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Ab wann ist systemische Therapie überhaupt sinnvoll?


Gast Bastilein

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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo liebe Krümmel-Gemeinde :D .

 

mein Hautarzt spricht schon seit ca. einem Jahr davon, dass er mit mir gern eine systemische Therapie z.B. mit Cosentyx  ausprobieren möchte. Es sei "der Mercedes unter den aktuellen Medis" und der Wirkstoff Secukinumab sei schon seit über 15 Jahren ein bewährtes Mittel - völlig risikofrei - völlig unbedenklich was Fertilität anbelange usw. ...

 

Nun hab ich mich dem Thema mal ein wenig angenommen und mich ein wenig Sachkundig gemacht.

Auf folgende Informationen bin ich gestoßen:

 

die Erfolge bezogen auf eine Verbesserung des Hautbildes sind tatsächlich sehr positiv zu bewerten:

- in Studien mit über 2400 Patienten kam es bei 79% unter Cosentyx zu einer Verringerung des PASI-Wertes um 75%

- bei 51% - 54% der Psoriasis-Arthritis Patienten verringerte sich der ACR-Wert um 20%

 

Die Injektionen mit dem Produkt führen also zu einem offensichtlichen Rückgang der Symptome.

 

Laut EUROPEAN MEDICINES AGENCY gibt es aber auch Risiken - wie bei jedem anderen Mittel auch (hätte mich auch gewundert wenn es nicht so gewesen wäre). Hier werden u.a. Infektionen der oberen Atemwege angeführt (47,5%, bei einer Patientenstichprobe von N = 3430 die das Produkt bis zu 52 Wochen erhielten).

 

Bei fast 50% von völliger Risikofreiheit zu sprechen, dass rüttelt dann doch schon etwas am Vertrauensverhältnis zum Hautarzt.

 

Weiter werden als mögliche Nebenwirkungen angeführt:

- Pilz Infektionen (bei einer Hauterkrankung sicher alles andere als wünschenswert)

- Oraler Herpes

- Neutropenie (Rückgang der weiße Blutkörperchen)

- Anaphylaktische Reaktionen (Reaktionen des Organismus auf die verabreichten chemischen Substanzen)

- Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes (Durchfälle etc.)

- Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

- achja, und was die "völlige Unbedenklichkeit" bezüglich der Fertilität anbelangt: Effekte des Produktes auf die Fruchtbarkeit des Menschen wurden noch gar nicht untersucht - lediglich bei Affen und Mäusen zeigt sich hier Unbedenklichkeit - hier führt die Aussage des Hautarztes wohl wieder ein wenig in die Irre und bestärkt das Vertrauensverhältnis in keinster Weise.

 

mhh. und nun ist das Produkt wohl Zugelassen, allerdings unter Auflagen:

so gibt es einen engmaschigen "Risiko-Management-Plan" zur  Nutzen-Risiko-Überwachung:

- der Patient steht in ständigem Kontakt mit einer Art "persönlichen Krankenschwester" die jederzeit - und das meint hier tatsächlich JEDERZEIT (Tags- wie auch Nachts) - die wiederum mit dem Hersteller in engem Kontakt steht und alles genauestens dokumentiert und berichtet. Klingt für mich nach einer groß angelegten Feldstudie. Wobei es für den Patienten eine Blindstudie zu sein scheint, wenn man sich die Informationen anschaut, die der Patient tatsächlich vom Hautarzt bekommt.

 

Nun mal eine kleine bescheidene Frage in die Runde: wäre es den schlau, sich auf so eine risikobehaftete Behandlung, die noch nicht völlig ausgereift zu sein scheint, einzulassen, obwohl Phototherapie in Kombination mit Salben noch sehr gut anschlägt (und ganz nebenbei mit bedeutend weniger Risiken verbunden ist als ein Eingriff in das Immunsystem über eine systemische Injektionstherapie).

Also ab wann ist systemische Therapie überhaupt sinnvoll unter solchen Risiken?

 

Und zweitens: Warum handeln Hautärzte so? Bzw. - warum handelt mein Hautarzt so? Bekommt er Provision für die Teilnahme an solchen Feldstudien (die im Zweifelsfall auf Kosten der Gesundheit des Patienten gehen könnten?)

