Zum Inhalt

Von wegen: SOZIALgericht! Das grenzt schon an Diskriminierung


frettchen62

Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo liebe "Mitleidende"

Habe ja vor langer Zeit mal erwähnt,dass ich gegen die DRV geklagt habe und zwar schon 2010

Als ich die Nachricht bekam,das die mündliche Verhandlung nun endlich mal stattfindet-obwohl man mir monate vorher nahegelegt hatte sie zurückzuziehen-hab ich erstmal durchgeatmet.Natürlich habe ich geahnt,dass dabei nichts für mich rauskommt,aber was da abgelaufen ist,ist schon mehr als unverschämt und eine Frechheit.Die ganze Verhandlung war eine reine Farce

Als erstes kam der Richter schonmal 15 Minuten zu spät-die Schöffen saßen auch schon vor der Tür und warteten(wußten wir aber erst kurz  vorher wer das war)

Dann rein-und in aller Ruhe erstmal Talare anziehen noch nen kleinen Plausch-und dann kanns ja mal losgehen---ja-aber Wie!

Mit einer für mich unangenehm leisen Stimme,man verstand den kaum, las der Richter erstmal bißchen was aus der Akte vor.Als der Punkt kam,wie mein ehemaliger Arbeitgeber... meinen Arbeitsplatz beschrieb als:Leichte Anlerntätigkeit-also keine schwere Arbeit--da wär ich bald geplatzt!Hab dann gefragt,ob ich dazu etwas sagen kann-durfte ich,erntete aber auch gleich mißbilligende Blicke von Richter und Schöffen.

Also sagte ich,dass meine Arbeit alles andere als leicht war-schon allein die schweren Kisten heben,tragen,stapeln-und nicht nur die fertigen sondern auch schwere Materialkisten--hat die gar nicht interessiert-die glaubten eben dem Arbeitgeber(die eine Schöffin war selbst Arbeitgeberin-da wunderte mich nix mehr)Zu erzählen,wie das mit der Luftbelastung und Hautbelastung aussah dort,kam ich gar nicht zu-man wird echt abgewürgt von denen--die könnten ja mal die Krankenstände der letzten Jahre von denen einholen und bei den ganzen Entlassenen nachfragen--alles Leute die da Krank geworden sind und die man bei der Finanzkrise gleich mal schnell entlassen hat-so war man die alle los(aber ist anderes Thema)

Dann aber kamen die TOLLEN Ausführungen des Richters:

Es wär ja auch eine Überlegung,da ich ja SCHON 52 bin(im November)und nach 2 Jahren Ausbildung ja schon 54Jahre wegen der Kosten-es sei ja dann auch noch nicht klar,ob ich dann eine Stelle bekäme--wenn die nicht solange getrödelt hätten wäre ich noch nicht so alt gewesen!

Und die berufliche Reha wäre ja auch eigentlich für Leute gedacht,die schon eine Ausbildung haben,worauf man ja dann aufbauen könne!

Hallo?Also bin ich jetzt nix mehr wert?Nirgendwo im Sozialgesetzbuch oder bei der DRV steht,das diese Maßnahmen an Geschlecht oder Alter gebnunden sind oder das man vorher schon eine Ausbildung gemacht haben muss--

also für mich grenzen diese Ausführungen an Diskriminierung und ich überlege wirklich, ob ich gegen den Richter nicht eine Beschwerde einreiche.

Der Typ von der DRV bezog sich stur auf das Gutachten aus dem Jahr 2013-erstellt von einer Ärztin die als plastische Chirurgin arbeit und eben Gutachten erstellt--ob sich mein Zustand verschlimmert hat oder es neue Ergebnisse gibt?-hat überhaupt nicht interessiert-wollte gar keiner wissen

Dann fragte mich diese Àrbeitgeber-Schöffin,ob ich denn eine Vorstellung hätte,was ich machen wolle--habe ganz ehrlich geantwortet-nein,nicht wirklich,ich habe immer schwer gearbeitet,in Fabriken,Kommissionieren--es gibt soviele andere Berufe--wie soll ich vorher schon genau wissen,was für mich das Richtige ist--dafür gibt es ja diese Berufsfindungstage/wochen---die hat mich so abwertend angeguckt:"man muß doch wissen was man möchte"

