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Schuppenflechte und Partnerschaft


claudine

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Geschrieben

Hallo,

bis ich meinen derzeitigen Partner kenen gelernt hatte, kannte ich das Thema Schuppenflechte nur vom Hörensagen. Da ich selber nicht und auch von keiner anderen Hautkrankheit betroffen bin, war das Thema kein Thema für mich. Leider ist mein jetziger Partner von der Krankheit betroffen. Wir kennen uns seit 4 Jahren und zu Beginn hat es mich auch nicht weiter gestört. Würde es auch nicht würde er sich in irgendeiner Form behandeln lassen. Gegen seine Schuppenflechte macht er defakto nichts. Im Gegenteil die Flechte wird von Jahr zu Jahr schlimmer und erstreckt sich nun über wirklich alle Körperteile und auch die Nägel.

Ich gebe zu, dass in mir ein gesunder Ekel aufkommt, sobald ich die wirklich großflächigen Wunden sehe. Ich weiß, dass das sehr ungerecht ist, weiß aber auch nicht wie ich mit seiner Krankheit umgehen soll. Das Schlimme ist ja nicht an sich die Flechte. Solange ich die HOffnung hatte, dass er zumindest mal zum Arzt gehen würde konnte ich die Krankheit akzeptieren. Seitdem ich aber weiß, dass er niemals einen Hautarzt aufsuchen würde, sehe ich auch ein gewisses Selbstverschulden an der massiven Verschlimmerung der Krankheit. Zu Beginn zarte Hinweise zuletzt klare Forderungen etwas unter ärztlicher Aufsicht zu tun, werden lächerlich gemacht und ignoriert. Passiert ist bis dato nichts: keine Salbe, keine Heilpraktiker, keine Psychodoktor: wirklich null. Das ärgert mich sehr.

Ich frage mich ob ich da zu hart mit ihm ins Gericht gehe, ob ich die Krankheit so akzeptieren muss. Für mich ist ein Punkt erreicht an dem ich aufgrund der Krankheit bereits an der Beziehung zweifle und alles tue um ihn körperlich fern zu halten.

Über Antworten hierzu würde ich mich sehr fruen.

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

Hallo claudine,

ich finde es gut, dass Du Dir die Mühe machst, bei Betroffenen nachzufragen, um eine bessere Basis für Entscheidungen zu haben. So, wie Du die Situation schilderst, kann ich Deine Gefühle sehr gut verstehen und das Verhalten Deines Lebensgefährten sehe ich sehr kritisch - wenn auch mit dem verständnisvollen Blick einer selbst Betroffenen.

Psoriasis ist eine Krankheit, die einen ein Leben lang begleitet und auch ich hatte schon Phasen, wo ich resignierte und mir dachte: "Soll der Scheiß doch wuchern, ich hab keine Kraft mehr, ständig zu schmieren und meine ganze Energie darauf zu verwenden." Es ist denke ich ein normaler Gedanke für alle, die chronisch krank sind. Dass solche Phasen aber 4 Jahre anhalten, ist höchst ungewöhnlich und Dein Freund scheint in seiner Lethargie regelrech versunken zu sein. Das ist ein Zustand, den kein Partner mitmachen würde; insbesondere, wenn sich die Krankheit laufend verschlimmert.

Sensibel schilderst Du auch, dass Du inzischen Probleme hast, ihn zärtlich zu berühren. Auch, wenn einige jetzt vielleicht denken, dass das oberflächlich und schlecht informiert ist, so ist das eben das, was Du empfindest und Du solltest Dich auch nicht zwingen, etwas zu tun, was Dich Überwindung kostet. Insbesondere, da Du weißt, dass Dein Partner von Deinen Vorbehalten weiß und nichts tut, die Situation für Dich angenehmer zu machen. Gerade wenn er einen Annäherungsversuch startet und abblitzt, sollte das doch schon Grund für ihn sein, etwas gegen seine Psoriasis zu tun.

Was den Hautarzt angeht: Ich kenne etliche Psoriatiker, die nicht mehr zum Hautarzt gehen, ich gehöre auch dazu. Das liegt aber daran, dass ich es satt habe, eine Kortisoncreme nach der anderen zu bekommen oder anderes Zeug, das nur so lange wirkt, wie man schmiert. Wie steht es denn sonst um die Körperhygiene Deines Mannes? Schuppt er sich regelmäßig ab und cremt die Stellen?

Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich folgendes beisteuern:

Im Moment bin ich in einer Beziehung mit einem Nichtpsoriatiker und es klappt alles wunderbar. Er unterstützt mich, schmiert mir die Stellen ein, wo ich nicht hinkomme, holt mir dies und das in der Apotheke und ist mit seiner Schulter für mich da, wenn ich mal wieder einen Schub habe. Allerdings ist es eine leichte Form der Psoriasis und wir haben auch schon darüber gesprochen, wie es wäre, wenn mein ganzer Körper befallen und entzündet wäre. Hier ist er ganz offen, dass er zwar weiter an meiner Seite stehen würde, es ihn allerdings Überwindung kosten würde, mit mir zu schlafen. Kann ich gut verstehen, ich selbst könnte auch - obwohl ich die Krankheit selbst habe - mit niemanden ausgedehnten Verkehr haben, dessen Körper eine einzige Wunde ist. Ich hätte da auch viel zu viel Angst, ihm wehzutun.

In meiner vorherigen Beziehung war ich mit einem Psoriatiker zusammen, der allerdings zu diesem Zeitpunkt wie ich eine leichte Ausprägung hatte und die auch behandelt hat. Insofern ist das nicht vergleichbar mit dem, was Dich im Moment plagt.

Eine konkrete Handlunsanweisung kann ich nicht geben, da musst Du schon selbst zu einem Entschluss kommen. Allerdings - persönliche Einschätzung - spricht sein Verhalten schon Bände. Du hast ein Anliegen, das im Laufe der Zeit immer dringender wird und er ignoriert es. Eine gesunde Beziehung auf Augenhöhe und mit Respekt sieht für mich anders aus. Auch, dass ihr offenbar nciht mehr miteinander intim seid, trägt nicht gerade zu einer glücklichen Partnerschaft bei. Wenn das mein Freund wäre, würde ich ihm ein Ultimatum stellen und dann konsequent sein.

Alles Gute!

Geschrieben (bearbeitet)

Wenn ich dein Partner wäre ,dies gilt für die Frage wie für die Antwort:

Ich würde mich von beiden trennen.

Denn weder die Frage noch die Antwort beinhalten "LIEBE".

Wenn man wirklich liebt,ekelt man sich nicht ,es kostet keine Überwindung und man stellt auch kein Ultimatum wie ein Richter.

bearbeitet von Pusteblümchen
Geschrieben

Wenn ich dein Partner wäre ,dies gilt für die Frage wie für die Antwort:

Ich würde mich von beiden trennen.

Denn weder die Frage noch die Antwort beinhalten "LIEBE".

Meinst Du mit "Antwort" meinen Beitrag?

Geschrieben (bearbeitet)

Meinst Du mit "Antwort" meinen Beitrag?

Ja.

Wenn das mein Freund wäre, würde ich ihm ein Ultimatum stellen und dann konsequent sein.

Bin sogar sehr erstaunt darüber,das du als Betroffene mit einem gesunden Partner zusammen lebst und solch einen Satz schreibst.

bearbeitet von Pusteblümchen
Geschrieben (bearbeitet)

Erstens: Warum sollte ich mich (oder mein Partner sich von mir) trennen? Nur, weil wir einen offenen und ehrlichen Umgang miteinander haben? Bedinungslose Liebe gibt es in der Regel nur zwischen Eltern und Kindern, solche Ansprüche an einen Partner zu stellen halte ich für vermessen. Ich bin sogar froh, dass mein Freund sagt, er müsste sich überwinden mit mir zu schlafen, wenn mein ganzer Körper wund und schuppig wäre. Das ist mir lieber als Gequatsche über irgendwelche holden Tugenden, mit denen es dann in der Realität nicht weit her ist. Ich hab auf Dein Alter geschaut und es freut mich, dass Du mit über 40 noch immer Vorstellungen von Liebe hast wie ein Minnesänger. Ich bin da wohl ein wenig mehr 'down to earth'.

