Zum Inhalt

.....habt ihr auch Angst?


Lupinchen

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Mir ist zzt. ganz beklommen wg. der Krise an der Krim und Russland. Mir war und ist dieser Putin schon immer suspekt gewesen. Sicher hat auch die EU Fehler gegangen allein wg. dem nicht eingehaltenem Versprechen bei der Wiedervereinigung Deutschland, Richtung Osten. Wobei ich kannte die Vereinbarungen nicht und auch wußte ich wenig über die Krim. Wusste nur das die russischen Flotte dort lag. Es ist schon immer schwierig gewesen mit den Enklaven. Aber verstehen kann man Lettland Estland usw. das sie lieber zur EU gehören möchten. Es geht aber auch eher um die Nato. Es gibt auch in anderen Ländern ethnische Minderheiten und da läuft es auch normal, naja meistens.

Mich widert am meisten an, dass wieder die wirtschaftlichen Aspekte im Vordergrund liegen. Mir ist wichtig dass wir unabhängig vom russischem Erdgas werden, zumindest als erster Schritt. So leicht sollte Putin die Krise nicht nehmen, denn die wollen auch exportieren. Lächerlich wirken auf mich die Einreiseverbote.... welcher Politiker (Ausnahme die an Verhandlungen Beteiligte, meist unsere und UN) will gerade jetzt nach Russland, oder umgekehrt nach Amerika oder EU.

Wie geht es Euch mit dieser Krise?

Hardys sicher ironisch gemeinter Thread trifft e für mich nicht. Ich habe zwar keine Kriegsangst, aber es ist eine schwierige Zeit und macht mir Angst.

Lg. Lupinchen

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

Anmelden oder Registrieren


Geschrieben (bearbeitet)

So ein bißchen "Putin" wünsche ich mir auch an der Spitze der deutschen Regierung....  Wenn ich sehe, wie da gearbeitet wird, kommt mir manchmal das Grausen.... Angst habe ich eher von dem Mist, den die verzapfen.

 

Sie sorgen dafür, dass Deutschland sich ausnehmen läßt wie eine Weihnachtsgans. Halb Europa trampelt uns auf der Nase rum und die Unterstützten lachen uns aus und beleidigen uns...

 

Wenn ein Staat nicht in der Lage ist, serienmäßige Straftäter mit Migrationshintergrund sofort des Landes zu verweisen und das Sozialschmarotzertum zu unterbinden, hat er (in meinen Augen) versagt. Wer sich im Gastland nicht benehmen kann, hat seinen Anspruch verwirkt.

 

Putin sagte einmal: Ihr Deutschen seit ein komisches Volk. Ihr wollt keinen Atomstrom, keine Kohle, kein Oel und kein Gas?  Mit was wollt ihr heizen?

 

Aber die Pädagogenriege in Berlin mußte sich bis jetzt erst einmal richtig bewegen: Beim Umzug von Bonn nach Berlin.

Ja, da kann man es wirklich mit der Angst bekommen. Machtlosigkeit, dein Name ist Deutschland. Und jetzt: Rot. Enttäuscht mich nicht ;-)

 

Hardy

 

Übrigens: Ich bin nicht der "rechten Ecke" zuzuordnen, wie das wahrscheinlich jetzt gerne gemacht wird. Nein, ich erlaube mir eine eigene Meinungzu haben un d die auch zu sagen. Laut Grundgesetz darf ich die ja auch äußern. Oft wird ausser Einsätzern nichts geschrieben um hier bloss nicht anzuecken. Aber, everybodys Darling ist nun mal nix für mich.

bearbeitet von Hardy
Geschrieben

Hardy, Du hast vollkommen Recht. Das Gute ist, daß man jetzt politisch gesehen sein Maul aufmachen kann, zu DDR-Zeiten kam man dafür in den Knast. Aber außer Wut im Bauch, und das haben sehr viele, bleibt nichts. Es sind zu viele Baustellen, die mit unserer gutverdienenden Regierungsschicht nicht behoben werden.