 

Viele liebe Grüße euer

 

 Bastilein

bearbeitet von Bastilein

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

Kein Biologic ist unerprobt, sondern hat eine Zulassung und zwar nicht nur in Europa. Es befinden sich noch welche in Studien, aber das erfährt man auf jeden Fall vor einer Therapie. In wieweit Du reif für eine systemische Behandlung bist, kann nur Dein Arzt Dir sagen und Du musst es dann für Dich entscheiden. Warum lange warten wenn man Cosentyx bekommen kann, einige hier wären froh wenn sie es bekommen würden.

 

Gruß Lupinchen

Geschrieben

Hallo Bastilein

Es kommt auf deinen eigenen Leidensdruck an und wie viele Therapien schon hinter dir hast.

Wie Lupinchen schon schreibt kommt es auf deinen Arzt an und ob du es auch annehmen willst.

Ich habe seit Jahren Stelara und dadurch wieder mehr Lebensqualität gewonnen. 

Ich habe aber auch PSO und PSA

Im Endeffekt entscheidest du selber für dich.

Gruss Donna

Geschrieben

Ich bin da völlig eurer Meinung: jeder entscheidet für sich selbst.

 

 

..achja, die vertreibende Firma des britischen Produkts hat ihren sitz in Franken ;)

Geschrieben (bearbeitet)
Presse   , Pressemitteilungen,  Secukinumab (Cosentyx)

15.03.2016

Secukinumab bei aktivem Morbus Bechterew oder Psoriasis-Arthritis: Zusatznutzen nicht belegt

 

Hersteller legt keine relevanten Daten vor und beansprucht selbst keinen Zusatznutzen

Secukinumab (Handelsname Cosentyx) ist seit November 2015 für Erwachsene zugelassen, die unter aktiver ankylosierender Spondylitis (Morbus Bechterew) oder unter Psoriasis-Arthritis leiden. Für Patienten mit Plaque-Psoriasis (Schuppenflechte) hat der Wirkstoff 2015 bereits eine frühe Nutzenbewertung gemäß Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) durchlaufen.

 

Nun hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) beauftragt, auch für die neuen Anwendungsgebiete eine Dossierbewertung vorzunehmen. Da der Hersteller in seinem Dossier keine geeigneten Studien benennt, ist ein Zusatznutzen von Secukinumab gegenüber den zweckmäßigen Vergleichstherapien nicht belegt.

 

Quelle und nähere Informationen:

 

bearbeitet von Bastilein
Geschrieben

Hallo,

 

es tut mir leid wenn ich mich etwas missverständlich ausgedrückt habe und Du nicht verstehst warum ich diesen Thread überhaupt eröffnet habe.

Ich danke Dir, trotz Deines fehlenden Verständnisses, dafür, dass Du so viel dazu sagen kannst.

 

Hauptsächlich ging es mir darum, dass ich nicht das Gefühl hatte, dass mein Hautarzt mich, trotz Nachfragens, nicht ausreichend über das Produkt aufgeklärt hat, was ja eigentlich seine Pflicht ist. Scheinbar war für ihn primär, dass Produkt an den Mann zu bringen (daher auch die Frage, ob Ärzte evtl. eine Art Provision von der Pharmaindustrie erhalten, wenn sie an solchen scheinbar groß angelegten Feldstudien teilnehmen). Weiterhin ist mir nicht ganz schlüssig, warum mir dieses Produkt überhaupt angeboten wurde, da bei mir die Phototherapie in Kombination mit Salben noch einwandfrei greift und Wirkung erzielt. Das es andere Patienten gibt, die das Produkt sicher gern anwenden möchten, dass stell ich ja gar nicht in Abrede.

 

Das jede Therapie Nebenwirkungen hat ist hier wohl jedem klar. Auch klar dürfte aber sein, dass es wesentliche unterschiede in der Qualität der Nebenwirkungen gibt. Und eine Injektionstherapie, die direkt in ein bereits "fehlfunktionierendes"  Immunsystem eingreift wird sich sicherlich jeder vorher genausten Überlegen, da bin ich völlig Deiner Meinung. In diesem Punkt übrigens, dass es für jeden eine ganz private Entscheidung ist, ob ein Angebot für ein Medikament angenommen wird oder nicht und das letztlich jeder selber abwägen muss, wie groß der Leidensdruck ist und wie das Risiko von Nebenwirkungen einzuschätzen ist, darüber sind sich hier, wie Dir als aufmerksamen Leser sicher nicht entgangen sein wird, auch alle einig. Allerdings setzt genau das eben auch voraus, dass der Hautarzt seine Aufklärungs-Pflicht gegenüber dem Patienten und die Verantwortung für die Gesundheit des Patienten ernst nimmt.

