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Graf Duckula

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Geschrieben

Ich versuche es kurz zu machen. Hm - Das hat vermutlich auch JK Rowling gesagt als ihr der Name Harry Potter einfiel.

Psoriasis:

Die Diagnose Psoriasis habe ich schon lange. Bezogen auf eine Stelle am Ellenbogen und später auf eine kleinere Stelle auf dem Kopf. Allzu auffällig ist das alles nicht und ich habe mir auch keine Gedanken darüber gemacht. Ehrlich gesagt wusste ich - bis ich in diesem Forum anlangte - so gut wie gar nichts über Psoriasis - außer, dass bei manchen große Hautareale befallen sind. Da das bei mir nicht der Fall ist, habe ich es - auf mich selber bezogen - weitgehend ignoriert. Kleinere Stellen im Gesicht, die einfach nicht abheilen wollen und die ich dann doch irgendwann damit in Verbindung gebracht habe, googelten mich auf der Suche nach einer rezeptfreien Salbe hier hin. Hier aber habe ich viele möglichen Erklärungen für Probleme, die meine Gelenke betreffen, gefunden. Ein erster diesbezüglicher Arzttermin (Allgemeinmediziner) steht Anfang November an. Soweit so gut? - Nein! Leider nicht.

Bei dem Allgemeinmediziner will ich mein Basislager errichten, aber den Berg muss ich wohl selber erklimmen und das, wo ich besonders die letzten 5 Jahre betreffend das Gefühl habe innerlich zu verrosten. Ich fühle mich nicht allzu sehr gewappnet Berge besteigen zu können. Ach ja – um in dem Bild zu bleiben: Hiermit seid Ihr alle zu Sherpas ehrenhalber ernannt :-)

Aber es gibt halt auch den Yeti und vermutlich in Folge nicht nur einen: Fachärzte!

Im Ernst: Ich habe eine gewisse Skepsis Fachärzten gegenüber. Wie ich weiter unten berichten werde; völlig zu recht.

Wie ein königlicher Lemure in einem Trickfilm zu sagen pflegt: „Lose geht’s…“

Skoliose + Morbus Scheuermann:

Ich bin es gewohnt lange Strecken (20-30km) am Stück zu gehen. In erheblicher Geschwindigkeit. Langsamere Jogger müssen damit rechnen erbarmungslos umgerannt zu werden.

Beigebracht hat mir das unser Hund Sammy, der vor 2 Jahren gestorben ist. Ich vermisse ihn jeden Tag. Er ist 16 Jahre alt geworden und ganz lange fit geblieben. Der einzige Trost ist es, dass er ein komplettes Hundeleben hatte. Er und ich sind jeden Tag stundenlang durch die Wälder gelaufen. Was anfänglich für mich sehr schwer war. Zum einen hatte ich als Sammy grade mal 5 Monate alt war einen Herzinfarkt, zum anderen waren die Skoliose (Verdrehung der Wirbelsäule) und der Morbus Scheuermann (Wachstumsstörung der Wirbelsäule bei Jugendlichen und deren Folgen) nur schwer mit der durch extremsten psychischen Druck erzwungenen Ausübung meiner damaligen Tätigkeit als Steinmetz zu vereinbaren. Ich hatte grässliche Rückenschmerzen. Zumeist habe ich auf dem Boden geschlafen, weil mir jede Matratze zu weich war. Der Herzinfarkt hat mich davon befreit. Es lebe der Herzinfarkt.

Herzinfarkt:

Hinterwand, die Herzspitze treffend. Der Herzmuskel war und ist vergrößert. Man sagte mir, ich hätte das Herz eines 80jährigen. Ich war grade mal 36 Jahre alt. Aber so blöd es klingt: Er hat mir nicht geschadet, sondern er hat mich von einer schrecklichen Qual befreit. Seit Kleinstkinderalter war ich darauf trainiert Steinmetz zu werden, weil mein Vater einen entsprechenden Betrieb aufgebaut hatte. Mit 11 Jahren kam ich ins Krankenhaus. Ein paar gebrochene Rippen, Bluterguss unter dem Zwerchfell und Herzbeutelriss. Nein, das waren nicht meine Eltern. Geschlagen wurden wir nicht. Ich weiß bis heute nicht was passiert ist. Ich werde es wohl nie erfahren. Aber speziell zum Herzbeutelriss gab es einen Bericht vom Krankenhaus, den ich nach dem Tod meines Vaters in seinen Unterlagen gefunden habe. Darin hieß es unter anderem, das bei meiner Berufswahl darauf zu achten wäre, dass ich keine schweren Sachen heben dürfte, ansonsten könnte ich ein normales Leben führen. Das bezog sich aber nicht auf den Herzbeutelriss selber sondern auf eine angeborene Herzerkrankung die man im Krankenhaus entdeckt hatte. Ich war 38 Jahre alt als ich davon erfuhr. Was den Rest meiner Kindheit und Jugend anbelangt. Sagen wir es so: Ich hatte einen 10 Jahre älteren Bruder. An ihm habe ich gesehen dass es keinen Ausweg gibt. Ein misshandeltes Kind bleibt sein Leben lang ein misshandeltes Kind. Das gilt auch für psychische Misshandlungen. Mein Bruder hat sich mit 41 Jahren das Leben genommen. Ich kann den Weg vollständig nachvollziehen der letztlich dahin führte.

Liest noch einer? Wenn ja, dann wird er sich fragen, was das alles mit Psoriasis und meinem anstehenden Arztterminen zu tun hat. Die Frage ist berechtigt. Aber es hat was damit zu tun.

Seit dem Herzinfarkt (also schon 17 Jahre lang) nehme ich Betablocker und ACE Hemmer. Die Ursprungsmedikation kam aus der Reha-Klinik. Ich hätte echt mal die Beipackzettel lesen sollen.

Zitat: …wenn Sie an einer Schuppenflechte (Psoriasis) leiden oder in der Vergangenheit daran gelitten haben sollte **** nur nach strenger Nutzen/Risikoabwägung verabreicht werden…>

Aha!

Angststörung:

Ja, ich bin stolzer Besitzer einer unspezifischen Angststörung, die zudem auch noch etwas atypisch ist.

Ich versuche es zu erklären: Ich habe keine Angst (wenn es nicht tatsächlich Grund dafür gibt). Ich habe nur das Gefühl von Angst – und zwar immer. Es ist also nicht so etwas wie eine Spinnenphobie. Die „normalen“ Phobien betreffend hätte ich höchstens eine kleinere Soziale Phobie anzubieten, aber die habe ich immer in der ersten Reihe versteckt (nein, nicht ARD). Ich war vielmehr Keyboarder in einer Band, Kabarettist, Schauspieler, Sänger und was weiß ich noch alles – aber nix davon professionell. Kleinere Bühnen halt. - Ok, das war früher.

Die neurologische Schublade:

Etwa ein halbes Jahr vor dem Herzinfarkt bin ich bei einem Neurologen gelandet. Der Grund waren plötzliche minutenlange Drehschwindelanfälle mit heftiger Übelkeit und allerheftigsten Schweißausbrüchen (Kleidung war in wenigen Sekunden klatschnass), zudem hatte ich noch - aber völlig unabhängig davon - Sehstörungen, bei denen ich nach oben wandernde Wolkentürmchen am Rande des Sehfelds deutlich wahrnahm. Manchmal hatte ich auch ein kribbliges Gefühl in der Unterlippe und im Kinn. Dies alles habe ich dem Neurologen erzählt. Diagnose: Panikattacken. Therapie: Gruppentherapie bei ihm.

Ok, ich hab es geglaubt. Bei meiner Vergangenheit hatte ich ja auch allen Grund es zu glauben. Dann kam der Herzinfarkt. Der Neurologe war Belegarzt in dem Krankenhaus, in dem ich gelandet war. Als er mich dort entdeckte, hat er rumgetönt; ich hätte gar keinen Herzinfarkt gehabt. Das wäre alles psychisch. Außerdem hat er unerlaubt meine Krankenakte durchforstet. Zwei Schwestern und später auch eine Ärztin haben mich darüber informiert. In meiner Krankenakte muss er (wiederrechtlich) gelesen haben, dass ich grade nach einer misslungenen Dilatation mit Reinfarkt und zweiter Dilatation aus einem anderen Krankenhaus wieder in dieses Krankenhaus zurückgekehrt war. Entschuldigt hat er sich nicht. Derselbe Neurologe hat im selben Krankenhaus übrigens dann später ein Multiinfarktsyndrom, an dem meinem Vater letztlich starb, wohl ohne entsprechende Untersuchungen als Alzheimer diagnostiziert, obwohl er von mir darauf hingewiesen wurde, dass bei meinem Vater bislang keine Anzeichen von Demenz vorgelegen hätten. Der Chefarzt des Krankenhauses hat sich bei mir für diese Fehldiagnose (für die er ja nichts konnte) entschuldigt. Der Neurologe wiederum nicht. Soweit ich weiß praktiziert dieser Culus Colossiaeus heute noch. Vermutlich ist er prozentual am Gewinn sämtlicher Friedhöfe in der Umgebung beteiligt.

Infarkt im Hirn

Übelkeit, die Drehschwindelanfälle mit plötzlichen Schweißausbrüchen – ja, dass passt zu einer Panikattacke – wobei mir persönlich da etwas die Panik fehlte – aber der Rest… Nun, ein anderer Neurologe meinte später mal zu mir, dass sein geschätzter Kollege wohl sehr eingeschränkt denken würde. Das klänge mehr nach Durchblutungsstörung im Hirn. Das hätte man abklären müssen. Dann hätte man sicherlich etwas unternehmen können, unbehandelt aber kam es bei mir zu einem kleineren Infarkt im Hirn. Ich konnte mehrere Wochen nicht richtig sehen, dann aber hat ein anderer, unbenutzter Bereich in meinem genialen Hirn diese Fähigkeit übernommen. Unbenutzte Bereiche habe ich vermutlich viele. Sehen muss man nicht lernen wie beispielsweise Sprechen. Das war mein Glück. Heute empfinde ich alles wieder als normal.

Endlich zum Thema: Psoriasis Arthritis

So, puh. Ich hätte es ja selber lieber kurz gemacht, aber jetzt kann man vielleicht etwas besser verstehen worum es mir eigentlich geht.

Nein? – Na gut, dann fange ich noch mal von Vorne an…

Nee, war ein Witz ;-)

Probleme Rücken:

Bedingt durch Skoliose und Morbus Scheuermann hatte ich schon immer Rückenschmerzen. Das ist also nichts Neues. Das tägliche stundenlange Gehen mit dem Hund und das Aufhören schwere Steine durch die Gegend zu schleppen hat die Problematik deutlich verbessert. In letzter Zeit aber fühlt es sich so an, als würde das Rückenproblem sich einerseits nach unten hin und andererseits weiter in den Hals und weiter in die Schulter ausweiten. Außerdem ist meine Beweglichkeit immer mehr eingeschränkt. Vor einem Jahr bin ich im Krankenhaus gelandet, als ich durch eine total versteifte Rückenmuskulatur 5 Tage lang weder gelegen noch gesessen habe – und nicht geschlafen. Ich bekam schon Halluzinationen. Das alles offenbar nur weil ich auf einem Zahnarztstuhl gelegen hatte. - Nein, ich habe keine Angst vorm Zahnarzt und es wurde lediglich ein Veener (Keramikplättchen) auf einem Schneidezahn angebracht. Das schmerzt nicht. Das Abschleifen des Zahns war zwei Wochen vorher passiert. Das wäre schon eher kritisch gewesen. Drei Tage lang hat man mich im Krankenhaus mit Opioiden und Tranquilizern vollgestopft. Dann war es OK. Die Furcht aber wieder in so eine Situation zu kommen ist groß.

