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Reha mit 2 "wilden" Kindern überhaupt erfolgreich möglich? Wohin?


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Geschrieben

Hallo zusammen!

 

Ich bin gerade ziemlich gestresst, frustriert und ratlos. 

 

Vor knapp 3 Wochen habe ich bei meiner KK einen Antrag auf Mutter-Kind-Kur gestellt, weil ich reif für die Insel bin.  :(

 

Den Antrag habe ich beim Sachbearbeiter persönlich abgegeben und ihm noch einiges erläutern können. War sehr nett, hat sich Zeit genommen, den Antrag gleich gelesen und mir dann gesagt, dass ich sofort von ihm die Bewilligung bekommen hätte, wenn es ein Erstantrag gewesen wäre. Da ich aber vor zwei Jahren schon mal in der MuKiKur war, müsste er pflichtgemäß den Antrag erst dem MDK vorlegen und die Beurteilung abwarten. Die Sache ist nun die: er hatte mich auf eine Reha angesprochen und ich habe ihm erklärt, dass ich bewusst eine MuKiKur und keine Reha beantragt habe, da mein jüngerer Sohn (knapp 4) als Kurkind mit soll (der große Bruder, gerade 6 geworden, als Begleitkind) und ich außerdem nach allem, was ich an Informationen im Internet finden konnte, zu 98,5% sicher bin, dass mich eine Reha unter diesen Umständen nicht weiter bringen wird. Er hat meine Argumentation verstanden und das Thema war vom Tisch. 

 

Leider ist mein Sachbearbeiter scheinbar erkrankt, denn ich korrespondiere nun nur noch mit der Vertreterin und er selber ist nicht mehr zu erreichen. Von ihr erfuhr ich nun, dass der MDK zu dem Schluss kam, eine MuKiKur wäre die falsche Maßnahme für mich und eine Reha wird mir helfen. *schwupps* hatten sie meinen Antrag zur Rentenversicherung weitergeleitet, die jetzt prüfen soll, ob ich von ihnen eine Reha bekomme.

 

Soweit ich mir das jetzt irgend erlesen konnte, werden in den Rehakliniken aber Kinder (sofern sie überhaupt mit aufgenommen werden), nur während der Anwendungen betreut. 

 

Was mich nun stresst ist: meine Jungs sind extrem wild. Beide sind verhaltensauffällig, haben teilweise soziale Probleme (der Große ist in Behandlung bei einer Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und wurde auf Autismus-Spektrumsstörung getestet, außerdem steht AD(H)S im Raum, aber noch als Verdacht). Beide sind im familiären Umfeld sehr anstrengend, fordernd, streiten auch oft miteinander, so dass das Familienleben gerade echt krampfig ist. Der Kleine hat auch noch chronisch obstruktive Bronchitis und Neurodermitis, was zwar nicht dauerhaft stresst, aber schubweise mehr Aufmerksamkeit fordert.  Kindergarten klappt bei beiden übrigens ganz gut.

 

Ich selber habe Psoriasis, die zwar aktiv, aber nicht extrem ist, und Pso-Arthritis, die dafür ausgeprägter ist. Außerdem leide ich selber an ADS (was den Alltag extrem prägt), Asthma, ausgeprägten Allergien und phasenweise bin ich - wohl auch aufgrund der Situation - psychisch nicht so gut drauf. Ich muss generell auf mich achten. Vor Jahren hatte ich Depressionen, die zum Glück seither nicht mehr in der Schwere zurück kamen, aber die Neigung spüre ich schon manchmal noch.

 

Mit allem einzeln könnte ich umgehen: wäre ich fit, würde ich die Besonderheiten meiner Jungs besser managen können, oder wären sie "normal" (so böse das klingt), würden meine Erkrankungen weniger ins Gewicht fallen. Es ist also das Zusammenspiel aus meinen Erkrankungen und der Erhöhten Anforderung durch die Erkrankungen und Besonderheiten meiner Kinder, die mich stresst. Da mein Mann auch nicht ganz unbelastet ist, ist er mir bei den Kindern oft auch keine große Hilfe.  <_<

 

Wenn ich nun eine Reha bewilligt bekäme, und mit meinen zwei Chaoten allein in die Reha müsste, und ich quasi wochenlang mit ihnen allein bin, sie nur während der Anwendungen betreut werden und ich sie danach gleich wieder holen muss und den Rest des Tages, abends und am Wochenende ständig den Animateur spielen muss, dann ist die Belastung dabei noch deutlich höher als daheim. Da wäre die Reha rausgeschmissenes Geld, vertane Zeit und verschwendete Nerven. 