Zweitens: Wenn Du meinen ganzen Beitrag gelesen hättest, wäre Dir auch nicht entgangen, warum ich ein Ultimatum stellen würde. Ich habe der Themenerstellerin nicht empfohlen, sich ernsthaft mit Sinn und Unsinn ihrer Beziehung auseinanderzusetzen, weil ihr Freund Psoriasis hat, sondern weil das, was sie schildert ein durch und durch respektloser Umgang mit ihr ist. Und das scheint nicht eine kleine Meinungsverschiedenheit zu sein, sondern er ist ihr gegenüber über Jahre hinweg respektlos und ganz offenbar schert sich ihr Partner nicht ihre Empfindungen. Wäre es Liebe, mit ihm zusammenzubleiben?

Drittens: Was genau erstaunt Dich daran, dass ich "als Betroffene" so einen Satz schreibe? Heißt das, dass man sich als Schuppi alles in einer Beziehung bieten lassen muss?

bearbeitet von Lukrezia123
Geschrieben

Ich halt nu mal besser meinen Schnabel ;)

Partnerschaftliche Probleme gehören für mich nicht ins Netz.Ich würde meinen Partner erschlagen wenn ich lesen würde das er über unsere Probleme im Netz rumtrascht.

Ich treffe meine "Herzensangelegenheiten " mit meinem "Herzen "und nicht mit Meinungen und Ratschlägen von anderen ;)

Geschrieben

Partnerschaftliche Probleme gehören für mich nicht ins Netz.Ich würde meinen Partner erschlagen wenn ich lesen würde das er über unsere Probleme im Netz rumtrascht.

Wenn man gezielt Meinungen von einer kleinen Gruppe haben möchte, in diesem Fall Psoriatiker, gibt es doch nichts besseres als ein einschlägiges Fourm. ;) Des weiteren ist es die Anonymität, die hier ein Vorteil ist, denn ein Fremder beurteilt ein abstraktes Problem anderes als das Umfeld.

Geschrieben

Bedinungslose Liebe gibt es in der Regel nur zwischen Eltern und Kindern

So einen Blödsinn habe ich lange nicht mehr "gehört"

Ich bin sogar froh, dass mein Freund sagt, er müsste sich überwinden mit mir zu schlafen, wenn mein ganzer Körper wund und schuppig wäre.

Dann würde ich sagen, das mein Partner oder Partnerin, mich nicht so Liebt, wie ich bin.

Also mein Partnerin sagt das nicht, und sie hat auch keine Pso

Desweiteren kann ich Pusteblümchen da nur zustimmen.

Geschrieben

Lauter Leute, die für bedinungslose Liebe plädieren? Ich lese und staune. ;) Tut mir leid, aber das hört sich alles nach so einem unglaublichen Gutmenschentum an, dass mir spontan ein Lächeln über die Lippen huscht. Also ich persönlich habe eine Schmerzgrenze und wen jemand diese überschreitet, dann stirbt die Liebe von ganz alleine.

Bedingungslos heißt, dass man wie ein geprügelter Hund immer dem Herrchen hinterherläuft, egal, wie der Partner sich verhält. Ist es das, was ihr in euren Beziehungen praktiziert? :wacko:

Dann würde ich sagen, das mein Partner oder Partnerin, mich nicht so Liebt, wie ich bin.

Also mein Partnerin sagt das nicht, und sie hat auch keine Pso

Wenn ich beschließe, mir ab jetzt meine Zehennägel nicht zu schneiden und sie so lange wachsen, dass ich mir überall blutige Stellen zuziehe. Liebt mein Partner mich dann nicht mehr, weil er meine Zehen nicht mehr lutschen will?

Zur Erinnerung: Die Themenerstellerin kam mit dem Anliegen, dass ihr Freund überhaupt nichts tut, seine Psoriasis einzudämmen; und das seit 4 Jahren (!). Sollte sie weiterhin mit ihm schlafen, obwohl bei ihr ein "gesunder Ekel" vorhanden ist, weil bedingungslose Liebe ja so schön ist?

Geschrieben

Lauter Leute, die für bedinungslose Liebe plädieren? Ich lese und staune. ;) Tut mir leid, aber das hört sich alles nach so einem unglaublichen Gutmenschentum an, dass mir spontan ein Lächeln über die Lippen huscht. Also ich persönlich habe eine Schmerzgrenze und wen jemand diese überschreitet, dann stirbt die Liebe von ganz alleine.