Geschrieben

hallo, Lupinchen -

 

was sollen 'WIR' denn machen, als kleinstes Bundesland - Bremen aus meiner Sicht - und Deutschland - unsere 'ANGELA' macht das schon - :rolleyes: -

 

ich bin auch verunsichert, da gebe ich dir vollkommen Recht -

 

aber Angst habe ich nicht, ich schäme mich eher für die Frau Merkel - was sollen die Sanktionen denn bewirken - echt peinlich meine ich - da pustet der Putin einmal rüber und gibt seinem Pferd mit freiem Oberkörper die Sproren und erschiesst einen Bären -

 

ja, ich bin erbost und wütend, wer mich kennt, liest das auch und kann es einordnen -

 

mal etwas anderes - heute habe ich gelesen, dass die Menschheit knapp einer Katastrope im Jahr 2012 entgangen ist - wenn es echt voll knallt, war es das für uns alle - und auch die Diktatoren hat es hoffentlich vernichtet -

 

nette Grüsse sendet - Bibi -

Geschrieben

Putin macht mir nicht wirklich Angst, er ist für mich ein Papiertiger. Die können aber sehr gefährlich werden, denn solche Typen haben eben das "rote Tel.". Wobei ich denke das jeder um die Gefahr eines Flächenbrandes weiß. Ihn sich zu wünschen als Politiker hier in Deutschland?..... ich erspare mir den Kommentar dazu! Ich bin froh in Europa zu leben und diese ewige Schwarzmalerei geht mir auf die Nerven. Soll nicht heißen dass ich alles für gut und gerecht halte.

Gruß Lupinchen

Geschrieben

hallo, Lupinchen -

 

keinesfalls will ich so einen Mann wie Putin hier in Deutschland als Bundeskanzler haben - und ich meine, dass man das aus meinem Beitrag auch nicht herauslesen kann.

 

Der lebt in so einem Wohlstand, ist gefährlich und m.E. nach kein Papiertiger. Eiskalt scheffelt er sich die Taschen voll und lebt in einem Luxus, der unvorstellbar ist - und die Bevölkerung darbt in vielen Gebieten. Russland ist ein riesiges Land und viele Menschen werden einfach vergessen - Krankenversicherungen und Renten gibt es dort selten.

 

Ich kann mir zumindest nicht vorstellen, in Hütten zu leben und das Essen bei Eiseskälte aus dem Baikalsee fischen zu müssen - Putin setzt sich an den gedeckten Tisch in den feinsten Lokalen - nee, da ist mir die Merkel doch lieber, auch wenn wir hier immer mehr zur Kasse gebeten werden - wir haben eine Rundumversorgung -

 

nette Grüsse sendet - Bibi -

Geschrieben (bearbeitet)

Gerade gefunden-

wusste nicht, dass ihr hier auch über Tagesthemen diskutiert.

 

Erdgas aus RU-

die Kontrakte  mit den Norwegern sind schon in Arbeit. Sie wollen die 30 % RU Lieferung ersetzen- sogar gerne.

RU verliert mit den Rohstoffkunden aus Westeuropa die gesamte wirtschaftliche Basis- zu mehr als 80 % lebt RU von diesen Zahlungen.

Sie haben nach wie vor keine nennenswerte industrielle Basis.

Sie werden Vorsicht walten lassen- ist der Kontrakt einmal gebrochen, gibt es kein zurück mehr. Allerdings war RU auch im kältesten Krieg immer ein zuverlässiger Partner.

 

Die Sanktionen halte ich für sehr überlegt- nichts ist schlimmer für die Oligarchen und Putins Konsorten, als nicht mehr ins Ausland zu können- ihre Flats in London, Jachten in Nizza oder das Kadewe in Berlin etc nicht mehr zu erreichen - dafür Shopping in Peking. Vom Image her absolut schrecklich. Und wenn noch die Konten geeist werden- besser gehts nicht.

 

Wir haben zwei Jahre in Russland gelebt, von 1997 bis 1999- mitten in der Wendezeit. Mein Mann hatte dort eine Baustelle, und ich bin gependelt-war freiberuflich tätig- und habe drei Monate in D gelebt, und drei Monate in RU. Wir haben eine tiefe Liebe zu den Menschen und dem Land entwickelt, waren dort sehr viel  unterwegs- von St Pieter bis nach Rostow am Don. Haben heute eine russiche Schwiegertochter, und ein Enkelkind, was fliessend russisch spricht. Und dementsprechend eine grosse russische angeheiratete Familie.

Und - die finden Putin gut. Er verschafft ihnen das Gefühl, wieder wer zu sein im Weltgeschehen. Das , was wir völlig daneben finden- die Bilder mit Pferden, U-Booten Bären etc- ist für Russen einfach nur toll. Wichtig für sie ist: es werden alle Renten und Gehälter  gezahlt ( was in unserer Zeit dort nicht der Fall war ).

