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Psoriasis & Nähe - was tun?


labrador

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Geschrieben

Hallo zusammen!

Ich verfolge schon einige Zeit dieses Forum, um mich über Psoriasis zu informieren.

Seit letztem Jahr bin ich mit einem "Schuppi" zusammen. Als wir uns kennenlernten nahm er Kortison und war schuppenfrei. Allerding litt er selbst unter der Gewichtszunahme und dem "Kortison-Gesicht". Nach Rücksprache mit den Ärzten wurde er im Biologics-Programm (Enbrel) aufgenommen und spritzt nun seit Dezember. Kortison wurde direkt abgesetzt - ohne ausschleichen. Leider verschlechtert sich sein Hautbild täglich und er leidet unter dem wahnsinnigen Juckreiz und der Veränderung der Haut. Gesteigert dazu kommt beruflicher Druck und Versagensängste. Nach erneutem Besuch beim Arzt teilte man mit, dass er durchhalten müsse und ein Wirkeintritt auch erst nach 12 Wochen möglich sein kann. Jetzt geht es ihm dermaßen schlecht und er würde am liebsten alles "hinwerfen" ... Er zieht sich total von mir zurück und erklärte, dass es ihn enorm stresst wenn ich traurig bin und es normal ist, dass er sich zurückzieht, da er sich in seiner Haut nicht wohlfühlt, sich selbst nicht leiden kann (das ist die untertriebene Variante) und dementsprechend nicht mal für sich Kraft hat und erst Recht mir im Moment nichts geben kann.

Wie soll ich reagieren? Ich hab ihm mehrmals gesagt, dass mir die "Schuppi" gar nichts ausmacht und ich ihn so liebe wie er ist - mit und ohne "Schuppi" und dass ich immer für ihn da bin, wenn er mich braucht, wir den Weg gemeinsam gehen ...

Soll ich warten bis er kommt? Am besten ist wohl, ich übe mich in Geduld, vertraue auf die letzten schönen gemeinsamen Monate und zweifle nicht an seiner Liebe zu mir? Könnt Ihr mir helfen - schildert mir Eure Erfahrung und die Beziehung zum Partner ...

Vielen Dank, Ihr Lieben ...

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

Hallo Labrador,

wenn sich Dein Freund jetzt zurückzieht, hat das absolut nichts mit seinen Gefühlen für Dich zu tun. Es geht ihm sehr schlecht - die Haut juckt - es ist im wahrsten Sinne des Wortes zum "aus der Haut fahren".

Er hat jetzt soviel mit sich selbst zu tun, um das alles durchzustehen - da bleibt keine Kraft mehr für den Partner. Alles nervt und ist einem zuviel.

Ich wünsche Dir, dass du die Ausdauer und Kraft aufbringst, diese Zeit durchzustehen - er wird es Dir sicher einmal danken...

Dass das Cortison so plötzlich abgesetzt wurde, verstehe ich nicht - man liest ja immer, dass man es ausschleichen soll, weil es sonst zu einem großen Schub kommen kann. Das könnte hier passiert sein...

Ich würde nochmals mit dem Arzt reden und ihm die Situation genau erklären - vielleicht kann für die Übergangszeit, bis das neue Medikament wirkt, doch nochmals Cortison gegeben werden.... Versucht es doch!

Ansonsten hoffe ich für Euch, dass das Medi auch gut anschlägt und die schlimme Zeit für Euch bald vorbei ist!

Alles Liebe und viel Durchhaltevermögen wünscht Euch

Charly-chicken

Geschrieben

Hallo labrador,

ich schließe mich da ganz an. Sein Rückzug hat sicher nichts mit dir zutun! Für ihn ist das eine ganz schlimme Situation in der er da grade mit sich selbst ist, vorallem wird er sicherlich auch viel Zeit drin investieren sich zu überlegen, wie es denn nun weitergeht. Denn als Schuppi weiss man ja leider einfach nie was als nächstes so kommen mag :huh:

Ich kann dir nur etwas zu meiner Geschichte zu PSO und Partnerschaft sagen:

