Zum Inhalt

Linderung durch Säure?


joerg109

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo,

ich leide seit etwa 10 Jahren an Pso pustulosa (Handflächen und Füße). Anfangs in Schüben mit Ruhephasen, in den letzten 3 Jahren dann permanent.

Vor einigen Wochen habe ich nach dem Verfugen von Fliesen einen sogenannten Zementschleier-Entferner angewendet. Es handelt sich um eine Säure (ähnliche Zusammensetzung wie Entkalker für die Kaffeemaschine, nur etwas stärker). Ich arbeitete ohne Gummihandschuhe (hab sie nicht gefunden), obwohl das Zeugs ziemlich stark brannte auf der Haut. Bereits am Tag danach bemerkte ich ein spontanes Austrocknen der Pusteln an den Händen. Nach 2 Tagen war ich vollkommen symptomfrei, meine Hände fühlten sich weich und glatt an. So ist es auch jetzt noch, keinerlei Anzeichen, dass sich die Lage zum Schlechten hin verändern möchte. Eine so lange Ruhephase hatte ich in den ganzen 10 Jahren nicht, ganz zu schweigen von den letzten 3 Jahren. Da es an den Füßen weiterhin juckt wie irre und die Haut sich permanent schält, erwäge ich ein Fußbad in diesem Zeugs.

Gibt es Erfahrungen über eine Rückbildung der Symptome durch Säureeinwirkung?

Joerg

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

Anmelden oder Registrieren


  • Antworten 55
  • Erstellt
  • Letzte Antwort

Top-Nutzer in diesem Beitrag

  • joerg109

    16

  • Richard-Paul

    10

  • Fuchs

    6

  • yankee333

    6

Top-Nutzer in diesem Beitrag

Geschrieben

Da es an den Füßen weiterhin juckt wie irre und die Haut sich permanent schält, erwäge ich ein Fußbad in diesem Zeugs.

Boah ey,

das hört sich ja gefährlich an. Aber auch spannend... Ich weiß nicht, ob ich mich das trauen würde. Haben denn deine Füße genau die gleichen Symptome wie deine Hände? Also auch Pusteln, die eintrocknen sollten? Wenn überhaupt, dann würde ich das nur mit einem Fuß machen erstmal. und gaaaanz vorsichtig.

Ich erinnere mich, dass ich mal im Kino 2 Stunden lang an einer Plaque am Schienbein gekratzt habe, es hat sowas von gejuckt, da ging gar nichts mehr. Danach war alles wund und blutig, und dann ist es abgeheilt! Vollständig!!!:rolleyes:

Ich hab dann natürlich auch noch versucht, das an anderen Stellen zu wiederholen. Aber außer noch mehr Schmerz und Juckreiz und Entzündung ist nie wieder was passiert nach so einer Kratz-Orgie.

Aber ich glaub, hier sind auch Leute, die mit Essig Erdahrungen gemacht haben. Ist ja auch Säure.

ich bin gespannt auf weitere nachrichten.

Linnda

Geschrieben

Boah ey,

das hört sich ja gefährlich an. Aber auch spannend... Ich weiß nicht, ob ich mich das trauen würde. Haben denn deine Füße genau die gleichen Symptome wie deine Hände?

Linnda

Ja, dieselben Symptome. So gefährlich ist das Zeug nun auch wieder nicht. Ich würde es nicht gerade trinken, aber die Füsse reinhalten, das werde ich auf jeden Fall heute Abend mal machen. Übrigens - Am anderen Ende der PH-Skala scheint es keine ähnliche Wirkung zu geben. Ich arbeite auf meiner (privaten) Baustelle sehr viel mit Sumpfkalk. PH 13. Der reizt zwar leicht, wenn er an die Hände kommt, entfaltet aber keine vergleichbare Wirkung.

Der Witz ist ja, dass auch die Hautschuppen weg sind. Das erste Mal seit Jahren, dass ich mich beim Brötchen kaufen an der Kasse nicht mehr genieren muss.

