Die Creme aus der Unterhose
Heute blieb ich an einer Werbung hängen: Shorts für untendrunter, mit integrierter Creme. "Man", dachte ich, "das guckst Du Dir mal an".
Die Firma mit dem sattblauen Creme-Döschen mit dick weißer Schrift hat neuerdings eine Art Unterhose im Angebot, in der die Creme gegen, sagen wir mal, unschöne Haut schon drin ist. Dahinter stecken eingewebte Mikrokapseln mit Q10, das nach und nach abgegeben wird, bis zu 30 Wäschen lang. "Unschöne Haut", wie fast jede Frau sie irgendwann mal da so hat, an Oberschenkeln, Bauch und Po.
Funktionieren soll das schon nach 2 Wochen (!) – wenn man das Höschen mindestens sechs Stunden am Tag trägt.
Aber was ich mich ja frage: Warum gibt's sowas schon im Kosmetik-Bereich, aber nicht für unsereins mit kranker Haut – also für die, die sowas wirklich brauchen könnten? Oder Fertig-Kompressen und -Bandagen mit derartigen Mikrokapseln drin, zum Drüberziehen über Knie, Ellenbogen oder Füße. Warum ist das noch nicht auf dem Markt wie solche Shorts gegen Allerwelts-Probleme? Oder gibt's das längst und ich kenne es nur noch nicht?
Als ich am Ende der dazugehörigen Internetseite angekommen war, wurde es mir dann doch endgültig zu bunt. Steht doch da in den "Häufig gestellten Fragen" (und Antworten):
Ich sitze ganztägig am Schreibtisch – kann ich trotzdem auf die Wirkung vertrauen?
Auch wenn eine sitzende Tätigkeit nicht viel Bewegung verspricht: für den Shorty ist sie ausreichend. Jeder Gang ins nächste Meeting, zur Kaffeemaschine oder zum Kopierer zählt.
Ins Meeting gehen, zur Kaffeemaschine oder zum Kopierer. Was Frauen halt so machen im Büro – nicht wahr?
Da nehme ich mir lieber meine Sport-Shorts (siehe Foto), die nicht einmal für "untendrunter" gedacht sind, und laufe damit los.
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