 

Ich will nicht jammern und undankbar erscheinen. Und wenn ich keine Kinder hätte (oder große, die derweil anderweitig betreut werden könnten), würde ich mich über die Möglichkeit zur Reha freuen. Aber so stresst mich allein schon der Gedanke daran. Ich übertreibe nicht: meine Kinder erzeugen ziemlich dauerhaft trotz Ermahnung, Konsequenz und wechselnd erprobter Erziehungsmethoden einen Lautstärkepegel, der jeden Handwerkereinsatz in den Schatten stellt, sind ständig in Bewegung, aber nicht nur gehen, sondern rennen, sitzen keine 3 min am Tisch still, ständig wird gefuchtelt, gezappelt, geklettert, wobei natürlich auch immer wieder mal was zu Bruch geht. Es gibt noch einige Dinge mehr, die ich erzählen könnte. Aber ich hoffe, es genügt, um einen Eindruck zu vermitteln. Ich hätte für die gesamte Reha-Dauer keine entspannte Mahlzeit und außerhalb meiner Anwendungen keine ruhige Minute. Die Energie, die ich dafür bräuchte, habe ich nicht, daher hab ich ja ne Kur beantragt!  :huh:

 

Falls jemand bis hierher gelesen hat: Danke! 

 

Jetzt zu den Fragen: hat jemand mal mit Begleitkindern im KiGa-/Vorschulalter eine Reha gemacht und wie war das? Gibt es Kliniken, wo die Kinder auch außerhalb der eigenen Termine betreut werden können, damit man selber mal zur Ruhe kommt, mal was lesen oder spazieren gehen kann, um sich von seinem Alltag mit chronischer Krankheit und sonstigen Belastungen zu erholen?

 

Wäre so froh um Tipps oder Erfahrungen!

 

Vielen Dank und Grüße,

Leloo

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

Hallo Leloo,

 

oh weh...

Ich war einmal mit zwei meiner Kindern bei einer Reha, wo ich als Begleitperson fungierte... und obwohl meine Kinder sehr angepasste pflegleichte sind...war DAS Stress pur...und da habe ich nicht eine Behandlung bekommen...

 

So hart das klingt, wenn du für dich Erholung und Entspannung brauchst und so kommt es wirklich rüber, dann solltest du ohne Kinder fahren. Hast du irgend eine Möglichkeit, die Jungen vielleicht einzeln zu Großeltern, Verwandten Freunden in dieser Zeit zu geben? Über das Jugendamt ist es vielleicht auch möglich einen Pflegefamilienauffenthalt zu organisieren (ich hatte mal Zeitpflegekinder...)

 

Für dich wäre die komplette Auszeit vermutlich die beste Lösung.

 

Mit einer Reha für dich wäre es zeitlich planbar, ein plötzlicher akkuter Ausfall von dir würde nicht so gut organisiert werden können.

 

Wünsche dir von Herzen, dass du einen Weg für dich findest.

Herzlich Supermom

Geschrieben

Danke Dir für Deine Antwort, Supermom!

 

Ich brauche dringend eine Auszeit, das stimmt. Aber ich würde eigentlich gern mit meinen Kindern fahren. Ich habe auch in den Antrag mit rein geschrieben, dass ich gerne mal wieder etwas positiver mit meinen Kindern Zeit verbringen möchte. Im Moment kann ich einfach nicht die Mutter sein, die ich sein sollte. Gerade WEIL unsere Jungs so speziell sind, brauchen sie eine Mama, die stabilere Nerven und mehr Geduld hat.

 

Sie derweil unterzubringen, würde mal für eine Woche sicher gehen (allerdings dann beim Papa daheim). Für länger oder überhaupt woanders geht leider wirklich nicht. ... Meine Mutter hat vor ein paar Wochen ihren Mann nach schwerer Krebserkrankung verloren, meine Schwiegereltern würden vermutlich sogar zusagen, nur würden das meine Kinder nicht ohne Schäden überstehen.  :wacko: Außerdem wohnen beide so weit weg, dass die Kinder sie nur ein paar mal im Jahr sehen und keine sehr vertrautes Verhältnis da ist. Zu wenig, um sie dort zu lassen.

