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Wie kann ich meinem Mann am besten helfen?


fiatlux

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Geschrieben

Liebes Forum,
ich habe mich heute hier aus einem bestimmten Grund registriert: mein Mann (29) hat seit einiger Zeit eine Krankheit, die vermutlich die Schuppenflechte ist. Angefangen hat es mit vielen winzigen roten Pünktchen, die ganz urplötzlich innerhalb weniger Stunden (fast) auf dem ganzen Körper erschienen sind, sodass wir zuerst dachten, ihn hätten doch noch die Masern erwischt. Als die Pünktchen unverändert blieben, ging mein Mann drei Tage später zum Arzt, Diagnose: angeblich Röschenflechte, er solle sechs Wochen abwarten, dann würde sie wieder verschwinden. Nachdem die Flecken aber immer größer wurden, ging mein Mann zu einer anderen Ärztin:diesmal lautete die Diagnose Schuppenflechte, aber das war laut Ärztin nicht ganz eindeutig nachzuweisen. Seitdem probiert mein Mann alles aus, was vielleicht helfen könnte: er bekommt Bestrahlung, Kortison, bestellt sich Cremes im Internet, kauft Meerwassersalz zum Baden, alles erfolglos. Es tritt keine Besserung ein, im Gegenteil. Seit dem ersten Auftauchen der Pünktchen sind diese kein einziges Mal auch nur für ein paar Stunden verschwunden. Ist das normal?

Mein Mann leidet sehr darunter und ich stehe recht hilflos daneben und weiß nicht, wie ich ihn am besten unterstützen kann. Es tut mir so weh, zu sehen, wie es ihn auch psychologisch fertig macht. Sowohl die Flecken als auch die aufwändigen Therapien belasten ihn sehr. Ich würde ihm gerne Mut zusprechen, aber schon allein das Ansprechen des Themas oder meine Erkundigung, wie es ihm geht, führen zu bitteren Tränen. Wie kann ich meinem Mann am besten vermitteln, dass ich ihm helfen willl und dass er diese Krankheit durchstehen kann, selbst wenn sie nie wieder verschwinden sollte und dass ich ihn trotzdem liebe, obwohl er selbst sich für eine Art "Monster" hält?

Ich selbst bin leider oder zum Glück noch nie von etwas ähnlichem betroffen gewesen, sodass ich mir hier gar nicht zu helfen weiß .
Haben hier einige vielleicht ähnliche Zweifel an sich wie mein mann, und wenn ja, was tut ihr dagegen? Wie gehen eure Familien damit um, wie können sie euch unterstützen? Was kann ich für meinen Mann tun, um ihm zu helfen? Was ist die beste Botschaft, die ich ihm vermitteln kann: soll ich ihn ermutigen, weiter alle Therapien zu probieren? Soll ich ihm eher Zuversicht zusprechen, dass die Krankheit wieder verschwindet? Oder soll ich ihm vermitteln, dass er sich eher Ruhe gönnen soll und dass er mit der Krankheit doch auch leben kann?

Das war nun ein sehr langer Beitrag, der sich ja nicht direkt auf Psoriasis bezieht, aber ich hoffe, dass vielleicht doch jemand antwortet.
Vielen herzlichen Dank!

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

Hallo,

das Beste und Richtige ist, wenn dein Mann einen kompetenten Hautarzt aufsucht. Ohne diesen geht es nicht.

Wenn du nicht weißt was du deinem Mann sagen sollst, dann halte einfach seine Hand.

Euch viel Glück und deinem Mann gute Besserung.

Liebe Grüße

Bluemchen28

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo fiatlux,

herzlich willkommen hier.

Was sollst du deinem Mann vermitteln!

Eher nicht,das diese Krankheit wieder verschwindet,sondern besser,das man mit dieser Krankheit,

wenn es denn Pso ist,auch leben kann und muss,wenn's auch nicht immer leicht ist.

LG moika

bearbeitet von moika
Geschrieben

Hallo fiatlux,

herzlich willkommen.

Zuerst sollte eine richtige Diagnose gestellt werden, damit man weiß, womit man es zu tun hat, dann kann auch gezielt behandelt werden.

Es bringt nichts, irgendwelche teuren Cremes und Badezusätze aus dem Internet zu bestellen, wenn man nicht genau weiß, um welche Hauterkrankung es sich handelt.

Sollte es wirklich Psoriasis sein, so muss deinem Mann klar sein, das diese Krankheit nun ein Teil seines Lebens sein wird.

So hart sich das jetzt anhört. Ich kann seine Verzweiflung verstehen. Vielleicht hilft es ihm, sich selbst hier anzumelden und durchzulesen, damit er sich selbst informieren kann und was es für Therapien gibt. Die Diagnose Psoriasis bedeutet nicht das Ende, Viele leben seit Jahrzehnten damit. Ich selbst auch schon über 30 Jahre. Aber es gibt auch immer mal wieder erscheinungsfreie Zeiten. Er soll nicht den Mut verlieren, er kann sehr froh sein, eine verständnisvolle Frau wie dich an seiner Seite zu haben, die ihn unterstützt. Ich wünsche euch alles Gute.

