Ein Arztgespräch
Gestern hatte ich ein Gespräch mit der Ärztin. Sie wollte wissen, wie ich mit dem Spritzen zurechtkomme und ob ich irgendwelche Veränderungen bemerkt hätte. – Spritzen funktioniert bei mir gut. (Tut nicht weh und es gibt keine blaue Flecken.) Die Colitis spüre ich eigentlich kaum und die Schuppenflechte ist zu ertragen.
Die Ärztin stellte die Frage, ob ich nicht das Präparat wechseln wollte, von Infliximab auf Ustekinumab (Handelsname Stelara). In meinem Fall würde sie Stelara für das bessere Medikament halten. – Als vor etwa zwei Jahren, die Schuppenflechte bei mir wieder aufgetreten war, hätte ich sofort gewechselt. Da hatte ich mich über das Neuauftreten der PSO sehr aufgeregt und ich wusste auch nicht, wie schlimm es noch wird. Außerdem hatte die Lokation gewechselt. Vor Inflixmab spielte sich das meiste an Händen und Füßen ab, heute ist es eine PSO-Inversa. Trotzdem: Wegen der wenigen Flecken werde das Präparat nicht austauschen. Wenn die PSO sich verschlimmert, dann wäre das keine Frage. Aber solange ich mit Zinksalbe /Zinkpaste und ab und zu eine Cortison-Salbe auch hinkomme, würde ich einen Wechsel für übertrieben halten. Wegen der Kombination PSO und CU, gibt es eigentlich nicht viele Alternativen; es sollte schließlich ein Medikament sein, das beide Erkrankungen bedient. Solange ich mit Infliximab gut auskomme, werde ich den Stelara-Trumpf nicht ziehen. Außerdem weiß man nicht, ob Stelara in meinem Fall genauso gut wirkt wie das Infliximab (Never change a running system).
Dann schnitt die Ärztin noch ein anderes Thema an: Sie hatte gelesen, dass wenn das Infliximab durch Pen oder Spritze verabreicht wird, es weniger wahrscheinlich ist, dass der Körper sich an das Medikament gewöhnt. Das Azathioprin, dass ich zum Verhindern dieses Effekts nehme, wäre somit eigentlich überflüssig. Außerdem würde gerade durch die Kombination beider Präparate das Risiko z. B. von Hautkrebs und Infektanfälligkeit gegenüber einer Mono-Therapie deutlich erhöht sein. – Diesen Einwand halte ich für richtig. Mein Hautarzt hatte mich schon darauf hingewiesen. Was gegen das sofortige Absetzen von dem Azathioprin spricht ist, einfach die Tatsache, dass ich ungerne zwei Veränderungen parallel zueinander ins Rollen bringe. Das wäre mit dem unschönen Ergebnis verbunden, dass wenn jetzt, nach dem Wechsel von der Infusion auf Spritze, man überhaupt nicht weiß, was einen möglichen Schub, sei es Schuppenflechte oder Colitis Ulcerosa, ausgelöst hat. Ich halte es für besser, mit dem Absetzen des Azathioprins eine Zeit zu warten. Wir haben jetzt, als möglichen Zeitpunkt für das Weglassen den ersten April, ins Auge gefasst. – Das ist doch eigentlich ein sehr schönes Ergebnis. Zu der höheren Lebensqualität durch das Selberspritzen, kommt jetzt auch noch dazu, dass ich ein Medikament weglassen kann.
Schließlich musste die Ärztin die Bemerkung fallen lassen, dass sie noch keinen Patienten getroffen hatte, der über einen Zeitraum von zehn Jahren mit Infliximab gut klarkommt. Bei den meisten Patienten könnte man nur mit einem Zeitraum von zwei bis drei Jahren der Symptomfreiheit rechnen. Diese Anmerkung bezog sich allerdings auf die Colitis Ulcerosa. – Naja, der lange Zeitraum ist der Tatsache geschuldet, dass mir eine Kombiantionstherapie verabreicht wurde.
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