 

Es ist denk ich auch für niemanden hier etwas neues, dass nicht jede Therapie bei jedem in gleichem Maße anspricht und vielleicht ist es ja wirklich so, dass ich besagtes Produkt irgendwann dankend annehme (ich persönlich hoffe natürlich, dass die Krankheit bei mir nicht so schlimm wird, dass ich es nicht benötigen werde) - aber wenn es dazu kommt, dann weil eben der von Dir beschriebene Leidensdruck so groß geworden ist, andere Maßnahme nicht mehr greifen und ich mich deshalb freiwillig dafür entscheide - jedoch nicht, weil es mir ein Hautarzt "aufschwatzen" will.

 

In einem Punkt bin ich mir nicht ganz sicher, ob Du ihn tatsächlich ernst meinst: ich hatte bei meinem Hautarzt insgesamt nicht dass Gefühl oder den Eindruck, dass es für Patienten ein Problem darstellen könnte dieses Produkt zu erhalten. Selbstverständlich ist klar, dass es viele Betroffene gibt, die sich an jeden Strohhalm klammern und auch für dieses Produkt dankbar wären, wenn sie es bekämen. Was ich nicht verstehe ist, dass hier offenbar suggeriert wird, dass es so schwierig sein soll es tatsächlich zu bekommen, denn wie ich eben schon schrieb, hatte ich nicht den Eindruck, dass es in irrgendeiner Weise problematisch sein könnte, ganz im Gegenteil. Ich denke wenn bei einem Betroffenen das Krankheitsbild entsprechend ist, wird es sicherlich zum Einsatz des Produktes führen - zur Not kann man ja seinen jeweiligen Hautarzt selbst darauf ansprechen. Ein "Veröffentlichen  von Namen und Adressen" ist vor diesem Hintergrund denk ich nicht notwendig - denn es kann sich doch jeder Betroffene vertrauensvoll an seinen jeweiligen Facharzt wenden.

 

Um nun auch noch letzte mögliche Missverständnisse auszuräumen:

1. Es gibt eine Aufklärungspflicht seitens des Arztes.

2. Jeder Betroffene entscheidet selbst über seine Therapien und Medikamente.

3. Warum soll man auf ein (teures) Produkt umsteigen wenn risikoärmere Therapie noch einwandfrei wirkt?

4. Bekommen Ärzte eine Art Provision von der Pharmaindustrie für die Teilnahme an groß angelegten (industriellen) Feldstudien (z.T. Blindstudien)??????

 

In diesem Sinne, und in der Hoffnung dass Du es nun etwas besser verstehen kannst, warum ich diesen Thread überhaupt eröffnet habe

 

 Bastilein  :)

 

 

Geschrieben

Hallo Bastilein,

all diese Fragen hab ich mir auch schon gestellt! Dem ist von mir nichts hinzuzufügen.

Ich finden deinen Beitrag sehr gut und kritisch!

Liebe Grüße

Nettie

Geschrieben

Hallo Bastilein,

 

es gibt wirklich ein Problem, an dieses Medikament dranzukommen. Zwei verschiedene Rheumatologen (ich hab Psoriasis Arthritis) haben es mir bisher verweigert. Erst muss ich Arava nehmen, was ich aber wegen eines anderen Problems ablehne. Begründung: zu teuer. Der letzte Rheumatologe meinte, er würde es verschreiben, wenn ich unterschreibe, selbst zu zahlen, wenn die Krankenkasse die Kosten nicht übernimmt. Die Krankenkasse sagt, es liege allein in der Entscheidung des Arztes, man halte sich aus medizinischen Dingen raus. Der medizinische Dienst meiner Krankenkasse meinte, ich würde keinen niedergelassenen Rheumatologen finden, der mir das verschreibt. Es gäbe eine interne Abfolge der Medikamentenverordnung. Einer Bekannten von mir wurde ebenfalls mitgeteilt, dass das Medikament zu teuer ist, um verordnet zu werden.

 

MTX habe ich schon erfolglos durch. 

