersetzen, was verloren ist und daher wird die Knochenmasse der Patienten im Laufe der Zeit verringert."

 

Das würde bedeuten, dass auch „normale“ Psoriatiker starke Probleme mit den Gelenken haben können.

 

Weitere Erkenntnisse zum Thema aus dem Jahr 2012:

http://deutsch.medscape.com/artikel/4900462

Zitat:

„…Das Forschungsteam um Wu analysierte: „Patienten mit einer Psoriasis-Diagnose hatten häufiger mindestens eine weitere Autoimmunerkrankung (Odds Ratio [OR] 1,6; 95% Konfidenzintervall [KI] 1,5–1,7) und ebenfalls häufiger mindestens 2 weitere Autoimmunerkrankungen (OR 1,9; 95% KI 1,6–2,4)." Und weiter: „Mit 17 der 21 untersuchten Autoimmunkrankheiten wurde die Psoriasis positiv assoziiert, davon mit 14 statistisch signifikant. Die stärkste Verbindung bestand zur rheumatoiden Arthritis…“

 

Sollten also Gelenkschmerzen bzw. arthritische Beschwerden bei einem Psoriatiker auftreten (ich habe die gleichen Verlaufsformen wie du verteilt über die letzten 40 Jahre und aus deiner Frage geht nicht hervor welche Beschwerden du genau hast), dann wäre in jedem Fall eine Behandlung dieser Beschwerden notwendig. Ob man hier nun eine PSA diagnostiziert, eine Arthritis oder ob es durch die normale Psoriasis ausgelöst ist (s. Erkenntnisse aus Spanien) wäre meiner Ansicht nach nebensächlich - es geht um die schnelle und erfolgreiche Behandlung. Diese ist sowohl bei PSA als auch bei den rheumatischen und arthritischen Erkrankungen erst einmal die Gleiche - Entzündungshemmer, Schmerzmittel usw. bis hin zu immunsupprimierenden Medikamenten wie z.B. MTX, Humira, Enbrel, Remicade®, Simponi® ,... (das neue Medikament Cosentyx - welches nun auch ganz speziell für PSA zugelassen wurde - wird erst verordnet, wenn alle anderen Therapieformen keinen Erfolg zeigen).

 

Liebe Grüße

bearbeitet von HLA-B27
Geschrieben

Oder einfach ausgedrückt .... NEIN ;) Man an Serologie Parametern kann man eine PsA grundsätzlich nicht ausschließen.

Geschrieben

Liebe HLA-B27,

 

in meinem anderen Beitrag # 71 über die Forschung zur PSO wollte ich DIR für etwas ganz anders danken:

In einem deiner Beiträge hast du geschrieben, dass du keine Nahrung aus der Bratpfanne mehr zu dir nimmst [oder so ähnlich; ich bin zu faul zum Suchen]. - Beim Lesen der vielen Links aus Deinen Beiträgen habe ich das gefunden, wonach ich schon lange suche: die Transfette siehe Wikipedia dazu.

Auch ich versuche schon lange "Gebratenes oder Gegrilltes" möglichst zu meiden, weil ich die hocherhitzten Fette (incl. Pflanzenölen) für "krebsfördernd" (um es vorsichtig auszudrücken) halte. Das sind Strukturformeln, die ich für gefährlich halte: Warum: weil sie im Körper leicht zu etwas anderen werden können, als es gewünscht ist. - Aus meiner Sicht: Transfette und die E-Nahrungsergänzungsstoffe sind wesentlich gefährlicher als Glyphosat (das viele Menschen selbst im Garten anwenden, aber darüber schimpfen, weil die Medien mit ihrer "Schlagzeilengeilheit" - allen voran die Zeitung mit den 4 Buchstaben - darüber entsprechend berichten).

 

Und an Andre.F,

 

die Stellen, die Du in Deinem Beitrag nennst, sind die Stellen die zu wenig Sonne (UVB-Strahlen) abbekommen; - dazu gehören auch die Hand- und Fingernägel, durch die keine UVB-Strahlen gehen. -  In diesem Forum, zu dem ich Dich herzlich begrüße, kannst Du viel erfahren zu Deiner Frage. Siehe den guten Beitrag von HLA-B27 mit den entsprechenden Links. Besonders möchte ich nochmals Dein Augenmerk auf "Vitamin D3" (Auch: Hormon D3) lenken; damit kannst du viel Gutes, aber auch Schlechtes anrichten (bei falscher Dosierung).