Wie es scheint ist bei der Themenerstellerin die Liebe längst gestorben und sie sucht warscheinlich nur noch ein Sprungbrett .(Unterstützung/Bestätigung)

Bedingungslos heißt, dass man wie ein geprügelter Hund immer dem Herrchen hinterherläuft, egal, wie der Partner sich verhält. Ist es das, was ihr in euren Beziehungen praktiziert? :wacko:

Du schriebst : Bedinungslose Liebe gibt es in der Regel nur zwischen Eltern und Kindern,

Läufst du deinen Kindern wie ein geprügelter Hund hinterher ?

Wenn ich beschließe, mir ab jetzt meine Zehennägel nicht zu schneiden und sie so lange wachsen, dass ich mir überall blutige Stellen zuziehe.

Dann hast du ein Problem .

Liebt mein Partner mich dann nicht mehr, weil er meine Zehen nicht mehr lutschen will?

Klar liebt er dich immer noch,nur lutscht er halt deine Zehen nicht mehr.Und das ist ja dann dein Problem und nicht seins.

Zur Erinnerung: Die Themenerstellerin kam mit dem Anliegen, dass ihr Freund überhaupt nichts tut, seine Psoriasis einzudämmen; und das seit 4 Jahren (!).

Sie sollte akzeptieren das es sein Körper und seine Entscheidung ist.

Sollte sie weiterhin mit ihm schlafen, obwohl bei ihr ein "gesunder Ekel" vorhanden ist, weil bedingungslose Liebe ja so schön ist?

Sie sollte sich trennen,da sie es wohl nie akzeptieren wird das er nichts gegen seine PSO unternimmt.

Wer liebt der leidet nicht :daumenhoch:

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Pusteblümchen!

Deine Zitierpraxis ist etwas unkonventionell, aber ich versuche mich mal daran. :)

Läufst du deinen Kindern wie ein geprügelter Hund hinterher ?

Ich habe noch keine Kinder, aber was das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern betrifft: Ja, das eigene Fleisch und Blut hat eine exorbitant höhere Schmerzgrenze, als das bei Partnern und Freunden der Fall ist. Selbst nach schweren Vertrauensbrüchen findet man wieder zusammen, weil die Liebe in der Regel bedinungslos ist.

Dann hast du ein Problem .

Klar liebt er dich immer noch,nur lutscht er halt deine Zehen nicht mehr.Und das ist ja dann dein Problem und nicht seins.

Ich habe auch ein Problem, wenn ich über Jahre hinweg null komma nix tue, meine ständig schlimmerwerdenden Schuppenflechte zu behandeln, nicht mal ein Versuch. Und wenn mein Partner dann nicht mehr mit mir intim werden möchte, wie bei der Themenerstellerin, weil sie einen Ekel davor hat, dann ist das einfach so. Da dann pathetisch vor gestorbener, bedingungsloser Liebe zu sprechen, meine Güte... :blink:

Sie sollte akzeptieren das es sein Körper und seine Entscheidung ist.

So weit ich das verstanden habe, hatte sie nicht vor, ihn mit Äther zu betäuben und zum Hautarzt zu schleppen. Sie ringt damit, ob sie mit diesem Menschen noch weiter zusammeleben kann, fair enough...

Wer liebt der leidet nicht :daumenhoch:

Wer liebt, der leidet ganz gewaltig, meine Liebe. Dinge, die man nicht liebt, können einen nie so stark bewegen und verletzten wie das, wo man mit vollem Herzblut dabeihängt.

Jetzt bin ich etwas enttäuscht, da ich doch zuvor sicher war, dass Deine Liebesinterpretation nahe an der eines mittelalterlichen Minnesängers ist. Wie heißt es so schön bei Gottfried von Strassburg (gest. 1215):

Wem nie durch Liebe Leid geschah

dem ward auch Lieb' durch Lieb' nie nah;

Leid kommt wohl ohne Lieb' allein,

Lieb' kann nicht ohne Leiden sein.