Geschrieben

Es handelt sich um eine Säure (ähnliche Zusammensetzung wie Entkalker für die Kaffeemaschine, nur etwas stärker).

Hallo Joerg,

was ist das für eine Säure? Ich hab mal gegoogelt und offenbar gibt es verschiedene Säuren, die in diesen Zementschleierentfernern enthalten sind (Link). Googelt man Phosphorsäure und Schuppenflechte, gelangt man zu Ecural (Link), eine Lösung, die Phosphorsäure enthält und gegen Pso verwendet wird. Da steht zwar "arzneilich nicht wirksam", aber wer weiß ...

Liebe Grüße

Antje

Geschrieben

Ecural (Link), eine Lösung, die Phosphorsäure enthält und gegen Pso verwendet wird. Da steht zwar "arzneilich nicht wirksam", aber wer weiß ...

Naja, wirksam im Ecural dürfte wohl vor allem das Mometason sein, ein Cortison...aber vielleicht wird die Wirkung durch die Phosphorsäure verstärkt?

Spannend...

Geschrieben

Googelt man Phosphorsäure und Schuppenflechte, gelangt man zu Ecural (Link), eine Lösung, die Phosphorsäure enthält und gegen Pso verwendet wird. Da steht zwar "arzneilich nicht wirksam", aber wer weiß ...

Hallo, Antje,

die Ecural-Lösung wird hauptsächlich für die Kopfhaut verordnet. Nicht zu unterschätzen ist, dass Ecural in jeder Form (Fettcreme, Lösung und Salbe) Mometasonfuroat enthält , also Kortison der Klasse 3. Für mich wäre also nie eindeutig erwiesen, ob es das Kortison oder die Phosphorsäure ist, die hilft. Die Fettcreme verdient eigentlich ihren Namen nicht. So fettig ist sie nicht. Die Salbe lässt sich zwar besser verteilen, aber ich hatte immer das Gefühl, als würde sie mir die Bläschen zupappen.

Meine Pustulosa wurde in der Klinik auch mit Schüttelmix und Eosin zur Austrocknung der Pusteln behandelt. Bei mir kam es nach dem Austrocknen der Blasen zu starker Schuppung, unter der sich neue Blasen bildeten. Ein Teufelskreis also.

Da Joerg aber davon berichtet, dass die Schuppen weg wären, finde ich das schon interessant. Salicylsäure vertrage ich nicht, vielleicht wäre Phosphorsäure eine Lösung.

Lieben Gruß

Geschrieben

Da Joerg aber davon berichtet, dass die Schuppen weg wären, finde ich das schon interessant. Salicylsäure vertrage ich nicht, vielleicht wäre Phosphorsäure eine Lösung.

Lieben Gruß

Hallo zusammen,

auf der Flasche des von mir verwendeten Zementschleierentferners steht leider nicht drauf, welche Säuren genau drin sind, sondern lediglich "anorganische Säurelösung 5%". Es handelt sich um die Hausmarke von Hornbach. Da ähnliche Produkte anderer Hersteller aber fast durchgängig mit Phosphorsäure arbeiten, gehe ich davon aus, dass dies hier auch der Hauptbestandteil ist. Vielleicht zusätzlich auch Salzsäure, weil bei den Anwendungshinweisen davor gewarnt wird, dass auch rostfreie Metalle korrodieren, wenn sie mit dem Mittel in Verbindung kommen.

Jedenfalls hab ich mich gestern Abend barfuß auf einen mit dem Mittel getränkten Lappen gestellt. An wunden Stellen brennt es natürlich etwas, aber es ist bereits über Nacht eine starke Besserung eingetreten. Die Schuppen lösen sich, die Pusteln sind weg.

