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Literatur-Cafe „Jahreslauf“


Margitta

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Geschrieben

Das ist so wie bei den Himbeeren, man tut es selbst. :blink:

Frau kann es einfach nicht sehen, wie "Mann" sich plagt!

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

Das ist so wie bei den Himbeeren, man tut es selbst. :blink:

Frau kann es einfach nicht sehen, wie "Mann" sich plagt!

Geschrieben

Das sagt der romantische Österreicher Nikolaus Lenau zum Herbst:

Rings ein Verstummen, ein Entfärben:

Wie sanft den Wald die Lüfte streicheln,

Sein welkes Laub ihm abzuschmeicheln;

Ich liebe dieses milde Sterben.

Von hinnen geht die stille Reise,

Die Zeit der Liebe ist verklungen,

Die Vögel haben ausgesungen,

Und dürre Blätter sinken leise.

Die Vögel zogen nach dem Süden,

Aus dem Verfall des Laubes tauchen

Die Nester, die nicht Schutz mehr brauchen,

Die Blätter fallen stets, die müden.

In dieses Waldes leisem Rauschen

Ist mir als hör' ich Kunde wehen,

daß alles Sterben und Vergehen

Nur heimlich still vergnügtes Tauschen.

blaetter-linie04.gif

Ich sage: Schon wieder Blätter fegen! ;):D

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Ein grauer veregneter Sonntag.

Zu Ende geht der Herbst

Verdrossnen Sinn im kalten Herzen hegend,

Reis ich verdrießlich durch die kalte Welt,

Zu Ende geht der Herbst, ein Nebel hält

Feuchteingehüllt die abgestorbne Gegend.

Die Winde pfeifen, hin und her bewegend

Das rote Laub, das von den Bäumen fällt,

Es seufzt der Wald, es dampft das kahle Feld,

Nun kommt das Schlimmste noch, es regent.

Heinrich Heine

Geschrieben

072.jpg

Heute wars so warm. Wäre nicht der Regen gewesen, hätte man denken können, das Frühjahr bricht an! :lol:

Bei dem feucht-warmen Herbstwetter häng ich oft ganz schön durch. Vielleicht wirds im Winter besser. ;)

Geschrieben

Hallo Kati,

diese Gedicht ist sehr schön. Heute Nacht hatten wir Minusgrade doch jetzt ist es klar und die Sonne erhellt den Sonntag. Der Winter zeigte sich in dieser Woche schon auf der Hochrhön.

Schönen Sonntag mit einem lieben sonnigen Gruß nach Thüringen,

Gitti

  • 2 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)

Liebe Leser,

Margitta und ich hatten uns vor einer Weile überlegt, dass wir unser Literatur-Café "Herbst" ganzjährig betreiben wollen. :)

Wir hoffen, euch gefällt die Idee vom umbenannten Literatur-Café "Jahreslauf" und würden uns freuen, wenn ihr Gedichte und Gedanken zu den Jahreszeiten, aber auch besonderen Anlässen wie z.B. Weihnachten, Neujahr dazu beitragen würdet. :daumenhoch:

Liebe Grüße

Kati

Hier zur Einstimmung:

Altes Kaminstück

Draußen ziehen weiße Flocken

Durch die Nacht, der Sturm ist laut;

Hier im Stübchen ist es trocken,

Warm und einsam, stillvertraut.

Sinnend sitz ich auf dem Sessel,

An dem knisternden Kamin,

Kochend summt der Wasserkessel

Längst verklungne Melodien.

Und ein Kätzchen sitzt daneben,

Wärmt die Pfötchen an der Glut;

Und die Flammen schweben, weben,

Wundersam wird mir zu Mut.

Heinrich Heine

(1797-1856)

a_weihnachtsmotiv07_1.gif

bearbeitet von malgucken
Änderung wg. Urheberrecht
Geschrieben

Winternacht -Christian Morgenstern-

Es war einmal eine Glocke,

die machte baum,baum..

Und es war einmal eine Flocke,

die fiel dazu wie im Traum..

Die fiel dazu wie im Traum..

Die sank so leis hernieder,

wie ein Stück Engleingefieder

aus dem silbernen Sternenraum.

Es war einmal eine Glocke,

die machte baum,baum..

Und dazu fiel eine Flocke,

so leis als wie ein Traum..

So leis als wie ein Traum..

Und als vieltausend gefallen leis,

da war die ganze Erde weiß,

als wie ein Engleinflaum.

Da war die ganze Erde weiß,

als wie von Engleinflaum.

Geschrieben

Weihnachtslied, chemisch gereinigt

Erich Kästner (1928)

(Nach der Melodie: "Morgen, Kinder, wird's was geben!")