 

Eine meine besten Freundinnen ist Ukrainerin- und sie berichtet Schlimmes von der Krim:

 

Die Russen gehen zu den Ukrainern, sagen , sie sollen sofort einen russischen Pass holen, wenn nicht- ist ihre Wohnung oder ihr Haus morgen beschlagtnahmt- oder wenn ihr den russischen Pass nicht holt, müsst ihr morgen weg.

 

Nein, Angst habe nicht.

Nur schaue ich sehr aufmerksam, was sich tut.

 

Liebe Grüsse

Siggi

bearbeitet von sgbhd
Geschrieben

Ich habe nichts gegen das russische Volk. Viele Bedenken und Ängste teile ich nicht. 

Letztlich streben sie nur nach dem Nationalstolz, den ich hier in Deutschland auch ganz gerne wieder versprüren würde. Ohne in eine betimmte Ecke gestellt zu werden....

Es sind ja auch nie die Völker sondern vielmehr die Politiker, die den Karren in den Dreck fahren. Die Völker leiden meistens dann darunter.

Peter Scholl -Latour könnte nach meiner Meinung am Besten die Lage einschätzen und folgerichtiges Verhalten in Gang bringen. Ob unser Verteidigungsminister, mit 5 Kindern sicher die Speerspitze der Gefahreneinschätzung an richtiger Position aufgestellt, die nötige Bisskraft hat, wage ich zu bezweifeln. Deutschland ist machtlos gegen die Bedrohungen aus ganz anderen Richtungen. Gut, dass sie die Wehrpflicht abgeschafft haben. Man hätte sie sonst vielleicht sogar für intelligenter gehalten, als sie sich darstellen.

 

Aber, bleiben wir ganz ruhig. Sie werden es mit Sicherheit verkehrt machen.

Geschrieben

@Hardy

 

die Frau Ministerin wäre stark depri, wenn sie das lesen würde-

" Das Paar hat sieben Kinder" aus Wikipedia

Zwei Kinder mehr ist mehr, als die deutsche Durchschnittsfamilie hat- nein besser, sich leisten kann.

Ob es was ändert an Deiner Einschätzung?

 

Liebe Grüsse

Siggi

Geschrieben

Ich denke das unsere Minister gut dastehen und handeln, ebenso wie einige andere EU-Staaten. Wobei der Linksrutsch in Frankreich und die anstehenden Wahlen in der Niederlande, nichts gutes Verheißen. Positiv ist auch das Europa dichter zusammenrückt. Bevor man alles niedermacht sollte man sich einmal umschauen, auch in die beliebten Urlaubsländer der Deutschen, da stehen wir noch gut da.

Es wäre toll wenn wir wg. der Gaslieferung aus Russland bald weniger oder sogar ganz unabhängig werden.

Ich sehe einiges in der Ukraine auch mit Sorge, so ganz steigt man da auch nicht durch. Ich bewundere aber den Mut des Einzelnen dort. Leider wurden die Soldaten dort echt im Regen stehen gelassen, die hätten schon längst abgezogen gehört. Von den Tartaren und den anderen Minderheiten auf der Krim hört man Garnichts mehr, sie tuen mir echt leid. Wie wäre es wenn die Krimbewohner, jetzt als Russen, ein Visum für die Einreise in die Ukraine bräuchten?, würde auch für die Russen gelten die aus Russland selber über die Ukraine auf die Krim einreisen wollen. Man muss es der Regierung zugute halten, dass sie da noch nicht reagiert hat.

Ich denke auch das die Sanktionen die richtigen treffen werden, dann ist nix mehr mit shoppen ausserhalb Russlands. Naja in Urlaub können sie wohl noch, jedenfalls wohl in die Türkei und nach Ägypten, dort sind sie in der Mehrzahl weil viele Europäer zzt. nicht mehr dorthin fahren.

Gruß Lupinchen

Geschrieben

 

 

Putin sagte einmal: Ihr Deutschen seit ein komisches Volk. Ihr wollt keinen Atomstrom, keine Kohle, kein Oel und kein Gas?  Mit was wollt ihr heizen?

 

 

Tja, das ist eben der Unterschied zwischen einem in großen Teilen noch extrem rückständigen Land und der BRD: hier findet man (und muss man finden) eben auch Wege, mit immer weniger dieser endlichen oder hochgradig gefährlichen Ressourcen "zu heizen". 

