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Biologika und Biosimilars

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Beiträge aus der Community zu Biologica


GrBaer185

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Im Folgenden herausgegriffen ein Teil der Beiträge aus der Community im Thema 

Biologica 

Von Tessa, 12. September 2017 in Kyntheum

die ich für grundlegend und sehr interessant halte.

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sia

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Einiges zu den Biologicals wurde ja schon gesagt - teils richtig, teils ein wenig aus dem Zusammenhang. Daher noch meinen Senf. Die Frage war:

Am ‎12‎.‎09‎.‎2017 um 20:02 schrieb Tessa:

Was sind  die  Unterschiede und warum werden soviele Biologicas hergestellt?

Hier wurde ja schon angesprochen, dass nicht jedes Medikament bei jedem wirkt. Das ist so, weil der Psoriasis eine sog. 'komplexe polygenetische  Veranlagung' zu Grunde liegt. Das heißt, es sind viele Gene beteiligt. Je nachdem in welcher Kombination die Gene mutiert sind ist die Ausprägung und Schwere der Krankheit anders. Wären es zwei Gene, nennen wir mal A und B, gäbe es drei Kombinationen: beide betroffen AB, A betroffen, B betroffen. Bei drei Genen A, B, C,  wäre 6 Kombinationen denkbar 'nur A', 'nur B', 'nur C',  'A+B', 'A+C', 'B+C', ... es sind aber inzwischen schon 40 Gene identifiziert die betroffen sein können (wahrscheinlich noch mehr) - aber eben nicht alle betroffen sein müssen. (Gene 'kodieren' für Proteine - umgangsp. 'Eiweiße' - das heißt die Gene werden 'abgelesen' und dann wird nach diesem Bauplan in den Zellen ein Protein hergestellt - woraus dann z.B. Hautzellen aufgebaut werden.)

Und damit noch nicht genug - neben der nötigen Anlage braucht's auch noch einen Trigger - zumindest für manche Formen. So könnte es sein, dass jemand mit einer leichten Pso der in einem sonnigen Land wohnt kaum jemals Symptome hat.

Weiß man nun wie vielschichtig diese Krankheit ist -  viele Gene produzieren nämlich nicht nur ein Protein das in die Haut 'eingebaut' wird, sondern vielleicht wird das auch bei 'innerer Haut' - sprich Darm Verwendung findet, ein anderes auch in den 'Gelenkhäuten' usw. dann überrascht es nicht mehr, dass man etliche Medis braucht und es eine lange Suche sein kann das richtige zu finden.

Und da wurde ja schon erwähnt - die Forschung ist da langwierig und damit teuer.

Aber damit noch immer nicht genug. Die Herstellung ist auch nicht billig. Während bei vielen Medikamenten ein paar Stoffe unter bestimmten Bedingungen gemischt werden - chemische Reaktionen laufen ab - Medikament fertig ist das bei den Biologicals ein wenig anders. Aspirin besteht aus  21, ein Biological aus ca. 20.000 Atomen.

Außerdem muss ein Biological von einer lebenden Zelle produziert werden. Dazu müssen erst einmal  geeignete Zelllinien gefunden werden - z.B. sind das manchmal ovariale Zellen aus Hamstern. Diese Zellen werden dann in großem Stil in Tanks gezüchtet - die Bedingungen sind sehr wichtig - Temperatur, Nahrung, PH, Sauerstoff ....- das Produkt soll ja immer gleich sein. Das alles zusammen macht es so teuer.

Und zum Schluss... während es bei z.B. Aspirin ziemlich egal ist ob man das Original schluckt oder ASS ist das bei Biologicals nicht identisch. Ist der Patentschutz abgelaufen dürfen im Prinzip andere Firmen ein Produkt 'nachbauen' - tun sie auch. Da sie aber z.B. schon mit anderen Zelllinien starten ist das  Endprodukt ähnlich, aber eben nicht gleich. Das kann ok sein, oder eben auch nicht (sieh die vielen unterschiedlichen Ausprägungen der Krankheit.) In Deutschland ist bis jetzt kein Austausch möglich. 

