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Wie ich meine PSO in den Griff bekommen habe


nezumi

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Geschrieben

Liebe Alle,

 

ich bin 48 Jahre und leide seit 15 Jahren an Schuppenflechte (pso vulgaris). Ich hatte immer ca. 20 Stellen in der Größe zwichen einen Ein-Cent Stück und einer Handfläche. Ganz schlimm am Kopf. Inzwischen bin ich erscheinungsfrei, merke aber, dass es nach wie vor in mir schlummert. Sobald ich mit meiner Behandlung aufhöre, kommt es nach etwa zwei Wochen langsam wieder. Wenn es aber erst mal ganz weg ist (das ist ein langer Weg), ist es relativ einfach, diese Zustand zu halten. Es reicht, wenn ich mich alle zwei Tage mit meiner "Spezial-Creme" (siehe unten) einschmiere. Damit kann ich gut leben.

 

Schwierig und langwierig ist es, die PSO erst einmal weg zu bekommen. Ich habe 10 Jahre lang wirklich alles ausprobiert, innerlich und äußerlich, nichts hat so wirklich geholfen. Vor zwei Jahren habe ich dann eine 3-wöchige stationäre Behandlung in der Berliner Charité gemacht (Sole Bäder, UV-Bestralung, Ditranol). Das Ergebnis war sehr gut, nach etwa zwei Monaten war der Zustand aber wieder genau so schlimm wie vorher. Da ich nicht jedes Quartal für drei Wochen ins Krankenhaus gehen kann, war das also auch keine Option. Ich habe dann versucht, aus meinen vielen Erfahrungen mit allen möglichen Mitteln eine Eigentherapie für zuhause zu basteln. Nach vielen Änderungen im Laufe der Zeit bin ich damit sehr zufrieden.

 

Um die Schuppenflechte erst Mal los zu werden, mache ich ein bis zwei Monate eine Radikalkur. Ich bin kein Freund von Kortison, habe aber festgestellt, dass es ohne nicht geht. Also: jeden Morgen Ditranol (ich nehme Micanol 3%), nach dem Abwaschen kommt meine Spezialcreme drauf, abends dann Daivobet, nach dem Einschmieren umwickel ich die Stellen mit Frischhaltefolie und lasse die über Nacht drauf (geht natürlich nur an den Extremitäten, andere Stellen klebe ich mit Plastikfolie ab). Nach rund sechs Wochen sind die Stellen weg. Ich mach dann noch zwei Wochen weiter und schleiche Daivobet (Kortison+Vitamin D) langsam aus, indem ich es durch Daivonex (nur Vitamin D) ersetze. Für den Kopf nehme ich Clarelux (wirkt sehr schnell, ist aber auch Kortison der stärksten Klasse, aber es reicht eine Bhandlung von wenigen Tagen, dann ist es wieder für längere Zeit weg) und meine Spezial-Creme, die ich dafür mit Wasser verdünne.

 

Wenn die Stellen ganz weg sind, reicht es, wenn ich mich alle zwei bis drei Tage mit meiner Spezial-Creme einschmiere. Die macht die Haut unglaublich weich und geschmeidig und das hält lange an.

 

Zu dieser Spezialcreme: ich rühre sie immer selbst an und nehme hierfür 60% Wasser aus einer japanischen Vulkanquelle (schwer zu bekommen, es dürfte aber auch normales Wasser gehen) koche das mit Luvos-Heilerde und Salz aus dem toten Meer auf. Die Ölphase besteht aus diversen Ölen, die mir gut tun, wahrscheinlich ist das bei jedem anders, ich nehme: Shea-Butter, Weizenkeimöl, Hanföl, Avokadoöl, Borretschöl sowie die ätherischen Öle Teebaum, Cistrose und Minze. Sehr schwierig ist es, eine stabile Emulsion hin zu bekommen, da Salz normalerweise zum Aufbrechen von Emulsionen verwendet wird. Ich habe hier lange rumgetüftelt und bin jetzt bei der Ideallösung, eine Kombination der drei Emulgatoren Ctylstearylalkohol (Handelsname Lanette N), Polysorbat und Lamecreme. Hört sich gefährlich an, ist aber alles harmlos. Wichtig ist dann noch Glycerin und Harnstoff (Urea). Ebenfalls wichtig ist die richtige Zubereitung (richtige Temperatur, mit hohen Scherkräften dispergieren, lange kaltrühren; bei Interesse schreibe ich gerne mehr dazu). Das Selber-Rühren ist zwar etwas aufwändig, auf der anderen Seite aber ein schönes Hobby, mir machts inzwischen richtig Spaß. Es hat auch den Vorteil, dass man immer etwas variieren kann. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich die Haut an jedes Mittel gwöhnt und die Wirkung daher mit der Zeit etwas nachlässt. Das kann man gut vermeiden, wenn man immer mal ein Öl gegen ein anderes austauscht.