  • 5 Monate später...
Geschrieben (bearbeitet)

hallo, Hardy -

 

ich habe überhaupt nichts gegen Ausländer, auch nichts gegen das russische Volk, wie du schriebst - in deinem Beitrag Nr. 8 - die Bundesregierung macht mir Angst -

 

was mir echt Angst macht, ist die Entwicklung in vielen Ländern - brutale  Morde an Frauen in Indien usw. und nun wieder ist Ebola ausgebrochen und kaum einzudämmen -

die Welt ist so schnelllebig geworden und man weiss nicht, wie vielleicht infizierte durch die Welt fliegen, ohne Sympthome zu erkennen - dann fliegt man mal eben nach China, Indien, Russland - und die Krankeit kann sich ganz schnell verbreiten -

 

bitte, liebe User, beachtet, dass der letze Eintrag auf Hardys Eintrag fast genau ein halbes Jahr her ist -

 

und eben genau diese Entwicklung in kurzer Zeit in der Welt macht mir Angst -

 

nette Grüsse sendet - Bibi -

bearbeitet von Bibi
Geschrieben

Die Welt war schon immer ein gefährlicher Platz. Warum wir sie subjektiv jetzt als immer gefährdeter und gefährlicher empfinden (ich schließe mich da nicht aus), müsste man mal auseinander klamüsern. An ermordeten Frauen (überall auf der Welt) ist nichts Neues; auch nicht an Epidemien, Despoten und Kriegen. Die Darstellungen in den Medien prägen unser Bewusstsein, auch, dass überhaupt so viele Nachrichten und besonders Bilder so schnell und von so weit her möglich sind. Andererseits wird für uns Europäer die Welt tatsächlich immer kleiner. Unsere Festungsmauer schützt uns (vor den Konsequenzen unserer Ausbeutung), engt uns aber auch ein. Reisen in den Irak, nach Syrien usw. sind nicht mehr möglich. Abgesehen von dem unaussprechlichen Leid, das dort zugange ist, finde ich es persönlich auch sehr schade, weil mich die Gegend historisch fasziniert. Manchmal wünsche ich mir, 25 Jahre älter zu sein (und ein westeuropäischer Mann). Auch wenn der kalte Krieg über der Welt hing, konnte man sein Leben doch in materieller Sicherheit verbringen und seine Abenteuerlust in fremden Gefilden ausleben. Aber man muss wohl akzeptieren, dass die vergangenen 50/60 Jahre in puncto Sicherheit, Komfort, Freiheit und Frieden eine Ausnahme waren. Momentan ist alles sehr fragil und ich frage mich schon eine ganze Weile, ob die sprichwörtliche Bombe bald platzt und sich alles neu ordnet. Wir leben fast alle in totaler existentieller Abhängigkeit, d.h. wir kaufen alle Lebensmittel im Supermarkt, geheizt wird von außerhalb, das Geld landet auf unseren Konten (kommt nicht mehr in die Lohntüte), unsere Körper sind verweichlicht. Es braucht nicht viel (eigentlich nur einen Bankencrash), um uns in Nullkommanichts zu vernichten oder zumindest in arge Bedrängnis zu bringen.

 

 

Letztlich streben sie nur nach dem Nationalstolz, den ich hier in Deutschland auch ganz gerne wieder versprüren würde.

 

Warum? Nationalstolz (und Religion) ist aller Übel Anfang.

Geschrieben (bearbeitet)

 

Warum? Nationalstolz (und Religion) ist aller Übel Anfang.

 

 

 

Man sagt den Deutschen ja auch viele positiven Eigenschaften nach....  Daher bin ich schon (noch) froh, ein Deutscher zu sein. Ansichtssache, ob das nun erstrebenswert ist, oder auch nicht.  Ich denke, dass man meine Einstellung im Rashmen der Toleranz ertragen kann  ;-))

 

bearbeitet von Hardy
Geschrieben

Klar kann man die Einstellung tolerieren, auch wenn sie genauso viel bzw. wenig Sinn ergibt, wie darauf stolz zu sein, dass man auf der Erde wohnt oder ein Homo sapiens ist. Man ist weder für das eine, noch für das andere verantwortlich. Auch die “positiven Eigenschaften" der Deutschen wären in einer Notsituation sehr schnell verschwunden und jeder wäre sich selbst der Nächste (man braucht nicht viel Phantasie, um sich die Anarchie nach einem Bankencrash vorzustellen). Moral und Ethik halten genau so lange, wie der Bauch voll ist.

