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Gesundheitsreform - Sparen und Topfdenken


berni1a

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

:confused:Rückenprobleme zum falschen Zeitpunkt?:confused:

Eine Zeitlang habe ich versucht mit Tabletten und Wärme dagegen anzukämpfen, dann ließ ich mir von meiner Frau das Stützkorsett heraussuchen, das ich einige Jahre zuvor nach einer Wirbelsäulenoperation bekommen hatte.

Gestern Morgen ging ich dann doch zu meinem Hausarzt (Internist und Rheumatologe) -- einzige Behandlung: Anhören, welche Beschwerden ich habe, Ratschlag, eine Diclofenac am Abend mehr zu nehmen und eine Überweisung zum Orthopäden.

Heute Morgen wollte ich diesen dann aufsuchen.

Mein Orthopäde hat -- oder hatte -- bisher immer eine Sprechstunde für akute Fälle in der Zeit von 8.00 bis 9.00 Uhr täglich. Um 8.15 Uhr fand ich mich dort ein und wurde abgewiesen mit den Worten: "Sie müssen dann schon vor 8.00 Uhr da sein, wenn Sie nur eine Spritze wollen, müssen Sie sich auf einige Stunden Wartezeit einstellen.

Ansonsten gibt es einen Termin erst in vier Wochen."

Ist dieses Verhalten die Reaktion auf die neue Verteilung der Arzthonorare, die ich heute Morgen der Zeitung entnehmen konnte?

Der Tabelle nach erhielten alle Allgemein- oder Fachärzte eine moderate bis erhebliche Erhöhung ihrer Honorare.

Einzige Ausnahme mit einer Verringerung der Honorare von fast 5 Prozent bildeten die Orthopäden.

Ich kann mir gut vorstellen, dass in den einzelnen Praxen jetzt großer Unmut darüber herrscht und sie nun "Dienst nach Vorschrift" machen, was eindeutig zu Lasten der Patienten geht.

Außerdem werden die Orthopäden nun wohl zwangsläufig verstärkt Therapien von den neu von Krankenkassen und KVen definierten "freien Leistungen" verordnen, um damit die Differenz beim Ihren Honorar auszugleichen, auch in Fällen wo vielleicht andere Therapien wirkungsvoller wären.

Es wird immer gesagt, daß Rückenschmerzen die Volkskrankheit Nr. 1 sind.

Da die Behandlung von Rückenproblem zur Aufgabe von Orthopäden gehört hat man zunächst durch die drastische Sparmaßnahmen beim Honorar der Orthopäden bei den Arzkosten viel gespart

Diese Einsparungen führen aber nach meiner Meinung zwangsweise zu einem höheren Krankenstand und erheblichen Folgekosten (bespielsweise Frühverrentungen), aber dafür ist dann nicht unser Gesundheitssystem zuständig, sondern anderer Töpfe müssen dann dafür bluten.

Bei uns wird gespart, koste es was es wolle!

berni1a

Erfahrungen austauschen über das Leben mit Schuppenflechte und Psoriasis arthritis

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Geschrieben

Hallo, berni -

du kannst derlei Ärzteverdruss ganz leicht entgehen, indem du 'rechtzeitig' einen Termin beim Orthopäden organisierst --- also während du selbst noch versuchst, ob es mit diesem oder jenem Hausmittelchen besser wird ...

Solltest du selbst Erfolg haben mit Wärmflasche & Co. ist es leichter, einen Termin wieder abzusagen, als vier Wochen zu warten, wenn der Rückenschaden schon schmerzhaft verschleppt wurde ....

:P

Moin, moin - vira. :D

Geschrieben

Rechtzeitig ist ein weiter Begriff. Ich habe im Februar einen Termin für April bekommen beim Orthopäden. Also 2 Monate.

Da muss man seine Probleme aber schon recht langfristig planen... :ähäm

Martina

Geschrieben
Mein Orthopäde hat -- oder hatte -- bisher immer eine Sprechstunde für akute Fälle in der Zeit von 8.00 bis 9.00 Uhr täglich. Um 8.15 Uhr fand ich mich dort ein und wurde abgewiesen mit den Worten: "Sie müssen dann schon vor 8.00 Uhr da sein ...

Das ist nicht schön, aber leider auch nichts neues. Was sollen die Praxen machen? Sie können ja nicht einfach fröhlich alles an Kranken reinlassen, was den Weg in die Praxis gefunden hat, um dann dadurch den gesamte Betrieb zusammenbrechen zu lassen.

Wenn ich mal ohne Termin dringend zum Arzt muss, bin ich eine gewisse Zeit vor der angegeben Zeit da. Wie so oft gilt dann zwar leider "Wer zuerst kommt, der kommt noch dran", aber das ist immer noch besser, als daß gar keiner dran kommt.

Wie gesagt, schön ist das nicht, aber ich wüsste auch nicht, was ich als Arzt anders machen sollte, wenn meine Praxis von Notfällen überrannt wird -- mehr als arbeiten geht nun mal nicht.

Gruß,

Marko

Geschrieben

Hallo, die Haltung der Ärzten bei der Misere kann ich auch noch am ersten verstehen, aber ich kann nicht verstehen warum man nicht aus den Fehlern und mangelhaften Lösungen lernt, sondern diesen dann immer wieder einen neue Krone aufsetzt? :mad:

Man hat oft besonders im Gesundheitswesen den Eindruck, daß die neuen Gesetze und Regeln nicht durch ernsthafte Analysen und Diskussionen festgelegt werden, sondern ehr beim Karten- oder Würfelspiel.

Beispielsweise auch bei der Messung des Augeninnendrucks, der als Voruntersuchung ja keine Kassenleistung mehr ist.

Diese Untersuchung ist wohl in der Vergangeheit viele zu oft auch durchgeführt worden, auch wenn sie nicht notwendig war, vermutlich auch wegen der daraus resultiernden Zusatzeinnahmen der Augenärzte.

Nun wird ein Glaukom oft erst festgestellt wenn schon ein gravierender ireparabel Schaden entstanden ist, wie beispielsweise auch bei mir.

Zur Kostenreduzierung währe es nach meiner Meinung sinnvoller gewesen die Häufigkeit dieser Vorsorgegeuntersuchung als Kassenleistung zu reduzieren (z.B. nur noch alle 2 Jahre).

Diese Leistung ganz zu streichen ist wohl die schlechteste Lösung und hat nicht nur zu Folge, daß der Glaukom viele später entdeckt wird, sondern auch, daß diese Untersuchung dadurch als freie Leistung vom Arzt mit einem Faktor von durchschnittlich 2,5 in Rechnung gestellt wird und somit viel teuerer wurde.

Schöne Grüße

berni1a :P

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