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Arnos Genesungstagebuch

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(Keine) Experimente


Arno Nühm

2.122 Aufrufe

Heute war ich beim Dermatologen. Mit seiner Reaktion auf mein Absetzen der Kortisonpräparate komme ich gut klar. Er hat mir zu verstehen gegeben, dass das nicht hätte sein müssen, nur weil es in der Packungsbeilage steht. Selbiges hatte auch die Psychiaterin ja gesagt, die Salben spielen keine Rolle und wirken nicht auf die Psyche. Derjenige, der dann im Dreieck springt bin aber ich. Denn so habe ich es ja im Januar/Februar erlebt und das war alles andere als angenehm. Jetzt bin ich in einer besonders sensiblen Phase durch das Umschleichen der Psychopharmaka und da mache ich keine Experimente dieser Art.

Allerdings probiere ich im Augenblick aus, wie meine Haut auf das Natron anspricht. Habe heute gebadet mit 100g und sonst nix. Rückfetten findet dann erst nach einigen Stunden statt, vllt. halte ich bis heute abend durch. Sinn der Übung soll sein, dass die Haut wieder lernt, alleine rückzufetten. Das Ganze stützt sich auf die Übersäuerungstheorie und soll dem Körper die Säuren entziehen. Überzeugt bin ich nicht davon (habe auch nicht alles richtig verstanden), aber wenn es so einfach ist, dann probiere ich das gerne mal aus. Im Augenblick sieht die Haut an den betroffenen Stellen nur wahnsinnig ausgetrocknet aus, aber das täte sie nach anderen Badezusätzen ebenso.

Schmerzen habe ich heute wieder mehr als gestern  und verdächtige den Käse, den ich über die Dinkelnudeln mit vegetarischer Bolognese gestreut hatte. Vielleicht variieren die Schmerzen auch einfach so ohne eine Bedeutung, aber wenn ich das Gefühl von Kontrolle darüber habe, dann fühle ich mich wohler damit.

Eine Form davon sind auch die Nahrungsergänzungsmittel, mit denen ich gestern begonnen habe. Nach dem, was ich gelesen habe, viel zu geringe Mengen, als dass sie sich bemerkbar machen dürften. Dennoch fühle ich mich wohler damit, auch innerlich etwas zu tun, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Meine Oma ist 97 geworden und war bis auf die letzten zwei Jahre nach dem Tod ihrer Schwester topfit. Sie hat immer nur Vitaminpillen genommen, die Medikamente vom Arzt hat sie in der Schublade gesammelt.

Am Dienstag habe ich den Termin beim Rheumatologen und gehe davon aus, dass auch er MTX vorschlagen wird. Ich fürchte, dass ich da im Augenblick nicht drumrum kommen werde. Dazu bin ich insgesamt viel zu schlecht aufgestellt. Ich habe keinen Plan, wie ich die Nahrungsergänzungsmittel dosieren müsste und auch nicht die Zeit, sie einzeln auszutarieren und die Wirkung zu beobachten. Meine Hände und Füße sind immer noch entzündet und nun scheint auch das zweite Knie zu rumoren.

Ich werfe mir lieber später vor, es nicht gleich ohne die Schulmedizin versucht zu haben als mir vorwerfen lassen zu müssen, dass ich ja keine Hilfe gewollt hätte ... Es ist wirklich ein Kreuz. Ja, ich möchte durchaus Hilfe haben, aber eben in adäquater Form. Ich möchte keinen Massenbetrieb, in dem ich mich drum prügeln muss, nach monatelanger Warterei auch ein paar Minütchen Gespräch zu erhaschen. Ich möchte nicht, dass man mir nur deshalb früher hilft, weil ich am lautesten geschrien habe. Ich möchte, dass man sich um mich kümmert, weil einem etwas an mir liegt. Und derjenige, der das tun kann, kann nur ich selbst sein.

Im Augenblick ist alles offen. Es ist zum Beispiel gut möglich, dass die Haut sich tatsächlich ohne erneute Kortisonbehandlung in den Griff bekommen lässt. Warum dann nicht auch die Arthritis? Ich hoffe sehr auf die Teekur, deren Zutaten mittlerweile eingetroffen sind.