Auch wenn, davon gehe ich natürlich aus, diese "Behandlung" nur eine vorübergehende Symptomfreiheit bringt - kein anderes Mittel, auch nicht Kortison, hat bisher auch nur ansatzweise ähnlich gut gewirkt. Dies insbesondere, weil ich derzeit eigentlich gerade einen "Schub" verspüre (man merkt das ja, wenn es überall so britzelt) und dabei symptomfrei bleibe.

Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ich nur über einen zufälligen Selbstversuch berichte. Ich will niemanden zur Nachahmung verleiten. Das Mittel kann ein starkes Brennen verursachen, insbesondere an wunden Stellen und an den Nagelwurzeln. Ausserdem können die Zementschleierentferner verschiedener Hersteller unterschiedliche Zusammensetzungen und Konzentrationen aufweisen. Leider ist die Deklarationspflicht bei Bauchemikalien alles andere als verbraucherfreundlich, man kann oft nur raten, was da tatsächlich drin ist.

Geschrieben

Hallo,

es sind jetzt fast 50 Jahre her, dass ich als Chemie-Laborant tätig war. Etwas ist aber schon noch hängen geblieben.

Säuren sind nicht gleich Säuren; - im chem. Sinne kann eine Säure nur in wässriger Lösung bestehen, und je konzentrierter die Lösung ist, umso aggressiver ist eine Säure; z.B. „konzentrierte Schwefelsäure“ (H2SO4) in 96%-iger Konzentration gilt als die gefährlichste Säure >> eine Hand hier reingesteckt ist in wenigen Sekunden aufgelöst. Normale Schwefelsäure, die wir kaufen können, dürfte eine ca. 40%-ige Säure sein und ist immer noch sehr gefährlich. Säuren haben immer ein oder mehrere Wasserstoffatome in ihren Verbindungen. Das Gegenstück sind Laugen (z.B. Seife) >> beide neutralisieren sich; Seife flockt aus und wird stumpf. >> Eine eher schwache Säure ist die Apfelsäure (C4H6O5); immer wenn das „H“ (Wasserstoff) nicht an erster Stelle steht, sind es keine wässrigen Lösungen in reiner Form. >> Säuren brennen (schmerzlich) auf der Haut, stärker bei Wunden.

Es kommt immer auf die Konzentration an. >> Auch Salzsäure (HCl) greift Metalle an. >> Phosphorsäure (H3PO4) wird auch in Lebensmitteln verwendet als Konservierungsmittel (= E338 als Kennzeichnung). > Phosphorsäure gilt als eher unschädlich für den Körper; nur in höherer Konzentration ist sie ätzend.

Kohlensäure (H2CO3) >> umgangssprachlich sagen wir zu Kohlendioxyd (CO2) Kohlensäure (was im Wasser als Luftblasen sprudelt), = chemisch falsch.

In Nahrungsmitteln werden ebenfalls Säuren verwendet; z.B. Buttersäure, Essigsäure, Milchsäure, Salicylsäure, Weinsäure, usw.

Säuren in höherer Konzentration verursachen sehr schlecht heilende Hautverätzungen. Ich warne vor der Anwendung mit höher konzentrierten Säuren. >> Soweit ein paar einfache Darstellungen.

Wie Säuren medizinisch wirken, dafür sind andere zuständig.

Lg

Richard-Paul

Geschrieben

.....puh Euer Leidensdruck muß schon zemlich schlimm sein. Wenn ich das lese krege ich den Horror. :o Ich mag schon Salicylsäure nicht so besonders. Versucht es doch mal mit nicht so harten Sachen.

Lg. anjalara

Geschrieben

Hallo,

Es war wie an den Händen auch, d.h. die Symptome verschwanden innerhalb von 2 Tagen. Im Moment fühlen sich die Fussohlen an, als hätte ich noch nie ein Problem damit gehabt. An den Händen ist es so, dass an den Rändern der Handflächen vereinzelt wieder Pusteln entstanden sind. Das bedeutet, dass die Wirkung so ca. 4-5 Wochen angehalten hat. Durch erneute kurze "Anwendung" des Mittels bin ich jetzt wieder beschwerdefrei.

