Ankunft in der Klinik und die erste Woche
Osterdienstag bin ich nun mit gemischten Gefühlen zu meiner Reha in den Schwarzwald aufgebrochen.
Ich hatte von meinem ersten Aufenthalt, der trotz massiver Corona-Maßnahmen sehr positiv und hilfreich war, hohe Erwartungen und wusste und weiß auch jetzt noch nicht, ob diese erfüllt werden können.
Aber was für eine Freude: Ja, ich habe wieder eines der schönen Einzelzimmer im 5. Stock - mit Bett, riesigem Schreibtisch, massig Schrankplatz, einem Sofa und einem winzigen Kühlschrank für die Medikamente und natürlich Badezimmer. Nach meinem Gefühl werden diese außer an Privatpatienten, sofern verfügbar, auch an Patienten, die über die Rentenversicherung kommen, vergeben, jedoch ist das nicht garantiert. In der 5. Etage können nur Patienten aufgenommen werden, die keine Pflege benötigen, da das Schwesternzimmer nur während der Woche in der Vormittagsschicht besetzt ist, zu den übrigen Zeiten müssen wir eine Etage hinunter.
Am ersten Tag war nun Aufnahme auf der Station durch unseren Pfleger und ärztliche Aufnahme durch den Stationsarzt.
Am 2. Tag hatte ich einen kurzen Termin bei der Physiotherapie und der Psychologie, um zu checken, was ich an Therapien benötige. Da ich vor 2 Jahren schon einmal da war, ging es um meine momentanen Probleme und was ich mir von dem Reha-Aufenthalt erwarte. Hier durfte ich auch wünsche äußern, welche Geräte ich gerne für mein Training im Geräteraum nutzen würde. Bei den Geräten, die ich vor 2 Jahren schon genutzt hatte, bekam ich freigestellt, welche Geräte ich ohne weitere Einweisung nutzen möchte, dies waren die Wii mit dem Balanceboard für Gleichgewichtsübungen - extrem anstrengend, aber effizient - und das Galileo, ein Vibrationsboard.
Den 3. Tag fanden das Entlassmanagement statt - Abgabe der Einverständnisse, welche Ärzte alles einen Bericht erhalten sollen, die Oberarztvisite, und der Ersttermin in der Ergo. Diesmal also kein Ergo-Einzel, sondern Feinmotorikgruppe, da meine Probleme hauptsächlich in Rumpf und Beinen liegen.
Freitag (4. Tag) hatte ich Gleichgewichtsgruppe (diverse Gleichgewichtsübungen im Stand), Physiotherapie Einzel (Anamnese) und meine erste offizielle Trainingseinheit auf der Wii - 30 Minuten Gleichgewichtstraining - durch Gewichtsverlagerung müssen Kugeln in Löcher gebracht werden, eine Figur, eingeschlossen in einer Seifenblase durch einen Bach gebracht werden oder man tanzt auf einem Seil, muss Hindernissen durch Sprünge ausweichen und sich in höheren Leveln auch wechselndem Seitenwind widersetzen.
Da in der ersten Woche noch nicht allzu viel Anwendungen waren (leider!), habe ich von dem Luxus Gebrauch gemacht, selbstständig an die Wii und das Galileo (Tiefenmuskulatur) zu dürfen.
Die Mahlzeiten gibt es, anders als vor 2 Jahren zu Corona, wieder im Speisesaal. Frühstück ist für mich in der letzten Woche immer um 7h30, Mittagessen um 12h45 und Abendessen um 17h45 gewesen. Zum Frühstück und Abendessen gibt es ein Buffet, das Mittagessen wählt man in der Vorwoche oder bei Neuankömmlingen beim ersten Mittagessen für den Rest der Woche aus 3 Gerichten. Anders als vor 2 Jahren gibt es mittags keinen Kaffee und ein Mini-Stück Kuchen mehr - ich empfinde es als nicht so schlimm, da der Kuchen nur verführt und es den ganzen Tag heißes Wasser in Thermoskannen, Teebeutel und löslichen Kaffee auf Station gibt und man auf Wunsch auch eine eigene Thermoskanne erhält, die man sich jederzeit auch neu auffüllen lassen kann, nachmittags und am Wochenende auf der Station im 4. Stock.
bearbeitet von turtle
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