Ein anderes Rückenproblem ist es, dass ich manchmal nicht liegen kann, weil ich ein nicht wirklich zu beschreibendes Gefühl in der Schulterpartie habe, wenn ich liege. Das sind keine Schmerzen, das fühlt sich eher völlig irritierend an. Irgendwie entzündet. Irgendwie unruhig. Ich versuche dann dauernd meine Position zu verändern. Aber einschlafen könnte ich da höchstens vor Erschöpfung. Im Moment ist nur die rechte Seite betroffen. Da ich weder auf Rücken noch Bauch einschlafen kann, ist das aber trotzdem blöd.

Mein Problem hierbei ist: Würde mich ein Rheumatologe überhaupt in Bezug auf Psoriasis Arthritis angesichts meines Rückens ernst nehmen. Würde er oder sie sich überhaupt die Mühe machen das wenigstens mal zu überdenken. Offenbar gibt es da ja keinen eindeutigen Marker. Wenn ich das recht verstehe.

Problem Achillessehnen:

Vor etwa vier Jahren fingen meine Achillessehnen an heftige Probleme zu bereiten. Sammy war da zwar schon 14 Jahre alt aber noch sehr fit. Wir sind nicht mehr die ganz langen Strecken gegangen. Ich bin jedoch öfter mal noch zusätzlich alleine gegangen um mein mühsam erkämpftes und gehaltenes Normalgewicht nicht zu gefährden. Insgesamt war es aber nicht mehr Bewegung als früher. Irgendwann schmerzten mir die Achillessehnen und schwollen an. Ein einziger Tag hat gereicht und dann blieb es so. Mal mehr, mal weniger. Ich bin trotzdem weitergelaufen. Getreu meiner Devise: Kam von selbst – geht von selbst. (Keine Ahnung warum ausgerechnet ich so eine blöde Devise habe). Aber es verschwand wirklich. Zuerst auf der linken Seite, dann auch auf der stärker betroffenen rechten. Das hat aber fast ein Jahr gedauert, wobei das Problem mittendrin zeitweilig schwächer wurde. Bislang ist es nicht wieder aufgetaucht.

Mit den Fersen hatte und habe ich schon lange ein Problem. Das ist wie oben beschrieben bei der Schulter ein völlig irritierendes Gefühl, wenn die Fersen hinten aufliegen. Wenn der Fuß bzw. die Füße abgekippt sind. Also etwa beim Autofahren oder wenn ich mich auf den Rücken lege. Besonders intensiv ist dieses irritierende Gefühl, wenn ich mich hinsetze, die Füße auf die Zehen stelle und die dadurch angehobenen Fersen leicht zusammenführe.

Problem Knie:

Das fing vor etwa 3 Jahren an. Heftige Schmerzen in den Kniekehlen und etwas nach oben ausstrahlend sowie das Gefühl, dass sich die Knie destabilisierten.

Anders als bei den Achillessehnen tritt das mal auf und mal nicht. Dieses Frühjahr war es besonders schlimm. Merkwürdig ist, dass wenn ich die Zähne zusammenbeiße und wie gewohnt meine Wälder durchstreife sich das Ganze nach etwa zwei drei Tagen wieder normalisiert. Ein Großteil der Schmerzen kommt von Baker Zysten. Da bin ich mir absolut sicher (ok, ich habe es gegoogelt). Allerdings sind Baker Zysten keine Krankheit sondern eher ein Symptom. Da reibt etwas im Knie und der Körper schmiert. Es wird zu viel Gelenkschmiere gebildet und die muss ja denn irgendwo hin und drückt nach hinten aus dem Gelenk. Eigentlich einfach zu verstehen und sicherlich sehr laienhaft ausgedrückt. Aber immerhin: Ich gebe mir Mühe. Nur was ist es, was da reibt? Warum verschwindet es ausgerechnet nach zähnezusammengebissener Belastung wieder? Eigentlich sollte man doch denken, dass diese Belastung das Problem immer weiter verschlimmern müsste.

Kleines Problem Hüfte:

Die Hüften macht wenig Probleme. Es ist so, dass ich sie halt spüre, wenn ich viel gegangen bin. Das dürfte am Alter liegen. Das einzige, was mir auffällt ist es, dass wenn ich morgens aufwache (wie gesagt, ich liege immer auf der Seite) da auch so ein komisches irritierendes Gefühl wie bei Schulter und Fersen beschrieben existiert.

Letzter Akt: Das Bildnis des Graf Duckula:

Die Gesamtkunstwerk meiner Person knirscht deutlich mehr, als es ihm altersmäßig zusteht. Das kann nicht alles am Rücken liegen. Zumal selbst bei mir Fersen und Knie nicht am Rücken befestigt sind. Ich fühle mich morgens wie König Alfons der Viertel vor Zwölfte nach einem Vulkanausbruch auf Lummerland und bewege mich auch ähnlich hölzern. Abend komme ich kaum noch die Treppe hoch und runter.

Ich kann immer noch weit mehr als 20 Kilometer zu Fuß zurücklegen, aber die erste halbe Stunde davon komme ich einfach nicht auf Touren. Ich muss buchstäblich gegen den Schmerz anrennen. Dann geht es. Ich bin jetzt 53 Jahre alt und fühle mich wie 100.

Allerletzter Akt:

Damit mich keiner falsch versteht: Ich möchte nicht unbedingt Psoriasis Arthritis haben! Wirklich nicht. Normalerweise suche ich mir auch keine Krankheiten im Internet aus. Ich erwarte auch keine Ferndiagnose. Ich will einfach mal darüber reden. Es ist so, dass ich wenigstens Ross und Reiter benannt haben möchte und vieles einfach zu passen scheint. Außerdem habe ich ja eine Psoriasis. Nur habe ich Angst, dass mich ein Rheumatologe nicht allzu ernst nehmen könnte. So wie ich es verstanden habe ist das ja der zuständige Ansprechpartner. Wobei ich bemerkt habe, dass es da zwei Versionen gibt. Einmal „Innere Medizin“ oder „Orthopädie“. Was wäre denn bei Psoriasis Arthritis der richtige?

Ich kann mich nicht besonders gut durchsetzen. Das ist mein Erbe. Zudem hatte ich schon einen Herzinfarkt und man könnte davon ausgehen, dass mich das erheblich belastet und immer mehr schwächt. Aber ich komme jeden Berg hoch ohne dass mein Puls Purzelbäume schlägt. Lediglich meine zunehmende Steifheit behindert mich merklich und verkompliziert die Sache.

In den letzten zwei Jahren habe ich zudem wieder zugenommen. Beine und Hinterteil haben nach wie vor Topmodelform, aber der Bauch ist wieder gewachsen. Da könnte man doch sagen, dass mit Knien und Achillessehnen liegt am Übergewicht. Nur das dies alles anfing als ich nach Normalgewicht hatte.

Und dann ist da noch die Angststörung. Ich gehe da offensiv mit um. Aber sie behindert mich auch. Da mein Körper mir immer das Signal sendet mich in einer bedrohlichen Situation zu befinden muss ich permanent mit dem Kopf dagegen steuern. Das schränkt ein. Dazu kommt, dass ich beständig zwanghaft mein Verhalten analysiere. Das ist wie bei einem Computer, bei dem ein Antivirenprogramm läuft und gleichzeitig die Festplatte defragmentiert wird. Da bleibt nicht viel Leistung übrig. Vermutlich wurde dieses Analyseprogramm schon in meiner Kindheit gestartet. Z.B. entdeckst du als Kind den Fehler in der beständigen elterlichen Behauptung nicht; die anderen Kinder (die du nur aus der Ferne hörst) wollen nicht mit dir spielen, weil du nichts taugst. Der Fehler ist natürlich, dass die anderen Kinder dich ja gar nicht kennen. Außerdem verwirrt dich die zusätzliche Behauptung, dass die anderen Kinder alle auch nichts taugen. Nein, als Kind fällt dir daran nichts auf. Du versuchst einfach nur erfolglos herauszubekommen warum du selber nichts taugst. Wie auch immer: Das Analyseprogram läuft immer noch.

Ist es also verwunderlich dass ich mich geduckt fühle? Sind das vielleicht alles psychosomatische Störungen? Der eingebildete Kranke?

Ich bin schon mal mit üblen Folgen in der psychischen Schublade gelandet. Wie kann ich das verhindern? OK, von mir selber aus werde ich diesbezüglich nichts erwähnen und die Frage welche Medikamente ich momentan nehme birgt auch kein Risiko. Wenn es aber darum geht, welche Medikamente ich früher genommen habe, so sind da auch Antidepressiva drunter (die übrigens nie was genutzt haben). Diese Dinger verursachen gerne mal Hautprobleme und Befindlichkeitsstörungen. Die psychische Schublade könnte eine ernsthafte Diagnose verhindern. Das macht mir Sorgen. Wenn es diesen ewigen Zeitmangel im Gesundheitswesen nicht gäbe, dann könnte ich solche Probleme sicherlich ausräumen. Nur leider gibt es den.

Und da ist natürlich auch noch mein Selbstzweifel. Vielleicht bin ich ja völlig auf dem Holzweg. Obwohl ich das nicht glaube.

Nun wirklich der allerletzte Akt:

In diesem Forum hier geht es um Psoriasis. Ich entschuldige mich dafür, dass ich jetzt hier sehr weit ausgeholt habe um über meine Probleme in Hinblick auf anstehende Arzttermine zu spreche. Auch wenn ich denke, dass den meisten hier ein Angstgefühl, das nur als Gefühl ohne Angst existiert und darum wiederum reale Ängste schafft ziemlich suspekt erscheinen dürfte (das wünsche ich Euch sogar), so denke und hoffe ich doch ein wenig verstanden zu werden. Ich selber weiß nicht wie es ist ohne dieses beständige, störende Gefühl zu leben.

Schluss jetzt:

Ich danke den Betreibern dieses Forums, dass sie diese Plattform anbieten. (Auch wenn sie mich vielleicht gleich wegen dieses Riesenpostings rausschmeißen.) Ich danke ebenso Euch, die Ihr dies alles tatsächlich gelesen habt.