Ich habe mich im Mai nach 3 Jahren Beziehung getrennt, weil ich meinen Freund nicht länger mit mir belasten wollte. Ich fühlte mich absolut ekelig, obwohl er mir immer sagte, das er mich so liebt, wie ich bin, mit und ohne Schuppen. Für mich war es unerträglich. Ich konnte auch keinerlei Zärtlichkeit mehr zulassen. Nach mehr als 4 Monaten ohne jeglichen sexuellen Kontakt habe ich mich schließlich getrennt. Erstmal, um wieder mit mir selber klarzukommen und zweitens um ihn nicht zu belasten. War für ihn ja sicherlich auch nicht so toll ohne jegliche Zuneigung, das hatte er auch nicht verdient! Im Nachhinein gesehen war das (wahrscheinlich) eine unglaublich dumme Entscheidung von mir, weil ich oft an ihn denke und mich oft frage, ob ich mich nicht einfach hätte freuen sollen, das es jemanden gibt, der mich liebt und zu mir steht so wie ich bin. :mellow:

Das nur mal dazu, wie dein Mann sich zur Zeit fühlt.

Man macht sich nämlich einfach sooo viele Gedanken über sich selbst, seinen Partner, die Zukunft usw. :(

LG

Geschrieben

Es ist nicht leich den Menschen zu verstehen .Teile Ihm mit das du mit Leidest wen er sich so abwendet. Offen reden hilft .Er soll merken das du dich nicht von Ihm ekelst , das ist bestimm für Ihm das aller schlimmste wenn er merkt das du dich abwendest. Schuppenflechte ist nicht ansteckend ,nur unansehnlich Einfach zeigen das du Ihn liebst auch mit Flechte..

Geschrieben

@ labrador

Hallo, es gibt sicherlich keine Verhaltensvorschrift, die garantiert zu einer guten Lösung führt. Es ist eine sicherlich auch für Dich sehr harte Zeit. Den Beitrag von Killamuckel finde ich in diesem Zusammenhang sehr aufschlussreich.

Wenn Du Dich in der Lage fühlst diese schwere Krise mit Deinem Partner zu überstehen und das auch willst. Dann ist das eine gute Voraussetzung. Sicherlich kann es Deinem Partner auch helfen, wenn er sich auf Deine Zuneigung verlassen kann. Und nun kann ein "Aber": Wahrscheinlich musst Du dabei aber eine Gratwanderung überstehen. Solltest Du Deine Zuneigung zu heftig zeigen, kann er Schuldgefühle bekommen, die ihn so bleaten, dass er sich wider besseres Wissen von Dir trennt. Ziehst Du Dich zu sehr von ihm zurück, besteht die Gefahr, dass er sich in seinen Ängsten, Du könntest ihn aufgrund der schwierigen Situation verlassen, bestätigt fühlt und sich deshalb zurück zieht. Das ist die große Schwierigkeit. Wenn es ihm hilft und er es möchte, wäre es gut, wenn er sich mit einer anderen Person aussprechen könnte. Auch für Dich könnte es eine Hilfe sein.

Natürlich schreibe ich hier aus der Ferne und kenne die näheren Umstände nicht. Daher solltest du auch selbst überprüfen, ob meine Gedanken für Eure Situation überhaupt zutreffend sind.

Auf jeden Fall wünsche ich Dir viel Kraft in dieser schweren Situation. Viel Kraft heißt übrigens nicht, dass Du immer und nur stark sein musst. Auf jeden Fall habe ich den Eindruck, dass Du Dich sehr konstruktiv mit Eurer Situation auseinandersetzt. Das halte ich für eine gute Voraussetzung, dass Ihr bald wieder bessere Zeiten miteinander haben werdet.

Normalerweise sollte Kortison nicht plötzlich abgesetzt sondern ausgeschlichen werden. Warum hier anders verfahren wurde, kann ich von Ferne nicht beurteilen. Übrigens hat Kortison auch eine antidepressive Wirkung und kann daher auch beim relativ plötzlichen Absetzen die Stimmung ins Wanken bringen.

Liebe Grüße sendet Dir Kuno.

Geschrieben

Hallo zusammen!

Danke für Eure Statements!!!

