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Ärzte verweigern teure Medikamente trotz Indikation


flechtie

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Geschrieben

Hallo liebe Community,

 

ich bin mal wieder total ratlos und frustriert und hoffe, dass ihr mir vielleicht ein paar Tipps geben könnt.

 

Nach Fumaderm und Neotigason bekam ich vor zwei/drei Jahren Metex (20 mg/17,5 mg) von der Mainzer Uniklinik verordnet, nachdem die Wiesbadener Hautklinik mir das verweigerte. 1 Jahr später wurde ich auf Humira umgestellt, weil das MTX nicht mehr wirkte und sich Nebenwirkungen einstellten. Die Verordnung für Humira geschah jedoch scheinbar im Rahmen einer Studie, da ein Ordner voll Papiere ausgefüllt werden musste. Leider musste ich auch Humira wegen Unverträglichkeit im letzten Jahr absetzen und habe vor lauter Frust überhaupt nichts mehr gemacht. Manchmal brauch auch die Psyche einfach eine Pause. Da ich nun wieder recht schlimm aussehe, entschloss ich mich, nochmal bei der Wiesbadener Hautklinik vorzusprechen. Ich würde gerne einen Versuch mit Cosyntex unternehmen. Die Ärztin erklärte mir, dass sie es nicht verschreiben würde, aber ich könne vielleicht an einer Studie mit diesem Wirkstoff teilnehmen. Leider gab es hierfür ein KO-Kriterium, so dass daraus nichts wurde. Auch Stelara oder andere Medis wurden mir verweigert. Auf die Frage warum ich das nicht verordnet bekommen kann, erhalte ich fadenscheinige Ausreden. Ich habe nun wieder einen Termin an der Uniklinik, befürchte aber, dass auch dies nur Zeitverschwendung ist.

Die lokal ansässigen Dermatologen können oder wollen nichts tun außer Bestrahlen und Salben verschreiben und schicken mich ansonsten weiter zur Wiesbadener Hautklinik, wo mir nicht geholfen wird.

 

Obwohl man mir das so nicht sagt, vermute ich, dass jeder Arzt nur wegen des Budgets bedenken hat. Meine Krankenkasse hat meine Psoriasis schon vor vielen Jahren als chronische Krankheit eingestuft und ich habe einen GdB von 50%. Die teuren Medis dürften insofern doch garnicht das Arzt-Budget belasten, oder? Ist es eventuell mit einem haufen Papierkram für den Arzt verbunden? Ich möchte deren Haltung nur ganz einfach verstehen!

 

Es gibt doch Menschen, die Stelara oder Cosyntex auf Kassenrezept erhalten? Oder sind das alles gut betuchte Privatpatienten? Wie und wo finde ich einen Arzt, der gewillt ist, mich zu unterstützen?

 

Liebe Grüße

Flechtie

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

Hallo Flechtie

Kann das jetzt grade auch nicht verstehen was ich da lese.

Ich habe seit 4 Jahren Stelara . Das bekomm ich ohne weiteres von der Uni Erlangen verschrieben.

Die hatten keinen grossen Papierkram und in eine Studie musste ich auch nicht gehen da Stelara zu der Zeit für

die Haut zugelassen war.

Warum gehst du nicht noch mal in die Uni nach Mainz?

Wünsche dir durchhalte vermögen.

Gruss Donna

Geschrieben

Hallo Flechtie

Oft wissen die Ärzte gar nicht das es ihr Budget nicht überlastet.

Oft ist es nur die Unkenntniss und mangelnde Erfahrung dieses

richtig zu verbuchen.

Natürlich muß die Krankenkasse das auch absegnen.

Vielleicht ist es hilfreich dem Arzt mal einen Pharmareferenten

des Herstellers zu schicken der ihm den ganzen Vorgang mal genau erklärt.

Mein Doc war jedenfalls damals dankbar dafür.

Viel Erfolg

Wolle

Geschrieben

Hallo flechtie,

die Biologics fallen nicht ins Budget der Hautärzte. Das hat mit Deinem GdB und der Chroniker-Regelung nichts zu tun, das ist auch so, wenn Du beides nicht hättest.