Es lässt sich also festhalten, dass bei mir eine 5%ige Säurelösung dazu führt, dass die Symptome für einen beachtlichen Zeitraum verschwinden. Im Gegensatz zur Behandlung mit Kortison fühlt sich die Haut dabei gut und gesund an.

Grüße

Joerg

Geschrieben

...vielleicht noch ergänzend: Obwohl nur an Handflächen und Fussohlen betroffen, habe ich bei mir immer den Eindruck, dass ich einen Schub dadurch bemerke, dass die Haut am ganzen Körper "britzelt", also überempfindlich ist und juckt. Letzte Woche hatte ich einen besonders ausgeprägten Schub, fast so als würde die Krankheit dagegen protestieren wollen, dass sie sich nicht mehr manifestieren darf. Klingt seltsam, ich weiss, aber vielleicht haben andere ja ähnliche Erfahrungen gemacht.

Joerg

Geschrieben

Würdest Du mir (notfalls per PM) mitteilen, wie der Reiniger genau heißt? Womöglich mit EAN-Nummer?

Es ist der "Zementschleierentferner" von Hornbach (Hausmarke). Die haben dort nur zwei unterschiedliche. Einen für Naturstein und einen für Fliesen. Du nimmst den für Fliesen, denn der für Naturstein ist säurefrei. Die EAN-Nummer lese ich morgen ab, die Flasche steht im Keller.

Geschrieben

Das hört isch schon interessant an, und ich kann durchaus verstehen, dass du/ ihr bei PSO pustulosa nach jedem Strohlam greift, der euch Linderung verschafft.

Bleibt die Frage, ob die Anwendung auf Dauer nicht zu einer Schädigung der Haut führt. Wer weiß was sonst noch, ausser der Säure in dem Reiniger ist.

Geschrieben

Das hört isch schon interessant an, und ich kann durchaus verstehen, dass du/ ihr bei PSO pustulosa nach jedem Strohlam greift, der euch Linderung verschafft.

Bleibt die Frage, ob die Anwendung auf Dauer nicht zu einer Schädigung der Haut führt. Wer weiß was sonst noch, ausser der Säure in dem Reiniger ist.

Ganz ausschliessen kann man das natürlich nicht, wiewohl aber die Krankheit selbst ja auch zu einer Schädigung der Haut führt, von den Cortison-Nebenwirkungen ganz zu schweigen. Es handelt sich nicht um ein Reinigungsmittel, sondern um eine Art Entkalker. Die Wirkung ist sehr direkt. Innerhalb von einer halben Stunde verwandeln sich bei mir die Pusteln in rotbraune Punkte und am Tag darauf schält sich die Haut.

Geschrieben

Erstaunlich, wie Du berichtest scheint die Wirkung ja erheblich zu sein. Unbedingt dranbleiben und testen, ob die Sose nach einem Jahr immer noch gleich wirkt. Wenn das Produkt nicht verfällt, würde ich mir mindestens eine Reserveflasche als Referenz besorgen. Vergleiche machen z.B. ein Fuss behandeln, den anderen nicht. Wäre interessant zu wissen, ob andere Personen auch ansprechen. Im prinzip könnte alles mögliche vom Fliesenreiniger wirken, z.B. ein Emulgator oder was Anderes. Ich empfehle auch beim Hersteller die Produktdatenblätter einzuholen, dass müssen sie haben. So könnte man mehr Inhaltsstoffe eruieren. Wenn über eine lange Zeit mehrere Personen von Erfolgen berichten, könnte ich mir vorstellen, dass mit etwas Beziehungen, Geschick und Glück die Sache ernst genommen wird und z.B. eine Studie gemacht wird oder sich eine Pharmafirma einen hohen Umsatz verspricht und sich der Sache annimmt. Ganz abwägig scheint mir die Sache nicht, so hörte ich viel von Teerbehandlungen die auch gut gewirkt haben, das gillt ja heute aber als veraltet, weswegen eigentlich. Ich empfehle auch die Feststellungen stetig auf einfache Weise festzuhalten, z.B. durch Einträge im einem Word Dokument. Bei mir entstünde ein kleines Projekt Fliesenreiniger. Ich habe keine Pustola aber ich habe den Bau meiner beheizbaren ganzjahres Indoor Salzbadewanne protokolliert und dadurch war ich in der Lage, anderen im nachhinein ohne grossen Aufwand eine Anleitung zu geben. Gurss

