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Empfehlung Krankenversicherung?


gaivota

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Geschrieben

Hallo zusammen,

wer von euch kann mir denn eine Krankenversicherung in der Schweiz empfehlen, die die Kosten einer möglichst weitreichende Psoriasis-Therapie übernimmt? Kanton Basel würde es betreffen, falls das nen Unterschied macht.... Und wie macht ihr das mit dem Prämiensystem? Welche Staffelung wählt ihr da? Freue mich riesig über Tipps, kenne mich nämlich (noch) null damit aus!

Liebe Grüße!

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben (bearbeitet)

hallo, gaivota -

ich kann dir leider nicht weiter helfen - ich kenne mich mit den Krankenversicherungen in der Schweiz nicht aus.

Lebst du in der Schweiz, oder möchtest du übersiedeln ?

Ein Tipp - vielleicht googlest du mal nach Krankenversicherungen in der Schweiz -

so richtig erschliesst sich deine Frage mir nicht ehrlich gesagt - Prämiensystem - Staffelung - ich bin ratlos und kann dir da leider nicht helfen - vielleicht erklärst du deine Fragen hier mal ausführlicher -

das ist sicherlich für viele User hilfreich - für mich auch -

nette Grüsse sendet - Bibi -

bearbeitet von Bibi
Geschrieben (bearbeitet)

Also ich bin bei Swica und habe noch eine Zusatzversicherung bei Sympany(Alternative Methoden etc.), die habe ich aber schon seit der Kindheit, würde sie heute glaube nicht mehr bekommen. Momentan ist meine Franchise bei 1500.- (Die Franchise ist das was man selbst bezahlen muss, bevor die Kasse bezahlt) aber das habe ich gemacht bevor ich psoriasis bekommen habe. Jetzt ab nächstem Jahr gehe ich wieder auf 300.- Franchise runter, da ich die 1500 sonst immer komplett selbst berappen muss und die Kasse erst ab dann zahlt. Auf 300.- Franchise bezahle ich ca. 65.- mehr im Monat also 780.- mehr pro Jahr für die Kasse. Anstatt 290.-/monat dann ca355. Ich sparre dann also immer noch ca 700 Franken wenn die Franchise auf 300 ist. Mann bezahlt dann noch 10% Selbstbehalt bis max. 700.- unabhängig der Franchise, so ist es aufjedenfall bei mir. In der Schweiz lohnt sich ein Versicherungswechsel alle 2 Jahre, da die Prämien unterschiedlich ansteigen aber mir ist das zu mühselig. In die Grundversicherung muss eine Versicherung einen immer aufnehmen, bei Zusätzen aber nicht, daher habe ich noch die Sympany seit der Kindheit.

bearbeitet von Gold
Geschrieben (bearbeitet)

Wählt mann die tiefste Franchise 300 bezahlt man den höchsten Monatsbeitrag. Wählt man die höchste 2500.-bezahlt man den tiefsten Monatsbeitrag, das ist aber nur zu empfehlen wenn man selten krank ist, was bei Psoriasis ja nicht der Fall ist. Daher ist 300.- für uns am besten. Aber man muss das immer selbst ausrechnen, wieviel einen die Therapien kosten und ob die Differenz zum bezahlten Monatsbetrag dann stimmt. Auch bezahlt man in den meisten Fällen die Rechnungen zuerst selbst und schickt dann den Rückforderungsbeleg an die Kasse, welche einem dann das Geld zurückerstattet oder man ist schnell und schickt den Rückforderungsbeleg direkt an die Kasse und wartet bis das Geld kommt und bezahlt die Rechnung dann, wenns mit der Fälligkeit der Rechnung noch passt;)

bearbeitet von Gold
Geschrieben

Hallo Gaivota, ich begrüße Dich im Psoriasisnetz. Leider kenne ich mich im Schweizer System der Krankenversicherung nicht genügend aus, um Dir Hinweise geben zu können. Ich bin davon ausgegangen, dass Schweizer Bürger vom Staat her krankenversichert sind.

Viele Grüße von Kuno

Geschrieben

Wird Zeit für eine etwas längere Antwort von mir, scheint es... :) Ich kenne durch meine Arbeit in der Schweiz inzwischen ja beide Systeme, das deutsche und das eidgenössiche...

Viele Dinge ähneln sich in beiden Ländern, viele sind auch ein Stück anders gelöst.

Ganz grob entspricht das Krankenversicherungssystem hier in CH in etwa "Gesetzliche Krankenkasse für alle und Zusatzversicherungen für die, die sie wollen und bekommen" in DE. Ein paralleles System der privaten Krankenversicherung wie in Deutschland gibt es hier nicht. Jeder, der in der Schweiz seinen Wohnsitz hat und/oder dort arbeitet, ist verpflichtet, sich innerhalb der ersten drei Monate eine Krankenkasse zu suchen und mit dieser eine Krankenversicherung abzuschließen. Die deckt dann auch die Arztbesuche mit ab, die in diesen ersten 3 Monaten fällig waren - schließlich holt sich die Kasse auch noch für dieses Quartal irgendwann das Geld... Die Krankenkasse kann sich ihre Patienten für diese Grundversicherung nach KVG (Krankenversicherungsgesetz) auch nicht aussuchen. Sie muß jeden nehmen, so lange sie in diesem Kanton auch Leistungen anbietet. Bei Zusatzversicherungen (Zähne, Ausland - die Palette ist genauso bunt wie in Deutschland) sieht das anders aus. Da kann sich die Kasse aussuchen, wen sie nimmt.