Zum Glück muss ich mich nicht sofort für MTX entscheiden. Ob ich auch das einfach mal ausprobieren und dann liegen lassen kann? Der Dermatologe machte heute so eine Anspielung, das Daivobet (ich fragte nach Vitamin D3-Salbe) koste 80,-, das wäre nicht gut, wenn das dann nur da liegt und nicht verwendet wird. MTX ist sicherlich teurer, aber was soll ich machen, wenn ich es nicht vertrage? Dann muss ich doch die Finger davon lassen.

Plan ist jetzt auf jeden Fall, dass ich diese Balneo-Photo-Therapie machen will, sobald das Valproat eingestellt ist und meine Psychiaterin mir grünes Licht gibt. Und vorher will ich auch nicht mit  MTX anfangen müssen. Gut möglich, dass ich am Dienstag nach dem Gespräch mit dem Rheumatologen anders darüber denke...

Was ich übrigens noch bekommen habe vom Dermatologen sind Pröbchen für Haarshampoos, die frei erhältlich sind und eine Empfehlung für ein Shampoo mit Weidenrinde. Da ich auf Gerbstoffe ja gut anzusprechen scheine (siehe Eichenrindenextrakt), könnte das das Richtige für mich sein. Kommt auf die Liste fürs auszuprobieren, wenn das jetzt frisch eingetroffene nichts taugt. 

Update:

Der Tee schmeckt wider Erwarten sehr gut und die Haut sieht jetzt besser aus als wenn ich sie gleich nach dem Baden (und danach nicht wieder) eingecremt hätte... dafür spannt sie stellenweise etwas.

6 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Waldfee

Geschrieben

Geh doch mal in die Hautklinik Leutenberg.

GrBaer185

Geschrieben

Hallo Arno,

den Gang über die evidenzbasierte Medizin (etwas unzutreffend auch Schulmedizin genannt - es gibt auch Homöopathie-Schulen) finde ich gut und richtig. Ganzheitliche und naturheilkundliche Ansätze können immer noch ergänzt werden.

Bezüglich der Gelenkbeteiligung habe ICH sehr gute Erfahrungen mit Kortikoid-Spritzen direkt in das Gelenk gemacht. Vielleicht auch als Versuch bei einem Finger- oder Zehen-Gelenk probieren. Leider kann nicht jeder Orthopäde gut direkt in den Gelenkzwischenraum die Kristallsuspension spritzen. Ich würde mal Rheumatologen und Orthopäden darauf ansprechen.

Ein schönes Wochenende und alles Gute

B.

Arno Nühm

Geschrieben

@Waldfee

Mein Arzt hatte mir die Klinik auf Sylt empfohlen, wo er zuletzt tätig war. Mir bekommt Krankenhaus nicht so; ich brauche Privatsphäre. Dazu kommt, dass ich der Allgemeinheit nicht noch mehr auf der Tasche liegen will als ohnehin schon.

Das Konzept Leutenberg sagt mir jedoch sehr zu! Wenn Klinik, dann diese!

Ich habe mir aber vorgenommen, sollte ich was auf dem Rücken bekommen, wo ich selbst nicht drankomme zum Eincremen, dann lasse ich mich stationär aufnehmen. Andererseits ... die kümmern sich auch um den Darm ...

Ich glaub ich frag mal, ab wann die was frei haben. Ja, am besten gleich am Montag. Vielen Dank!

@GrBaer185

Hallo B.,

vielen Dank für die Anregung. Meine Schmerzen rühren hauptsächlich von entzündeten Sehnen her, soweit ich das beurteilen kann. Deshalb sehe ich nicht, warum mir Spritzen ins Gelenk helfen sollten.

Zudem ist da immer noch die Wechselwirkung mit meinen anderen Psychopharmaka. Das steht nicht nur in der Packungsbeilage, ich stand kurz davor, mich einweisen zu lassen. Klar, das kann auch der viele Stress gewesen sein oder der Schlafmangel durch den vielen Stress oder die zugrundeliegende Erkrankung. Aber die Tatsache, dass ich vorher den ganzen Stress und Schlafmangel bereits hatte und stabil war, zeigt mir eindeutig, das neue Schwein muss sein: Kortison. Es hat supergut auf der Kopfhaut gewirkt (vorübergehend) und war wirklich eine Erlösung für den Moment, aber es ist nichts auf Dauer. 