Geschrieben (bearbeitet)

Ganz so negativ sehe ich das nicht, aber das sich oft jeder der nächste ist......stimmt. Ich erlebe es in der Familie und bei meinen Freunden aber nicht.

Wie kann man auf etwas stolz sein, wo man nicht daran beteiligt ist? Man wird in ein Land, Kontinent, Universum hineingeboren, aber ich bin froh Europäer zu sein.

 

Die Kriege und Aufstände kreisen uns langsam ein und spätestens die Zeugen Jehovas würden jetzt wieder unken: das dies jetzt wieder unser Untergang ist! usw. usw. Ich hoffe nicht und es ist auch schade das man kaum noch in osteuropäische Länder eisen kann ohne ein schlechtes Gefühl. Aber gerade diese Länder brauchen die Einnahmen aus dem Tourismus. ´Das Flüchtlingsproblem macht einen auch traurig...irgendwie.

Angst machte mir heute die Nachricht das in Amerika der erste Ebola Fall gemeldet wurde. Bei der Einreise war es wohl noch negativ. Ich hoffe es err. uns nicht. Und auch wenn das komisch klingt, aus Afrika kam in dieser Hinsicht noch nie etwas Gutes und wir sollten allein schon aus Eigeninteresse dort helfen soviel es geht.

 

Gruß Lupinchen

bearbeitet von Lupinchen
Geschrieben

Moral und Ethik halten genau so lange, wie der Bauch voll ist.

 

 

Das stimmt allerdings ;-)

Geschrieben (bearbeitet)

 Aber man muss wohl akzeptieren, dass die vergangenen 50/60 Jahre in puncto Sicherheit, Komfort, Freiheit und Frieden eine Ausnahme waren. Momentan ist alles sehr fragil und ich frage mich schon eine ganze Weile, ob die sprichwörtliche Bombe bald platzt und sich alles neu ordnet. Wir leben fast alle in totaler existentieller Abhängigkeit, d.h. wir kaufen alle Lebensmittel im Supermarkt, geheizt wird von außerhalb, das Geld landet auf unseren Konten (kommt nicht mehr in die Lohntüte), unsere Körper sind verweichlicht. Es braucht nicht viel (eigentlich nur einen Bankencrash), um uns in Nullkommanichts zu vernichten oder zumindest in arge Bedrängnis zu bringen.

Stimme Dir voll zu- es gab nie eine längere Phase von Frieden in Deutschland als nach dem zweiten WK. Und wir konnten mit ganz normaler Arbeit einen gewissen Lebensstandard erreichen- für alle Jungen heute fast unmöglich. Ich sage immer, wir haben in einem goldenen Zeitalter gelebt. Dass heute nicht mal mehr Bauern sich selber ernähren können, ist ein Teil der Thematik. Ein Bankencrash wäre schlimm- zum Zusammenbruch reicht allerdings bereits eine längere Phase Stromausfall. Es braucht wirklich ganz wenig.Oder Russland dreht den Gashahn zu.Wir beziehen von Ru 38 %.

 

Die Verhandlungen mit Norwegen haben ergeben, dass sie nur ein Drittel der Gaslieferungen aus RU ersetzen können. Und RU hat mittlerweile ein Drittel unserer Gasspeicher in Besitz- kein Scherz- die sind Privat.

 

Mir gefällt der Ausdruck : existentielle Abhängigkeit- er beschreibt unsere Situation sehr gut.

 

 

Zum Nationalstolz- ich bin zutiefst dankbar, hier geboren worden zu sein- nicht irgendwo in Russland, oder Asien oder Afrika. Habe die Kontinente kennengelernt- und achte alle Kulturen und Menschen dort sehr. Sehe auch, wie schwer deren Leben z.T.dort ist.

 

Stolz bin ich auf Sprache und Kultur- nicht unbedingt auf Ländergrenzen. Wenn ich z.B. Kafka lese, bin ich einfach nur faziniert- und nun ja- er war kein Deutscher ...

 

Liebe Grüsse

Siggi

bearbeitet von sgbhd
Geschrieben
nun ja- er war kein Deutscher ...

