Zum Inhalt

Arsen-Behandlung in den 70ern


Webermaker

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Guten Tag,

selber bin ich von SPO nicht betroffen, aber ich hätte eine Frage. Mein Schwiegervater ist 80 Jahre und hatte vor fast 40 Jahren eine Behandlung mit Arsen. Das Arsen hat sich eingelagert uund er leidet darunter, dass immer wieder Karzinome zu Tage treten und rausgeschnitten werden müssen.

Die Ursache kann nicht behandelt werden. Hat jemand einen Tipp für mich, an wen ich mich wenden kann oder ob es einen Spezialisten, Heilpraktiker oder was auch immer gibt. Ein Hinweis auf Literatur oder Mediakemente wären auch sinnvoll. Besten Dank

webermaker

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

Anmelden oder Registrieren


Geschrieben

Hallo Werbermaker!

Herzlich willkommen in unserer Community.

Arsen-Behandlung war für mich ein Thema 1994. Da traf ich in der Allergie- und Hautklink Norderney einen älteren Herren aus Tirol. Dieser erzählte uns von dieser Behandlung, aber das war in den 50er Jahren. Die Spätfolgen waren genau die, die du beschreibst. Soviel ich noch weiß, wurden diese Stellen auch wegoperiert. Ich kann dir leider keine weiteren Infos dazu geben.

Geschrieben

Während meines Medizinstudiums habe ich ca. 1965 ein Praktikum gemacht. Da wurde ein älterer Mann mit Arsen behandelt - mit der Maßgabe, dass er in seinem Alter keine Chancen habe, die Folgen dieser BEhandlung erleiden zu müssen. Die Besserung der Psoriasis war sehr deutlich.

Ob man nach dem Verlauf von Jahrzehnten noch etwas gegen den durch Arsen bedingten Krebs tun kann, weiß ich nicht. Das ist wohl am ehesten eine toxikologisch-internistische Fragestellung. Vielleicht gibt es in einer Uni-Klinik eine Antwort auf die Frage. Ich befürchte allerdings, dass es das Problem gibt, dass die durch die Einwirkung von Arsen entstandenen Prozesse nicht mehr rückgägnig zu machen sind. Vermutlich kann aber eine Uni-Klinik noch deutlich mehr zu diesem Problem sagen.

Geschrieben
Guten Tag,

selber bin ich von SPO nicht betroffen, aber ich hätte eine Frage. Mein Schwiegervater ist 80 Jahre und hatte vor fast 40 Jahren eine Behandlung mit Arsen. Das Arsen hat sich eingelagert uund er leidet darunter, dass immer wieder Karzinome zu Tage treten und rausgeschnitten werden müssen.

Die Ursache kann nicht behandelt werden. Hat jemand einen Tipp für mich, an wen ich mich wenden kann oder ob es einen Spezialisten, Heilpraktiker oder was auch immer gibt. Ein Hinweis auf Literatur oder Mediakemente wären auch sinnvoll. Besten Dank

webermaker

......ich schließe mich Kuno an. Versuch es mal in der Uni-Klinik Eppendorf in HH. Ansonsten gibt Dir ja, auch als Nichtmitglied, der Deutsche Psoriasisbund e.V. Auskunft. Ein Ausleiten der Gifstoffe kann man auch in der Spezialklinik Neukirchen oder in Leutenberg durchführen lassen, oder auch in einigen Arztpraxen die Naturheilverfahren anwenden. Evtl. könnte auch eine Eigenblutbehandlung noch etwas ausrichten.

Gruß Anjalara

Geschrieben

Hallo,

ja in der Vergangenheit wurde Arsen bei Psoriasis angewandt, bis man die Gefährlichkeit dieser Metalle festgestellt hat. Das Problem bei diesen besteht darin, das sich diese im Körper anreichern ohne abgebaut werden zu können. Ab einer bestimmten Dosis werden die Symptome der Metallvergiftung sichbar. Der angerichtete Schaden kann nicht geheilt werden.

Mit freundlichen Grüßen

  • 13 Jahre später...
Geschrieben

Zu Beginn meiner Pso mit Mitte 20, es könnte 1976 gewesen sein, gab mir mein Gynäkologe ein arsenhaltiges Handelsprodukt (den Namen und die Inhaltsstoffe, evtl Arsen-III-Oxid? hatte ich gleich wieder vergessen; 1 Packung mit vielleicht 20 Dragees) zum Testen, das er noch in seiner Praxis hatte.