Dann machte sie auch noch den Vorschlag,ich könne mir ja mal ein Praktikumsplatz suchen,als Floristin um zu sehen ob das was für mich ist!Bitte? In meinem Alter?sucht mal nen Praktikumsplatz-die lachen euch aus und?was soll mir das bringen-davon hab ich auch noch keinen Job

Ich soll nicht in Hitze,Kälte,Nässe,Staub arbeiten.Soll nicht lange stehen,nicht hocken,nicht schwer heben,nicht überkopf arbeiten,keine Dämpfe,keine Schichtarbeit---ABER.ich kann vollschichtig in der Produktion arbeiten--WO?

Ich mach zu Zeit einen Minijob in einer Brotfabrik--nach den Vorgaben,dürfte ich das gar nicht.Wenn ich mal mehr als zwei Tage arbeit(kommt Saisonbedingt ja vor)bin ich völlig platt und komme nur noch mit starken Schmerzmitteln in den Schlaf,manchmal helfen nicht mal die.Nach 7,5 Stunden packen,sind meine Hände manchmal so angeschwollen das jede Handbewegung schmerzt wie Hölle.Meine Mittelfußknochen fühlen sich an,als wenn sie beim nächsten Schritt brechen würden-juckt die alles nicht-Das Gutachten zählt und fertig.Meine Psoriasis blüht wie ein Feld Sommerblumen habe immer neue Stellen-nässen,jucken--interessiert nicht--da ist das Gutachten-wie gesagt ein Jahr alt

Naja-also machte der Richter den "Großztügigen Voschlag",die DRV könne mir ja eine 2-4 wöchige Arbeitserprobung bieten-da könnte ich ja rausfinden,was ich noch kann und damit wäre der Fall dann erledigt.DAS habe ich aber ehrlich gesagt nicht gleich so verstanden und meine Anwältin bat um ein paar Minuten,mir das näher zu erläutern-da kommen dann Sprüche wie: Was ein Vergleich ist weiß doch wohl auch ein Laie--ließ uns dann aber doch 2 Minuten vor die Tür.Im Grunde genommen hat man mich genötigt,diesen Vergleich anzunehmen,da man sonst die Klage abweisen würde--DIE sagen das nicht so direkt,aber meinen das so-Also?

Und meine Anwältin?Die war glaube ich einfach nur froh,dass das vorbei war-Sie hat sich "ja so die Finger Wund geschrieben"wenn`s nicht so traurig wär könnt man echt drüber lachen.

Nun denke ich seit Dienstag darüber nach:Was nutzen mir diese blöden 2-4 Wochen--dadurch hab ich keine Berufliche Rehabilitation und eine Stelle bringt mir das auch nicht-nicht mal die Chance darauf.Wer stellt denn jemanden ungelerntes ein,wenn draussen hunderte gelernte warten.

Ich frage euch nun:Wo bleibt hier die Chancengleichheit?

Man hat mir doch mehr als deutlich zu verstehen gegeben,das ich zu alt bin--wenn sie mich offen als Frau diskriminiert hätten,hätte ich vielleicht eher Chancen was dagegen zu tun

Obwohl--beim Sozialgericht ist ja nicht mal ein Gerichtsschreiber dabei-ist schwer zu beweisen,was der vom Stapel gelassen hat,denn:Eine Krähe hackt der andern kein Auge aus.

In meinem Fall zeigt sich für mich jedenfalls ganz deutlich:Das Recht ist zu 98% auf der Seite des Geldes

Du darfst jahrelang in die Rentenkasse einzahlen-aber wehe du willst was

So-der Frust musste jetzt erstmal raus

Armes Deutschland--du ahnst noch nicht,wieviel neue Sosialfälle du in den nächsten Jahren bekommst!!!

bearbeitet von Claudia
Aus rechtlichen Gründen Namen entfernt
  • 5 Monate später...