 

Wer oder was ist schon ein" Deutscher" bzw. eine "Deutsche"? Ich kann mit solchen Begriffen nichts anfangen, weil mir die Identifikationsgrundlage fehlt. Wenn ich es könnte, würde ich mich vermutlich nicht so oft als Außenseiterin fühlen.

 

Aber den Tag der Einheit zelebriere ich sehr gern. Es ist der einzige Feiertag, der mir etwas bedeutet. Er hat mir die Freiheit gebracht und dafür bin ich mehr als dankbar. Auch an die grenzenlose Freude auf beiden Seiten damals denke ich sehr gern zurück (und an die Großzügigkeit der BRD-Regierung). Schade, dass dieses Gefühl bald verraucht war und in Gehässigkeiten und Habgier umgeschlagen ist. Davon ganz abgesehen, sind es vermutlich solche gemeinsamen Erlebnissen, die identitätsstiftend sind und "Deutsche" aus uns machen.

 

Liebe Grüße

Antje

Geschrieben

Ja Antje, ich habe diese Gefühle der deutschen Gemeinschaft hautnah miterlebt, damals in der Prager Botschaft, wo wir alle bangten, dann die überwältigende Hilfsbereitschaft auf dem Bahnhof in Hof, die selbstverständliche Aufnahme im fremden, freien Deutschland. Es gäbe viel zu berichten über das Leben und Arbeiten im erst geteilten, dann gemeinsamen Deutschland. Die Öffnung nach dem Osten im weitesten Sinne hat bis heute auch viele andere Seiten gebracht, nicht nur die Freiheit. Aber für mich ist der Tag meiner Flucht, der 3.Oktober 1989, immer ein ganz besonderer Tag.

Geschrieben

ich habe Sorge und Angst -

 

ich muss noch einmal zurückgreifen auf meinen Eintrag von weiter oben - was ich geschrieben habe, das steht !!

 

Die Brutalität in unseren Städten macht mir sehr zu schaffen, es wurde ein junger Mensch tot aufgefunden hier in der Nähe der Sportplätze in unserem Wohngebiet - 16 Jahre alt und er wurde mit mehreren Messerstichen umgebracht -

 

in Ostfriesland wurde ein Mann zusammen geschlagen und dann haben sie noch den Kopf traktiert, als der Mann bewusstlos am Boden lag  - mir wird gleich schlecht -

 

ich habe Angst, dass man mal zur falschen Zeit am falschen Ort sein kann -

 

wir sind abends meist die 'Sesselpupser' - aber es kann jeden zu jeder Zeit und an jedem Ort treffen - wir sind keine Kneipengänger -

 

wir leben entspannt - aber mir wird fast immer schlecht, wenn ich die Nachrichten der Zeitung lese aus unserem Bezirk - und wie gesagt, die Tagesschau -

 

nette Grüsse sendet - Bibi -

Geschrieben (bearbeitet)

Ach Waldfee und Antje- ich habe am 9.November 89 weinend vor dem Fernseher gesessen, und die Bilder des Mauerfalls angeschaut.

 

Bin in Berlin aufgewachsen- mit  Familie im Ost- und Westteil. Alle Klichees, die man heute so im Tv oder als Spielfilm sieht, haben wir indirekt miterlebt.

Fluchtversuch, Kindwegnahme, Stasibesuche, Gefängnissaufenthalte etc.

 

Indirekt deswegen, weil ich zum westlichen Familienteil gehörte. Unsere Familienangehörigen sind dann über Gefangenenfreikauf und Familiennachzug bereits Anfang der 80er freigekommen.

 

Mir ist bis heute sehr bewusst, welches Riesenglück es war, gerade auf der richtigen Seite der Stadt zu sein. Die zerbrochenen Biographien habe ich in der eigenen Familien. Ich nehme es immer noch nicht als selbstverständlich hin, dass ich in einem Land lebe, in dem tatsächlich sauberes Wasser aus der Leitung kommt, und bei Bedarf sogar warm ist. Wo ich im Notfall im Krankenhaus behandelt werde, ohne ein Bestechungsgeld zahlen zu müssen. Wo Politiker/Millionäre/Manager bei Fehlverhalten  vor ein Gericht kommen- so sie denn ertappt werden.