Es hatte spontan prima geholfen! Nach dem Absetzen, kam aber meine Pso langsam wieder zurück. Mein Hautarzt war von meinem Selbstversuch NICHT begeistert, da "Arsen" nicht mehr zugelassen war.

Bei Arsenbelastung soll weniger Bestrahlt werden.

1980 hatte ich 2-3 Monate eine PUVA-Therapie, 1979, 1989, 1991, 1999 je 3 Wochen lang eine UVB-Therapie (insgesamt 5x; das entspricht etwa 160 Tagen UV-Lampenlicht) und 1989 sagte mein Prof in der HautKlinik, dass ich aufgrund der "Arsen"-Therapie in meiner Vorgeschichte darauf achten solle, NICHT mehr als insgesamt 10x eine UV-Therapie in meinem Leben durchführen zu lassen, da dadurch die (Haut-)Krebsrate zusätzlich erhöht werden könnte.

Der Prof nahm an, dass man mit 10-20 Jahren rechnen muss, bis sich Krebs nach "Arsen" entwickelt hat. Evtl könne man Pso-Patienten mit >80J damit therapieren, wenn mal eine andere Therapie nicht zur Anwendung kommen könne? 

aus https://flexikon.doccheck.com/de/Arsen(III)-oxid :

- Akute Vergiftungen machen sich durch massive Diarrhö, Erbrechen und Abdominalschmerz bemerkbar. Im weiteren Verlauf kommt es zu Bewusstseinstrübungen und Sehstörungen, bis der Tod eintritt.

- Die Therapie einer Vergiftung erfolgt per Chelattherapie mit Penicillamin oder Dimercaprol.

 

aus https://utopia.de/ratgeber/arsen-in-lebensmitteln-vorkommen-gefahren-und-was-du-wissen-musst/

AU= Sven Christian Schulz, 2019

- Arsen in Lebensmitteln: Vorkommen, Gefahren und was du wissen musst

aus https://www.umweltbundesamt.de/themen/luft/luftschadstoffe-im-ueberblick/metalle-im-feinstaub/arsen-im-feinstaub#emittenten

- Arsen im Feinstaub

LG Burg

Geschrieben

hallo, Burg -

ich hoffe - du verpasst mir nicht gleich eine Ohrfeige - 🙂 -

der Thread ist echt alt - und ich habe mich bemüht alles nachzulesen -

vor 38 Minuten schrieb Burg:

- Akute Vergiftungen machen sich durch massive Diarrhö, Erbrechen und Abdominalschmerz bemerkbar. Im weiteren Verlauf kommt es zu Bewusstseinstrübungen und Sehstörungen, bis der Tod eintritt.

alles kann ich nicht nachvollziehen -

was mich stutzig gemacht hat war der Satz - den habe ich eben von dir reinkopiert - siehe oben -

ich weiss nicht ob es die PUVA schon 1980 gab - ich bin etwas verwirrt und ratlos -

ich lerne gerne etwas dazu - bitte schreibt hier -

nette Grüsse sendet - Bibi -

 

 

Geschrieben

Arsen ist einer der Gründe das früher Patienten an der Therapie und nicht an der Pso verstarben, im besten Fall sind sie nur erblindet. Da hast Du ja Glück gehabt. Ich glaube die Patenten wurden früher oft behandelt mit Mitteln die nicht nur toxisch, sondern auch Dauerschäden ergaben. Für alle Zweifler an der Forschung und den Ergebnissen der heutigen Zeit, sollte das zu denken geben.

Lg. Lupinchen

Geschrieben

Ich bin zum Glück nicht mit Arsen behandelt worden , dafür aber mit heißem flüssigen Teer - und das als Kleinkind.

Lupinchen hat vollkommen recht, wir können alle froh über die Forschung sein. 

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Lupinchen:

Patienten wurden früher oft behandelt mit Mitteln die nicht nur toxisch, sondern auch Dauerschäden ergaben. Für alle Zweifler an der Forschung und den Ergebnissen der heutigen Zeit, sollte das zu denken geben.

 

vor 1 Stunde schrieb Matjes:

Lupinchen hat vollkommen recht, wir können alle froh über die Forschung sein

Hallo @Lupinchen und @Matjes,

wenn man von neuen Produkten und Medikamenten profitiert, freut man sich über die neuen Errungenschaften.

Und bei der Pso hatte ich selbst erlebt, dass es extrem schwere Schübe geben kann, bei denen ich froh war zu Ärzten gekommen zu sein, die "ihr Fach verstanden" hatten. 