 

So, für meinen ersten Beitrag hab ich viel geschrieben, ich hoffe aber, dass für den einen oder anderen eine Anregung dabei ist ;-)

 

Liebe Grüße,

 

nezu.

 

PS: Mein Hautarzt ist schwer beeindruckt von meinen Erfolgen, meinte aber, dass der Trend (anders als früher) dahin geht, die PSO innerlich zu bekämpfen, da man auch im Körper die Entzündungen hat und die dann Blutgefäße und Gelenke angreifen. Er will mir also nächste Woche Fumaderm verschreiben, obwohl ich komplett erscheinungsfrei bin. Mir hat die Begründung eingeleuchtet, also werde ich es versuchen und dann berichten....

 

 

 

 

 

 

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

Hallo nezumi,

 

herzlich Willkommen. :)

Schön, dass du die Pso im Griff hast. :daumenhoch:

Warum also das Fumaderm, dass ist nicht ohne NW? Die Begründung deines Arztes leuchtet mir nicht ein! :wacko:

Die innerliche Pso nennt sich PSA und die solltest du unbedingt behandeln, aber erst wenn du sie wirklich hast.

 

Hier gibt es eine Menge Infos zu allem. Nur zu lies dich durch!

 

LG Supermom

  • + 1
Geschrieben

Hallo nezumi,

 

ich schließe mich Supermom an und verstehe auch nicht, warum du trotz Erscheinungsfreiheit mit Fumaderm beginnen sollst. Das sind keine Bonbons, die man mal eben so einwirft.

 

Es grüßt

 

Kati

Geschrieben

Hallo nezumi,

 

klingt kompliziert was du da anrührst. Aber vielleicht ist es ja auch die Kombination mit den herkömmlichen Salben Mikanol, Daivobet und Daivonex. Schreib mal bitte mehr, z.B. wieviel Zeitaufwand, welche Kosten und welche Mengen du hast bzw. nimmst. Gerne auch per PN, wenn du es nicht öffentlich preisgeben willst. Ich habe slbst sehr mit der Trockenheit und Plaques zu kämpfen und da klingt Emulsion mit verschiedenen Ölen gut.Habe mit Ureacremes und Wollwachsalkoholsalbe mäßige Erfolge. Innerliche Medis würde ich auch nur nehmen, wenn garnichts anderes mehr wirkt.

 

LG Nüsschen

Geschrieben

Hallo Ihr beiden,

 

danke für Euer feedback. Wie gesagt: Ich fange mit Fumaderm an, weil mein Arzt mir das empfohlen hat und mir seine Begründung einleuchtet. Ich habe keine Psoriasis Arthritis sondern "nur" normale PSO, aber auch die betrifft ja nicht nur die Haut. Dort zeigen sich die Symptome und ma kann sie mit Salben und Cremes weg kriegen, aber im Körper rumorts weiter und schädigt die Gefäße. Ich mache laufend Bluttests und habe permanent leicht erhöhte Entzündungswerte (CRP-Wert). Das kann nicht gut sein.

 

In der Charité habe ich erfolglos um Fumaderm gebettelt. Man wollte mir das nicht geben, weil man sagte, wenn äußerliche Behandlung wirkt, dann kein Fumaderm (wegen der Nebenwirkungen). Mein Hautarzt meinte, das sei Stand der Wissenschaft von gestern. Heute gelte: Bei mittelschwerer bis schwerer PSO (das habe ich), auf jedenfall Fumaderm versuchen, um eine Schädigung der Gefäße zu vermeiden. Einem Arzt muss ich glauben. Also versuche ich es und hoffe mit einer geringen Dosis auszukommen...