In diesem Sinne: Einen schönen Tag! :daumenhoch:

bearbeitet von Lukrezia123
  • + 1
  • Like 1
Geschrieben

Also ich denke, Claudine, dass du, wenn du weiter mit deine Partner zusammenbleiben möchtest, schon lernen musst, mit seiner Krankheit umzugehen.

Aus meiner Sicht, kann es aber auch nicht angehen, dass der Kranke seine Krankheit nicht versucht in den Griff zu bekommen, während der andere über alles hinwegsehen muss.

Ich weiss nicht ob dir klar ist, dass selbst regelmaessige Arztbesuche nicht zwangslaeufug zur Gesundung der Haut beitragen. Heisst, seine Haut kann trotz Salben weiter so, oder gar schlimmer aussehen. (kannst du damit Leben?) Aber ehrlich, mir ginge es auch um den Versuch, den der Partner Unternehmen sollte, damit nicht alles noch schlimmer wird.

Es geht schliesslich um seine Gesundheit.

Ekel ist in meinen Augen aber unangebracht. Wie es aber auch unangebracht ist, seine Krankheit nicht zu behandeln. Beiden ist doch dem anderen gegenüber eher respektlos.

Ihr solltet Reden, reden, reden, bis ihr zu einem Ergebnis kommt, mit dem ihr beide leben könnt.

Lg

Tina

Geschrieben

Also ein paar Punkte muss ich in diesem Thread mal klar machen:

1.) Ich tratsche hier nich nicht in irgendeinem Forum über meinen Lebensgefährten. Keiner von euch weiß, wer ich, noch wer mein Partner ist.

2.) Ja ich liebe meinen Freund: Aber Liebe heißt für mich nicht alle Dinge bedingungslos zu ertragen und alles hinzunehmen was mir der andere so bietet.

3.) Ja eine Liebe zu einem Partner ist defintiv anders als zu einem Kind. Das Kind kann ich gegen seinen Willen behandeln lassen, schließlich bin ich die Erziehungsberechtigte. Dies ist eine andere Art der Liebe, als zu meinem Partner, mit dem ich auf einer Stufe stehe.

4.) Keiner hat vor, ihn zu knebeln zu betäuben und zum erstbesten Hautarzt zu schleppen, vielmehr geht es darum, dass er endlich etwas gegen seine Krankheit tut. Sich ihr stellt, sie annimmt. Aber alles zu verdrängen und so tun, morgen wird alles gut: ist nicht richtig. Da muss er auch mit den Konsequenzen leben. Natürlich bin ich bereit ihn in allem zu unterstützen: nur er ist der Initiator nicht ich.

Ekel: ich sag euch jetzt mal was: eine Wohnung die vollgeschuppt ist nach wenigen Stunden, meine eigene Wohnung, die jedes Mal einen Großputz benötigt, großflächige blutige Wunden, befallene Nägel. All das würde ich akzeptieren, wenn er all dies nicht komplett ignorieren würde. Ich habe mich mit der Krankheit auch auseinander gesetzt. Probleme mit ihr habe ich erst bekommen, als ich aufgehört habe zu hoffen, dass er an seiner Krankheit arbeitet und nicht hofft, dass sie von jetzt auf gleich verschwindet.

Geschrieben (bearbeitet)

Lauter Leute, die für bedinungslose Liebe plädieren?

Am Freitag hatten wir 40 schriftlich dokumentierte Jahre auf'm Buckel ....... :)

Das Thema mit der bedingungslosen Liebe hatten wa hier scho ma an anderer Stelle .... :lol:

Meine Meinung:

Einer geht vor die Hunde

Ich würde wie du und claudine nicht ne Pistole nehmmen, sondern ne Panzerfaust.

Eine Leidensgenossin von uns hat ne Signatur, die passt irgendwie zum Thema und lautet in etwa so:

"hinfallen ist keine Schande, nicht wieder aufstehen schon"

Wenn einer glaubt sich in seiner "Krankheit" suhlen zu können, kann er es mit Leidenschaft tun. Davon ausgehen das ein Partner das kommentarlos hinnimmt, so saublöd bis arrogant sollte man aber nicht sein.

Liebe wird von Frauen definiert ;), abba ne Einbahnstraße ist "Liebe" auf gar keinen Fall.