Viele Grüße

Graf Duckula

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

Hi Graf Duckula, normalerweise überfliege ich ja so lange postings nur, aber das war wirklich interessant zu lesen. Zur Pso Arthritis kann ich dir leider(?) nichts sagen, aber ich bin mir sicher, dass da noch einige Antworten kommen. Angststörungen sind eher mein Metier (ebenso Selbstmorde, schlechtes Elternhaus, Randgruppendasein etc. pp.). All zu viel mag ich nicht über Angststörungen lesen, weil ich versuche, die Tatsache zu ignorieren, dass ich unter einer mal mehr oder weniger leide. Ich habe das Gefühl, wenn ich mich zu viel damit auseinandersetze, wird die Sache erst recht groß und nimmt mehr Raum in meinem Leben ein, als ich ihr zugestehen möchte. Wie auch immer – vor kurzem hab ich mir die Geo kompakt über "Intelligenz, Begabung und Kreativität" gekauft und tatsächlich komplett durchgelesen, weil es ziemlich spannend war. In einigen Artikeln wird darauf eingegangen, wie frühkindliche Erfahrungen, vor allem im Mutterleib und in den ersten 2 Jahren, die Persönlichkeit prägen und eben auch für Angststörungen etc. sorgen. Mir sind bei der Lektüre einige Lichter aufgegangen. Auch, was überhaupt den ganzen Aufbau und die Funktionsweise von Gehirnen (soweit bekannt) betrifft – wirklich lesenswert. Seitdem frage ich mich, ob meine "Amygdalae" in meiner Kindheit zu besonders großen Exemplaren heranreiften und wie das wohl aussehen mag in meinem Gehirn. Hilft mir dieses Wissen? Hmm, vielleicht … Mal gucken, ob ich mir nicht doch mal etwas mehr Lektüre darüber zulege.

Davon abgesehen, glaube ich, dass körperliche Beschwerden sicherlich psychosomatisch sein können. Aber umgekehrt ist es eben auch möglich – dass "Defekte" sich auf die Psyche auswirken. Ich würde immer erst den Körper durchchecken lassen. Ist einfacher (wenn man nicht gerade an einen Idioten von Doktor gerät, wie es bei dir der Fall war).

Viel Glück und liebe Grüße

Antje

Geschrieben
Ich versuche es kurz zu machen.

Das hat schon mal nicht geklappt ;) Dennoch: Hab Dank für die ausführliche Darstellung. Einen Grund zum Rausschmeißen bietet sie ganz sicher nicht. Ich wüsste nicht, warum wir die Länge begrenzen sollten, zumal Du alles ja mit Absätzen fein portioniert hast :)

Du fragst, welcher Rheumatologe der geeignetere ist. Es ist der "Innere".

Und Du willst wissen, ob vieles des Beschriebenen auch eine Psoriasis arthritis sein könnte. Ja, könnte. Ernst nehmen sollte Dich jeder Rheumatologe, egal, wo der Schmerz die Knochen plagt. Und der Rücken ist dabei gar nicht so selten, da nimmt eine Psoriasis arthritis auch schon mal ihren Anfang. Auch die Achillessehnen sind ein "beliebter" Ort für eine Psoriasis arthritis.

Und wie ist das mit der Steifheit? Ist die eher morgens oder ganztags?

Und habe ich jetzt die wichtigsten Fragen erwischt? ;)

Es grüßt

Claudia

Geschrieben

Hallo Duckula,

ja, lang ist es geworden, aber schön geschrieben. Ich musste trotzdem manchmal quer lesen.

Ich denke, es können hier sicher einige nachvollziehen, was Du so alles durch gemacht hast.

Mit Fachärzten habe ich auch so meine Probleme. Ich gehe zur Zeit lediglich zur Homöopathin.

Ein Facharzt hat mir z.B. auch Beta-Blocker verschrieben. Das hatte bei mir so heftig angeschlagen, dass ich Pso-mäßig in die Hautklinik musste.

Das Thema Angststörung kommt bei mir auch in Abständen wieder hoch. Das letzte Tief hatte ich von November bis April. Ich bin jetzt nicht völlig befreit, aber ich habe meine Werkzeuge und Verhaltenssysteme, die ich mit mehr oder weniger Erfolg anwende.

Die Schmerzen im Rücken und Schulterbereich, die Einschränkung der Beweglichkeit… Das hat jetzt mein Vater aktuell. Nach dreimonatigem Ärzte-Reihum und diversen Medikamenten kam jetzt endlich die Diagnose: Gelenkrheuma. Jetzt kann man endlich etwas zur Linderung unternehmen. (Als Tipp: Mein Vater war im Krankenhaus Köln-Porz).

Sachmal, Du kommst aus dem Bergischen. Kennst Du Kürten-Dürscheid? Da bin ich geboren.

Ich wünsche Dir viel Energie und viele Antworten,

Gina

Geschrieben

Hallo Antje :-)

Die Amygdalae musste ich jetzt googeln :-) Wikipedia konnte mir aber netterweise helfen.

Ich kann sehr gut verstehen, dass Du versuchst Deine Angststörung weitgehend zu ignorieren. Letztlich versuche ich das auch, wobei ich aber sagen muss, dass „meine“ Angststörung längst nicht so heftig ist, wie es etwa spezifische Angststörungen sind. Ich brauche da also gar nicht so viel zu verdrängen. Anwesend ist sie allerdings immer. Mein Problem ist mehr das Schubladendenken.

Ich weiß natürlich nicht, an welcher Form Du leidest. Ich kenne ja hier eigentlich noch keinen. In jedem Fall wünsche ich Dir viel Erfolg bei der Bewältigung. Hilfreiche Tipps habe ich leider nicht. Jedoch eine Betrachtungsweise kann ich anbieten. Ich weiß nicht, wie das bei Dir ist, aber manchmal ärgert mich die Ignoranz vieler Menschen den Problemen anderer Leute gegenüber. Ich kenne da z.B. einen, der ist 20 Jahre älter als ich und fit wie ein Turnschuh. Von meiner Angststörung weiß der nix, aber er weiß, dass ich Rückenprobleme habe. Er hat natürlich nichts dergleichen und empfiehlt bei jeder Gelegenheit Radfahren als Therapie. Nachdem ich etwa zweitausendmal versucht habe ihm das zu erklären, habe ich aufgegeben. Da das zudem sowieso so einer ist, dem immer alles in den Schoß fiel (vermutlich beim Radfahren) versuche ich mir vorzustellen, wie der mein Leben bewältigt hätte. Er vermittelt nämlich immer den Eindruck spielend mit meinen Problemen fertig werden zu können. Oder mit den Problemen der anderen, über die er sich permanent das Maul zerreißt. Ich stelle mir das richtig intensiv vor wieweit der wohl in meinem Leben gekommen wäre. Mir hilft so ein Gedankenspiel oft etwas.

Ich denke körperliche Beschwerden ohne psychische Beteiligung und umgekehrt gibt es gar nicht. Ich finde das Wort Psychosomatisch – also die Verbindung von Psyche und Körper - ist irgendwie falsch definiert. Die Psyche und der Körper sind untrennbar. Die Frage ist immer nur, auf welcher Seite grade die größte Last drückt. Bei meinem Rücken drückt es definitiv auf dem Körper. Das beweisen viele Röntgenbilder sehr eindrucksvoll. Warum das sich allerdings heftig ausgeweitet hat und wie das mit dem Rest ist wird sich zeigen.

Hallo Claudia :-)

Ich bin noch ein wenig unsicher, wie es hier mit der OFF TOPIC Regel aussieht. Ich neige dazu manchmal etwas abzuschweifen.

Vielen herzlichen Dank für die Info! Ich hätte nämlich glatt die falsche Art des Rheumatologen für richtig gehalten.

Ja, ernst genommen würde ich gerne. Nur habe ich da leider schlechte Erfahrungen. Und zumindest was den Rücken anbelangt, so gibt es ja einen sichtbar anderen Grund für die Schmerzen, der nichts mit einer Psoriasis Arthritis zu tun hat. Nur die doch sehr heftige Verschärfung des Problems verwundert mich. Aber schließlich können ja auch zwei unterschiedliche Faktoren eine Rolle spielen. Insbesondere, wenn da ja noch andere Probleme an anderen Stellen hinzugekommen sind.

Die Frage, ob die Steifheit eher morgens oder ganztags erscheint ist gar nicht so einfach zu beantworten. In jeden Fall bin ich morgens sehr versteift. Ich muss mich da immer richtig in Position zwingen. Was nur den Rücken anbelangt, so ist aber der ganze Tag betroffen. Das ist auch der Grund, warum ich mich möglichst viel bewege. Je mehr ich gegen den Schmerz angehe umso besser wird es. Sitze ich aber beispielsweise wie jetzt vor dem PC, dann halte ich das nicht lange aus. Nach wenigen Minuten muss ich mich hin und her winden damit ich einigermaßen klar komme. Da ist alles verspannt. Auch das ist in letzter Zeit immer schlimmer geworden.

Was die Knie anbelangt, so ist es morgens und abends schlecht. Auch wenn es im Moment im Ganzen gesehen eigentlich geht. Große Schmerzen habe ich nicht. Ich merke es halt beim Treppensteigen und wenn ich mich bücke. Aber im Frühjahr war es richtig heftig.

Hallo Köln :-)

Das mit dem Betablocker und ACE Hemmer ist wohl meine eigene Schuld. Ich lese nie Beipackzettel. Wenn ich mich fürchten will, dann lese ich lieber Stephen King. Diese Haltung muss ich wohl überdenken. Allerdings werde ich ein Problem ohne Betablocker und ACE Hemmer bekommen. Mein, wie ich finde, eigentlich überraschend kräftiges Herz spinnt nämlich gewaltig. Ich quäle mich einen kilometerlangen steilen Berg hoch und es schlägt ruhig und gelassen, aber kaum lege ich mich ins Bett, habe ich einen Ruhepuls von 120 Schlägen pro Minute. Zudem neigt mein eigentlich zumeist normaler Blutdruck zu heftigen Ausrastern. Das wird echt ein Problem werden.

Dürscheid selber kenne ich zwar nur vom mal durchgefahren sein, aber mit Sammy bin ich da oft in der Nähe herumgelaufen. Im Gebiet zwischen Neuensaal, Biesfeld, Dürscheid und Schanze. Das war eines unserer Gebiete. Wir hatten aber auch viele viele andere. Wir sind als Einheimische getarnt durchs ans Bergische angrenzende Sauerland getiegert und wie ich letztens festgestellt habe, sind wir sogar teilweise durchs Ruhrgebiet gelaufen ohne es überhaupt zu merken. Jetzt laufe ich all diese Wege alleine und bin dabei ziemlich traurig. Sammy und ich waren schon ein klasse Team. Hätte es die Möglichkeit gegeben mein Restleben mit ihm zu teilen, ich hätte es ohne zu zögern getan.

Ich bin ein wenig erstaunt hier mit Angststörungen nicht alleine zu sein. Ich wünsche auch Dir viel Erfolg bei der Bewältigung dieses Problems. Den Winter finde ich auch sehr schwierig. Da werde ich immer etwas depressiv. Im Vergleich zu anderen, die ich kenne, ist das zwar nicht unbedingt der Rede wert, aber in Verbindung mit den restlichen Problemen spüre ich den Unterschied von Winter und Sommer emotional doch sehr deutlich. Und das liegt nicht nur daran, dass mein Rücken nicht gerne Schnee schüppt ;-)

Viele Grüße und viel Glück Euch allen

Graf Duckula

Geschrieben

@ Graf Duckula

Hallo, Du hast schon einige Antworten bekommen. Die Diagnose einer Psoriasisarthritis ist nicht ganz einfach zu stellen. Ein internistischer Rheumatologe sollte das können - der orthopädische sicherlich auch, dennoch rate ich Dir wie Claudia bereits zuvor zum internistischen Rheumatologen. Das Problem dabei ist, dass es keinen einfachen "Marker" für Psa gibt. Rheumafaktoren sollten negativ sein. Entzündungswerte könnten positiv bzw. reaktiv sein. Ggf. könnte ein Knochenszintigramm hilfreich sein.