 

Bei den Ärzten gibt's – wie in allen Berufen – so 'ne und solche. Es gibt einen Ärzte-Verbund namens PsoNet (nicht zu verwechseln mit uns), in dem sich Hautärzte zusammgengeschlossen haben, die sich mehr um das Thema Psoriasis kümmern und die sich dann zwangsläufig auch mehr mit den Biologics auskennen. Die in und um Wiesbaden z.B. findest Du so: http://www.psonet.de/regionale-netze/?plz=Wiesbaden&umkreis=10

 

Unikliniken sind mehr und mehr gehalten, nur wirklich schwer kranke Patienten aufzunehmen und weiterzubehandeln – schon aus Geldgründen (Kosten der Uni), weil sie (die Uni-Kliniken) mehr für die Forschung da sind und nicht zuletzt, um den niedergelassenen Ärzten damit nicht Konkurrenz zu machen.

 

Außerdem stell Dir mal vor, die Uni-Klinik verschreibt Dir etwas und Du findest hinterher keinen niedergelassenen Arzt, der Dir das weiterverschreibt.

 

Will sagen: Ich würde an Deiner Stelle lieber einen "normalen" Hautarzt suchen, mit dem Du gut kannst. Auch wenn es vielleicht dann schon der fünfte ist, den Du kennenlernst.

Geschrieben

Vielen lieben Dank für euren Zuspruch. Ich werde dran bleiben, auch wenn scheinbar die meisten Ärzte hier im Umkreis ihren betriebswirtschaftlichen Nutzen in den Vordergrund stellen. Mit 80 Bestrahlungssitzungen verdient man halt mehr Geld, zumal nur die Sprechstundenhilfe mal nach der Haut schaut. Und sollte man eines Tages mal an Hautkrebs erkranken verdient der Arzt ja wieder.

 

Ich habe zwar im Oktober wieder einen Termin an der Uni Mainz, werde aber trotzdem mal die Ärzte unter dem genannten Link abtelefonieren, da es zunehmend schwieriger wird, einen Termin in Mainz zu bekommen. Die meiste Zeit läuft ein Band: "Wegen eines personellen Engpasses ..."

Mindestens einen von den unter dem Link genannten Wiesbadener Ärzte kenne ich, auch er schickte mich wie beschrieben in die Hautklinik, wo man mir nicht helfen will/kann. Ich würde zur Not auch 200 km Fahrstrecke in Kauf nehmen um einen passenden Arzt zu finden. Ich werde die Hoffnung nicht aufgeben und die Zulassung von Cosyntex machte mir neuen Mut. Ich hatte auch schon mit Novartis telefoniert, die konnten mir aber nur Prüfärzte nennen, die weitere Prüfstudien über Cosyntex erstellen.

 

Die Hoffnung stirbt zuletzt, wie man so schön sagt.

 

Viele Grüße

Flechtie

Geschrieben

...nur, falls Du das den Arzt direkt fragst: Das Medikament heißt Cosentyx ;)

Oh ja, danke. Das meinte ich natürlich auch. Manchmal tippen meine Finger schneller als mein Hirn funktioniert :daumenhoch:

Geschrieben

Die lieben lieben Ärzte und Krankenkassen. Durch Beharrlichkeit und Fachwissen kann man den Arzt überzeugen, dass die gewünschten Medis für einen am besten sind. Ruhig und sachlich bleiben. Sobald man patzig wird ist es vorbei. So funktioniert es auch im normalen Geschäftsleben. Viel Erfolg. 

  • 6 Monate später...
Geschrieben

Ich versuche nun in einer Klinik unter zu kommen um das Medikament weiter zu bekommen. Ein niedergelassener Hautarzt kann das einmal verschreiben und das war es dann. So weit ich weiß hat das nichts mit Budget zu tun. Die kassenärztliche Vereinigung macht die Probleme. Sollte doch jemand von Euch bei einem niedergelassenen Arzt STELARA verschrieben bekommen, nehm ich kurz die Info welche Optionen er nutzt, denn das würde mein Arzt auch tun. Oft ist es so das aber der Patient diese Infos mit bringen muß. Ich sag schon mal Danke und bis dann.

Geschrieben (bearbeitet)

Kurze Frage noch. Wirkt Cosentyx wie Stelara? Ist es auch eine Spritze? Ist sie genauso teuer wie Stelara?

bearbeitet von rehlein100
Geschrieben (bearbeitet)

Kurze Frage noch. Wirkt Cosentyx wie Stelara? Ist es auch eine Spritze? Ist sie genauso teuer wie Stelara?

 

Es soll besser als Stelara wirken und ist als Erstlinienpräparat zugelassen. Es sind aber wesentlich mehr Spritzen (2 pro Monat, Stelara 1 pro 3 Monate) nötig und teurer (24k € vs. 20k €) ist es pro Jahr auch.

bearbeitet von uhhu

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