Ich werde diese Option im Hinterkopf behalten, sollten sich stellenweise Entzündungen hartnäckig halten und Eile geboten sein. :) 

Waldfee

Geschrieben

Hallo ArnoNühm,

ich war 16 mal in der Klinik, manche Jahre davon 2 mal, das letzte mal allerdings 2014. Man muß Zeit mitbringen, unter 4 Wochen war ich nie dort. LG Waldfee

Arno Nühm

Geschrieben

Hm, mein Arzt wollte mich für eine Woche unterbringen... bin ja auch nicht so ein schwerer Fall. Ich war entsetzt, dass er überhaupt an Klinik dachte.

Übrigens auch mein Friseur: Warst Du damit schon in Krankenhaus?! *lach

Zeit hab ich; das Einzige, was mich terminlich bindet, sind Arztbesuche.

Matjes

Geschrieben

Hallo Arno Nühm, 

ich war bisher 2mal dort, einmal 7 Wochen, einmal 3 Wochen. 

Es ist aber nicht so "typisch " Krankenhaus, du hast dort schon auch Privatsphäre . 

Soviel ich weiß ( ich war 2000 + 2001 dort ) gibt es 1 - und 2 Bett.Zimmer ) .

Auf jeden Fall wird man gut betreut, die Ärzte und das Pflegepersonal kümmert sich und nimmt sich Zeit .

Neben der Behandlung gibt es noch andere Ansätze, wie autogenes Training etc. 

Es liegt bezaubernd auf einem Hügel mit Wald drumherum und lädt zu Spaziergängen ein. 

Ich habe mich dort recht wohl gefühlt , auch wenn es letztendlich nicht das war, was mir auf Dauer geholfen hat. 

Aber einen Versuch ist es wert, denn jeder ist nun mal anders.

Lieben Gruß, Martina :tw_smile:

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    • Burg
      Hallo @GrBaer185, hier mal die 2-jährige thailändische beobachtende muliticenter PROMPT-Studie mit 300mg Secukinumab, die die Therapie erstmals von Pso, PsA und AS - ankylosierender Spondylitis - unter Alltagsbedingungen beschreibt. PROMPT=Prospective Registry Of MultiPlex Testing Real World Data zur Anwendung von Secukinumab AU=Nadine Kretschmer, Gelbe Liste, 6.12.2024 https://www.gelbe-liste.de/dermatologie/real-world-data-secukinumab Real-Life Data of Secukinuma
    • Margitta
      malgucken Danke dir für die Wünsche, übrigens mein Wichtel Zeisig sitzt alle Jahre im Hausflur, liebe Grüße Gitti 
    • malgucken
      Dankeschön, Gitti. Ich wünsche dir auch eine schöne Adventszeit. 🧑‍🎄
    • Burg
      Noch lieber als Kräuterbonbons lutsche ich Halspastillen mit Isländisch Moos (isla) - diese müssen bei mir Zucker oder Saccharose enthalten, da ich alle Zucker-Austauschstoffe nicht vertrage. Nach dem Lutschen der Pastillen habe ich ein eher trockenes Gefühl im Mund (das ist nicht jedermanns Wunsch) aber das isländische Moos legt sich wie ein Film über die beim Beginn einer Erkältung gereizten Schleimhäute; das ist für mich sehr angenehm und verhindert in der Regel, dass sich der Infekt aus
    • SPONGEBOB
      Lang ists her.    Ja ich freu mich immer noch bei jeder Spritze die ich bekomme.    Dankbar und symtomfrei immer noch.    küsschen… 
  • 17 Juckreiz bei Schuppenflechte

    1. 1. Wie geht Ihr mit dem Juckreiz im Alltag um?


      • Ich nutze hauptsächlich kühlende Hautpflege und Kälteanwendungen (z.B. Cool-Packs).
      • Ich verlasse mich auf Entspannungstechniken und Stressmanagement (z.B. Meditation, Atemübungen).
      • Ich lenke mich aktiv ab und vermeide es, an den Juckreiz zu denken (z.B. durch Hobbys oder Bewegung).
      • Ich wende eine Kombination aus medikamentöser Behandlung und Hausmitteln an (z.B. Cortison plus Meersalzbäder).
      • Ich setze hauptsächlich auf Hausmittel (z.B. Bäder, Umschläge, Pflegecremes).

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