Da Leib und Seele, zumindest in meinem Verständnis eine Einheit darstellen, sollte man bei der Diagnostik stets an beide Bereiche denken. Leib und Seele sind miteinander verschränkt. Zumindest in meinem Verständnis gibt es die Seele nicht ohne den Leib. Spirituelle und religiöse Menschen werden mir da sicher widersprechen. Vielleicht sehe ich das nach meinem Tod anders oder gar nicht, falls ich recht habe. Ich gebe aber zu, dass ich es lieber sehen würde.

Zu den Ärzten: Um nicht drum herum zu reden, ich bin selber einer. Nach meiner Meinung gibt es - wie überall - die einen und eben auch die anderen. Die Erfahrung habe ich jedenfalls so gemacht. Manche präsentieren sich als die Halbgötter in "Weiß", allerdings wird von den Ärzten allzu oft auch erwartet, dass sie Halbgötter sein sollen. (Da kommst Du Dir als Arzt vor wie die Müllerstochter in dem Märchen Rumpelstielzchen. Wie in dem Märchen kommst Du dann in Gefahr Deine Seele zu verkaufen - im Märchen war es zwar das Kind, aber ich finde es vergleichbar.

Für die Begegnung mit Ärzten kann ich Dir nur raten, einerseits kritisch zu schauen andererseits aber ihnen auch eine Chance zu geben. Sonst wird der Umgang mit dieser Berufsgruppe sehr schwierig. Unterschwellige Kritik kann zwischenmenschliche Beziehungen sehr schwer machen. Daher ist es immer gut im Zweifelsfall auch zu fragen. Auf jeden Fall ist das besser als mit den Zweifeln hinter dem Berg zu halten.

Nimm es mir nicht übel, wenn ich nicht auf alle Punkte eingehe, die Du geschrieben hast. Vielleicht ist es auch erst einmal ausreichend auf die Diagnostik der Psa mit allen ihren Problemen einzugehen. Ich wünsche Dir einen Doktor, der Dich im Hinblick auf die Frage Psa oder nicht - bzw. was denn dann - ein Stück weiter bringt.

Grüße von Kuno

Geschrieben

Hallo Antje :-)

Ich kann sehr gut verstehen, dass Du versuchst Deine Angststörung weitgehend zu ignorieren. Letztlich versuche ich das auch, wobei ich aber sagen muss, dass „meine“ Angststörung längst nicht so heftig ist, wie es etwa spezifische Angststörungen sind.

Naja, ich hab es Gott sei Dank auch nicht soo schwer, da ich bis auf diese eine Sache recht furchtlos bin und meine Abenteuerlust und mein Optimismus meist viel stärker sind. Im Grunde genommen passt "Angst haben" gar nicht zu mir, deshalb stehe ich ihr manchmal etwas hilflos gegenüber. Um so spannender fand/finde ich, wie es zu so einem Verhalten kommen kann und wo die Ursachen liegen könnten.

Ich kenne da z.B. einen ...

Was für ein Typ – der perfekte Charakter, um ihn in eine komisch-tragische Geschichte zu platzieren (vielleicht zusammen mit dem Versager-Arzt?). Kein Wunder, dass deine Phantasie da abgeht. Du solltest es künstlerisch/ literarisch verarbeiten, das hilft ungemein und ist unterhaltsam. Kannst du malen? Ich stelle mir solche Charaktere immer gleich als Comicfiguren vor.

Liebe Grüße

Antje

Geschrieben

Hallo Kuno :-)

Ja, ich habe Antworten bekommen die mir weiterhelfen werden. Auch Deine Antwort hilft mir gewaltig!

Wenn ich von Psyche rede, dann meine ich nicht Seele. Mit Psyche definiere ich meine grundsätzliche Gefühlwelt in Verbindung oder eben auch im Kontrast mit und zu allen meinen kognitiven Fähigkeiten. Was die Seele anbelangt, so werde auch ich mich wohl letztlich überraschen lassen müssen.

Wenn der Eindruck entstanden ist, dass ich prinzipiell etwas gegen Ärzte hätte, dann war der so nicht beabsichtigt. Zwar habe ich da eine wirklich heftig negative Erfahrung mit einem Arzt gemacht, aber diese Erfahrung breite ich nicht auf den gesamten Berufsstand aus. Das Problem bei der ganzen Sache habe ich mit mir selber. Zu meiner Furcht in der falschen Schublade zu landen kommt, dass ich einfach nicht mit Zeitdruck umgehen kann. Und selbst wenn mir ausreichend Zeit eingeräumt wird, dann blockiere ich mich selber mit dem Gedanken, dass ich anderen Patienten dadurch Zeit weg nehme. Bei meinem Selbstwertgefühl hakt es gewaltig. Bedauerlicherweise ist der Verstand dem Gefühl immer unterlegen. Gefühle haben in der Evolution nun mal die älteren Rechte.

Ich werde versuchen auf mein Bauchgefühl zu hören. Hätte ich das bei dem angesprochenen Neurologen getan, dann wäre das für mich besser gewesen. Es ist nur leider so, dass man auf einen Termin teilweise recht lange warten muss. Daran denkt man, auch wenn der gefühlte Eindruck negativ ausfällt.

Selbstverständlich nehme ich es nicht übel, wenn man nicht auf alle Punkte eingeht. Zumal bislang meinerseits nur ein Verdacht für eine PSA besteht. Es würde halt vieles erklären.

Was meine Weitschweifigkeit anbelangt, ist das so:

Wenn ich einen Raum betrete in dem sich mir fremde Menschen aufhalten, dann stelle ich mich vor und wenn ich Fragen habe, dann finde ich es richtig auch den Grund für meine Fragen zu erläutern. Ich denke ein Forum ist auch ein Raum. Ich halte nichts davon da einfach reinzuplatzen, Fragen durch die Gegend zu brüllen und nach der Antwort auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden. Vielmehr will ich mich als Person deutlich machen und somit auch andere kennenlernen.

Hallo Antje :-)

Ich finde es klasse, dass Du Dich nicht unterkriegen lässt. Mehr Abenteuerlust und Optimismus wünsche ich mir für mich selber auch. Na ja, vielleicht bin ich ja ein Spätentwickler ;-)

Künstlerisch/Literarisch? Au weia. Da weiß ich jetzt gar nicht, was ich dazu sagen soll. Eigentlich schreibe ich schon lange nicht mehr. Man könnte auch sagen, dass ich schon seit Jahren eine Schreibblockade habe.

Als Maler habe ich aber nie etwas getaugt. Da war ich immer realistisch in der Einschätzung meiner Fähigkeiten. Da habe ich gar nicht erst mit angefangen. Um ehrlich zu sein reicht es bei mir nicht mal dazu eine Wand anzustreichen ohne gewaltig zu kleckern.

Viele Grüße

Graf Duckula

Geschrieben

Hallo Graf Duckula!

Sicherlich kann ich auch zwischen Psyche und Seele unterscheiden, aber ich mag diese Trennung nicht, weil ich sie selbst nicht so für mich mache.

Wir Menschen sind nach meinem Verständnis sehr stark durch Affekte und Emotionen bestimmt. Dies gilt auch für die Kognitionen. Wir nehmen Dinge stärker wahr, wenn die Wahrnehmung durch Emotionen und Affekte unterlegt ist. Was uns gleichgültig ist, bleibt am Rande. Allerdings bewirken Emotionen und Affekte eine erhebliche Verzerrung der Wahrnehmung von Situationen.

Wir Menschen, "die Krone der Schöpfung", glauben allen Ernstes, dass wir uns durch unseren Verstand leiten lassen. Ein Blick in die Vergangenheit und die Gegenwart lehrt uns das Gegenteil. Widerstrebt es doch generell dem Verstand Kriege zu führen und damit so viel menschliches Leid zu bewirken. Dass wir Menschen eine Atombombe bauen, zeigt, wie sehr der Verstand von Emotionen und Affekten korrumpiert wird.

Möglicherweise offenbart sich darin ja auch eine dunkle Seite der Evolution. Wobei bei der Atombombe die Evolution auch eine ganz andere Richtung nehmen könnte, wenn die Menschheit nicht zu Verstand kommt.

So, damit möchte ich es für jetzt erst einmal bewenden lassen. Der Alltag fordert wieder meine Präsenz.

Viele Grüße von Kuno

Geschrieben (bearbeitet)

Ich versuche es kurz zu machen. Hm - Das hat vermutlich auch JK Rowling gesagt als ihr der Name Harry Potter einfiel.

Psoriasis:

Die Diagnose Psoriasis habe ich schon lange. Bezogen auf eine Stelle am Ellenbogen und später auf eine kleinere Stelle auf dem Kopf. Allzu auffällig ist das alles nicht und ich habe mir auch keine Gedanken darüber gemacht. Ehrlich gesagt wusste ich - bis ich in diesem Forum anlangte - so gut wie gar nichts über Psoriasis - außer, dass bei manchen große Hautareale befallen sind. Da das bei mir nicht der Fall ist, habe ich es - auf mich selber bezogen - weitgehend ignoriert. Kleinere Stellen im Gesicht, die einfach nicht abheilen wollen und die ich dann doch irgendwann damit in Verbindung gebracht habe, googelten mich auf der Suche nach einer rezeptfreien Salbe hier hin. Hier aber habe ich viele möglichen Erklärungen für Probleme, die meine Gelenke betreffen, gefunden. Ein erster diesbezüglicher Arzttermin (Allgemeinmediziner) steht Anfang November an. Soweit so gut? - Nein! Leider nicht.

Bei dem Allgemeinmediziner will ich mein Basislager errichten, aber den Berg muss ich wohl selber erklimmen und das, wo ich besonders die letzten 5 Jahre betreffend das Gefühl habe innerlich zu verrosten. Ich fühle mich nicht allzu sehr gewappnet Berge besteigen zu können. Ach ja – um in dem Bild zu bleiben: Hiermit seid Ihr alle zu Sherpas ehrenhalber ernannt :-)

Aber es gibt halt auch den Yeti und vermutlich in Folge nicht nur einen: Fachärzte!

Im Ernst: Ich habe eine gewisse Skepsis Fachärzten gegenüber. Wie ich weiter unten berichten werde; völlig zu recht.

Wie ein königlicher Lemure in einem Trickfilm zu sagen pflegt: „Lose geht’s…“

Skoliose + Morbus Scheuermann:

Ich bin es gewohnt lange Strecken (20-30km) am Stück zu gehen. In erheblicher Geschwindigkeit. Langsamere Jogger müssen damit rechnen erbarmungslos umgerannt zu werden.