 

Dass Dein Hautarzt Dir das einfach so bei wirksamer Therapie verordnen will, stimmt mich nachdenklich. Es scheint sich aber abzuzeichnen, dass es in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich gehandhabt wird.

 

Viele Grüße

Kitty1389

Geschrieben

Hello Kitty, ^_^

 

vielen Dank für Deinen Beitrag. Mir geht es wie Dir: es stimmt mich zum Einen nachdenklich.

 

Zum Anderen macht es mich auch wütend, dass wieder einmal die Kosten/das Geld dem Betroffenen/dem Patienten übergeordnet zu sein scheint.

 

Ich vermute, dass es nicht daran liegt wie es die Bundesländer handhaben, sondern viel eher, wie es die einzelnen Kassen und Ärzte handhaben. Mir drängt sich mehr und mehr der Eindruck auf, dass die Ärzte mit der Firma des Produktes einen Vertrag eingehen und dann, bei Therapieabbruch Seitens des Patienten (zB. wegen Nebenwirkungen) die restlichen Kosten selbst tragen müssen. Soweit mir bekannt ist, fallen die Biologicals ja nicht unter das Medi-Budget der Ärzte - was meine Vermutung untermauern würde, ebenso die Aussage deines Rheumatologen "er würde es verschreiben, wenn ich unterschreibe, selbst zu zahlen, wenn die Krankenkasse die Kosten nicht übernimmt". Eine Abfolge der Medikamentenverordnung gibt es tatsächlich.

 

Mir zeigt diese ganze Geschichte eines ganz deutlich: von einer Transparenz sind wir scheinbar weit entfernt und die Kosten/das Geld sind dem Betroffenen/dem Patienten übergeordnet, leider.

 

Viele Grüße

 

Bastilein

Geschrieben

Dazu folgende Anmerkung:

Ich nehme seit Juli 2015 auf Grund meiner schwer behandelbaren PSO das Otezla, was mein Hautarzt mir verschrieb. Der Erfolg kam schnell, meine Haut wurde zusehends besser, also ein toller Erfolg, der bis Febr. dieses Jahres anhielt. Aber leider verschlechterte sich meine Haut leider wieder, aber es ist auszuhalten. Der Hautarzt hat mir sofort Cosentyx empfohlen und hätte es mir auch verschrieben. Aber auf Grund meiner Vorsichtigkeit gegenüber Biologics mache ich davon noch keinen Gebrauch. Was mich verwundert, ist, das der Doc mir das sofort angeboten hatte. Auf meine Frage, ob er das Medi einfach so verschreiben darf, lachte er nur.

Geschrieben

Hallo,

 

dies verdeutlicht die unterschiedlichen und teilweise auch widersprüchlichen Aussagen und Handhabungsweisen.

 

Die inneren Medis sind meiner Ansicht nach immer so eine Sache. Ich habe Fumaderm bereits zweimal versucht.

Allerdings waren die Blutwerte dann so schlecht geworden und mein Gesundheitszustand hatte jedes Mal rapide abgebaut, dass es abgesetzt werden musste.

 

Ich kann grundsätzlich jedem dringest empfehlen, genau abzuwägen was er sich spritzt bzw. spritzen lässt oder auch welche Pillen man schluckt. Immerhin wird damit in ein Immunsystem eingegriffen, dass bereits krank ist... Letztlich muss das jeder mit sich selbst ausmachen - wie hoch ist der Leidensdruck, welche Risiken ist man bereit in kauf zu nehmen. Ich möchte zu bedenken geben, dass es sich um Symptombehandlungen - nicht jedoch um Ursachenbehandlungen handelt.

 

Noch etwas zu Cosentyx: soweit mir bekannt ist, fällt des Produkt nicht unter die Medikamentenreihenfolgevorschrift, heißt: es ist ein "first-line" Produkt dass auch ohne vorheriges "abarbeiten" der anderen Medis  verschrieben werden darf - eben first-line.

