Meine jährliche Koloskopie
Am letzten Montag hatte ich meine jährliche Koloskopie. Die ist in zweifacher Hinsicht interessant: Zum einem, weil bei mir eine jährliche Darmkrebsuntersuchung notwendig ist. Wenn man so wie ich eine Pancolitis hatte, (Pancolitis = Entzündung des gesamten Dickdarms) dann zählt bezüglich des Darmkrebsrisikos zu den Risikopatienten. Somit ist eine jährliche Koloskopie notwendig.
Zu anderen ist es aber, wegen des Wechsels der Applikation des Infliximabs interessant, wie sich mein Darm verhält. Sind Entzündungszeichen vermehrt zu erkennen oder nicht. – Im Alltagsleben bekomme ich nicht immer alle Entzündungszeichen mit, deshalb war diese „Sichtung“ für mich von besonderer Bedeutung.
Ergebnis: Durch die vorhandenen Narben kann man dem Dickdarm deutlich ansehen, dass er sehr krank war. Es waren noch ein paar andere CU-spezifische Besonderheiten auf der Darmschleimhaut zu erkennen. Eine deutliche Vermehrung der der Entzündungsaktivität gab es nicht zu sehen. – Mit anderen Worten: Offenbar entfaltet das subkutan verabreichte Infliximab die gleiche Wirkung, wie das durch eine Infusion. Für mich ein sehr erfreuliches Ergebnis, was mich außerordentlich beruhigt.
Bei dieser Gelegenheit schildere ich nachfolgend den groben Ablauf einer Koloskopie. Für die meisten meiner Freunde und Bekannten scheint dies ein unangenehmes Thema zu sein. Um es mal geradeheraus zu sagen: Ja, auch für mich ist eine Koloskopie die mit Abstand unangenehmste Krebsuntersuchung. Der vorher zu betreibende Aufwand ist beträchtlich: Zuerst ist eine Blutuntersuchung notwendig, die erfolgt etwa vierzehn Tage vor der Untersuchung. Dann beginnt man mit einer „Diät“. D. h. eine Woche bis drei Tage (je nach Anleitung), darf man nichts mit Kernen essen. Also: Keine Nüsse, Samen, Tomaten, Beerenfrüchte etc.. Auch Vollkornprodukte und faserreiches Gemüse sind verboten. Einen Tag vor der Untersuchung macht man eine Darmreinigung, in dem man ein starkes Abführmittel zu sich nimmt und Unmengen trinkt. Das ist notwendig, damit sich kein Kot während der Untersuchung im Darm befindet. Die gleiche Prozedur gibt es noch einmal am Morgen des darauffolgenden Tages. Dann ist man eigentlich für die Koloskopie vorbereitet. Die Koloskopie kann man mit oder ohne Sedierung machen. Ich empfehle mit Sedierung, dann hat man weniger Angst und empfindet keine evtl. auftretenden Schmerzen. Irgendwann wird man wach und stellt fest, dass man alles überstanden hat. ( So ist es mir immer am liebsten 😁) Meistens erfolgt, sobald man ansprechbar ist ein kurzes Gespräch mit dem Arzt. Er erklärt was er während der Koloskopie gesehen und gemacht hat. Manchmal entfernt der Arzt während der Koloskopie Polypen. Das Entfernen der Polypen ist schmerzlos. – Wählt man die Prozedur ohne Sedierung hat man den Vorteil, dass man mit dem Auto selbst nach Hause fahren kann. Das ist alles. - Für den normalen Patienten gilt: Wer fünfzig Jahre alt ist, für den übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung alle fünf Jahre hierfür die Kosten.
Als ich vor einigen Jahren das erste mal hier in SH zur Hautkrebsvorsorge war, hielt mir der Hautarzt, einen Vortrag über die Bedeutung von Krebsvorsorgeuntersuchungen und Immunsuppression. Dieser Arzt sagte mir ganz klar, dass wenn man immunsupprimiert ist, ein erhöhtes Krebsrisiko hat und dass man deshalb jede Krebsvorsorgeuntersuchung in Anspruch nehmen sollte. Es würde mich interessieren, wie es die anderen immunsupprimieren Forenteilnehmer mit der Krebsvorsorge halten: Nehmt ihr die ganzen Krebsvorsorgeuntersuchungen in Anspruch? – Vielleicht antwortet mir der eine oder andere. – Ich würde mich freuen.
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