Beigebracht hat mir das unser Hund Sammy, der vor 2 Jahren gestorben ist. Ich vermisse ihn jeden Tag. Er ist 16 Jahre alt geworden und ganz lange fit geblieben. Der einzige Trost ist es, dass er ein komplettes Hundeleben hatte. Er und ich sind jeden Tag stundenlang durch die Wälder gelaufen. Was anfänglich für mich sehr schwer war. Zum einen hatte ich als Sammy grade mal 5 Monate alt war einen Herzinfarkt, zum anderen waren die Skoliose (Verdrehung der Wirbelsäule) und der Morbus Scheuermann (Wachstumsstörung der Wirbelsäule bei Jugendlichen und deren Folgen) nur schwer mit der durch extremsten psychischen Druck erzwungenen Ausübung meiner damaligen Tätigkeit als Steinmetz zu vereinbaren. Ich hatte grässliche Rückenschmerzen. Zumeist habe ich auf dem Boden geschlafen, weil mir jede Matratze zu weich war. Der Herzinfarkt hat mich davon befreit. Es lebe der Herzinfarkt.

Herzinfarkt:

Hinterwand, die Herzspitze treffend. Der Herzmuskel war und ist vergrößert. Man sagte mir, ich hätte das Herz eines 80jährigen. Ich war grade mal 36 Jahre alt. Aber so blöd es klingt: Er hat mir nicht geschadet, sondern er hat mich von einer schrecklichen Qual befreit. Seit Kleinstkinderalter war ich darauf trainiert Steinmetz zu werden, weil mein Vater einen entsprechenden Betrieb aufgebaut hatte. Mit 11 Jahren kam ich ins Krankenhaus. Ein paar gebrochene Rippen, Bluterguss unter dem Zwerchfell und Herzbeutelriss. Nein, das waren nicht meine Eltern. Geschlagen wurden wir nicht. Ich weiß bis heute nicht was passiert ist. Ich werde es wohl nie erfahren. Aber speziell zum Herzbeutelriss gab es einen Bericht vom Krankenhaus, den ich nach dem Tod meines Vaters in seinen Unterlagen gefunden habe. Darin hieß es unter anderem, das bei meiner Berufswahl darauf zu achten wäre, dass ich keine schweren Sachen heben dürfte, ansonsten könnte ich ein normales Leben führen. Das bezog sich aber nicht auf den Herzbeutelriss selber sondern auf eine angeborene Herzerkrankung die man im Krankenhaus entdeckt hatte. Ich war 38 Jahre alt als ich davon erfuhr. Was den Rest meiner Kindheit und Jugend anbelangt. Sagen wir es so: Ich hatte einen 10 Jahre älteren Bruder. An ihm habe ich gesehen dass es keinen Ausweg gibt. Ein misshandeltes Kind bleibt sein Leben lang ein misshandeltes Kind. Das gilt auch für psychische Misshandlungen. Mein Bruder hat sich mit 41 Jahren das Leben genommen. Ich kann den Weg vollständig nachvollziehen der letztlich dahin führte.

Liest noch einer? Wenn ja, dann wird er sich fragen, was das alles mit Psoriasis und meinem anstehenden Arztterminen zu tun hat. Die Frage ist berechtigt. Aber es hat was damit zu tun.

Seit dem Herzinfarkt (also schon 17 Jahre lang) nehme ich Betablocker und ACE Hemmer. Die Ursprungsmedikation kam aus der Reha-Klinik. Ich hätte echt mal die Beipackzettel lesen sollen.

Zitat: …wenn Sie an einer Schuppenflechte (Psoriasis) leiden oder in der Vergangenheit daran gelitten haben sollte **** nur nach strenger Nutzen/Risikoabwägung verabreicht werden…>

Aha!

Angststörung:

Ja, ich bin stolzer Besitzer einer unspezifischen Angststörung, die zudem auch noch etwas atypisch ist.

Ich versuche es zu erklären: Ich habe keine Angst (wenn es nicht tatsächlich Grund dafür gibt). Ich habe nur das Gefühl von Angst – und zwar immer. Es ist also nicht so etwas wie eine Spinnenphobie. Die „normalen“ Phobien betreffend hätte ich höchstens eine kleinere Soziale Phobie anzubieten, aber die habe ich immer in der ersten Reihe versteckt (nein, nicht ARD). Ich war vielmehr Keyboarder in einer Band, Kabarettist, Schauspieler, Sänger und was weiß ich noch alles – aber nix davon professionell. Kleinere Bühnen halt. - Ok, das war früher.

Die neurologische Schublade:

Etwa ein halbes Jahr vor dem Herzinfarkt bin ich bei einem Neurologen gelandet. Der Grund waren plötzliche minutenlange Drehschwindelanfälle mit heftiger Übelkeit und allerheftigsten Schweißausbrüchen (Kleidung war in wenigen Sekunden klatschnass), zudem hatte ich noch - aber völlig unabhängig davon - Sehstörungen, bei denen ich nach oben wandernde Wolkentürmchen am Rande des Sehfelds deutlich wahrnahm. Manchmal hatte ich auch ein kribbliges Gefühl in der Unterlippe und im Kinn. Dies alles habe ich dem Neurologen erzählt. Diagnose: Panikattacken. Therapie: Gruppentherapie bei ihm.

Ok, ich hab es geglaubt. Bei meiner Vergangenheit hatte ich ja auch allen Grund es zu glauben. Dann kam der Herzinfarkt. Der Neurologe war Belegarzt in dem Krankenhaus, in dem ich gelandet war. Als er mich dort entdeckte, hat er rumgetönt; ich hätte gar keinen Herzinfarkt gehabt. Das wäre alles psychisch. Außerdem hat er unerlaubt meine Krankenakte durchforstet. Zwei Schwestern und später auch eine Ärztin haben mich darüber informiert. In meiner Krankenakte muss er (wiederrechtlich) gelesen haben, dass ich grade nach einer misslungenen Dilatation mit Reinfarkt und zweiter Dilatation aus einem anderen Krankenhaus wieder in dieses Krankenhaus zurückgekehrt war. Entschuldigt hat er sich nicht. Derselbe Neurologe hat im selben Krankenhaus übrigens dann später ein Multiinfarktsyndrom, an dem meinem Vater letztlich starb, wohl ohne entsprechende Untersuchungen als Alzheimer diagnostiziert, obwohl er von mir darauf hingewiesen wurde, dass bei meinem Vater bislang keine Anzeichen von Demenz vorgelegen hätten. Der Chefarzt des Krankenhauses hat sich bei mir für diese Fehldiagnose (für die er ja nichts konnte) entschuldigt. Der Neurologe wiederum nicht. Soweit ich weiß praktiziert dieser Culus Colossiaeus heute noch. Vermutlich ist er prozentual am Gewinn sämtlicher Friedhöfe in der Umgebung beteiligt.

Infarkt im Hirn

Übelkeit, die Drehschwindelanfälle mit plötzlichen Schweißausbrüchen – ja, dass passt zu einer Panikattacke – wobei mir persönlich da etwas die Panik fehlte – aber der Rest… Nun, ein anderer Neurologe meinte später mal zu mir, dass sein geschätzter Kollege wohl sehr eingeschränkt denken würde. Das klänge mehr nach Durchblutungsstörung im Hirn. Das hätte man abklären müssen. Dann hätte man sicherlich etwas unternehmen können, unbehandelt aber kam es bei mir zu einem kleineren Infarkt im Hirn. Ich konnte mehrere Wochen nicht richtig sehen, dann aber hat ein anderer, unbenutzter Bereich in meinem genialen Hirn diese Fähigkeit übernommen. Unbenutzte Bereiche habe ich vermutlich viele. Sehen muss man nicht lernen wie beispielsweise Sprechen. Das war mein Glück. Heute empfinde ich alles wieder als normal.

Endlich zum Thema: Psoriasis Arthritis

So, puh. Ich hätte es ja selber lieber kurz gemacht, aber jetzt kann man vielleicht etwas besser verstehen worum es mir eigentlich geht.

Nein? – Na gut, dann fange ich noch mal von Vorne an…

Nee, war ein Witz ;-)

Probleme Rücken:

Bedingt durch Skoliose und Morbus Scheuermann hatte ich schon immer Rückenschmerzen. Das ist also nichts Neues. Das tägliche stundenlange Gehen mit dem Hund und das Aufhören schwere Steine durch die Gegend zu schleppen hat die Problematik deutlich verbessert. In letzter Zeit aber fühlt es sich so an, als würde das Rückenproblem sich einerseits nach unten hin und andererseits weiter in den Hals und weiter in die Schulter ausweiten. Außerdem ist meine Beweglichkeit immer mehr eingeschränkt. Vor einem Jahr bin ich im Krankenhaus gelandet, als ich durch eine total versteifte Rückenmuskulatur 5 Tage lang weder gelegen noch gesessen habe – und nicht geschlafen. Ich bekam schon Halluzinationen. Das alles offenbar nur weil ich auf einem Zahnarztstuhl gelegen hatte. - Nein, ich habe keine Angst vorm Zahnarzt und es wurde lediglich ein Veener (Keramikplättchen) auf einem Schneidezahn angebracht. Das schmerzt nicht. Das Abschleifen des Zahns war zwei Wochen vorher passiert. Das wäre schon eher kritisch gewesen. Drei Tage lang hat man mich im Krankenhaus mit Opioiden und Tranquilizern vollgestopft. Dann war es OK. Die Furcht aber wieder in so eine Situation zu kommen ist groß.

Ein anderes Rückenproblem ist es, dass ich manchmal nicht liegen kann, weil ich ein nicht wirklich zu beschreibendes Gefühl in der Schulterpartie habe, wenn ich liege. Das sind keine Schmerzen, das fühlt sich eher völlig irritierend an. Irgendwie entzündet. Irgendwie unruhig. Ich versuche dann dauernd meine Position zu verändern. Aber einschlafen könnte ich da höchstens vor Erschöpfung. Im Moment ist nur die rechte Seite betroffen. Da ich weder auf Rücken noch Bauch einschlafen kann, ist das aber trotzdem blöd.

Mein Problem hierbei ist: Würde mich ein Rheumatologe überhaupt in Bezug auf Psoriasis Arthritis angesichts meines Rückens ernst nehmen. Würde er oder sie sich überhaupt die Mühe machen das wenigstens mal zu überdenken. Offenbar gibt es da ja keinen eindeutigen Marker. Wenn ich das recht verstehe.

Problem Achillessehnen:

Vor etwa vier Jahren fingen meine Achillessehnen an heftige Probleme zu bereiten. Sammy war da zwar schon 14 Jahre alt aber noch sehr fit. Wir sind nicht mehr die ganz langen Strecken gegangen. Ich bin jedoch öfter mal noch zusätzlich alleine gegangen um mein mühsam erkämpftes und gehaltenes Normalgewicht nicht zu gefährden. Insgesamt war es aber nicht mehr Bewegung als früher. Irgendwann schmerzten mir die Achillessehnen und schwollen an. Ein einziger Tag hat gereicht und dann blieb es so. Mal mehr, mal weniger. Ich bin trotzdem weitergelaufen. Getreu meiner Devise: Kam von selbst – geht von selbst. (Keine Ahnung warum ausgerechnet ich so eine blöde Devise habe). Aber es verschwand wirklich. Zuerst auf der linken Seite, dann auch auf der stärker betroffenen rechten. Das hat aber fast ein Jahr gedauert, wobei das Problem mittendrin zeitweilig schwächer wurde. Bislang ist es nicht wieder aufgetaucht.