Morgen, Kinder, wird's nichts geben!

Nur wer hat, kriegt noch geschenkt.

Mutter schenkte Euch das Leben.

Das genügt, wenn man's bedenkt.

Einmal kommt auch eure Zeit.

Morgen ist's noch nicht so weit.

Doch ihr dürft nicht traurig werden.

Reiche haben Armut gern.

Gänsebraten macht Beschwerden.

Puppen sind nicht mehr modern.

Morgen kommt der Weihnachtsmann.

Allerdings nur nebenan.

Lauft ein bisschen durch die Straßen!

Dort gibt's Weihnachtsfest genug.

Christentum, vom Turm geblasen,

macht die kleinsten Kinder klug.

Kopf gut schütteln vor Gebrauch!

Ohne Christbaum geht es auch!

Tannengrün mit Osrambirnen -

lernt drauf pfeifen! Werdet stolz!

Reißt die Bretter von den Stirnen,

denn im Ofen fehlt's an Holz!

Stille Nacht und heil'ge Nacht -

weint, wenn's geht, nicht! Sondern lacht!

Geschrieben

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Die vier Kerzen

Vier Kerzen brannten am Adventskranz. Es war ganz still. So still, dass man hören konnte, wie die Kerzen zu reden begannen.

Die erste Kerze seufzte und sagte: "Ich heiße Frieden. Mein Licht leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden. Sie wollen mich nicht." Ihr Licht wurde immer kleiner und erlosch schließlich.

Die zweite Kerze flackerte und sagte: "Ich heiße Glauben. Aber ich bin überflüssig. Die Menschen wollen von Gott nichts wissen. Es hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne". Ein Luftzug wehte durch den Raum und die zweite Kerze war aus.

Leise und traurig meldete sich die dritte Kerze zu Wort: "Ich heiße Liebe. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen stellen mich zur Seite. Sie sehen nur sich selbst und nicht die anderen, die sie lieb haben sollen." Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht.

Da kam ein Kind in das Zimmer. Es schaute die Kerzen an und sagte: "Aber… aber ihr sollt doch brennen und nicht aus sein!" Fast fing es zu weinen an.

Da meldete sich die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: "Hab keine Angst! Solange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden. Ich heiße Hoffnung."

Mit einem Streichholz nahm das Kind Licht von dieser und zündete die anderen Kerzen wieder an.

Geschrieben

Einen Bart hab ich zwar nicht wie der Herr Lenau, aber der Schnee kracht trotzdem unter den Füßen derzeit. :D

Nikolaus Lenau (1802-1850)

Winternacht

Vor Kälte ist die Luft erstarrt,

Es kracht der Schnee von meinen Tritten,

Es dampft mein Hauch, es klirrt mein Bart;

Nur fort, nur immer fortgeschritten!

Wie feierlich die Gegend schweigt!

Der Mond bescheint die alten Fichten,

Die, sehnsuchtsvoll zum Tod geneigt,

Den Zweig zurück zur Erde richten.

Frost! friere mir ins Herz hinein,

Tief in das heißbewegte, wilde!

Dass einmal Ruh mag drinnen sein,

Wie hier im nächtlichen Gefilde!

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Geschrieben

Winternacht

Wie ist so herrlich die Winternacht

Es glänzt der Mond in voller Pracht

Mit den silbernen Sternen am Himmelszelt.

Es zieht der Frost durch Wald und Feld

Und überspinnet jedes Reis

Und alle Halme silberweiß.

Er hauchet über dem See, und im Nu,

Noch eh' wir's denken, friert er zu.

So hat der Winter auch unser gedacht

Und über Nacht uns Freude gebracht.

Nun wollen wir auch dem Winter nicht grollen

Und ihm auch Lieder des Dankes zollen.

Hoffmann von Fallersleben

Geschrieben

Heute mit Musik ;)

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Vorfreude auf Weihnachten

Ein Kind - von einem Schiefertafel-Schwämmchen

Umhüpft - rennt froh durch mein Gemüt.

Bald ist es Weihnacht! - Wenn der Christbaum blüht,

Dann blüht er Flämmchen.

Und Flämmchen heizen. Und die Wärme stimmt

Uns mild. - Es werden Lieder, Düfte fächeln. -

Wer nicht mehr Flämmchen hat, wem nur noch Fünkchen glimmt,

Wird dann doch gütig lächeln.

Wenn wir im Traume eines ewigen Traumes

Alle unfeindlich sind - einmal im Jahr! -

Uns alle Kinder fühlen eines Baumes.

Wie es sein soll, wie’s allen einmal war.