Gruß

bearbeitet von Gast
Geschrieben (bearbeitet)

Also ein paar Punkte muss ich in diesem Thread mal klar machen:

1.) Ich tratsche hier nich nicht in irgendeinem Forum über meinen Lebensgefährten. Keiner von euch weiß, wer ich, noch wer mein Partner ist.

2.) Ja ich liebe meinen Freund: Aber Liebe heißt für mich nicht alle Dinge bedingungslos zu ertragen und alles hinzunehmen was mir der andere so bietet.

3.) Ja eine Liebe zu einem Partner ist defintiv anders als zu einem Kind. Das Kind kann ich gegen seinen Willen behandeln lassen, schließlich bin ich die Erziehungsberechtigte. Dies ist eine andere Art der Liebe, als zu meinem Partner, mit dem ich auf einer Stufe stehe.

4.) Keiner hat vor, ihn zu knebeln zu betäuben und zum erstbesten Hautarzt zu schleppen, vielmehr geht es darum, dass er endlich etwas gegen seine Krankheit tut. Sich ihr stellt, sie annimmt. Aber alles zu verdrängen und so tun, morgen wird alles gut: ist nicht richtig. Da muss er auch mit den Konsequenzen leben. Natürlich bin ich bereit ihn in allem zu unterstützen: nur er ist der Initiator nicht ich.

Ekel: ich sag euch jetzt mal was: eine Wohnung die vollgeschuppt ist nach wenigen Stunden, meine eigene Wohnung, die jedes Mal einen Großputz benötigt, großflächige blutige Wunden, befallene Nägel. All das würde ich akzeptieren, wenn er all dies nicht komplett ignorieren würde. Ich habe mich mit der Krankheit auch auseinander gesetzt. Probleme mit ihr habe ich erst bekommen, als ich aufgehört habe zu hoffen, dass er an seiner Krankheit arbeitet und nicht hofft, dass sie von jetzt auf gleich verschwindet.

Na ,dann hoffe ich mal für Dich,dass dein Partner sich behandeln lässt nachdem er all die Zeilen hier gelesen hat.

Unser Liebesglück hängt nie vom anderen ab, sondern von unserer Art,

auf ihn zu re-agieren.

bearbeitet von Pusteblümchen
Geschrieben

Unser Liebesbesglück hängt nie vom anderen ab, sondern von unserer Art,

auf ihn zu re-agieren.

Wenn mein Partner mich betrügt, bin ich selbst schuld, weil ich nicht richtig auf seinen Fehltritt reagiere und ich ihn deshalb nicht mehr mag? :blink:

Geschrieben

Okkkkkayyy...angespannte Stimmung hier ;)

Mal fernab von der Liebesduselei...mal ein Ansatz, der vielleicht beiden gerecht wird:

mir erzählte vor kurzem ein Arzt, dass Psoriatiker sich unbedingt behandeln lassen sollten. Psoriasis ist eine Krankheit. Und diese spiegelt sich auf langer Sicht nicht nur äüßerlich wider.

Das bedeutet, dass Folgeerkrankungen eintreten können, die sicherlich nicht wünschenswert sind - vor allem, wenn man von seinem Partner oder seiner Partnerin noch viele Jahre etwas haben will.

Psoriasis ist also nicht nur eine Hautkrankheit, sondern eine Krankheit, die durchaus weitreichende Folgen für den gesamten Organismus haben kann und gehört nunmal behandelt. Und nun kommt nicht damit, dass Ärzte und Pharmaindustrie Profit machen wollen - lassen wir die Kirche im Dorf. Wir leben in einer Wirtschaft. Wenigstens bietet man der breiten Öffentlichkeit Medikamente bzw. Arzneien an, die die Krankheit in Schach hält und einen erscheinungsfrei werden lassen.

Geschrieben

Danke Lukrezia und Schuppi1982: Ihr drückt eigentlich genau das aus, was ich denke.

Danke für den Hinweis, dass es sich nicht nur um eine Hautkrankheit handelt sondern um eine echte Krankheit, die wie jede andere auch der Behandlung bedarf. Dass die Behandlungsformen unterschiedlich sind, weiß ich. Aber um festzustellen was für einen selbst das Beste ist, muss man sich erstmal in Behandlung begeben.