 

LG

Richard-Paul

Geschrieben

Lieber Richard-Paul,

 

ja, das geht mir genauso mit dem "Gebratenen & Gegrilltem"... Leider wird so inzwischen ein mal zusammen "Essen gehen" und jede Einladung zum "Grillen" zum Problem...

Ich hab hier noch so was für dich: Stichwort "Transgene Pflanzen"...

 

Danke für deinen Beitrag !

Ganz liebe Grüße

Geschrieben (bearbeitet)

Danke für die herzliche Begrüßung und für eure Antworten.

 

Wenn ich es richtig verstanden haben, ist der Ausschluss von Psoriasis-Arthritis auf der Grundlage der negativen HLA-B*27, HLA-B*57 und HLA-C*06 nicht korrekt.

Wie bereits erwähnt habe ich schon eine Weile Psoriasis (Haut sowie Hand- und Fußnägel).

Wegen ständigen Schmerzen an den Händen, Füssen, Schulter und im Kreuzbereich in Verbindung mit mehreren weiteren vorhandenen Autoimmunerkrankungen die mich belasten mache ich mir nun nachvollziebarerweise Gedanken über Psoriasis-Arthritis, da für die Schmerzen bisher von keinem Arzt eindeutige Diagnose möglich war. 

Zu erwähnen ist, dass ich keine sichtbaren Rötungen oder Schwellungen an den Gelenken hatte oder habe und die Blutwerte für übliche Entzündungsparametern sind unauffällig.

 

Der bisher psoriasisbehandelte Dermatologe hat von sich aus die oben genannte genetische Blutuntersuchung veranlasst. Die negativen Ergebnisse dieser genetischen Blutuntersuchung wertete er dahingehend, dass ich keine Psoriasis-Arthritis habe...  

Das wäre sehr schön, wenn’s stimmt....

Mir stellt die Frage, ob diese Einschätzung des Arztes so tatsächlich korrekt ist?

Macht es Sinn Gelenke auf eventuelle Veränderungen mit Ultraschal angucken zu lassen und welcher Arzt kann es machen?

 

 

P.S. Gebratenes oder Gegrilltes vertrage ich schon lange nicht mehr. (Autoimmun-Gastritis)

Durch die sehr konsequente und sehr umfassende Umstellung der Ernährung habe ich einige Besserung an den Fingernägeln erreicht. (Vitamin D gehört seit einiger Zeit dazu)

 

Gruß

Andre.F

bearbeitet von Andre.F
Geschrieben

Hallo Andre

Ich würde das eher mal von einem Rheumatologen untersuchen lassen.

Der macht unter anderem auch Ultraschal und sicher auch Röntgenbilder.

Da bist du dann auch auf der sicheren Seite. 

Gruss Donna

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Andre.F,

 

dein Dermatologe ist absolut auf dem neuesten Stand und das spricht für ihn - gut, dass er diese Blutuntersuchungen gleich bei dir angeordnet hat !

 

Ich gebe Donna vollkommen recht - wenn du noch nicht bei einem Rheumatologe warst, wäre das nun der erste Weg. Er kann auf jeden Fall eine PSA, aber auch andere Gelenkerkrankungen diagnostizieren. Die Blutwerte wird auch dein Rheumatologe bewerten (er ordnet sie sonst sowieso nochmal an) und daher ist es gut, dass du sie bereits vorliegen hast. Einen Termin bei einem Rheumatologen zu bekommen dauert leider etwas.

 

Das mit der Autoimmungastritis tut mir sehr leid ! Das ist eine sehr seltene Autoimmunerkrankung und dann auch auch noch die Pso dazu... Puh... Das ist sicher heftig ! Ich kann verstehen, dass du froh wärst, wenn keine weitere Autoimmunerkrankung wie PSA dazukommt. Wobei du ja schreibst, dass du noch weitere Autoimmunerkrankungen hast ??? 

 

Schön, dass du zumindest bei der Nagelpsoriasis einen Erfolg erzielen konntest !!! Ich drücke dir die Daumen, dass du schnell einen Termin beim Rheumatologen bekommst und Aufklärung erhältst über deine Gelenkbeschwerden !

 

Liebe Grüße & alles Gute

bearbeitet von HLA-B27

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