 

Nach dem Fall der Mauer habe ich viel in den neuen Bundesländern gearbeitet, und bin bis zum Ende meines Berufslebens immer wieder gerne dort gewesen- egal wo. Dieses merkwürdige wessi-ossi Denken war mir schon immer schräg. Ich fand bis zum Schluss meine Kolleginnen und Kollegen in den östlichen Regionen etwas pfiffiger und mit mehr Biss- sie hatten einfach für diesen Arbeitsplatz mehr gekämpft.

 

Und ich meine, dass wir alle  genau auf diesen Teil unserer Geschichte stolz sein  dürfen - eine Revolution , die friedlich gelingt, und ein Land, dass nun alle Anstrengungen unternimmt, um eine gemeinsame, erfolgreiche Zukunft zu haben.

 

Mein erster Weg in Berlin ist nach wie vor durch das Brandenburger Tor. Das Gefühl ist heute noch so wie 1989. Einfach nur schön.

 

Liebe Grüsse

Siggi

bearbeitet von sgbhd
Geschrieben (bearbeitet)

"Russland ist ein riesiges Land und viele Menschen werden einfach vergessen - Krankenversicherungen und Renten gibt es dort selten." Zitat Bibi
 
 
@Bibi
 
irgendwie sind wir etwas vom Thema abgekommen- entschuldige- habe eben den letzten Beitrag von Dir gelesen. Natürlich wird unsere Situation in Deutschland immer etwas schwieriger- die Kriminalität in den Städten steigt an- ein Teil der Städte und Kommunen stehen unter Nothaushalt ( meine Stadt Krefeld auch ) , weil sie schlicht von den Sozialkosten überschwemmt werden- die können sie nicht stemmen.
 
Immer wieder poppen neue, schwere Epedemien hoch- HIV, Hühnergrippe, jetzt Ebola- und die Globalisierung  jagt sie in Windeseile um die Welt.
Die Kriege werden auch bei uns sichtbar, wir haben neue Flüchtlingströme aus Syrien und den afrikanischen Kriegsgebieten.   
 
 
Und Russland..........?
 
Keiner weiss die tatsächlichen Hintergründe- der Präsident Putin herrscht nicht alleine- er hat eine ganze Zahl von Oligarchen, denen er verpflichtet ist.
 
Und zu Deinem oben zitierten Satz. Jeder ältere Mensch erhält seit Putin herrscht, seine Rente- und krankenversichert sind alle- es gibt kostenlose Behandlung- nur für die Betäubung musst Du zahlen. Das ist mein Ernst. Und im Krankenhaus gibt es kein Essen- das müssen die Angehörigen bringen- aber die Behandlung und der Aufenthalt sind kostenlos.
 
Putin hat über 80% Zustimmung in der Bevölkerung- genau deswegen, weil Löhne und Renten garantiert sind. Etwas, wovon wir einfach ausgehen-was in Russland unter Jelzin aber nicht so war.
 
Liebe Grüsse
Siggi
bearbeitet von sgbhd
Geschrieben (bearbeitet)

hallo, sgbhd -

 

ich habe von meiner Angst geschrieben - der Thread heisst doch ........ habt ihr auch Angst - und ich meine, Ängste darf man hier äussern -

 

Russland - es ist ein riesengrosses Land - und ich habe Berichte im Fernsehen gesehen, wie die Menschen z.B. am Baikalsee leben oder in den kleineren - fast vergessenen Dörfern -

dort gibt es keine Rente, keine Krankenversicherung - keine Heizung im Winter bei 40 Grad minus, kein Wasser usw.usw.

 

meinst du, die Wahlen in Russland sind so wie hier - ich bezweifle das -

 

nun meine ich, wir schweifen vom Thema ab -

 

es geht mir hier um meine Ängste in Deutschland - ich würde nie auswandern, denn nirgendwo gibt es so eine Rundumversorgung wie hier - und ich bin ja ein 'Schisser' -

 

hier zu leben ist teuer, aber ich habe mein Leben lang gearbeitet und habe nun doch vergleichsweise eine kleine Rente - wenn man das Geld hätte anlegen können, dann wären wir sicherlich als 'reich' zu bewerten - im kleinen Sinne - und vielen ginge es auch so -

 

nette Grüsse sendet - Bibi - die sich heute die Tagesschau nicht ansieht - aus lauter Sorge um die Welt - meine Tageszeitung und das Internet ist völlig ausreichend -

bearbeitet von Bibi

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtig:

Diese Seite verwendet einige wenige Cookies, die zur Verwendung und zum Betrieb notwendig sind. Auf Werbetracker verzichten wir bewusst.