:daumenhoch:

Ich versuche zu verstehen, fühle mich aber im Augenblick wie ein reudiger Hund, der schwanzwedelnd vor seiner Tür sitzt und wartet bis sich das Tor öffnet und er auch nur einen kleinen Knochen hingeworfen bekommt. Dann stürze ich mich ausgehungert auf diesen Knochen und bin froh, wenn ich überhaupt eine Stimmung erlebe.

Versteht mich nicht falsch, ich will wirklich versuchen, alles für UNS zu tun, aber es ist unendlich schwer zu verstehen was passiert, wenn ein Mensch, der zuvor immer sehr aufmerksam, liebevoll. lustig und auch tiefgründig war - plötzlich kaum mehr nur einen Funken von Emotion zeigt. Zumindest nicht mir gegenüber. Bei Anderen versucht er schon nicht allzusehr "down" zu wirken.

Die Schwierigkeit ist, wie gehe ich damit um, ohne ihn zu stressen (unter Druck zu setzen) und ohne selbst dabei so fremdbestimmt zu sein?

Wir kennen uns erst 5 Monate und ich war so glücklich und verliebt - es fällt mir natürlich schwer nicht an seinen Gefühlen für mich zu zweifeln, denn wenn eine Situation plötzlich wirklich so sehr kippt ... das tut schon weh.

Ich bin ein sensibler Mensch, und möchte von Herzen die Beziehung aufrechterhalten ... ER ist mir wichtig ... ob mit oder ohne Schuppi.

Das das Kortison nicht ausgeschlichen wurde verstehe ich auch nicht. Er hatte auch direkt ca.3 Tage richtige Entzugserscheinungen: Grippeartig würde ich das mal beschreiben, frieren, schwitzen, wahnsinnige Kopfschmerzen, Fieber ...

Ich hoffe natürlich, dass sich mit der Depotspritze Enbrel nun doch bald eine Verbesserung einstellt.

Und habe mich bereits belesen und erfahren, dass bei vielen zumindest der Wirkeintritt erst ab der 10. Woche erfolgte. Aber eine solche Verschlimmerung ist natürlich immer wieder hart. Erst recht, wenn unter Kortison die Haut relativ entspannt war ...

Kommt die Nähe, das Liebevolle damit einfach zurück, oder werden wir uns langsam annähern?

Bringt es einen Bruch?

Ich weiß es nicht und bin sehr verzweifelt. Wie bekomme ich die Gradwanderung hin, ihm zu zeigen wie sehr ich ihn mag, und wie gerne ich den schwierigen Weg mit ihm gehen würde und ihn gleichzeitig mit meiner Nähe nicht zu erdrücken?!!?

Habt Ihr einen Rat für mich?

Geschrieben (bearbeitet)

Kommt die Nähe, das Liebevolle damit einfach zurück, oder werden wir uns langsam annähern?

Bringt es einen Bruch?

Ich weiß es nicht und bin sehr verzweifelt. Wie bekomme ich die Gradwanderung hin, ihm zu zeigen wie sehr ich ihn mag, und wie gerne ich den schwierigen Weg mit ihm gehen würde und ihn gleichzeitig mit meiner Nähe nicht zu erdrücken?!!?

Habt Ihr einen Rat für mich?

Ich glaube so genau kann dir da keiner einen wirklichen Rat geben. Ich denke jeder Mensch ist da anders und geht auch anders mit seiner PSO um. Ich für mein Teil beneide zb. auch die Leute, die trotz PSO einfach ins Schwimmbad gehen und sich aus Blicken nichts machen. Würd ich auch gerne können :(

Wie ich oben schon geschrieben habe, habe ich mich wg. meiner PSO getrennt, aber jetzt im Nachhinein gemerkt, das es eigendlich ziemlich dumm war. Ich habe mich die ganze Zeit nach Liebe und Zärtlichkeit gesehnt, aber irgendetwas in mir drin konnte das einfach nicht zulassen. Ich denke die Liebe zu dir wird dein Freund nicht aufgeben, und sie auch nicht verringern. Nur halt die Liebe zu sich selbst.

Ich denke das Beste ist, wenn du ihm einfach ab und an zeigst, das er mit seinen Problemen zu dir kommen kann, wenn er reden mag. Wenn nicht, dann sag ihm, das er dir auch einfach sagen kann, wenn er Zeit für sich braucht und du damit kein Problem hast, sondern das akzeptierst.