Joachim Ringelnatz

Geschrieben

Weihnachtslied von Theodor Storm

Vom Himmel in die tiefsten Klüfte

ein milder Stern herniederlacht;

vom Tannenwalde steigen Düfte

und hauchen durch die Winterdüfte,

und kerzenhelle wird die Nacht.

Mir ist das Herz so froh erschrocken,

das ist die liebe Weihnachtszeit!

Ich höre fernher Kirchenglocken

mich lieblich heimatlich verlocken

in märchenstille Herrlichkeit.

Ein frommer Zauber hält mich wieder,

anbetend, staunend muß ich stehn;

es sinkt auf meine Augenlieder

ein goldner Kindertraum hernieder,

ich fühl`s , ein Wunder ist geschehn.

Geschrieben

Ich gäb' Dir gerne einen Kalender,

einen Kalender zum Advent,

in dem,

versteckt hinter kleinen Türchen,

etwas ist,

was jeder Mensch braucht und kennt.

Am ersten wäre hinter dem Türchen Verständnis,

hinterm zweiten Türchen ist Phantasie,

hinterm drittem Humor,

dann kommt am vierten eine Portion Euphorie.

Hinterm fünften Türchen findest Du Hoffnung,

hinter dem sechsten eine Menge Zeit,

öffnest Du dann das siebte Türchen,

entdeckst Du dahinter Geborgenheit.

Im achten Türchen sind Spass und Freude,

im neunten,da ist die Zuversicht,

hinterm zehnten verborgen sind Kraft und Stärke,

im elften ist Glück,

im zwölften ist Licht.

Hinterm dreizehnten Türchen, da ist der Glaube,

am vierzehnten findest Du Menschlichkeit,

am fünfzehnten Trost,

am sechzehnten Frieden,

hinterm siebzehnten Türchen die Zweisamkeit.

Am achtzehnten findest Du gute Gedanken,

am neunzehnten Achtung für Mensch und Tier,

am zwanzigsten Hilfe.

Fast ist alles offen,

zu öffnende Türchen gibt's nur noch vier.

Hinterm einundzwanzigstem kommt die Freundschaft,

am zweiundzwanzigsten die Toleranz

am dreiundzwanzigsten die innere Ruhe-

am vierundzwanzigsten strahlt

der Christbaum in seinem Glanz.

Hinter dem Türchen am Heiligen Abend

sind keine Geschenke.

Nicht Reichtum und Geld,

sind hinter diesem Türchen.

Da ist die Liebe,das Grösste

und Wichtigste auf dieser Welt.

Ich gäb' Dir so gerne diesen Kalender,

diesen Kalender zum Advent.

Doch musst Du sie alle selbst Dir suchen,

die Dinge,

die jeder Mensch braucht und kennt.

Frohe Adventzeit

020.gif

4. Advent GB Pics

Geschrieben

Hallo moika,

danke dafür, das gefällt mir gut. Habs mir gleich kopiert. thumbsup.png

Wir haben bald unsere Adventsfeier von der Nordic-Walking Gruppe , ich denke denen wird es auch gefallen.

Lieben Gruß, Martinasmile.gif

Geschrieben

Mensch, Gitti, bei uns ist das nicht die Weihnachtsmaus. ;)

Bei uns heißt der "keiner".

Bloß, "keiner" schnüffelt nicht nur den Süßigkeiten nach. ;) Nein, der macht auch allerhand kaputt. Oder nimmt mal Dinge von den Anderen. Die dann natürlich nicht so schnell oder im schlimmsten Fall: niemals wieder auffindbar sind! :wacko:

Frage ich dann Irgendeins der lieben "Kleinen", wer das war... Was meinste, wie die Antwort lautet??? :lol:

weihnachten-linie06.gif

PS: Morgen ist Nikolaus. Nicht vergessen, die Schuhe raus zu stellen. :)a_weihnachtsmann28.gif

Geschrieben (bearbeitet)

Weihnachtsbäume -Gustav Falke 1853-1916-

Nun kommen die vielen Weihnachtsbäume

aus dem Wald in die Stadt herein.

Träumen sie ihre Waldesträumeweiter beim Laternenschein?

Könnten sie sprechen! Die holden Geschichten

von der Waldfrau, die Märchen webt,

was wir uns alles erst erdichten,

sie haben das alles wirklich erlebt.

Da stehn sie nun an den Straßen und schauen

wunderlich und fremd darein,

als ob sie der Zukunft nicht trauen

es muß da was im Werke sein.

Freilich, wenn sie dann in den Stuben

im Schmuck der hellen Kerzen stehn

und den kleinen Mädchen und Buben

in die glänzenden Augen sehn,

dann ist ihnen auf einmal, als hätte

ihnen das alles schon mal geträumt,

als sie noch im Wurzelbette

den stillen Waldweg eingesäumt.