Mit den Fersen hatte und habe ich schon lange ein Problem. Das ist wie oben beschrieben bei der Schulter ein völlig irritierendes Gefühl, wenn die Fersen hinten aufliegen. Wenn der Fuß bzw. die Füße abgekippt sind. Also etwa beim Autofahren oder wenn ich mich auf den Rücken lege. Besonders intensiv ist dieses irritierende Gefühl, wenn ich mich hinsetze, die Füße auf die Zehen stelle und die dadurch angehobenen Fersen leicht zusammenführe.

Problem Knie:

Das fing vor etwa 3 Jahren an. Heftige Schmerzen in den Kniekehlen und etwas nach oben ausstrahlend sowie das Gefühl, dass sich die Knie destabilisierten.

Anders als bei den Achillessehnen tritt das mal auf und mal nicht. Dieses Frühjahr war es besonders schlimm. Merkwürdig ist, dass wenn ich die Zähne zusammenbeiße und wie gewohnt meine Wälder durchstreife sich das Ganze nach etwa zwei drei Tagen wieder normalisiert. Ein Großteil der Schmerzen kommt von Baker Zysten. Da bin ich mir absolut sicher (ok, ich habe es gegoogelt). Allerdings sind Baker Zysten keine Krankheit sondern eher ein Symptom. Da reibt etwas im Knie und der Körper schmiert. Es wird zu viel Gelenkschmiere gebildet und die muss ja denn irgendwo hin und drückt nach hinten aus dem Gelenk. Eigentlich einfach zu verstehen und sicherlich sehr laienhaft ausgedrückt. Aber immerhin: Ich gebe mir Mühe. Nur was ist es, was da reibt? Warum verschwindet es ausgerechnet nach zähnezusammengebissener Belastung wieder? Eigentlich sollte man doch denken, dass diese Belastung das Problem immer weiter verschlimmern müsste.

Kleines Problem Hüfte:

Die Hüften macht wenig Probleme. Es ist so, dass ich sie halt spüre, wenn ich viel gegangen bin. Das dürfte am Alter liegen. Das einzige, was mir auffällt ist es, dass wenn ich morgens aufwache (wie gesagt, ich liege immer auf der Seite) da auch so ein komisches irritierendes Gefühl wie bei Schulter und Fersen beschrieben existiert.

Letzter Akt: Das Bildnis des Graf Duckula:

Die Gesamtkunstwerk meiner Person knirscht deutlich mehr, als es ihm altersmäßig zusteht. Das kann nicht alles am Rücken liegen. Zumal selbst bei mir Fersen und Knie nicht am Rücken befestigt sind. Ich fühle mich morgens wie König Alfons der Viertel vor Zwölfte nach einem Vulkanausbruch auf Lummerland und bewege mich auch ähnlich hölzern. Abend komme ich kaum noch die Treppe hoch und runter.

Ich kann immer noch weit mehr als 20 Kilometer zu Fuß zurücklegen, aber die erste halbe Stunde davon komme ich einfach nicht auf Touren. Ich muss buchstäblich gegen den Schmerz anrennen. Dann geht es. Ich bin jetzt 53 Jahre alt und fühle mich wie 100.

Allerletzter Akt:

Damit mich keiner falsch versteht: Ich möchte nicht unbedingt Psoriasis Arthritis haben! Wirklich nicht. Normalerweise suche ich mir auch keine Krankheiten im Internet aus. Ich erwarte auch keine Ferndiagnose. Ich will einfach mal darüber reden. Es ist so, dass ich wenigstens Ross und Reiter benannt haben möchte und vieles einfach zu passen scheint. Außerdem habe ich ja eine Psoriasis. Nur habe ich Angst, dass mich ein Rheumatologe nicht allzu ernst nehmen könnte. So wie ich es verstanden habe ist das ja der zuständige Ansprechpartner. Wobei ich bemerkt habe, dass es da zwei Versionen gibt. Einmal „Innere Medizin“ oder „Orthopädie“. Was wäre denn bei Psoriasis Arthritis der richtige?

Ich kann mich nicht besonders gut durchsetzen. Das ist mein Erbe. Zudem hatte ich schon einen Herzinfarkt und man könnte davon ausgehen, dass mich das erheblich belastet und immer mehr schwächt. Aber ich komme jeden Berg hoch ohne dass mein Puls Purzelbäume schlägt. Lediglich meine zunehmende Steifheit behindert mich merklich und verkompliziert die Sache.

In den letzten zwei Jahren habe ich zudem wieder zugenommen. Beine und Hinterteil haben nach wie vor Topmodelform, aber der Bauch ist wieder gewachsen. Da könnte man doch sagen, dass mit Knien und Achillessehnen liegt am Übergewicht. Nur das dies alles anfing als ich nach Normalgewicht hatte.

Und dann ist da noch die Angststörung. Ich gehe da offensiv mit um. Aber sie behindert mich auch. Da mein Körper mir immer das Signal sendet mich in einer bedrohlichen Situation zu befinden muss ich permanent mit dem Kopf dagegen steuern. Das schränkt ein. Dazu kommt, dass ich beständig zwanghaft mein Verhalten analysiere. Das ist wie bei einem Computer, bei dem ein Antivirenprogramm läuft und gleichzeitig die Festplatte defragmentiert wird. Da bleibt nicht viel Leistung übrig. Vermutlich wurde dieses Analyseprogramm schon in meiner Kindheit gestartet. Z.B. entdeckst du als Kind den Fehler in der beständigen elterlichen Behauptung nicht; die anderen Kinder (die du nur aus der Ferne hörst) wollen nicht mit dir spielen, weil du nichts taugst. Der Fehler ist natürlich, dass die anderen Kinder dich ja gar nicht kennen. Außerdem verwirrt dich die zusätzliche Behauptung, dass die anderen Kinder alle auch nichts taugen. Nein, als Kind fällt dir daran nichts auf. Du versuchst einfach nur erfolglos herauszubekommen warum du selber nichts taugst. Wie auch immer: Das Analyseprogram läuft immer noch.

Ist es also verwunderlich dass ich mich geduckt fühle? Sind das vielleicht alles psychosomatische Störungen? Der eingebildete Kranke?

Ich bin schon mal mit üblen Folgen in der psychischen Schublade gelandet. Wie kann ich das verhindern? OK, von mir selber aus werde ich diesbezüglich nichts erwähnen und die Frage welche Medikamente ich momentan nehme birgt auch kein Risiko. Wenn es aber darum geht, welche Medikamente ich früher genommen habe, so sind da auch Antidepressiva drunter (die übrigens nie was genutzt haben). Diese Dinger verursachen gerne mal Hautprobleme und Befindlichkeitsstörungen. Die psychische Schublade könnte eine ernsthafte Diagnose verhindern. Das macht mir Sorgen. Wenn es diesen ewigen Zeitmangel im Gesundheitswesen nicht gäbe, dann könnte ich solche Probleme sicherlich ausräumen. Nur leider gibt es den.

Und da ist natürlich auch noch mein Selbstzweifel. Vielleicht bin ich ja völlig auf dem Holzweg. Obwohl ich das nicht glaube.

Nun wirklich der allerletzte Akt:

In diesem Forum hier geht es um Psoriasis. Ich entschuldige mich dafür, dass ich jetzt hier sehr weit ausgeholt habe um über meine Probleme in Hinblick auf anstehende Arzttermine zu spreche. Auch wenn ich denke, dass den meisten hier ein Angstgefühl, das nur als Gefühl ohne Angst existiert und darum wiederum reale Ängste schafft ziemlich suspekt erscheinen dürfte (das wünsche ich Euch sogar), so denke und hoffe ich doch ein wenig verstanden zu werden. Ich selber weiß nicht wie es ist ohne dieses beständige, störende Gefühl zu leben.

Schluss jetzt:

Ich danke den Betreibern dieses Forums, dass sie diese Plattform anbieten. (Auch wenn sie mich vielleicht gleich wegen dieses Riesenpostings rausschmeißen.) Ich danke ebenso Euch, die Ihr dies alles tatsächlich gelesen habt.

Viele Grüße

Graf Duckula

Ich habe tatsächlich alles gelesen.

Interessant , welch eine harmonische Einheit durch Körper und Geist zwischen den Zeilen zu lesen sind.

bearbeitet von Pusteblümchen
Geschrieben

Hallo Kuno :-)

Ich bin mir nicht sicher, wie Dein letzter Satz gemeint ist. Mit „für jetzt erst einmal“ kann der gestrige Abend gemeint sein, aber es kann auch dieses Thema generell betreffen. Ich schreibe jetzt trotzdem noch was dazu und hoffe damit keinen Fehler zu machen.

Deiner Betrachtung über Affekte und Emotionen in Hinblick auf die Wahrnehmung stimme ich zu. Ebenso stimme ich den Anführungszeichen für „die Krone der Schöpfung“ zu.

Ich möchte gerne etwas zur „dunklen Seite der Evolution“ anmerken.

Die Evolution hat meiner Meinung nach keine dunkle Seite. Die Evolution ist vielmehr schwarz wie die Nacht. Zumindest, wenn man sie aus menschlichem Blickwinkel betrachtet. Wäre sie das nicht, dann gäbe es sie nicht. Gäbe es sie nicht, dann gäb es uns nicht.

Zumeist wird erstaunend die Vielfältigkeit und der komplexe Einfallsreichtum der Evolution bemerkt, wobei man in solchen Fällen gerne das Wort „Natur“ anstelle von Evolution benutzt. Letztlich ist diese auch - und nicht nur in der Wortbedeutung - begreifbarer, da die Natur uns zeitlich näher erscheint als die Evolution. Dennoch beschreiben beide Worte im Grunde das gleiche. Lediglich der jeweils zeitliche Abstand bei der Betrachtung ist ein anderer.

Das evolutionäre Prinzip ist nicht kompliziert. Es ist hingegen so simpel, wie es nur sein kann. Darum funktioniert es. Jedes Geschöpf (inklusive der Pflanzen und Pilze) ist mit zwei Funktionen ausgestattet. Da ist der Trieb zu überleben - dem inbegriffen ist es die dazu notwendige Ernährung zu bekommen - sowie der Trieb zur Reproduktion und somit zur Erhaltung der eigenen Gattung. Dies aber bedeutet beständigen Krieg. Der Sieger überlebt, der Verlierer geht unter. Die beste Strategie gewinnt. Davon hebt sich der Mensch nicht ab. Auch nicht indem er Kriege führt und nicht wenn er Atombomben baut.

Jedoch hat der Mensch in seiner Vernichtungskraft in der Tat eine Sonderstellung erreicht. Zumindest wenn man dies in zeitlich kurzem Abstand sieht (also so ein paar Tausend Jahre hin oder her). Wohin dies führt bleibt letztlich offen. Die Erde und das Leben auf ihr haben Meteoriteneinschlage, Eiszeiten, extreme Hitzeperioden und andere gewaltige Ereignisse überstanden. Sie wird auch den Menschen überstehen, sollte der nicht doch noch zur Vernunft kommen. Und danach sieht es leider nicht aus. Als Oppenheimers und Co. die erste Atombombe in New Mexico zündeten konnte niemand definitiv voraussagen, ob es nicht zu einer Kettenreaktion käme, die den ganzen Planeten zerstören würde. Nicht mal eine Prognose war erstellbar. Also hat man es einfach ausprobiert.