Aber ich finde es toll, das du so ausnahmslos zu ihm stehst. Wenn er das selber auch weiss, denke ich nicht, das eure Liebe NICHT daran scheitern wird! :)

bearbeitet von killamuckel
Geschrieben

Liebe labrador,

das du das veränderte Verhalten an deinem Partner nicht ganz nachvoll ziehen kannst, kann ich verstehen. Auch dein Wunsch nach Nähe von ihm, ist auch nach voll ziehbar. Gerade weil ihr eine wunderschöne Zeit bisher hattet.

Versuche doch mit deinem Freund zusammen eine Lösung zu finden. Du hast geschrieben, das er einen unglaublichen Schub bekommen hat. Dazu beruflich enorm unter Druck steht. usw. Dies verstärkt natürlich seine Schuppi und er findet vielleicht kein " Ventil " um diesen Druck ab zu lassen. Das DU, als seine Partnerin NICHT immer für alle Themen eine Geprächspartnerin bist, möchte ich hier behaupten. Es könnte ja sein, das dein Freund aus Liebe zu dir, dich nicht mit ALLEN seinen Sorgen belasten möchte. Ob dies gut ist oder schlecht, sei mal dahin gestellt.

So wie Kuno es oben geschrieben hat. Vielleicht vertraut sich dein Partner einer dritten Person an. Mit den Sorgen, die er dir vielleicht nicht zumuten möchte. Da könntest DU ggf. ansetzen und dich mal erkundigen, ob jemand IHM nur zuhört. ggf. eine Einzelgesprächstherapie.

Ich habe dies im vergangenen Jahr durch und es war gut, das ich den ganzen " Müll " losgeworden bin. Das hat nichts mit Misstrauen dir gegenüber zu tun. Ich denke eher, dein Partner will dich schützen. Du solltest deinen Partner aber nicht dazu drängen, sondern einfach ihn vielleicht neugierig darauf machen. Vielleicht sprichst du " Kuno " hier noch mal direkt an. Kuno ist vom Fach.

In solchen Situationen fällt mir immer der Spruch ein, den ich schon zweimal gehört habe: Wie in guten, als auch in schlechten Zeiten.

Sei einfach " DA " für ihn. Eine Tür hinter sich zu zumachen ist einfach. Steine auf dem gemeinsamen Lebensweg weg zu räumen, ist wesentlich einfacher, wenn man dies zu ZWEIT macht, als alleine zu kämpfen.

Denke an eure gemeinsame bisherige wunderbare Zeit und DU wirst die Kraft haben, bei ihm zu bleiben.

Liebe Grüße Tom

Geschrieben

Ich bin hier angemeldet, da ich so verzweifelt bin und keinen Rat mehr wusste.

Er hat mir dieses Forum am Anfang unserer Beziehung mal gezeigt, ist aber selbst nicht aktiver Nutzer.

Ich befürchte, dass er die "Schuppi" einfach nicht "akzeptieren" möchte.

Nun bin ich heilfroh zu lesen, dass dieser "Rückzug" wahrscheinlich rein gar nichts mit mir zu tun hat, sondern auf diesen Schub und die damit für ihn zurückkehrenden Erlebnisse zuführen ist.

Ich denke, dass es normal ist sich um den Partner zu sorgen und natürlich auch traurig zu sein, wenn man sieht, dass es ihm nicht gut geht. Belasten möchte ich ihn mit meiner "Traurigkeit" natürlich nicht, aber ich denke, dass Eure Partner wahrscheinlich die Krankheit "mit-leben" ... gewollt, oder ungewollt. Ich hoffe, dass die Nähe zurückkommt und ein vielleicht langfristiger Erfolg sich einstellt. Vertrauen muss natürlich auch erst wachsen - deshalb möchte ich ihn auch nicht unter Druck setzen, sich mir zu öffnen. Was enorm schmerzt ist, dass ich mich so "abgestellt" fühle, obwohl ich so gerne für ihn da wäre.

Na ja - ich werde versuchen mich in Geduld zu üben - auch wenn diese Tugend nicht gerade mit meiner Person in Verbindung zu bringen ist ...:wacko:

Geschrieben

Hallo Labrador,

vermeide genau das, was Du oben geschrieben hast: schwanzwedelnd vor seiner Tür zu sitzen... - das erhöht bei ihm nur den Druck. Versuche Dein Leben mit Sinn zu füllen - so entlastet Du Deinen Freund viel mehr.