Geschrieben

Erstaunlich, wie Du berichtest scheint die Wirkung ja erheblich zu sein. Unbedingt dranbleiben und testen, ob die Sose nach einem Jahr immer noch gleich wirkt. Wenn das Produkt nicht verfällt, würde ich mir mindestens eine Reserveflasche als Referenz besorgen. Vergleiche machen z.B. ein Fuss behandeln, den anderen nicht. Wäre interessant zu wissen, ob andere Personen auch ansprechen. Im prinzip könnte alles mögliche vom Fliesenreiniger wirken, z.B. ein Emulgator oder was Anderes. Ich empfehle auch beim Hersteller die Produktdatenblätter einzuholen, dass müssen sie haben. So könnte man mehr Inhaltsstoffe eruieren. Wenn über eine lange Zeit mehrere Personen von Erfolgen berichten, könnte ich mir vorstellen, dass mit etwas Beziehungen, Geschick und Glück die Sache ernst genommen wird und z.B. eine Studie gemacht wird oder sich eine Pharmafirma einen hohen Umsatz verspricht und sich der Sache annimmt. Ganz abwägig scheint mir die Sache nicht, so hörte ich viel von Teerbehandlungen die auch gut gewirkt haben, das gillt ja heute aber als veraltet, weswegen eigentlich. Ich empfehle auch die Feststellungen stetig auf einfache Weise festzuhalten, z.B. durch Einträge im einem Word Dokument. Bei mir entstünde ein kleines Projekt Fliesenreiniger. Ich habe keine Pustola aber ich habe den Bau meiner beheizbaren ganzjahres Indoor Salzbadewanne protokolliert und dadurch war ich in der Lage, anderen im nachhinein ohne grossen Aufwand eine Anleitung zu geben. Gurss

Danke für die Anregung. Ich bin gerade dabei, ein Passivhaus zu bauen und habe Berge von Doku-Material angesammelt, die zu systematisieren eine Weile brauchen wird. Aber ohne geht es nicht, da hast Du vollkommen Recht. Ich habe damit begonnen die "Zementschleier-Therapie" zu protokollieren und bin schon dabei, den Hersteller zu kontaktieren.

Joerg

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Richard -Paul,

Chemie, wau, mein Lieblingsfach unter den Lieblingsfächern. Da gibts ja den Spruch: "Erst das Wasser , dann die Säure, sonst geschieht das Ungeheure"!

Oleum, also die hoch konzentrierte Schwefelsäure ist echt gefährlich. an sonsten muß ich dich leider korrigieren. Je verdünnter die Säure, desto aggressiver reagiert sie. Bis zu einer gewissen Verdünnung, wo sie dann nur noch schwach ätzend wirkt. Mir ist mal Salzsäure auf den Fuß getropft, da war gleich ein Loch im Strumpf, die Lochränder färbten sich schwarz, die verätzte Haut wurde weiß, der reingeätzte Stoff des Strumpfes mußte mit Pinzette entfernt werden - hat ja gar nicht weh getan 171.gif - eh ich am Wasserhahn war, wars eben passiert. Was sagt uns das: "Verätz dich nur neben einem Wasserhahn" 155.gif