 

Das Problem liegt hier allem Anschein nach wohl wirklich bei der Finanzierung. Es ist zwar zugelassen, aber vorerst scheinbar nur bis Ende des Jahres und auch nur unter hohen Auflagen - Stichwort: Risiko-Managment-Plan. Es fällt angeblich auch nicht unter das Budget der Hautärzte - diese schließen scheinbar selbst und auf eigenes Risiko Verträge mit den jeweiligen Pharmafirmen ab. Die Kassen tragen die Kosten allem Anschein nach wohl nur, solang der Patient die Therapie mitmacht - bricht er diese ab (was scheinbar nicht selten vorkommt) zahlt die Kasse nix mehr und der Facharzt bleibt dann allem Anschein nach selbst auf den Kosten sitzen - und um genau das zu vermeiden verschreiben Hautärzte es dann lieber doch nicht. (scheinbar unrentables Geschäft).

 

Ich kann meine Meinung nur nochmals wiederholen: diese ganze Geschichte, wie mit der Thematik verfahren wird und wie einzelne Informationen Kommuniziert oder eben nicht Kommuniziert werden, zeigt deutlich, dass wir von einer Transparenz scheinbar weit entfernt sind und Kosten/Geld dem Betroffenen/Patienten gegenüber eine übergeordnet Rolle zu spielen scheinen, leider.

 

Euer Bastilein

Geschrieben

Hallo nochmal,

 

wenn die moderne, evidenzbasierte Medizin mir nicht helfen kann oder will, muss ich halt selber...

Auf jeden Fall habe ich beschlossen, dass das Arava nehmen kann, wer will - ich nicht.

 

Auch wenn nicht so zum Thema Cosentyx passt:

Ich bin in Behandlung bei einer Ärztin für Naturheilkunde, die "gelernte" Ärztin a.D. ist und die sich auch nicht den goldenen Rüssel verdienen will. "Das Geld soll nicht der Grund sein, dass jemand nicht gesund werden kann, weil er es sich nicht leisten kann", meint sie.

 

Sie hat ein paar Sachen umgestellt, bei der Ernährung und auch bei meiner Selbstmedikation. So nehme ich zur Zeit keinen Weihrauch mehr, dafür aber Katzenkralle, Teufelskralle usw. ein. Ich bin im Moment dabei, ganz ohne Schmerzmittel auszukommen. Mir ist bewusst, dass das Morgen wieder genau andersrum sein kann, aber mit der modernen, evidenzbasierten Medizin ist das ja auch nicht anders.

 

Liebe Grüße

Kitty1389

Geschrieben

Hallo,

so finde ich es richtig: jeder Einzelne muss auf sich selbst schauen und herausfinden, was ihm gut bekommt und was nicht. Und ich erwarte von einem (Haut-) Arzt ausreichend aufgeklärt zu werden.

Bastilein

Geschrieben

Es sei "der Mercedes unter den aktuellen Medis" und der Wirkstoff Secukinumab sei schon seit über 15 Jahren ein bewährtes Mittel

 

Die 15 Jahre halte ich für eine sehr steile These. Soweit ich das verfolgt habe, ist der Wirkstoff erstmals Anfang 2015 zugelassen worden. Woher Dein Arzt da 15 Jahre nimmt, weiß wohl nur er allein. 

 

Bekommt er Provision für die Teilnahme an solchen Feldstudien (die im Zweifelsfall auf Kosten der Gesundheit des Patienten gehen könnten?)

Möglich. Die heißen dann Anwendungsbeobachtungen, und zu denen gab es vor kurzem eine gute Veröffentlichung von correctiv: Die Schein-Forscher.

 

In der dortigen Datenbank kann jeder suchen, ob es eine solche Anwendungsbeobachtung zu seinem Medikament gab – zum Beispiel zu Humira, Enbrel, Fumaderm, Daivobet, Xamiol oder Remicade.

Geschrieben (bearbeitet)

...da bleibt einem wohl nix anderes übrig als der Wahrheit ins Gesicht zu sehn und zu akzeptieren, dass man als Betroffener doppelt und dreifach angearscht ist...

bearbeitet von Bastilein
Geschrieben

Das entspräche dann ca. 7 Jahren... fehlen immernoch 8 um auf die 15 Jahre zu kommen von denen mein Hautarzt sprach.

  • 3 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)

Da muss ich Claudia zustimmen - der Wirkstoff von Cosentyx hat die Zulassung erst im Januar 2015 erhalten. Siehe hier: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2015/11/30/g-ba-sieht-cosentyx-mit-zusatznutzen

 

Zuerst hatte es keine Zulassung erhalten, da es nach Tests und Studien keinen Unterschied zwischen dem Wirkstoff Secukinumab (Cosentyx) zu Ustekinumab (Stelara) gibt und da einfach zu wenig Studien betrieben wurden. (Quelle: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2015/09/01/Cosentyx-fallt-beim-IQWiG-durch, ganz unten).