Alles andere haben die anderen ja schon geschrieben. Hab Geduld und erwarte im Moment rein gar nichts von Deinem Freund!

LG Charly-chicken

Geschrieben

Hallo zusammen!

Ich danke Euch.

Es ist eine wirkich schwere Zeit und ich bemühe mich sehr und schalte wirklich zurück, versuche nichts zu erwarten und bin verständnisvoll für alles.

Dennoch schmerzt es arg. Bei Bekannten lässt er sein Frustriertsein nicht anmerken.

Ich bin ziemlich blockiert was "Berührungen" angeht.

Ich denke darüber nach, ob ich seine Hand nehmen soll/kann/darf, ihn Küssen, umarmen ... das ist total verrückt und hemmt mich total.

Das bin dann auch nicht mehr ich ...

Will man wirklich gar nicht mehr angefasst werden?

Geschrieben

Hallo zusammen!

Ich danke Euch.

Es ist eine wirkich schwere Zeit und ich bemühe mich sehr und schalte wirklich zurück, versuche nichts zu erwarten und bin verständnisvoll für alles.

Dennoch schmerzt es arg. Bei Bekannten lässt er sein Frustriertsein nicht anmerken.

Ich bin ziemlich blockiert was "Berührungen" angeht.

Ich denke darüber nach, ob ich seine Hand nehmen soll/kann/darf, ihn Küssen, umarmen ... das ist total verrückt und hemmt mich total.

Das bin dann auch nicht mehr ich ...

Will man wirklich gar nicht mehr angefasst werden?

Hallo Laborador,

ich denke das ist bei jedem ein bisschen anders. Ich konnte mit meinem Partner garkeinen sexuellen Kontakt mehr haben. Jede Berührung war so voller Ekel, Ekel vor mir selbst.

Also, in den Arm nehmen und so war noch drin, wenns mir nicht grad ganz ganz schlecht ging, aber sexuell ging (leider) einfach überhaupt garnichts mehr.

Wie gesagt, daran ist es dann auch gescheitert :(

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Hallo zusammen!

Für den Partner ist es auch nicht so einfach zu verstehen, dass der "Rückzug" nicht mit ihm zu tun hat, sondern dass der "Schuppi" im Augenblick einfach all seine Kraft für sich braucht. Ich versuche sein Verhalten nicht auf mich zu beziehen, aber das fällt mir so irre schwer.

Wenn der Mensch, der einem am nächsten steht dich wegschiebt und dir verständlich macht, dass er Ruhe braucht ... sorry, aber ein bisserl fühle ich mich dann, als wenn ich die Aufregung und Unruhe in seinem Leben bin. Und DAS ist natürlich DAS LETZTE was ich sein will - und auch nicht bin.

Auch wenn er das sicher nicht so meint fühle ich mich "zurückgesetzt" ... wo ich doch gerne mit ihm diese schwere Zeit durchstehen möchte.

Aber ich tue was ich kann, bin verständnisvoll und versuche mich im Moment mehr auf mich zu konzentrieren, auch wenn ich in Gedanken bei ihm bin und mir dies schwer fällt, weil ich ja auch nur möchte, dass es ihm besser geht.

Ich denke an die schönen Monate, seine liebevolle Art und will die Zeit so gerne für uns beide zurückholen.

Ja, ihr Lieben hier ... freut Euch ein bisschen daran, wenn ihr einen Partner habt, der Euch als Mensch schätzt und dem die Schuppis nichts ausmachen, weil er Euch NICHT wegen der Hülle liebt ...

Liebe Grüße

Geschrieben

noch mal ICH :wacko:

Also ich versuche alle Ratschläge von Euch irgendwie in die Praxis umzusetzen.

Aber es fällt mir so enorm schwer ... mir fehlt einfach die Zärtlichkeit, die Nähe ... die vor allem die kleinen Gesten zwischendurch.

All das ist im Augenblick so gut wie weg.

Ich versuche immer für ihn dazusein wenn er mich braucht und lasse ihm Freiraum.