 

schaedel

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Der wichtigste Unterschied besteht doch darin, dass der Körper IL17ausschüttet und die IL17A Blocker wie cosentyx und taltz diese Proteine abfangen bevor sie an den Rezeptor docken. Das IL17A ist wie ein Brief mit einen Befehl zu verstehen der vom Körper abgesendet wird, fängt man den Brief vorher ab kommt er gar nicht erst an und der Enpfänger weiss nicht, dass er den Befehl ausführen muss (in unserem Falle die Entzündung der Haut zu starten).

 

Bei dem IL17RA Blocker ist es so, dass nicht der Brief abgefangen wird, sondern der Schlitz am Briefkasten verschlossen wird, denn das IL17A dockt am entsprechenden Rezeptor an, deswegen IL17RA.

 

Beide Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile, sind allerdings nach bisherigem Stand der Forschung der richtige Weg. jedenfalls ist man immerhin soweit und konnte bei den meisten Menschen genau diese beiden Faktoren ausmachen, man muss ja bedenken, dass man nur so viel wie nötig und so wenig wie möglich eingreifen will, bei den TNF Blockern und IL12+23 Blockern ist der Eingriff viel massiver. 

 

Das Problem sind nur die Resistenzen, es gibt ja Menschen wo cosentyx/taltz gar nicht wirkt weil der Körper es bereits abfängt, der Ansatz ist trotzdem (nach bisheriger Forschung) der richtige nur braucht man dann einen anders gebauten Wirkstoff. Taltz ist wohl so gebaut, dass weniger Menschen Resistenzen entwickeln/bereits haben, bei Cosentyx scheint es mehr "Probleme" zu geben, wobei der Anteil dort immer noch gering ist.

 

Hatte übrigens freie Auswahl, habe mich für ein komplett "Human" Biologica entschieden und gegen das humanized, obwohl ich glaube, dass Taltz das "bessere" Medikament ist. Brodalumab hätte ich vermutlich auch haben können, aber ich wollte es erstmal mit nen IL17A Blocker probieren. Seit 5 Tagen schwirren die ersten 300 mg Cosentyx durch meinen Körper, die Wirkung trat bereits nach 2 Tagen ein. Taltz ist die nächste Option sollte ich resistent werden, dann würde ich mich auch für ein paar Mäusezellen in den Brückenverbindungen begeistern lassen ;)  

 

HLAB27

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Am ‎14‎.‎12‎.‎2017 um 01:37 schrieb schaedel:

Der wichtigste Unterschied besteht doch darin, dass der Körper IL17ausschüttet und die IL17A Blocker wie cosentyx und taltz diese Proteine abfangen bevor sie an den Rezeptor docken. Das IL17A ist wie ein Brief mit einen Befehl zu verstehen der vom Körper abgesendet wird, fängt man den Brief vorher ab kommt er gar nicht erst an und der Enpfänger weiss nicht, dass er den Befehl ausführen muss (in unserem Falle die Entzündung der Haut zu starten).

Das Problem sind nur die Resistenzen, es gibt ja Menschen wo cosentyx/taltz gar nicht wirkt weil der Körper es bereits abfängt, der Ansatz ist trotzdem (nach bisheriger Forschung) der richtige nur braucht man dann einen anders gebauten Wirkstoff. Taltz ist wohl so gebaut, dass weniger Menschen Resistenzen entwickeln/bereits haben, bei Cosentyx scheint es mehr "Probleme" zu geben, wobei der Anteil dort immer noch gering ist.

 

Nachdem du uns ja nun erklärt hast, welches Interleukin (IL) "erfolgreich" blockiert wird...

Bei welche Erkrankungen bzw. Belastungen springt denn speziell das IL-17A in unserem Körper bzw. vor allem unser Immunsystem an???

Da wären also: Allergisches Asthma... Allergische Rhinitis... Antivirale Immunantwort...