Gruss

Penelope

Geschrieben

Hallo fiatlux,

auf jeden Fall sollte Dein Mann beim Hautarzt auf eine Biopsie drängen - eine Entnahme von etwas Gewebe. Das klingt schlimmer als es ist - und vor allem ist dann klarer, was er hat (im besten Falle jedenfalls). Dann kann er auch zielgerichteter behandelt werden.

Könnte sich Dein Mann in der nächstgelegenen Uni-Hautklinik vorstellen? Dorthin kann und muss ihn sein Hautarzt überweisen. Dort sitzen die Spezialisten. Wenn er sich gar auf einen Klinik-Aufenthalt einlässt, kann auch sehr konzentriert gegen die Entzündung vorgegangen werden.

Zeig Deinem Mann am besten Deine Zeilen hier (und die Antworten).

Ich drücke Euch beiden die Daumen!

Geschrieben

Hallo Fiatlux!

Herzlich willkommen hier!

Ich denke, jeder hier weiß genau, wie es deinem Mann geht. Wäre vielleicht auch keine so schlechte Idee, wenn er sich hier mal umsehen und sich "einlesen" würde.

Ihr solltet zuerst einmal wirklich klären, ob es Schuppenflechte ist bei deinem Mann. Am besten ist es wirklich, gleich in ne Uniklinik oder so zu gehen. Dann wisst ihr wo ihr dran seid. Außerdem sucht euch einen guten Hautarzt

Dann muss sich dein Mann drauf einstellen, dass er sein Leben lang damit zu tun hat. Das klingt jetzt hart, und glaub mir, das wird es auch für ihn. Das wird nicht von heute auf morgen gehen. Wichtig wäre vielleicht ein Kur- oder Klinikaufenthalt. Nur, um Leute zu sehen, die die Krankheit auch haben. Mir hat das bei meiner ersten Kur unheimlich geholfen, zu sehen, dass man damit nicht allein ist. In meinem "normalen" Leben kam und kommt mir das oft so vor.

Und er muss Geduld haben. Es ist nicht so, dass ein Arzt ne Salbe verschreibt und die hilft dann auch. Ihr werdet viel ausprobieren müssen und es wird ziemlich sicher auch passieren, dass die Medikamente nicht helfen. Das wird nicht einfach, weil es unglaublich frustrierend ist.

Das er sich für ein "Monster" hält... passiert mir auch oft. Wie gesagt, es wird hart für ihn, damit umzugehen.

Aber das geht alles. ich hab meine Pso bald seit 30 Jahren (bin 33) und zwar überall... es geht... irgendwie. Und wenn man jemanden hat, der zu einem hält, gehts wirklich.

Und wie du ihm helfen kannst... ich bin jetzt nicht der große Beziehungsexperte, kann nur sagen, was mir von einer Frau helfen würde: Du solltest offen mit ihm reden, auch wenn es ihm schwerfällt. Sag ihm, dass du zu ihm hältst udn das du immer für ihn da bist. Und zeig (!) ihm, dass dir die Pso nichts ausmacht. Indem du sie anfasst, oder eincremest oder so.

Wie gesagt, das würde mir helfen.

Ich wünsch euch wirklich viel Glück!

Geschrieben

Zwei Tipps habe ich:

1. Dein Mann wird nicht richtig behandelt. Ja, man braucht Geduld, bis eine Therapie anschlägt - und bis man die richtige gefunden hat.

2. Ich habe das Gefühl, das auch eine psychologische Begleitung für eine gewisse Zeit bei Deinem Mann helfen könnte. Pso ist kein Grund, sich als Monster zu fühlen. Es ist nur einer erblich bedingte Hauterkrankung. Nicht ansteckend. Er muss lernen, sich und die Krankheit zu akzeptieren.

Ansonsten habe ich hier schon sehr gute Hinweise gelesen. Am besten wäre es, wenn Dein Mann sich hier mal einfinden würde und sich selbst informiert.

Ich biete gerne auch an, mal mit ihm zu sprechen. So als betroffener Mann zu betroffenem Mann.

Euch beiden alles gute.

Geschrieben

Hallo liebe Community,

vielen Dank für die vielen Antworten! Ihr habt mir schon sehr viel weitergeholfen!

Liebe Grüße,

fiatlux

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Hallo fiatlux!

Ich bin auch die Partnerin eines Schuppis und kann Dir sehr nachfühlen.

Wir machen im Moment auch eine schwere Zeit durch und sehen kein Ende kein Licht, fühlen uns am Anfang eines langen, dunklen Tunnels. Mein Freund hat seit der Pubertät PSO und gerade unter Enbrel einen wahnsinnigen Schub.

Er fühlt sich so schlecht und lässt nichts mehr an sich ran.

Aber ich versuche für ihn dazusein - auch wenn das schwer ist, weil er sich total verschließt.

ich sage ihm, dass ich ihn Liebe ... so wie er ist ... und das er nicht "wertlos, eklig ... oder was immer ist.

Es ist eine harte Zeit und ich weiß nicht, ob wir sie gemeinsam schaffen.

Ich wünsche es mir sehr, denn wir kennen uns erst ein halbes Jahr und es ist ein heftiger Start, wo doch alles rosa-rot sein könnte.

Beide müssen aufeinander zugehen ... ich hoffe, ich habe Kraft ...

Ich wünsche Dir und Deinem Mann alles Liebe & Gute und dass ich schnell eine folgerichtige Diagnose bekommt.

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