Die Höhe der monatlichen Beiträge ist nicht je 7% bzw. 8% (AG/AN) = 15% vom Einkommen für die ganze Familie, sondern eine fixe Summe pro Monat und Nase (wie bei der privaten KK in DE). Nachlässe für geringe Einkommen sind möglich. Und da die Leistungen hier durch die Vorgaben des KVG seitens des Bundes für alle gleich sind, ist die Höhe der monatlichen Prämie der Punkt, bei dem sich die Kassen am meisten unterscheiden. Manche wollen 400 Franken pro Monat, andere nur 200. Der Preis hängt auch - zumindest bei meiner Kasse - am Wohnkanton und dort daran, ob ich in Stadt, Kleinstadt oder auf dem Dorf wohne. Da Städter im Schnitt etwas häufiger und Landeier etwas weniger oft zum Doc gehen, kostet es für die einen etwas mehr und die anderen etwas weniger. Auch spielt es eine Rolle für den Preis, ob man ohne Rücksprache sofort zu jedem Arzt gehen möchte, ein Hausarztmodell wählt (wie z.B. bei der Barmer KK in DE) oder TelMed, bei dem man eine Hotline der Krankenkasse vorher informieren muß. Für die letzten beiden gibt es Preisnachlässe. Am deutlichsten beeinflussen läßt sich die monatliche Zahlung, wie die Beiden oben schon geschrieben haben, durch die Auswahl der Höhe von Franchise und Selbstbehalt. Du zahlst eine bestimmte Summe komplett selber und darüber einen Eigenanteil an jeder Rechnung. Bis eine bestimmte Summe pro Jahr voll ist, dann zahlt wie bei einer Zuzahlungsbefreiung in DE die Kasse alles. Je höher diese Summe ist, desto niedriger die monatliche Prämie. Ich habe z.B. 300 Fr Franchise (alles selber zahlen) und 700 Fr Selbstbehalt (10% jeder Rechnung selber zahlen). Mehr lohnt sich für mich nicht, weil die niedrigeren Prämien die höhere Zuzahlung nicht ausgleichen. Für jemanden, der selten beim Arzt ist, mag das anders sein. Die Krankenkasse und die Höhe der Zuzahlung kann man jedes Jahr im Herbst ändern. Auch noch eine Rolle beim Preis spielt, ob die Kasse für die Abrechnungen Tiers payant oder Tiers garant macht. Tiers garant heißt, Du bekommst alle oder zumindest einige Rechnungen zugesandt, darfst sie bezahlen und der Kasse einreichen - wie bei der privaten Krankenkasse in Deutschland. Tiers payant heißt, daß die Rechnung an die KK geht und Du dann von der KK eine Rechnung über den Eigenanteil bekommst. Manche preiswerten Krankenkassen machen konsequent Tiers garant, was bei teuren Medikamenten lustig werden kann. Ich mag das selber nicht...

Ist im Alltag alles viel weniger kompliziert, als es hier scheint. :) Guck einfach mal bei Comparis rein, trage die Adresse etc. ein und vergleiche: http://www.comparis.ch/krankenkassen/grundversicherung/familie-vergleich-praemien.aspx

Bei der Arztsuche kann es sein, daß man anfangs auch mal 2...4 Monate auf den ersten Termin warten darf. Kennt der Doc einen, geht es häufig auch mal auf nächste Woche. Eine Überweisung erleichtert da einiges - oder daß der Doc seinen Kollegen anruft und für Dich einen Termin arrangiert. In Sachen verschriebene Medikamente kann ich fast keine Unterschiede zwischen beiden Ländern erkennen - außer daß man in der Schweiz die Kostenschraube noch nicht ganz so angezogen hat. Hier bekomme ich einige Pflegemittel auf Rezept, die ich in Deutschland selber bezahlen müßte -zum Beispiel Spirig Excipial Mandelölsalbe. Die teuren Behandlungen wie Biologicals stehen auf der sogenannten Spezialitätenliste. Hier muß der Doc sich die Therapie und deren Bezahlung von der Kasse freigeben lassen (Kostengutsprache). Das ist meist aber kein Problem.

Was mir beim Umzug in die Schweiz sehr geholfen hat: Kurz vorher noch ein Arzttermin in Deutschland, bei dem ich noch Medikamente für das erste Vierteljahr in der Schweiz aufgestockt habe. Und der Arzt hat noch einen Arztbrief mit einer ausführlichen Zusammenfassung der bisherigen Behandlungen in Deutschland für den Schweizer Kollegen geschrieben. Der brauchte den denn auch gegenüber der KK. Ich habe das Vierteljahr auch fast gebraucht für die Suche der Kasse, den Abschluß der Police und vor allem die Wartezeit auf den Termin.

Fortsetzung folgt bei Gelegenheit. :cool:

Viele Grüße,

Mathias

Geschrieben

Wow super, ganz vielen lieben dank!! Das ist natürlich für einen Neuankömmling mit schwerer schuppenflechte , der in deutschland keinen alten arzt des vertrauens hat, erst mal ein ziemlicher scheiss mit der warterei. Aber vielen Dank, ihr habt zumindest das system ein bisschen besser begreifbar gemacht !!

Ganz viele liebe gruesse und frohe pfingsten!

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