Schwefelsäure auf der Haut fühlt sich da ganz anders an. Hab ich auch geschafft, weil ich eben eine Matschsuse bin. Konz. Schwefelsäure (um die 60%) bizzelt nur, fühlt sich ölig an, braucht lange, um von der Haut gewaschen zu werden. Bleiben tut ne Hautrötung, die mit Panthenol gut heilt. Die rund 40ig %-Prozentige Schwefelsäure schwappte mir auf den Unterarm, lief in die Handschuhe. Ehe ich Diese aus hatte, um den Arm in Wasser zu tauchen, waren bereits Verätzungsfolgen sichtbar, die lange med. behandelt werden mußten.

Ganz aggressiv reagiert Königswasser. Kennst du sicher. Dafür ist eine oxidierende Säure (Salpetersäure) und eine nicht-oxidierende Säure (Salzsäure) verantwortlich.

HNO_3 + 3 HCl ergeben NOCl + 2 Cl(nasc.) + 2 H2O

Es entsteht also naszierendes(bedeutet: energetisch angeregter Zustand) Chlor und Nitrosylchlorid (NOCl), welches Gold und andere Edelmetalle oxidiert. Silber wird nicht aufgelöst, dazu ist es zu schlau. Es schützt sich selbst durch Bildung einer unlöslichen Silberchloridschicht . Königswasser ist bekannt dafür, daß damit der Goldnachweis in Schmuck beim Juwelier z.B. durchgeführt wird.

Glaub mir, solch Säuren in derartigen Konzentrationen werden zum Zementschleier entfernen nicht verwendet. Da ist nicht nur der Schleier weg, sondern auch gleich mal die Glasur auf den Fliesen. Und die entstehenden Dämpfe würden dann gleich noch Atemwege und Lunge verätzen. Echt nicht der Bringer, gell? B)

bearbeitet von Fuchs
Geschrieben

Hallo Jörg,

ich würde echt gern wissen wollen, was in dem Zementschleierentferner drin ist. Einerseits ist ja Amidosulfonsäure (Schwefelsäure-Abkömmling) kalkliebend, löst Kalk sehr gut auf. Wird für Entkalker in Haushaltgeräten (ich nehm Zitrone oder Essig) und Haushaltchemie verwendet, ist auch in Salz- und Phosphorsäure freie Zementschleierentferner enthalten. Da du schreibst, daß dein Mittel Eisen anlöst (zu sehen an häßlichen Rostflecken irgendwann später), wird es sich dann doch um salzsäurehaltige Lösung handeln, die du sicher noch verdünnen mußt, bei der Anwendung.

Da sehens wir mal wieder: Ungewöhnlich hartnäckige PSO erfordert ungewöhnliche Maßnahmen. Ich wünsche dir bleibenden Erfolg, keine ätzenden Nebenerscheinungen und viele weitere gute Ideen gegen die PSO. Äzt dir mit der salzsäurehaltigen Lösung nicht zu viel weg. Denn: Sind die Füße erst mal weg, kommste nur noch schlecht vom Fleck B) . Kein Spaß? 125.gif

Geschrieben

hallo, joerg109 -

puh, das klingt ja echt herbe.

Ich bin kein Arzt, aber ich hätte Bedenken, dass durch die Haut die Substanz aufgenommen wird und vielleicht Langzeitschäden hervorrufen kann. Auch wenn nichts sichtbar ist, ausser einer Linderung bei dir ..... vielleicht können sich ja die Blutwerte negativ verändern.....

habe nur mal etwas weiter gedacht, möchte dir keine Angst machen.