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

Anmelden oder Registrieren


Geschrieben

Ich gebe dir mal einen guten Rat. Gehen mal mit der Sache zum VdK. In solchen Fällen hilft der VdK sehr gut. Dort gibt es Rechtsanwälte die auf diese Dinge spezialisiert sind. Und du wirst sehen im Nu hast du deine Rente durch.  :daumenhoch:

Geschrieben

Ich glaube es geht hier nicht um Rente, sondern Umschulung. Wobei ich, so als Laie, glaube das es tatsächlich dabei eher um Leute geht die schon eine Berufsausbildung hatten. Ungelernte kann man ja schlecht umschulen, sondern sie brauchen einen passenden Job. Das dürfte heutzutage echt schwer sein, vor allen Dingen wenn man selber nicht weiß was man sich selber noch zutraut. Ich denke es wäre hier auch eher zu empfehlen eine Erwerbsunfähigkeitsrente zu beantragen und dann zusätzlich, darf man ja, einen Nebenjob ausüben der einen nicht belastet.  In der Produktion dürfte da nichts zu finden sein. Im Dienstleitungsbereich gibt es da einiges, man muss nur suchen. Deine Anwältin scheint ja eine echte Flachpfeife gewesen zu sein. Ich musste auch einmal einem Vergleich vor dem SG zustimmen, aber das war OK und meine Anwältin, hatte ich durch Verdi, war sehr gut.

Also ersteinmal durchatmen und dann auf zu neuen Ufern. Ich würde dazw. mal eine Reha machen, auch dort gibt es oft Sozialberater die einem so manchen Tipp geben können.

 

Gruß Lupinchen

Geschrieben

wie Lupinchen schon sagt, erst eine Reha machen. Das habe ich seinerzeit auch gemacht, und dort wurde mir ein Antrag auf Rente mitgegeben. Im Entlassungsbericht stand dann auch, dass ich zu keiner erwerbsbringenden Arbeit mehr fähig war, oder so ähnlich. Habe die Rente sofort durch bekommen. Es ist also sehr wichtig was die Reha-Ärzte in den Entlassungsbericht schreiben. Ich war damals 52 Jahre alt.

Ich wünsche Dir viel Glück und Erfolg.

Gruß azulos

Geschrieben

Hallo Frettchen62,

 

aus deinem Posting spricht ne menge Frust, den hast du dir mal so richtig von der Sele geschrieben.... Das tut dir bestimmt gut, bringt dich aber keinen Milimeter weiter. Es ist für unbeteiligte schon schwer den Sinn / dein Anliegen überhaupt zu verstehen. Es hilft dir nicht weiter, wenn du an der Welt verzweifelst und dich ungerecht behandelt fühlst. Die DRV und natürlich auch der Richter des Sozialgerichts handelt nach den geltenden Gesetzen, die wollen dich nicht ärgern, verarschen oder sonstwie schickanieren. Das ist deren Job und die erfüllen den so gut, wie es halt geht und das kann halt auch  mal weniger gut sein. Aber für einen solchen Fall gibts ja den Rechtsweg und der ist auch i.d.R. kostenlos.

 

Der Richter hat dir meines Erachtens nach mit der Berufsfindungsmaßnahme einen gut gangbaren Weg eröffnet. Da du, als ungelernte/r Arbeiter/in keinen Anspruch auf eine Umschulungsmaßnahme hast, musst du diese Möglichkeit nutzen. Nur wenn wärend der Maßnahme eine starke Motivation zu erkennen ist und du eine Umschulung auch interlektuell bestehen kannst, besteht die Möglichkeit trotz deinem Alter und ohne Ausbildung die erhoffte Umschulung genehmigt zu bekommen. Dabei ist es extrem wichtig, alle handelnden Personen von deiner Motivation zu überzeugen.

 

Der normale Weg zu einer leidensgerechten Umschulung geht immer über die Berufsfindungsmaßnahme. Das ist fast immer so, da der Sachbearbeiter für eine leidensgerechte Umschulung so gute 100.000,-€ ausgeben muss, da will der auch sicher sein, dass du überhaupt umschulungsfähig bist. Dann kommt ggf. noch ein driemonatiger Vorbereitungslehrgang, in dem du so langsam an die schulische Situation herangeführt wirst und einfache Grundlagen aufgefrischt werden. Danach geht dann i.d.R. die eigendliche Umschulung los.

 

Wenn du diese Chance auslässt, dann kann man dir nicht helfen.

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtig:

Diese Seite verwendet einige wenige Cookies, die zur Verwendung und zum Betrieb notwendig sind. Auf Werbetracker verzichten wir bewusst.