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Zusammenhang zwischen Psoriasis und Hormonen


Locki

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Geschrieben

Sehr geehrte Frau Dr. Simon,

mich interessiert, inwiefern ein Zusammenhang zwischen der Entstehung der Schuppenflechte und Hormonen, bzw. hormonellen Veränderungen besteht.

Bspw. habe ich Psoriasis mit Einsatz der Pubertät bekommen. Bei Schwangeren bessert sich die Psoriasis zum Teil erheblich, bei anderen verschlechtert sie sich radikal.

Besteht die Möglichkeit, dass sich mit Beginn der Wechseljahre die Schuppenflechte, wenn sie durch Hormonveränderungen ausgelöst wurde, einstellt? Gibt es hierzu Untersuchungen?

Und wie ist das bei Männern?

So, dass waren jetzt gleich mehrere Fragen auf einmal, aber vielleicht lässt sich das ja in einem Rundumschlag beantworten.

Vielen Dank für Ihre Antwort(en) im Voraus.

Viele Grüße,

Locki

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

Sehr geehrte Locki,

ich habe Ihnen eine Antwort meines sehr wissenden Kollegen Prof. Augustin kopiert. Da gibt er die Antwort genau auf IHre Frage und dem habe ich wirklich nichts hinzuzufügen.

Dr. Augustin: "Die Wechselwirkung zwischen weiblichen Hormonen und Schuppenflechte ist nur in sehr wenigen Studien wissenschaftlich untersucht wurden. In einer Arbeit aus den USA konnte an hundert Patientinnen gezeigt werden, dass etwa drei Viertel der Frauen während der Schwangerschaft eine Veränderung ihrer Schuppenflechte erlebten. Glücklicherweise kam es bei der Mehrzahl von ihnen zu einer Verbesserung, nur in wenigen Fällen gab es eine deutliche Verschlechterung. Vergleichbare Zahlen für die Wechseljahre liegen in der Literatur nicht vor. Aus meiner klinischen Erfahrung kann ich bestätigen, dass gelegentlich auch Patientinnen während der Wechseljahre über deutliche Veränderungen ihrer Schuppenflechte berichten. Dies kann wiederum in beiderlei "Richtungen" sein - sowohl Besserungen wie auch Verschlechterungen oder sogar Erstauftreten einer Psoriasis kommen vor. Es ist daher schwierig, hieraus eine therapeutische Konsequenz zu ziehen. Insbesondere ist es bisher nicht gelungen, eine "Hormontherapie" der Schuppenflechte als wirksame Behandlungsmethode zu entwickeln. Besonders die Rolle des Östrogens scheint individuell sehr unterschiedlich zu sein. So konnte in einer Studie gezeigt werden, dass eine schwere Schuppenflechte mit Begleitarthritis besser wurde, als eine Anti-Östrogentherapie gemacht wurde, während in einer anderen Studie eine ähnliche Form der Schuppenflechte unter Gabe von Östrogenen ("Pille") besser wurde.

Mein Rat: lassen Sie sich hinsichtlich einer möglichen Hormonsubstitution in den Wechseljahren am Besten von einem Frauenarzt oder von einem Internisten beraten. Etwaige günstige Effekte dieser Behandlung auf den Knochenhaushalt und auf das gesamte Hormonsystem sollten bei der Entscheidung im Vordergrund stehen."

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