Bin schon gespannt, wieder von dir zu lesen -

nette Grüsse sendet - Bibi -

Geschrieben

Wenn die Füsse weggeätzt sind kann dort auch keine Pustulosa mehr entstehen. Schluss mit dem Galgenhumor. Bevor noch weitere Säuren erwähnt werden, würde ich allenfalls mal den pH-Wert messen oder durch erbitten des Datenblattes herausfinden. Um die Blutwerte hätte ich bei einer äusserlichen Anwendung zuletzt Sorge. Coca Cola enthält Phosphorsäure und hat pH 2,5. Seifen zum Hände Waschen haben einen relativ hohen pH-Wert. Ich will nicht zur Selbstzerstümmelung aufrufen. Aber man könnte durchaus ohne Panik um die Blutwerte vorangehen. Kannst ja probieren mal eine Seifenkur oder eine reine Betonkur zu machen, Beton hat immerhin pH 12,6, da kann dir wohl der eine oder andere Maurer ein Liedchen davon singen. Schon desöfteren war für Kranke etwas gut, was für Gesunde nicht so gut ist. Gruss

Geschrieben

Da muss ich zwischendrin mal beruhigen. Es handelt sich um eine wirklich schwach konzentrierte Säure, 5% oder weniger. Das Mittel fühlt sich leicht ölig auf der Haut an. Wenn es nicht in Verletzungen gelangt, brennt es nicht. Unmittelbar nach der Anwendung ist eine leichte Rötung festzustellen, die schnell wieder verschwindet. So, als würde man sich die Hände unter kaltem Wasser waschen. Bei der ersten, zufälligen Anwendung habe ich meine Hände erst nach etwa 2 Stunden gewaschen, da war der Effekt am beeindruckendsten. Bei meinen Versuchen jetzt beschränke ich die Einwirkungszeit erst mal auf 10 Minuten und erhöhe sie dann langsam. Bei einem frisch auftretenden Schub verschwinden nach 10-minütiger Anwendung die Pusteln innerhalb weniger Stunden, aber die Haut wird trocken und die oberste Schicht schuppt dann erst im Verlauf der folgenden Tage ab. Es kommen in der Zeit keine neuen Pusteln nach. Bei der ersten Anwendung, die ja wie beschrieben mehrere Stunden dauerte, hatte ich an meinen Händen die Auswirkungen mehrerer Schübe, also unterschiedliche Stadien von Pusteln und mehrere Lagen sich schuppende Haut, die komplett verschwanden.

Ich gehe schon davon aus, dass der Schleierentferner eine heftige Reaktion auslöst (der vermutlich kalkhaltige Lappen wird leicht warm, wenn ich das Mittel drauf giesse). Aber die Reaktion ist in keiner Weise vergleichbar mit der Anwendung einer Salzsäurelösung, die man beispielsweise verwendet, um den Sinterbelag auf einer unsachgemäß mit Kalk verputzten Wand zu entfernen. Wäre ja auch kontraproduktiv, weil das Mittel auf Fliesen angewendet wird. Wenn es in die Fugen läuft, dann wird es bei leichtem Aufschäumen sofort vom Kalk neutralisiert, ohne dass sich etwas ablöst. Also keine Sorge. Ich werde jetzt mal versuchen über die EAN-Nummer den Hersteller rauszufinden (ist ja wahrscheinlich nicht Hornbach selbst) und dort nach den Inhaltsstoffen fragen.

Joerg

Geschrieben

Hallo Fuchs,

Deine Ausführungen zur Säure sind nicht ganz richtig. >> Ich habe 2 Jahre mit Säuren bei den Farbwerken Hoechst gearbeitet. > Du schreibst, je verdünnter die Säure ist, desto aggressiver reagiert sie. Du schreibst ja selbst, dass man bei der Berührung der Säure mit der Haut (Haut besteht aus viel Wasser), sofort [und völlig richtig] unter Wasser halten soll, zwecks Verdünnung, bzw. Entfernung.> Daher lief am Waschbecken der Fa. Hoechst ständig ein Wasserhahn mit gereinigtem Main-Wasser, für den Fall der Fälle (und der war oft genug da). Desto verdünnter eine Säure ist, desto weniger kann sie noch reagieren, weil sie sich mit H2O schon, unter Entwicklung von Wärme, „abreagiert“ [= chemisch reagiert] hat. Auch im Magen haben wir Schwefelsäure in verdünnter Form; und, soweit mir bekannt ist, bekommen Kranke, die zu wenig Magensäure haben, diese in sehr verdünnter Form. Achtung: keine verdünnte Schwefelsäure ohne Anweisung trinken. – Ich empfehle niemanden, seine Haut längere Zeit (ist wenige Sekunden) einer 60 %-gen Schwefelsäure auszusetzen; es gibt irreparable Hautverätzungen.