 

LG, nezu

Geschrieben

Hallo Nüsschen,

 

es klingt kompliziert, ist es aber nicht. Inzwischen ist es bei mir schon Routine. Ich rühr mir immer einen knappen Liter zusammen, das reicht dann für mindestens zwei Monate. Es ist allerdings nicht ganz billig, manche Naturöle sind recht teuer (Cistrosenöl kostet z.B. rund 9.000 EUR der Liter, man braucht aber nur sehr wenig), es ist in der Summe aber trotzdem noch günstiger als die meisten Produkte im Handel. Außerdem habe ich noch keins gefunden, das mir so hilft wie meine Eigenproduktion.

 

Ich nehme folgende Zutaten (ergibt ca. 700 ml):

 

I. Wasserphase 1:

270 ml Quellwasser (mineral- und schwefelhaltiges Hokkaido Wasser mit viel Luvos Heilerde und reichlich Totes-Meer-Salz aufkochen)

20 gr. Glycerin

2,2 gr. Zitronensäure

 

II. Wasserphase 2:

13 gr. Harnstoff

wenig kaltes, maximal lauwarmes Wasser

 

III. Fettphase 1

47 gr. Basiscreme DAC

10 gr. Mandelöl

16 gr. Nachtkerzenöl

10 gr. Weizenkeimöl

 

13 gr. Cetylstearylalkohol

10 gr. Lamecreme

8 gr. Polysorbat 20

 

IV. Fettphase 2

40 gr. Sheabutter (raffiniert)

10 gr. Hanföl

15 gr. Avocadoöl

10 gr. Jojobaöl

10 gr. Borretschöl

 

 

V. Fettphase 3

140 Tr. Teebaumöl

112 Tr. Minze

50 Tr. Cistrosenöl

32 Tr. Biogard

 

I und III im Wasserbad bei 70 Grad erwärmen bis Fettphase homogen. Langsam abkühlen lassen. Bei 60 Grad IV der Fettphase zugeben. Wieder warten bis alles gut gelöst ist, Temperatur bei 60 Grad halten. Wasserphase langsam und in dünnem Strahl dazu geben, dazu sehr hoch dispergieren (6.000 U/min), dann noch zwei Minuten hoch dispergieren (4.000 U/min). (Ich nehme zum Dispergieren den Stabmixer Kai Blendia. Der ist sau teuer. Wahrscheinlich tuts auch ein günstigeres Gerät)

 

Dann zwei Stunden kalrühren (Billigrührgerät auf niedrigster Stufe). Bei Zimmertemperatur II. und V. dazu geben.

 

LG, nezu

Geschrieben

Hallo nezumi,

 

danke dir für das Rezept. Habe es mir gleich abgespeichert. Heißt das im letzten Satz "kaltrühren" ? Muss erstmal Muße haben die Zutaten zusammenzubringen und Lust zum Herstellen.

 

LG Nüsschen

Geschrieben

Hallo Nüsschen,

ja, das sollte "kaltrühren" heißen. :) 

 

Bevor Du Dir jetzt alles zulegst (ist ja doch ziemlich viel und zum Kaltrühren bräuchtest Du ja auch noch irgendeine Halterung fürs Rührgerät), probier vielleicht erst Mal, ob die Zutaten Dir überhaupt was bringen. Ich hab mich an die Creme so langsam rangetastet und immer wieder was Neues ausprobiert. Aber jede Haut ist anders. Bei mir habe ich vor allem eine deutliche Besserung gemerkt bei:

- Salzwasser (Totes Meer Salz)

- Weizenkeimöl

- Teebaumöl

- Minze

In der Drogerie gibt's eine günstige Teebaumcreme. Da kannst Du Minzöl (japanisches Heilöl) dazu geben. Totes Meer Salz gibt's sehr günstig als Badezusatz. Wenn Du Dir da in einem Liter ca. 40 gr. Salz auflöst, Dich damit einreibst und nach dem Einziehen  gleich die Creme drauf, solltest Du nach ein bis zwei Wochen schon feststellen, ob es Dir hilft (Salzwasser brennt etwas und die PSO-Stellen werden auch erstmal ordentlich rot). Ich habe es so gemacht und erst allmählich angefangen, das zu ergänzen mit Ölen ...

 

LG, nezu

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