 

Ich hab es hin und her gewendet. Der Kleine wäre die ersten Tage vielleicht noch abgelenkt genug, um es halbwegs mitzumachen, aber der Große hat schon zu weinen angefangen, als er zufällig mitgehört hat, wie ich mit der RV telefoniert habe und die vorgeschlagen haben, dass ich die Kinder ja auch mit einer fremden Haushaltshilfe daheim lassen könnte. Er ist extrem empfindlich bei Fremden. Kindergarten ist wieder was anderes, das packt er inzwischen ganz gut. 

 

Und es erinnern sich auch noch ganz gut an die Kur vor 2 Jahren, die uns so gut getan hat. Daher wäre das in meinen Augen die ideale Lösung: die Kinder lieben es dort und gehen gerne in den KiGa dort, und ich weiß, dass ich mich dort wohl fühle, die Pso mit behandelt wird und auch alle möglichen anderen Sachen. Auch, wenn es nicht auf PSO-Arthritis ausgerichtet ist. Meine Arthritis ist zwar da und schränkt mich ein. Aber sie ist inzwischen stabil (auch, wenn es mal bessere oder schlechtere Phasen gibt). Ich hab einfach nicht das Gefühl, dass ich in eine Rheuma-Reha gehöre. So arg isses grad gar nicht. Jedenfalls ist das nicht die Wurzel meines momentanen Übels.

 

Eine Kurberatungsstelle hat mir empfohlen, nicht die Nerven für Hickhack mit der Kasse zu opfern, sondern in dem Fall jetzt den Antrag zurück zu ziehen und in drei Monaten erneut zu stellen (mit ein paar Tipps von ihnen, damit es eben keine Reha werden muss). Bevor ich das mache, wollte ich nur nochmal nach Erfahrungen suchen, ob ich mir das ganze vielleicht falsch vorstelle. Aber Deine Erfahrung bestärkt mich eher darin, den Antrag tatsächlich zurück zu ziehen.

Geschrieben

puh, kann DIch und das Dilemma gut verstehen!

 

Niemand kann nur geben, wenn er nichts bekommt

 

TRotzdem wäre es gut, wenn Du Dir für DIch alleine mal 3 WOchen Zeit nehmen würdest!

 

Du muss Kraft tanken, denn es wird mit den Beiden nicht leichter!!

 

Achte auf Dich!!  Alles Gute Dir!!

 

"Ich kann der Welt nur mein Bestes geben, wenn es mir gut geht! (irgendwo gelesen)

  • 9 Monate später...
Geschrieben

Hallo

Ich kann dich sehr sehr gut verstehen. Habe zwar nur einen Sohn, aber auch einen ADHSler.

Ich war damals in Selent am See zur Kur wegen meiner Haut. Da war er 1 1/2 und ich musste ihn mitnehmen. Die hatten da zwar halbtags Kinderbetreuung, aber die kamen nicht klar mit ihm, so dass ich sogar aus den Anwendungen geholt wurde, weil er mal grad wieder einen Wutanfall hatte. Da hatte mir die Kur auch nix gebracht. Am besten für dich wäre wirklich, wenn du die Jungs irgendwie anders unterbringen könntest und die Reha alleine machst. Dann hast du auch wieder mehr Kraft und Nerven für die beiden und kannst ihnen die Mutter sein, die du ihnen sein möchtest.

Grüssle Heike

Geschrieben

Hallo Leloo,

 

erst mal den Unterschied zwischen Kur und Reha. Kur ist eine Vorsorgemaßnahme und wird von der KK finanziert. Bei einer Reha geht es um eine Besserung vorhandener Erkrankungen und wird von der RV getragen.

 

Ich habe zwar keine Erfahrung Reha/Kur mit Kind. Allerdings kenne ich AD(H)S zur genüge. Versuche doch mal mit deiner KK zu reden, ob sie nicht bereit sind deine Kinder für die Zeit deiner Reha in einer Speziellen Klinik unter zu bringen.

Mein Sohn war in der Kinderklinik Murnau-Hochried, die auf solche Fälle spezialisiert sind. Die machen auch eine Suchdiät bei den Kindern. Auf diese Art wäre euch allen geholfen.

 

Ich drücke dir die Daumen, dass alles zu deiner Zufriedenheit weiter geht.

 

gruß Anne

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