Alles andere lasse ich mal als richtig stehen. – Wer möchte, kann ja mal Kalk mit Salzsäure, die jeder im Baumarkt kaufen kann, zusammenbringen; oder den Kalk im Kochtopf mit Salzsäure behandeln; dann beginnt es zu „brodeln“; desto mehr Wasser man hinzufügt, desto langsamer wird die Reaktion. Achtung (und ich möchte hier ausdrücklich darauf hinweisen): bei Arbeiten mit stärkeren, konzentrierten Säuren immer eine Schutzbrille tragen. Und immer Gummihandschuhe anziehen.

Mein Lieblingssatz aus meiner Lehrzeit (der Chemie) ist mir bis heute erhalten geblieben: pH-Wert ist der negativ dekadische Logarithmus der Wasserstoff-Ionenkonzentration im Wasser (oder wässrigen Lösung).

Der pH-Wert geht von „Null“ bis „Vierzehn“ und kann mit Lackmus-Papier gemessen werden.

Lg

Richard-Paul

Geschrieben

Nur eine kleine Anmerkung am Rande:

wenn ich richtig gelesen habe, soll es sich bei diesem Zementschleierentferner um eine 5%ige Phosporsäure handeln. Phosphorsäure hört sich zwar gefährlich an, ist aber in einer höheren Konzentration auch in Cola vorhanden. (Cola hat einen PH-Wert von 2,7).

Alternative zum Zementschleierentferner und Kaffemaschinenentkalker... Cola-Fußbad? ;)

LG tamma

Geschrieben (bearbeitet)

Hier also die Information, um welches Produkt genau es sich handelt:

http://www.alpin-che...r-Entferner.pdf

Hersteller ist Alpin-Chemie.

Hier ist das Sicherheitsdatenblatt mit genauer Bezeichnung der Inhaltsstoffe für den von Alpin-Chemie unter eigenem Markennamen vertriebenen Entferner:

http://www.alpin-che...tferner-SDB.pdf

Also nur Salzsäure, Konzentration zwischen 5 und 10%. Ich weiß nicht, ob für das OEM-Produkt von Hornbach die Konzentration der Salzsäure auf unter 5% reduziert wird, weil ja in deren Datenblatt < 5% steht. Das könnte natürlich sein und ist auch naheliegend, weil ich sicher nicht der einzige Dussel bin, der sowas auch schon mal ohne Handschuhe verarbeitet. Ich habe bei Alpin angefragt, ob dem so ist.

Gibt es denn an anderer Stelle irgendwelche Erfahrungen in der "Therapie" der Pso Pustulosa mit stark verdünnter Salzsäure oder kann man sagen, dass dies ein zu erwartender Effekt ist, wenn man so doof ist, seine Hände mit Salzsäure einzureiben?

bearbeitet von joerg109

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und dich später registrieren. Wenn du schon einen Account bei uns hast, logg dich ein, um deinen Beitrag mit deinem Account zu verfassen.
Hinweis: Dein Beitrag wird von einem Moderator freigeschaltet, bevor er erscheint.

Gast
Antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Du hattest schon mal angefangen, etwas zu schreiben. Das wurde wiederhergestellt..   Egal, weg damit.

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtig:

Diese Seite verwendet einige wenige Cookies, die zur Verwendung und zum Betrieb notwendig sind. Auf Werbetracker verzichten wir bewusst.