Also Allergien wie Pollenallergien, Kreuzallergien auf Pollenallergene, sonstige Allergien (z.B. Pilze, Luftverschmutzung,...), Asthma und akute, latente oder persistierende Virusinfektionen. Da es nicht gern gesehen wird, dass ich Links einfüge lasse ich sie weg. Googeln kann jeder von euch selbst unter: "antivirale Immunantwort IL-17a". Desweiteren laufen aktuell Studien zu dem Thema IL-17A (im Bereich Hepatitis) und ob es nun eine tumorfördernde oder auch tumorunterdrückende Wirkung hat. Bisher sind sich die Studien hier uneins und es wird weiter geforscht.

Jedem Zytokin in unserem Körper sind Zellen bzw. eine bestimmte immunologische Relevanz zugeordnet. Es gibt eine Menge IL´s und diese stehen untereinander in Verbindung und oft auch in Abhängigkeiten. Das nur mal am Rande, sonst wird es zu immunologisch :cool:. Daher wirken auch Cosentyx und Taltz nicht bei jedem gleich, denn nicht bei jedem ist das IL-17A (bzw. die o.g. Erkrankungen bzw. Belastungen) der Auslöser, sondern z.B. das IL-23 oder das IL-6 oder IL-1 oder oder.

Ich freue mich für jeden von euch der Erfolg mit einer Biologika-Therapie hat. Dennoch werden mir persönlich hier zu viele Lobeshymnen auf etwas  gesungen was - egal von welchem IL bei den verschiedenen Biologikas - die Vermittlung innerhalb des Immunsystems unterbricht bzw. blockiert und von dem keiner weiß was es für Langzeit-Folgen und Langzeit-Nebenwirkungen (also nach einer z.B.5-jährigen, 10-jährigen oder noch längeren Einnahmezeit) haben wird :unsure:.

 

arni

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Am ‎18‎.‎12‎.‎2017 um 15:27 schrieb HLAB27:

Ich freue mich für jeden von euch der Erfolg mit einer Biologika-Therapie hat. Dennoch werden mir persönlich hier zu viele Lobeshymnen auf etwas  gesungen was - egal von welchem IL bei den verschiedenen Biologikas - die Vermittlung innerhalb des Immunsystems unterbricht bzw. blockiert und von dem keiner weiß was es für Langzeit-Folgen und Langzeit-Nebenwirkungen (also nach einer z.B.5-jährigen, 10-jährigen oder noch längeren Einnahmezeit) haben wird :unsure:.

Dem stimme ich Dir zu 100% zu. Eine Lobeshymne würde es von mir niemals geben. Dazu habe ich bereits viel zu viele Erfahrungen mit Biologicals gemacht. Aktuell nehme ich das achte Biological.

Es greift in den Körper ein (ist ja auch der Sinn eines solchen Medikaments) und wirklich Langzeiterfahrungen bestehen bei vielen Biologicals noch nicht. Keine Ahnung, ob irgendwann der Bumerang kommt und ich dann auch noch weiß, dass der Auslöser evt. Enbrel, Humira, Remicade und und und...gewesen sein könnte. Wahrscheinlich nicht. 

Das viel gelobte Cosentyx hat mir schweren Schaden zugefügt. Das werde ich wohl nie vergessen. 

Ich denke, dies muss jedem Anwender solcher Medikamente bewusst sein. Wenn der Leidensdruck aber so groß ist, geht man dieses Risiko ein. Ohne Biological würde ich recht flott zum Pflegefall werden. 

Dann lieber ein paar Jahre früher diese Erde verlassen als 30 Jahren mit unerträglichen Schmerzen zu leben. Und falls es so kommen sollte, werde ich mich hoffentlich auch noch an meinen eigenen Leitsatz erinnern. 

 

 

 

 

 

 

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      Hallo @GrBaer185, hier mal die 2-jährige thailändische beobachtende muliticenter PROMPT-Studie mit 300mg Secukinumab, die die Therapie erstmals von Pso, PsA und AS - ankylosierender Spondylitis - unter Alltagsbedingungen beschreibt. PROMPT=Prospective Registry Of MultiPlex Testing Real World Data zur Anwendung von Secukinumab AU=Nadine Kretschmer, Gelbe Liste, 6.12.2024 https://www.gelbe-liste.de/dermatologie/real-world-data-secukinumab Real-Life Data of Secukinuma
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