Aber ich komme für mich nicht in den Tritt und lasse mich von seinen "Stimmungen" leiten.

Was kann ich nur tun,

damit er auch meine Situation ein bisschen versteht?

Oder sieht man während einer verschlechterung der Haut wirklich NUR noch sich und versucht die Existenz zu sichern?

Beschreibt doch mal Euren Umgang mit dem Partner in dieser schwierigen Zeit.

Lieben Dank

Geschrieben

Hi Labrador,

zugegeben, es ist eine superschwere Situation oder besser gesagt ein schwerer Abschnitt in Eurer Beziehung, der aber genau so immer wieder aufkommen kann. Ich kann mich in die "Haut" deines Partners sehr gut reinversetzen, aber auch nur zu gut in Deine. Wie Du beschreibst, muss er momentan die Geduld aufbringen, die sein Hautarzt als nötig beschreibt, dann berufliche Dinge, die ihn unter druck setzen, dann sein Hautzustand, der ihm so sehr zu schaffen macht. Dadurch sogar Versagensängste.

Ich kann mir vorstellen, dass Dir sehr viel an Zärtlichkeit und Zuneigung, etwas Lockerheit und Frohsinn, momentan fehlt. Das Du auch sehr hilflos bist, wie sehr du Zuneigung zeigen darfst, um selbst auch Zärtlichkeit zu bekommen, Nähe zu spüren udn auch für deinen Freund da sein zu dürfen, nicht zur Last oder Belastung zu werden.

Das ist die von kuno beschriebene Gratwanderung. Mich würde dabei interessieren, ob ihr auch viel über den Zustand der Haut deines Freundes sprecht. Redet er offen und viel mit Dir? Oder ist er eher verschlossen und kämpft mit sich, seiner Haut, seinem Körper und ist es ihm unangenehm mit Dir darüber zu sprechen?

Ich drücke dir ganz doll die Daumen, dass Du immer die Kraft hast, Euch niemals aufzugeben, immer die Kraft haben wirst, mit der Krankheit deines Partners, die ungemein die Beziehung belasten kann, zurechtzukommen. Und ich hoffe, dass sich die Geduld Deines Freundes bald belohnt wird, durch eine Lindernung/Besserung.

LG Andreas

Geschrieben

Lieber Andreas!

Du wolltest wissen wie wir mit der Situation umgehen.

Nun, da ich eine Frau bin und wir Frauen meist dazu neigen die Dinge "tod-zu-babbeln" ...

:rolleyes: ... was auch nicht immer das Beste ist ...

Ich will natürlich immer reden - er hat Tage, da will er mit mir darüber reden und ist offensiv, dann gibt es aber wieder Tage, wo er sich total zurückzieht und man (ich) das Thema auch gar nicht ansprechen darf.

Ich merke eigentlich schon an der Stimme wie es ihm derzeit geht und wie der Hautzustand ist.

Ich denke, dass es sehr schwer ist zu verstehen, dass ich ihn liebe auch wenn er sich wirklich alles andere als attraktiv fühlt. Demenstprechend kommt dann natürlich auch nichts zurück, was mich dann auch traurig macht.

Verstehst Du wie ich meine?

LG Du ohne "S"

:lol:

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Andrea;)

....ich kann beide Seiten sehr gut verstehen. Natürlich kommt zu den Zeiten, wenn sich dein Freund in seiner eigenen Haut absolut unwohl fühlt, mit seiner Krankheit kämpft und sehr unter den Verschlechterungen leidet, wenig bis gar nichts von seiner Seite. Er bildet genau solch einen Panzer um sich herum, wie seine Haut selber auch aufbaut. Seine Haut schuppt und bedeckt die Stellen mit einem dicken Panzer und will am liebsten nichts raus und nichts reinlassen.

Genauso sieht es in dieser Zeit auch in der Seele deines Freundes aus, er verschließt sich. Baut einen Panzer um sich, der allerdings nicht nur Schutz bedeutet, sondern eben auch, dass nichts von ihm nach außen...zu DIR... kommen kann, das ist leider in vielen Fällen die Kehrseite.