@Pusteblümchen: warum diese Aggressivität? Bedeutet Partnerschaft wirklich alles hinzunehmen? Alles bedingungslos zu akzeptieren? Dinge, die mich stören, herunterzuschlucken? Das will ich nicht mehr, dazu bin ich zu alt.

Glaube mir ich war in meinem Leben schon von genug Krankheit umgeben um beurteilen zu können, wann meine persönliche Grenze erreicht ist. Damit meine ich nicht Grippe & Co.

Bedeutet Krankheit meines Partners wirklich mich selbst aufzugeben? Ich habe da meine persönliche Entscheidung schon vor langer Zeit getroffen. Das mag für dich extrem egoistisch und obrflächlich klingen.

Lange genug habe ich die Krankheit meines Partner bedingungslos akzeptiert. Ich bin dazu nicht mehr bereit, weil er nicht bereit ist etwas zu tun. Ich bin nicht mehr bereit jemandem zu unterstützen, der sich helfen lassen möchte. Du hast Recht sein Körper gehört ihm, die Konsequenzen auch seinem Verhalten muss er dann aber auch ertragen.

Siegfried sagte in seinem Beitrag sehr passend: "hinfallen ist keine Schande, nicht wieder aufstehen schon"

Wenn einer glaubt sich in seiner "Krankheit" suhlen zu können, kann er es mit Leidenschaft tun. Davon ausgehen das ein Partner das kommentarlos hinnimmt, so saublöd bis arrogant sollte man aber nicht sein."

Danke Siegfried, besser könnte ich es nicht ausdrücken.

Geschrieben

@Pusteblümchen: warum diese Aggressivität?

Wundert mich auch, wo doch alle so von Liebe erfüllt ist in Pusteblümchens Leben. ;)

Geschrieben (bearbeitet)

Bedeutet Krankheit meines Partners wirklich mich selbst aufzugeben? Ich habe da meine persönliche Entscheidung schon vor langer Zeit getroffen. Das mag für dich extrem egoistisch und obrflächlich klingen.

Lange genug habe ich die Krankheit meines Partner bedingungslos akzeptiert. Ich bin dazu nicht mehr bereit, weil er nicht bereit ist etwas zu tun.

Hmm,wenn du deine Entscheidung schon vor langer Zeit getroffen hast,frage ich mich wozu hier diese Diskussion.

Ich glaube schon das jeder irgendwann einmal an dem Punkt angelangt an sich selbst zu denken und das hat weder etwas mit egoismus noch mit oberflächlichkeit zu tun.Gesunder Egoismus kann nicht schaden.

Glaub mir auch ich habe so einiges auf dem Buckel gehabt .Und kämpfe um keine Partnerschaft/Beziehung mehr in der ich leide.

bearbeitet von Pusteblümchen
Geschrieben (bearbeitet)

Wundert mich auch, wo doch alle so von Liebe erfüllt ist in Pusteblümchens Leben. ;)

Nicht was du hier liest, sondern wie oder was du gerade empfindes während du liest,macht ne ganze Menge aus.

Ich kann an der Aggessivität die in dir steckt nichts ändern . ;)

bearbeitet von Pusteblümchen
Geschrieben

Leute, nun bleibt doch mal bitte auf dem Teppich:

Ungeachtet dessen, dass jeder hier weiss, das PSO nicht ansteckend ist,

wird wohl trotzdem niemand behaupten,

dass diese Krankheit ein optisches Highlight ist

(Soviel zu dem gesunden Ekel).

Ich denke Claudine ekelt sich vor dem Erscheinungsbild der Haut und nicht vor dem Mann.

Und es ist schlimm, dass dieser Mann nichts dagegen tut.

Zum einen tut es ihm selber nicht gut und zum anderen ist es wirklich sehr respektlos dem Partner gegenüber.

Sicherlich bringt nicht jede Behandliung etwas und sicherlich kann es auch noch schlimmer werden,

aber dann hat er es wenigstens versucht,

was sicherlich die Einstellung von Claudine auch verändern würde.

Ist wie bei einem Arbeitslosen:

Wenn man liebt,

steht man zu seinem Partner,

auch wenn er seinen Job verloren hat.

