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Keine Biologics? Und wie ist das jetzt mit der Zellteilung?


Pusteblümchen

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Geschrieben (bearbeitet)

Dann leg ich mal los. :)

Zunächst würde ich natürlich gerne wissen warum Herr Dr.M.Klein keine Biologics einsetzt.

Bei Pso so heisst es findet eine viel zu schnelle Zellerneuerung statt.Statt normal mal alle 28 Tage erneuert sich unsere Haut alle 4 Tage.Das glaube ich bei dem was ich zur Zeit wieder mit mache,blind.Allerdings interessiert es mich brennend wie es sein kann das diese zu rasche Zellerneuerung an manchen Stellen quasi explodiert,an manchen Stellen immer wieder auftritt und manche Stellen von dieser zu raschen Zellerneuerung verschont bleiben.

Gibt es dafür eine Erklärung ????

Dann würde ich noch gerne wissen ob es nun besser ist diese Zellerneuerung in Form von Spritzen,Tabletten zu unterdrücken oder dem natürlichen bzw unnatürlichem Lauf dieser explosionsartigen Zellerneuerung gewähren zu lassen so nach dem Motto was raus will muss raus , wird es unterdrückt macht es sich "innen" breit.

Alles nur Vermutungen oder ist da was dran ????

Bin gespannt auf die Antworten .

Freundlichen Gruß

Pusteblümchen

bearbeitet von Pusteblümchen

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

Hallo, Pusteblümchen,

Biologicals setze ich nicht ein wegen der zu erwartenden Spätfolgen (Krebsentwicklung). Ob dies wirklich immer und bei jedem auftritt, weiß leider niemand.

Der Patient muß mit dem Arzt zusammen entscheiden, was für ihn am besten ist. Ist der Patient verzweifelt, haben andere Therapien nicht geholfen, bleiben nur nur die Biologicals als ultima ratio. Das entscheidet dann der Patient nach eingehender Aufklärung. Ich persönlich überweise dann an die hiesige Hautklinik.

Es ist richtig, dass sich die Haut beim Psoriatiker schneller entwickelt (1 Woche) und somit dann auch unreifer ist als bei der Durchschnittshaut (4 Wochen). Es gibt verschiedene Denkmodelle, warum das so ist, das würde hier den Rahmen sprengen. Wer mehr wissen möchte, dem kann ich gerne Literaturhinweise mailen. Tatsache ist, dass belastete, gereizte Haut (Ellenbogen, Knie, BH-Schnallenbereich) schneller psoriatisch reagiert als unbelastete Haut (Köbnerphänomen). Warum manche Körperteile nicht befallen werden, ist nicht bekannt. Eine besondere Form der T-Lymphozyten zirkuliert nämlich im ganzen Körper, um letztlich am "Heimatort" die Haut zu infiltrieren, Botenstoffe freizusetzen (z.B. TNF= Tumornekrosefaktor), die dann sog. Keratinozyten und Neutrophile aktivieren, die zu schuppiger, gerötetet Haut führen. Den Botenstoff TNF können einige Biologicals blockieren. Theoretisch können diese T-Lymphozyten (eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen = Leukozyten) aber die ganze Haut befallen.

Von der Entstehung der Psoriasis verstehen wir eben noch nicht alles.

Zur schwierigen Frage, soll man unterdrücken oder es rauslassen, gibt es keine Standardantwort, da die Ursache und die genaue Pathophysiologie nicht in Gänze erforscht sind. Die Biologicals, Kortison und andere Präparate wirken hemmend auf die Psoriasis, da sie etwas blockieren und unterdrücken. Kommt es dadurch vielleicht zu anderen Erkrankungen, weil der Eruptionsdruck zu hoch ist und der Körper sich ein anderes Ventil sucht? Verschlimmert sich langfristig die Psoriasis? Bei den Biologicals kann die Frage noch nicht beanrtwortet werden, da sie noch nicht so lange auf dem Markt sind, Kortison kann die Psoriasis verschlimmern oder hat keinen Einfluß, oder verbessert.

Ich persönlich neige zu dem anderen Weg der Behandlung, die Krankheit rauszulassen bwz. eine Reiztherapie durchzuführen, die die Botenstoffe ablenkt.

Da die Psoriasis (kann man eigentlich von der Psoriasis sprechen?) vielschichtig ist und oft auch nicht bekannt ist, wie Therapien genau wirken (z.B. bei der SUP-Bestrahlung) und die Psoriasis häufig mit anderen Erkrankungen vergesellschaftet ist, kann man nie sagen, was besser wäre, Unterdrückung oder Unterstützung.

Geschrieben

Hallo Dr.Klein,

Danke für ihre ausführliche Antwort.

Ehrlich gesagt wundert es mich wenig bis garnicht das manch ein Arzt/ Hautarzt genauso überfordert ist wie der Patient selbst.

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