 

Cosentyx darf nicht einfach von jedem mit Psoriasis oder PSA verschrieben bekommen. Vorraussetzung ist, dass vorher auch andere Therapien angewendet wurden und sollten diese fehlgeschlagen sein bzw. der Patient nicht darauf angeschlagen haben oder sie nicht vertragen haben darf er Cosentyx verschrieben bekommen. Aber das entscheidet schlussendlich der Arzt bzw. die Krankenkasse. Diese muss ja das Medikament bzw. die teure Behandlung auch bezahlen. Aber das steht alles sehr schön beschrieben in dem Link ganz oben.

 

Bisher war die Ursache bzw. der Mechanismus der Psoriasis nicht entschlüsselt. Im Dezember 2015 ist dies Forschern der LMU München nun erstmals gelungen - siehe hier: http://www.klinikum....asis/index.html - Es sind also unsere pigmentbildenden Zellen...

 

Alle Medikamente, welche bisher angewendet wurden oder werden, die extra entwickelt wurden (Biologika) behandeln bisher also nicht das Problem an sich, sondern lediglich die Symptome bzw. das was die Wissenschaftler bisher vermutet haben als Ursache. Das sollte man nicht vergessen, wenn man sich über die aktuellen Behandlungsmethoden unterhält. Egal ob nun Cosentyx, MTX, Stelara, Fumaderm, Humira, Enbrel und wie sie alle heißen - sie wurden auf den vorhergehendenen Erkenntnissen über die Erkrankung entwickelt und auf den Markt gebracht. Was diese neue Erkenntnis von Dezember 2015 für uns bedeutet und ob sie bahnbrechende neue Behandlungsmethoden mit sich bringt werden wir sehen müssen. Wir sind leider ganz am Ende der medizinischen Kette und müssen darauf hoffen, dass jemand etwas Neues & Wirksames entwickelt UND dass jemand es dann auch zu einer europäischen Zulassung schafft.

 

Bis dahin bleibt uns nur mit den bisherigen "Mittelchen" weiter zu machen. Jeder eben auf seine Art und wie er damit zurechtkommt. Wie ich das durch eine kurze O-Recherche gesehen habe, kostet allein 2x150mg Cosentyx fast 2000 €, 3x150mg fast 5700 € und ich kann mir vorstellen, dass Cosentyx nun nach der europäischen Zulassung gerne von Ärzten verschrieben wird (egal welcher Grad der Psoriasis erreicht ist), denn die Kassen (müssen) zahlen. Ob aber das Mittel an sich wirklich hilft müsste erst einmal durch Langzeitstudien belegt werden (was der Hersteller ja angekündigt hat). Bisher liegt die Zahl der Therapieabbrüche und die Zahl der Probanden mit schweren Nebenwirkungen bei 3-4 von 100 (Quelle: https://www.gesundheitsinformation.de/secukinumab-cosentyx-bei-schuppenflechte-psoriasis.2728.de.html).

 

Ich bin gespannt, was dein Arzt an Aufklärung für dich bereit hält. Diese Aufklärung würde ich allerdings in schriftlicher Form erbitten - sicher ist sicher ;-)

 

Liebe Grüße

 

 

PS. Als dein Arzt von 15 Jahren auf dem Markt sprach meinte er nicht zufällig MTX und hat die beiden Medis verwechselt ?!

bearbeitet von HLA-B27
Geschrieben

Hallo.

Also die groß angelegten Feldstudien sind ja nun vom Hersteller vor dem Hintergrund der Zulassung bis Ende dieses Jahres angestoßen und laufen bereits. Die Probanden/Patienten unterliegen während der Behandlung einem engmaschigen RisikoManagementPlan (RMP), der zum einen natürlich die Gesundheit der Probanden/Patienten überwachen und schützen soll, zum anderen aber auch der Untersuchung dient, ob das Produkt letztlich überhaupt geeignet ist und wie es mit dem Risiko-Nutzen-Verhältnis tatsächlich aussieht.

Bleibt zu hoffen das der langersehnte große Durchbruch nun endlich bald erfolgt.

Basti

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