Dann stehen sie da, so still und selig,

als wäre ihr heimlichstes Wünschen erfüllt,

als hätte sich ihnen doch allmählich

ihres Lebens Sinn enthüllt;

als wären sie für Konfekt und Lichter

vorherbestimmt, und es müßte so sein,

und ihre spitzen Nadelgesichter

sehen ganz verklärt darein.

bearbeitet von Matjes
Geschrieben

Schnee oder 30 Tage bis zum Nervenzusammenbruch

8. Dezember 18:00 Es hat angefangen zu schneien. Der erste Schnee in diesem Jahr. Meine Frau und ich haben unsere Cocktails genommen und stundenlang am Fenster gesessen und zugesehen wie riesige, weiße Flocken vom Himmel herunter schweben. Es sah aus wie im Märchen. So romantisch - wir fühlten uns wie frisch verheiratet. Ich liebe Schnee.

9. Tag

http://www.users.odn.de/~odn08750/weihnacht.htm

Geschrieben

Die 3. Kerze brennt am Adventskranz!

Der Adventskranz ist ein Ritual, das viele in der Adventszeit kennen. Ursprünglich als Siegeskranz, zeigt er uns, wie Gott zu Beginn des Kirchenjahres alles in uns Zerbrochene wieder zusammenfügt. Der Adventskranz verheißt uns, dass unser Leben und das neue Jahr gelingen werden und sich alles Kantige und brüchig Gewordene abrunden wird. Für das Familienleben bedeutet der Kranz Gemeinschaft, die zusammenhält und sich um die Mitte, um das Licht Christi versammelt. Seine vier Kerzen haben jeweils andere Bedeutungen.

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Die vier Kerzen

Vier Kerzen brannten am Adventskranz. Es war ganz still. So still, daß man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen. Die erste Kerze seufzte und sagte: "Ich heiße Frieden. Mein Licht leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden, sie wollen mich nicht." Ihr Licht wurde immer kleiner und verlosch schließlich ganz.

Die zweite Kerze flackerte und sagte: "Ich heiße Glauben. Aber ich bin überflüssig. Die Menschen wollen von Gott nichts wissen. Es hat keinen Sinn mehr; daß ich brenne." Ein Luftzug wehte durch den Raum, und die zweite Kerze war aus.

Leise und sehr traurig meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort. "Ich heiße Liebe. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen stellen mich an die Seite. Sie sehen nur sich selbst und nicht die anderen, die sie liebhaben sollen." Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht.

Da kam ein Kind in das Zimmer. Es schaute die Kerzen an und sagte: "Aber, aber; ihr sollt doch brennen und nicht aus sein!" Und fast fing es an zu weinen. Da meldete sich auch die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: "Hab keine Angst! Solange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden. Ich heiße Hoffnung." Mit einem Streichholz nahm das Kind Licht von dieser Kerze und zündete die anderen Lichter wieder an.

Elsbeth Bihler, Die vier Kerzer, aus: dies., Kommt und seht. © Lahn Verlag, Limburg, 8. Aufl. 1997.

Geschrieben

Weihnachtsabend 1852

Die fremde Stadt durchschritt ich sorgenvoll,

Der Kinder denkend, die ich ließ zu Haus.

Weihnachten war's; durch alle Gassen scholl

Der Kinderjubel und des Marktes Gebraus.

Und wie der Menschenstrom mich fortgespült,

Drang mir ein heiser Stimmlein in das Ohr:

"Kauft, lieber Herr!" Ein magres Händchen hielt

Feilbietend mir ein ärmlich Spielzeug vor.

Ich erschrak empor, und beim Laternenschein

Sah ich ein bleiches Kindergesicht;

Wes Alters und Geschlechts es mochte sein,

Erkannt ich im Vorübertreiben nicht.

Nur von dem Treppenstein, darauf es saß,

Noch immer hört ich, mühsam, wie es schien:

"Kauft, lieber Herr!" den Ruf ohn Unterlaß;

Doch hat wohl keiner ihm Gehör verliehn.

Und ich? - War's Ungeschick, war es die Scham,

Am Weg zu handeln mit dem Bettelkind?

Eh meine Hand zu meiner Börse kam,

Verscholl das Stimmlein hinter mir im Wind.

Doch als ich endlich war mit mir allein,

Erfaßte mich die Angst im Herzen so,

Als säß mein eigen Kind auf jenem Stein

Und schrie' nach Brot, indessen ich entfloh.

Theodor Storm

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Weihnachtskerze GB Pics

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