Auch durch solche Aktionen nimmt der Mensch eine Sonderstellung ein. Als einziges Geschöpf auf diesem Planeten ist er in der Lage unendlich blöd zu sein.

Um wenigstens ein kleines bisschen On Topic zu sein: Ich sehe Krankheiten als Teil der Evolution. Ohne das beständige Bombardement der Bakterien, Viren, Pilzen etc. gäb es uns nicht. Das ist sicherlich kein Trost aber erschließt vielleicht eine andere Betrachtungsweise, die einem persönlich allerdings nicht viel nutzt. Es sei denn, man fängt an sich eben dieser Krankheiten mit allen Mitteln zu erwehren.

Au weia, jetzt habe ich mal wieder viel geschrieben. Mit diesem Thema könnte ich stundenlang weitermachen. Möglicherweise liegt es daran: Da ich nur über eine rudimentäre Schulbildung verfüge (mein Beruf stand schließlich schon vor meiner Geburt fest – da braucht man nicht viel Schule für), und da ich schon seit frühester Kindheit beständig mit der Tatsache unendlich dumm zu sein konfrontiert wurde, musste und muss ich beständig über alles Mögliche nachdenken um mir selber das Gegenteil zu beweisen. Vermutlich bin ich deswegen so ein elender Schwätzer geworden.

Viele Grüße

Graf Duckula

Geschrieben

Hallo Pusteblümchen :-)

Wenn tatsächlich eine harmonische Einheit durch Körper und Geist zwischen den Zeilen zu lesen ist, kann ich den Zustand meines Körpers bedenkend meinen Geist also als völlig verwirrt betrachten? Ja, da ist was dran.

Viele Grüße

Graf Duckula

Geschrieben

Hallo Pusteblümchen :-)

Wenn tatsächlich eine harmonische Einheit durch Körper und Geist zwischen den Zeilen zu lesen ist, kann ich den Zustand meines Körpers bedenkend meinen Geist also als völlig verwirrt betrachten? Ja, da ist was dran.

Viele Grüße

Graf Duckula

Vielleicht solltes du des öfteren schreiben,denn ich habe wirklich das Gefühl das dein Körper und dein Geist beim schreiben ineinander versunken also im Einklang sind.Stell dir mal einen Wollknäuel vor der sich total verherdert hat,man benötigt viel Geduld und Fingerspitzengefühl um ihn wieder zu einem schön aufgewickeltem Knäuel hinzubekommen.;)

Zum Thema Selbstwertgefühl: Im Prinzip sind wir bis zu einem Gewissen Zeitpunkt "Marionetten".Wenn nun die Bänder durchgetrennt werden man auf den Boden plumpst,dann ist man meist verwirrt und es beginnt die Suche....mit der Zeit gelangt man zu der Erkenntnis.....

Lieben Gruß und weiterhin viel Freude am schreiben.

Pusteblümchen

Geschrieben

Hallo Graf Duckola!

Mit vorerst meinte ich, dass ich meinen Beitrag an dieser Stelle beenden wollte, um nicht meine ganze Zeit im Netz zu vertun. Derartige Situationen habe ich einige Male erlebt. Das Netz mit seinen unendlichen - virtuellen - Möglichkeiten könnte einen den ganzen Tag beschäftigen. Aber das halte ich keineswegs immer für gut. Nun wollte ich für mich an dieser Stelle zur damaligen Zeit einen Schlusspunkt setzen.

Für einen "Schwätzer" halte ich Dich nicht, auch wenn Du manchmal viel schreibst. Vielleicht wolltest Du Dir ja etwas "von der Seele schreiben", was Dich belastet. Das tut ja auch gut.

Ob die Evolution hell oder dunkel ist, weiß ich nicht. M. E. lässt sie sich nicht mit moralischen Kategorien fassen. Es gibt sie wohl einfach jenseits von aller Moral. Allerdings wissen wir Menschen noch längst nicht alles, was die Evolution betrifft.

Es gab den inzwischen längst historisch gewordenen Streit zwischen Darwin und Lamarck (ich hoffe, ich schreibe ihn richtig.) Lamarck meinte nämlich - im Gegensatz zu Darwin, dass erworbene Eigenschaften vererbt werden können. Und das gibt es tatsächlich! Das ist ein Ergebnis der Forschung der Epigenetik. Dabei geht es darum, dass bei einem Lebewesen stets nicht alle Gene aktiv sind. U. U. werden sie erst aufgrund bestimmter Umweltfaktoren aktiviert. Und diese Aktivierung werden ggf. weiter vererbt. Da ich nicht so tief in diesen Dingen drin stecke, kann ich Dir jetzt keine konkreten Beispiele benennen. Derartiges entsteht z. B. durch eine bestimmte Ernährung, sicherlich aber auch durch viele andere Einflüsse.

Dass bei vielen Dingen in der Menschheit die Vernunft fehlt, zeigt sich m. E. auch bei dem Umgang mit dem Atommüll. Niemand von uns hat auch nur annähernd die Vorstellungskraft, was es bedeutet, "Atommüll" mehrere 100.000 Jahre geschützt aufzubewahren. Aber das hindert die Menschen nicht in unvorstellbaren Mengen "Atommüll" zu produzieren. In der Tat kann sich niemand wirklich vorstellen, was das bedeutet, aber es wird darüber hinweg gegangen und produziert, als ginge es um normalen Müll.

Vermutlich wird die Vergiftung und Verstrahlung der Umwelt eher uns Menschen selbst und etliche höher entwickelte Organismen treffen. Die Insekten werden uns sicherlich überleben. Und sie werden per Evolution sehr schnell Mechanismen entwickeln, wie sie in der vergifteten Welt nicht nur überleben sondern das in ihr Leben einbeziehen.

So, nun schließe ich das für heute, nicht für immer ab.

Grüße aus Hannover von Kuno

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Pusteblümchen :-)

Früher habe ich sogar recht viel geschrieben. Zumeist Kurzgeschichten über einen Mann, der zwar immer den gleichen Namen sowie die gleichen charakterlichen Eigenschaften hat, der aber dennoch immer eine andere Person ist. Ich hatte sogar eine kleine aber feine Fangemeinde :-)

Jetzt aber hält mich schon alleine mein Rücken vom Schreiben ab. Hm, wenn ich mich recht erinnere waren da sogar drei Weihnachtsgeschichten darunter. Man trudelt ja im Moment gezwungenermaßen doch etwas in die weihnachtliche Richtung. Ich schaue mal… Kürzlich habe ich den eigenen Blog hier im Forum als nutzbare Option entdeckt. Wobei ich aber nicht sicher bin, ob ich ihn für diese Zwecke benutzen dürfte. Wenn ja, dann setzte ich da vielleicht mal etwas hinein. Ich fürchte allerdings, dass ich diese Kurzgeschichten erst mal übersetzen muss. Immerhin hat sich ja inzwischen die Rechtschreibung geändert ;-)

Selbstwertgefühl… Um in Deinem Bild zu bleiben: Wenn es einem gelingt nach sehr viel vergangener Zeit die Bänder zu durchtrennen, dann würde man zumindest genau so viel Zeit brauchen um an den Punkt zu gelangen, den man erreicht hätte, wenn man nicht über diesen Zeitraum an Bänder gefesselt gewesen wäre. Leider aber stellt uns das Leben jeweils nur ein begrenztes Zeitfenster zur Verfügung, in denen wir uns selbst auf unserem eigenen Weg erreichen können. Wenn dieses jeweilige Fenster sich geschlossen hat, dann kann man nie wieder dahin gelangen. Ich habe schon ein paarmal den Satz gehört „Es ist nie zu spät eine glückliche Kindheit zu haben“. Dieser Satz steht zusammen mit dem Satz „Jeder ist seines Glückes Schmied“ auf meiner Lieblingsliste absolut bescheuerter Sprichwörter.

Viele Grüße

Graf Duckula

bearbeitet von Graf Duckula
Geschrieben

Hallo Kuno :-)

Mit Lamarck werde ich mich jetzt erst einmal beschäftigen müssen. Der ist mir bislang nicht untergekommen. Interessant, ich werde es mir anschauen. Ein genetisches Programm, dass es erlaubt bei bestimmten sich ändernden Umweltfaktoren ein Gen an ader abzuschalten und diesen Zustand der folgenden Generation mitzugeben um ihr Überleben in der geänderten Situation zu sichern klingt spannend.

Was unseren Umgang mit der Umwelt betrifft (der merkwürdigerweise immer so dargestellt wird, als wären wir nicht selber Teil der Welt, die wir anscheinend eher um uns herum wähnen), so bin ich da in Hinsicht auf die Folgen durchaus zweigeteilt. Einerseits finde ich menschliches Verhalten - auch gerade in Bezug auf den Atommüll - als absolut idiotisch, andererseits ist nicht vorauszusehen, ob nicht in sagen wir 50.000 Jahren eifrig danach gegraben wird, weil man ihn da dringend benötigt. Vielleicht werden zukünftige Generationen oder die Nachfahren einer anderen heute noch unauffälligen Art geradezu nach diesem Müll schmachten.

Da wir aber die wirklichen Auswirkungen nicht kennen, wäre es sicherlich schlauer gewesen vorsichtig zu sein.

Ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster:

Ich denke die Menschheit nimmt sich selber viel zu wichtig. Keiner weiß wohin die Reise geht.

Wir alle verändern die Zukunft permanent ohne das Resultat zu kennen. Es ist eine Frage der Zeit. Ich konstruiere ein Beispiel. Du gehst an einer Straße entlang, siehst da einen Stein liegen und kickst ihn achtlos beiseite. Das ist das Ende der Geschichte – jedenfalls für Dich. Nun ist es aber so, dass später ein Radfahrer dort vorbeifährt und NICHT über den Stein fährt, NICHT stürzt und sich NICHT den Hals bricht. Er wird Kinder in die Welt setzen, die wiederum Kinder in die Welt setzen und so weiter. Irgendwann wird der Ururur…Enkel des Mannes auf eine Idee kommen, die in ihrer Folge die ganze Welt zerstört. Das alles nur, weil Du einen Stein achtlos beiseite gekickt hast.

Wie gesagt: Es ist ein wild konstruiertes Beispiel. Dennoch läuft es im Prinzip so ab.

Jede Bewegung setzt Bewegungen in Gang die ihrerseits weitere Bewegungen in Gang setzten…

Und genau an dieser Stelle endet meine Vorstellungskraft. Ich höre oft, dass man sich die Unendlichkeit nicht vorstellen kann. Das habe ich nie verstanden Ich kann mir nämlich die Endlichkeit nicht vorstellen. – Denn was kommt dahinter? Und was kam davor? Kann es eine erste und eine letzte Bewegung geben? Oder wird die letzte Bewegung gleichzeitig wieder die erste sein?

Viele Grüße

Graf Duckula

Geschrieben

Hallo Pusteblümchen :-)

Guten Morgen Herr Graf ;)

Früher habe ich sogar recht viel geschrieben. Zumeist Kurzgeschichten über einen Mann, der zwar immer den gleichen Namen sowie die gleichen charakterlichen Eigenschaften hat, der aber dennoch immer eine andere Person ist. Ich hatte sogar eine kleine aber feine Fangemeinde :-)

Solche Kurzgeschichten erzähle ich meinen engsten Freunden über mich selbst.