Es hatte auch bei mir einige Jahre an Ausprobiererei gebraucht (und braucht es immer noch - wie auch das mit dem Arsen), bis ich gelernt hatte, mit welchen einfachen (Haus-)Mitteln ich mir selbst helfen kann und wie ich auch teils der Pso vorbeugen (aber leider nicht verhindern) kann.

Praktisches aus der Forschung:

Ich hatte ein anderes Forschungsgebiet, durfte aber meinen Kollegen die ersten Pso-Tiermodelle vermitteln und so kamen etwa im Jahr 2000 die ersten 10 Pso-Mäuse nach Deutschland.

Leider verstarben einige davon, sodass ich ihren Tierpfleger besuchte und ihm vorgeschlagen hatte, die Raumtemperatur bei den Mäusen zu erhöhen, da ich ja wusste, wie sehr man bei einem schweren Pso-Schub friert. So konnten dann die ersten Versuche (Pso-Arthritis) mit den Tieren durchgeführt werden.

LG Burg

Geschrieben
vor 10 Stunden schrieb Burg:

so kamen etwa im Jahr 2000 die ersten 10 Pso-Mäuse nach Deutschland.

 

 

vor 10 Stunden schrieb Burg:

So konnten dann die ersten Versuche (Pso-Arthritis) mit den Tieren durchgeführt werden.

 

Ich habe im Dezember 2003 mein erstes Biologika und zwar Humira bekommen, war damit eine der ersten, die es bekommen haben.

Zu dem Zeitpunkt war es nur für Rheuma zugelassen und da ich gerade in einer Rheumaklinik war, wurde es mir angeboten.

Für mich begann damit ein neuer Lebensabschnitt , meine PSA hatte ich mich bis dahin sehr im Griff sodass ich teilweise im Rollstuhl gesessen habe, unerträgliche Schmerzen hatte und stark abgemagert war.

Ich bin sehr dankbar dafür , daß es Biologika gibt und ich bisher keine Schwierigkeiten hatte, sie zu bekommen bzw. zu wechseln, wenn eines nicht oder nicht mehr gewirkt hat.

LG Martina 

Geschrieben

Hallo Burg,

habe herausgefunden, dass in der Gynokologie  früher „Salvarsan“, ein Arsenprodukt, gegen Syphillis gegeben wurde. Gottseidank kommen heute dafür Antibiotika zum Einsatz.

Der Link über Lebensmittel wie Reis im Zusammenhang mit Arsen war gut. LG Waldfee

Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Matjes:

Ich habe im Dezember 2003 mein erstes Biologika und zwar Humira bekommen, war damit eine der ersten, die es bekommen haben.

Zu dem Zeitpunkt war es nur für Rheuma zugelassen und da ich gerade in einer Rheumaklinik war, wurde es mir angeboten.

Dann war es nicht nur mutig von Dir an der Studie teilzunehmen, sondern auch "notwendig", weil der Leidensdruck so hoch war.

Und wenn die Nebenwirkungen (NW) sich im Rahmen halten, sind die Biologicals auf jeden Fall besser als das "Arsen" mit seiner Krebsgefahr in früheren Zeiten oder auch dem MTX mit NW an Leber und Lunge.

vor 12 Stunden schrieb Burg:

Pso-Tiermodelle

Die ersten Tiermodelle für Pso und PsA wurden in den 90ern in Japan gezüchtet; anfangs hielt ich es für einen "Übersetzungsfehler". Aber nachdem es diese Mäuse dann Ende der 90er in USA gab, konnte die gezielte Pso/PsA-Forschung beginnen.

LG Burg

Geschrieben
vor 16 Minuten schrieb Waldfee:

in der Gynokologie  früher „Salvarsan“, ein Arsenprodukt, gegen Syphillis gegeben wurde

Hallo @Waldfee,

das Produkt, das mein Arzt mir gegeben hatte, bestand aus mehreren organischen? Arsenverbindungen, die weniger toxisch als Arsen-III-Oxid sein sollten. (Mein inneres Auge schaut noch auf den Beipackzettel und ich sehe noch die verschiedenen Inhaltsstoffe, kann aber die Namen nach 50 Jahren nicht mehr ablesen... )

vor 25 Minuten schrieb Waldfee:

Link über Lebensmittel wie Reis im Zusammenhang mit Arsen

Wegen des höheren Arsengehaltes in der Samenschale des Reis´, wird der Reis poliert und vor dem Kochen (die daran noch anhaftenden Abschmirgelreste)  mindestens 3 x abgewaschen, bis die wässrige Waschlösung nicht mehr milchig ist.