Aber nach 4 Jahren ohne Bewerbung

wird langsam klar,

der Partner hat kein Interesse,

die Situation zu ändern und etwas für die Beziehung zu tun.

Ich kann Claudine verstehen,

diesem Zwiespalt,

in dem sie sich befindet.

Auch ich würde in einem solchen Fall über Konsequenzen nachdenken.

Vielleicht rüttelt sie ihren Partner dadurch auch auf.

Wie auch immer,

liebe Claudine:

Alles Gute für die Zukunft,

wie auch immer die aussehen mag

Geschrieben

Nicht was du hier liest, sondern wie oder was du gerade empfindes während du liest,macht ne ganze Menge aus.

Ich kann an der Aggessivität die in dir steckt nichts ändern . ;)

Ähm, es ging eigentlich darum, dass claudine Deine Posts aggressiv fand. Wer lesen kann...;)

Ach, lassen wir das, Spiegelfechtereien führen zu nichts.Wie wäre es, wenn Du einfach meine letzte Frage auf Deine These beantwortest? :)

Geschrieben

Ich kann Claudine sehr gut verstehen. Irgendwann fühlt man sich so hilflos, wenn man weiß, dass der Partner sich nicht um seine Gesundheit kümmert. Ich hatte mal einen Partner, der mit mitte 20 bereits schwere Blutdrucksenker nehmen musste die gleichzeitig entwässernd wirkten um das Herz zu entlasten. Er hatte starkes Übergewicht. Der Arzt sagte ihm damals, wenn er abnehmen würde bis er nur noch leichtes Übergewicht hat, würde er keine Medikamente mehr benötigen und sich besser fühlen.

Jedoch nahm er seine Tabletten nur wenn ich ihm hinterher lief. Zu den Kontrollen ging er auch nicht mehr. Irgendwann hörte ich auf, ihm hinterher zu rennen und ihn zu bitten die Tbl. zu nehmen. Ich sagte ihm, wenn er sein Leben riskiert, dann ist es sein Problem.

Er nahm die Tbl. gar nicht mehr, nahm weiter zu, lehnte das von mir gesund und lecker gekochte essen ab und kaufte sich Fast food. Irgendwann ertrug ich dieses verhalten seiner Seite nicht mehr. Ich fragte ihm, ob er sterben wolle und deswegen nichts gegen seinen Bluthochdruck und das immer massiver werdene Übergewicht tut. Er sagte, es sei sein Leben und es ginge mich nichts an.

In einer Beziehung geht es aber sowohl den betroffenen als auch dem Partner etwas an.

Als er so schwer war, das Sex fast nicht mehr möglich war, da er keine Luft und ausdauer mehr hatte und ich dachte ich müsse sterben, wenn er auf mir lag und ich ersticken würde weil ich keine Luft mehr bekam oder Angst hatte, meine Hüfte bricht durch den Druck der Massen, konnte ich nicht mehr.

Ich trennte mich von ihm, denn ich konnte nicht mehr zusehen, wie er sein Leben aufs Spiel setzt. Wie die Medikamente unangetastet auf dem Tisch liegen und er sich Fast food in Massen reinzog und kaum noch Luft bekam wenn er ein paar Schritte ging.

Auch wenn er sagte, es sei sein Leben, litt ich darunter, weil ich zusehen musste, wie er es immer weiter verkürzt.

Wenn er eine so schlimme PSO hat, dann setzt auch er sein Leben aufs Spiel. Jede offene Wunde ist eine Eintrittspforte für Keime. Psoriatiker haben ein dreimal höheres Risiko Diabetes zu bekommen. Die Gelenke könnten befallen sein, was ohne Behandlung auch nicht gut ist.

Irgendwann kann man einfach nicht mehr dabei zusehen, wie der Mann, den man liebt, auf sein Leben scheißt. Ich habe lange gebraucht nach der Trennung, bis ich merkte, dass es mir besser ging. Er lebt immer noch so wie früher, aber ich habe gelernt, dass ich ihn nicht ändern und helfen konnte. Jetzt geht es mir besser. Ich habe genug mit mir selber zu tun. Und seit ich mir keine Gedanken mehr um sein Leben mache, geht es meiner Haut auch besser.

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