Sind wir nicht alle mal stark wie ein Baum und andererseits zart wie eine Blüte ????

Jetzt aber hält mich schon alleine mein Rücken vom Schreiben ab. Hm, wenn ich mich recht erinnere waren da sogar drei Weihnachtsgeschichten darunter. Man trudelt ja im Moment gezwungenermaßen doch etwas in die weihnachtliche Richtung. Ich schaue mal… Kürzlich habe ich den eigenen Blog hier im Forum als nutzbare Option entdeckt. Wobei ich aber nicht sicher bin, ob ich ihn für diese Zwecke benutzen dürfte. Wenn ja, dann setzte ich da vielleicht mal etwas hinein. Ich fürchte allerdings, dass ich diese Kurzgeschichten erst mal übersetzen muss. Immerhin hat sich ja inzwischen die Rechtschreibung geändert ;-)

Ich lese auch die alte Rechtschreibung,also ändern ist nicht zwingend erforderlich .

Selbstwertgefühl… Um in Deinem Bild zu bleiben: Wenn es einem gelingt nach sehr viel vergangener Zeit die Bänder zu durchtrennen,

Manchmal hast du garkeinen Einfluss auf die Trennung der Bänder,es geschieht ohne dein zutun.

dann würde man zumindest genau so viel Zeit brauchen um an den Punkt zu gelangen, den man erreicht hätte, wenn man nicht über diesen Zeitraum an Bänder gefesselt gewesen wäre.

Alles hat oder braucht seine Zeit.

Leider aber stellt uns das Leben jeweils nur ein begrenztes Zeitfenster zur Verfügung, in denen wir uns selbst auf unserem eigenen Weg erreichen können.

Erreichen kannst du dich immer,denn niemand ausser du selbst ist ständig mit dir zusammen.

Wenn dieses jeweilige Fenster sich geschlossen hat, dann kann man nie wieder dahin gelangen.

Ich habe schon ein paarmal den Satz gehört „Es ist nie zu spät eine glückliche Kindheit zu haben“.

Es gibt Dinge im Leben die man einfach in Frieden mit sich selbst hinter sich lassen muss.

Oftmals versteht man das Leben nur rückwärts,leben sollte man es schon vorwärts ;)

Dieser Satz steht zusammen mit dem Satz „Jeder ist seines Glückes Schmied“ auf meiner Lieblingsliste absolut bescheuerter Sprichwörter.

Es gibt mit Sicherheit noch schlimmere .:)

Viele Grüße

Graf Duckula

Lieben Gruß

Pusteblümchen

Geschrieben

261011.jpg

Da war ich heute.

Jetzt sind es noch 12 Tage bis zum ersten Arzttermin wegen der von mir vermuteten PSA. Die letzten paar Tage (außer Gestern) bin ich unendlich viel durch die Wälder gelaufen die dort, wo das Bild entstand aber „dank“ des Orkans Kyrill 2007 doch sehr spärlich stehen. Meine Knie funktionieren momentan ganz passabel, aber der untere Rückenbereich ist wirklich nicht vom Feinsten. Was ich in letzter Zeit immer stärker registriere ist es, dass ich viel größere Probleme beim Berg hinuntergehen habe als früher. Zwar war das immer schon ein Problem wegen meiner eh schon verkorksten Wirbelsäule, aber jetzt tapse ich wie ein uraltes Männlein auf steilen Strecken hinab, die ich spielend hinaufkomme.

Gestern war ich nicht unterwegs und auch das wird ein immer größeres Problem. Dann nämlich habe ich fürchterliche Rückenschmerzen – Nicht nur in der Schulter wie auch früher, sondern zusätzlich auch im unteren Bereich. Im Grunde kann ich nicht länger als 5 Minuten sitzen und liegen kann ich auch nur seitlich. Treppensteigen wird auch stetig schwerer. Ich finde es hat seine eigene Komik, dass ich einerseits 20/30 Kilometer (29 waren es vorgestern) zufuß unterwegs bin andererseits aber sobald ich eine Weile gesessen habe mich kaum noch richtig bewegen kann. Nur lachen kann ich nicht so ganz überzeugend darüber. Ich habe das Gefühl zu verrosten – aber ich glaube das sagte ich schon mal.

Hallo Pusteblümchen :-)

Du hst ja recht - ich aber auch ;-) Ich will eigentlich meine sicherlich etwas eingefahrene Meinung in Bezug auf mich selber nicht verteidigen. Letztlich aber bin ich von meinen eigenen Gefühlen abhängig. Andere habe ich nicht.

Ich habe jetzt mal eine meiner Geschichten in „meinen“ Blog geklebt. Mit neuer Rechtschreibung. Man geht ja mit der Zeit (ob man nun will, oder nicht).

Das ist jetzt aber noch keine der angesprochenen Weihnachtsgeschichten. Die kommen später – und sogar mit den dazu passenden Zeichnungen meiner Frau :-)

Viele Grüße

Graf Duckula

Geschrieben

Hab deine Geschichte gelesen.A bissel gruselig ;-) Bin gespannt auf die Geschichten mit den Zeichnungen deiner Frau.

Gute Nacht und lieben Gruß

Pusteblümchen

Geschrieben (bearbeitet)

Gestern habe ich viel vor dem Computer gesessen und war Gestern und bin jetzt noch völlig steif in den Gelenken.

Geht es Euch auch so, dass wenn Ihr Euch wenig bewegt das Problem rasend schnell zunimmt?

Hallo Pusteblümchen :-)

Gruselig? Hm, zumeist wird zwar bemerkt, dass ich grausig schreibe, aber gruselig…?

Für die teilweise bebilderten Weihnachtsgeschichten ist es noch zu früh. Vorläufig habe ich meinem Blog mal ein zartes Gedicht von mir angehängt.

Viele Grüße

Graf Duckula

bearbeitet von Graf Duckula
Geschrieben

Hallo Pusteblümchen :-)

Gruselig? Hm, zumeist wird zwar bemerkt, dass ich grausig schreibe, aber gruselig…?

Für die teilweise bebilderten Weihnachtsgeschichten ist es noch zu früh. Vorläufig habe ich meinem Blog mal ein zartes Gedicht von mir angehängt.

Viele Grüße

Graf Duckula

Guten Morgen Herr Graf :)

Habe dein Gedicht gelesen.

Ich lese tiefsinnigeres hinter der Geschichte und dem Gedicht.

Schönes Wochenende und lieben Gruß

Pusteblümchen

Geschrieben

Noch eine Woche bis zum Arzttermin!

291011.jpg

Jetzt, wo es draußen feuchter wird spüre ich eine deutliche Verschlechterung. Ich habe mal meine gestrige Tour aufgezeichnet und stelle fest, dass ich langsamer geworden bin. Außerdem hatte ich dermaßen Rückenschmerzen, dass ich mich zeitweilig am liebsten einfach irgendwo hingelegt hätte.

Zwar war das ein etwas schwieriges und zudem teilweise unbekanntes Gelände (man kann auf der Grafik erkennen, wo ich ein Stück wieder zurückgegangen bin), aber noch vor 3-4 Jahren hätte ich das alles in wesentlich geringerer Zeit bewältigt. Rückenschmerzen (durch meine fehlerhafte Wirbelsäule) habe ich zwar schon als Kind gehabt - und das ist im Laufe der Jahre nun wirklich nicht besser geworden, aber es spitzt sich in letzter Zeit dramatisch zu. Zudem haben sich gestern auch wieder meine Knie gemeldet, die den Sommer über fast ruhig geblieben sind.

Dennoch: Jetzt sitze ich hier grade mal eine halbe Stunde vor dem Computer und dies ist viel schlimmer als durch die Gegend zu laufen. Ich finde einfach keine halbwegs erträgliche Position.

Nein, das gefällt mir alles ganz und gar nicht.

Hallo Pusteblümchen :-)

Tiefsinniges? - Wirklich?

Alles was zwischen den Zeilen zu stehen scheint schreibt der Leser. Der seriöse Schreiberling hingegen schreibt immer in die Zeilen und niemals dazwischen. Lediglich eine Subspezies des Schreiberlings - der intellektuelle Schreiberling nämlich - versucht beharrlich kleine kryptische Botschaften zwischen die Zeilen zu quetschen deren Interpretation er dann dem Lesenden überlässt, um sich dessen daraus gewonnenen tiefsinnigen Erkenntnisse letztlich auf die eigene Fahne schreiben zu können.

Ich mag diese Subspezies nicht und fühle mich ihr auch nicht zugehörig. Mir geht es einfach nur um die Pointe. Abgesehen davon sind meine Geschichten ja auch schon 20 Jahre alt. Eine weitere werde ich heute bzw. morgen einfügen. Da kammanixmachen.

Viele Grüße

Graf Duckula

Geschrieben

PS: Die Grafik da oben wurde mit Google Earth erstellt. Das hatte ich vergessen anzugeben und irgendwie konnte ich jetzt den Eintrag nicht mehr bearbeiten. Darum also nachträglich.

Gruss

Graf Duckula

Geschrieben

Hallo Pusteblümchen :-)

Hallo Herr Graf :-)

Tiefsinniges? - Wirklich?

Alles was zwischen den Zeilen zu stehen scheint schreibt der Leser.

Da hast du wohl recht.Es passiert mir schon mal das ich beim lesen Gedanklich abschweife in Dingen die ich selbst erlebt habe .Und daher lese ich wohl irrtümlicherweise zwischen den Zeilen.

Eine weitere werde ich heute bzw. morgen einfügen. Da kammanixmachen.

Da mach ich auch nix dran.;)

Viele Grüße

Graf Duckula

Einen schönen Sonntag

Lieben Gruß

Pusteblümchen

  • 2 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)

Ein kleines Update:

Gestern hatte ich den Arzttermin beim neuen Hausarzt. Mein alter Hausarzt ist in Rente gegangen. Der Neue hält eine Psoriasis Arthritis bei mir zunächst einmal für möglich bzw. nicht für unwahrscheinlich. Heute war ich nochmal zur Blutabnahme da, was bei mir immer ein wahres Schlachtfest ist, da sämtliche meiner Adern sich gerne in ein anderes, freundlicheres Universum beamen, wenn sie eine Nadel sehen. Morgen Nachmittag kann ich die Blutwerte abfragen.

Das Hauptaugenmerk liegt jetzt zunächst bei dem Betablocker, den ich nehme. Morgen habe ich einen Termin für ein Belastungs-EKG bei einem Internisten und übermorgen dann einen weiteren Termin bei dem es um Alternativen zum Betablocker gehen wird.

Ich nehme das Zeug jetzt seit 17 Jahren (nach einem Herzinfarkt). Jetzt versuche ich mich verzweifelt daran zu erinnern, ob sich die Psoriasis zumindest der Haut überhaupt schon mal vor dem Betablocker gezeigt hat. Aber ich weiß es einfach nicht mehr.

Mal schauen, wie es weiter geht.

Viele Grüße

Graf Duckula

bearbeitet von Graf Duckula

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