In unserer Kurstadt war das heiße Heilwasser arsenbelastet, mein Mann hatte darin schon als Kind gebadet und hatte selten mal einen Infekt. Vor über 10 Jahren wurden dann noch die sehr niedrigen Arsenkonzentrationen darin eliminiert, da es auch zum Trinken genommen werden sollte. - Vor 100 Jahren badeten die Kurgäste noch bis zu 8 Stunden täglich im Heilwasser

Auch den Link zu Arsen im Feinstaub, der zu Lungenkrebs führen kann, halte ich für wichtig.

LG Burg

Geschrieben

Hallo Burg, 

ich war in keiner Studie , habe es gleich so bekommen. Unsre Krankenversorgung hat da keine Probleme gemacht.

Ich habe in den letzten Jahren , nachdem Humira nicht mehr ausreichend gewirkt hat, schon einige Biologika bekommen und sie bisher immer gut vertragen.

Bei meinem letzten Arztbesuch im Dermatologikum Hamburg habe ich meinen Arzt darauf angesprochen, wie es denn mit den Langzeitfolgen aussieht , also wenn man wie ich jetzt fast 20 Jahre lang schon Biologika gespritzt hat.

Er hat mir meine Sorgen  dahingehend größtenteils nehmen können, ganz sicher kann man natürlich nie sein - aber im Rückblick würde ich es genauso wieder machen.

Da ich weiß , das mein behandelnder Arzt selbst an Studien mitarbeitet und ich ihn für sehr kompetent halte , in medizinischer wie menschlicher Weise, vertraue ich ihm da sehr.

LG Martina 

Geschrieben
vor 19 Stunden schrieb Matjes:

Bei meinem letzten Arztbesuch im Dermatologikum Hamburg habe ich meinen Arzt darauf angesprochen, wie es denn mit den Langzeitfolgen aussieht , also wenn man wie ich jetzt fast 20 Jahre lang schon Biologika gespritzt hat.

Er hat mir meine Sorgen  dahingehend größtenteils nehmen können, ganz sicher kann man natürlich nie sein - aber im Rückblick würde ich es genauso wieder machen.

Da ich weiß , das mein behandelnder Arzt selbst an Studien mitarbeitet und ich ihn für sehr kompetent halte , in medizinischer wie menschlicher Weise, vertraue ich ihm da sehr.

Hallo @Matjes,

wenn Du Deine Lebensqualität durch Biologicals in jüngeren Jahren hattest verbessern können, war es sicher den Einsatz wert.

Egal was wir in und mit unserem Leben machen... alles hinterlässt Spuren... mal mehr, mal weniger ausgeprägt...

Meine Striae und Pigmentverschiebungen sind mir nach 13 Jahren Cortisoncremen geblieben aber auch die Alterung der vergangenen Jahrzehnte. Damit kann ich gut leben.

LG Burg

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und dich später registrieren. Wenn du schon einen Account bei uns hast, logg dich ein, um deinen Beitrag mit deinem Account zu verfassen.
Hinweis: Dein Beitrag wird von einem Moderator freigeschaltet, bevor er erscheint.

Gast
Antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Du hattest schon mal angefangen, etwas zu schreiben. Das wurde wiederhergestellt..   Egal, weg damit.

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

  • Auch interessant

    Behandlung mit Biologika
    Schuppenflechte-Forum
    Hallo an alle,  ich bin neu hier. Allerdings quält mich die Pso schon seit 25 Jahren (mit Phasen, in denen es wir...
    Liebe Mitstreiter!  Ich bin 25 Jahre alt und habe etwa seit 10 Jahren Psoriasis. Bis vor einem dreiviertel Jahr h...
    Behandlung mit Adalimumab
    Neue stellen sich vor
    Hallo Zusammen, ich leide seit 4 -5 Jahren an Psoriasis. Im Prinzip ist alles an meinem Körper betroffen.     Na...
    Behandlung mit Kurkuma?
    Schuppenflechte-Forum
    Hallo,  vor kurzem habe ich gelesen, dass man eventuell auch mit Kurkuma die Schuppenflechte erfolgreich behandel...
  • Wissen und Tipps für Dein Leben mit Schuppenflechte oder Psoriasis arthritis

    Meld dich für unsere Newsletter an.

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtig:

Diese Seite verwendet einige wenige Cookies, die zur Verwendung und zum Betrieb notwendig sind. Auf Werbetracker verzichten wir bewusst.