"Zwar schützt ein Panzer vor Verwundung und Verletzung, doch er »schützt« gleichzeitig gegen alles, auch gegen Liebe und Zuwendung. Liebe hieße: Sich-Öffnen - doch das würde auch die Verteidigung in Frage stellen. So schließt der Panzer die Seele ab vom Fluß des Lebendigen, der Panzer macht eng und Angst beginnt noch mehr zu wachsen. Es wird immer schwieriger, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Irgendwann muß der Mensch die ewig befürchtete und abgewehrte Verwundung der Seele geschehen lassen, um zu erfahren, daß die Seele daran noch lange nicht zugrunde geht. Man muß wieder verwundbar werden, um das Wunderbare erleben zu können. Dieser Schritt geschieht nur unter äußerem Druck, den entweder das Schicksal oder die Psychotherapie zustande bringen".

Das habe ich gestern erst in einem Buch gelesen und fand es für Dich/Euch und sicher für viele hier, ziemlich zutreffend.

Ich hoffe sehr, dass Du den Weg zu ihm findest, auch in den schweren Zeiten.

LG Andreas

bearbeitet von Carlossa
Geschrieben

Hi Andrea,

es ist sicher nicht einfach einen PSO´ler zu verstehen oder zu fühlen wie er, obwohl es generell schwer ist, alles an einem anderen Menschen zu begreifen. Aber gib Euch die Chance auch mal neue Ansichten zu gewinnen und so auch in dieser Situation aufeinander zuzugehen.

@ Carlossa: Diese Zeilen kommen mir sehr bekannt vor :daumenhoch: und ich persönlich habe viel aus diesem Buch (und auch aus anderen zu diesem Thema) für mich selbst mitgenommen und eine andere Sichtweise erhalten. Ist sehr zu empfehlen.

Und wundersamerweise merke ich seit diesen Tagen eine Verbesserung obwohl ich derzeit keine Medikamente nehme (hat alles in der Vergangenheit nicht wirklich geholfen).

Vielleicht auch ein Tip für dich und deinen Freund, Andrea, um in dieser Situation neue Erkenntnisse zu gewinnen und etwas "Neues" rein zu lassen.

Viel Glück und Erfolg.

Michl

Geschrieben

Hallo andrea

ich wünsche dir und deinem partner alles erdenklich gute. mein tip wäre:

lass ihn diese zeilen mal lesen, vieleicht sieht er da auch wie du denkst bzw. fühlst, und weiß das er auf dich zählen kann.

auch kann er ja hier mal seiner stimmung freien lauf lassen.

mir hats enorm geholfen mit gleichgesinnten darüber reden zu können. vieleicht hilfst auch ihm.

in diesem sinne alles gute für euch lg. sputnik61

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Hallo Andrea

Es ist schwer zuzulassen von anderen geliebt zu werden,wen man sich selber nicht mehr liebt.

Ich glaube das trift besonders auf uns Männer zu. Im Gegensatz zu euch Frauen kapseln wir uns

in Kriesensituationen eher ab und lassen nix mehr an uns heran. Ich spreche da aus eigener

Erfahrung. Wie es mir besonders schlecht ging habe ich mich meiner Partnerin gegenüber,sehr

ähnlich wie dein Freund verhalten. Ich hatte das Glück das meine Freundin sehr viel Geduld mit

mir hatte und was vieleicht noch wichtiger war sie achtete auch auf sich selbst. In der Zeit in der

ich besonders unleidlich war zeigte sie mir das sie für mich da ist,allerdings nicht um jeden

Preis. Mir hat das ganz gut getan und auch ein wenig die Augen geöffnet.

Manchmal bringt dich ein kleiner Schritt zurück, ein großes Stück voran.

:)

liebe Grüße von Crystal

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Hallo zusammen!

In der Tat - es ist wirklich schwer und ich habe oft das Gefühl auf der Stelle zu treten und nicht weiterzukommen.

Wenn er sich zurückzieht fühle ich mich ungeliebt und frage mich, ob er wohl das gleiche für mich empfindet wie ich für ihn.

Im Moment haben wir leider schon wieder eine schwierige Zeit.

Die Haut wird wieder schlechter, geschäftlicher Druck und seine eigener Perfektionismus treiben ihn ...

Ach ... ich bin gerade ziemlich traurig und hilflos.

Liebe Grüße an Euch alle

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