Warum wir auf Links manchmal allergisch reagieren
Auch aus beruflichen Gründen lese ich die Zeitschrift "Website Boosting" ganz gern. Darin geht es - ganz grob gesagt - darum, was man alles beachten muss oder kann, damit eine Seite im Internet gut ankommt. In der jüngsten Ausgabe (#19 bzw. 05/06 2013) beschäftigte sich Suchmaschinen-Expertin Nicole Mank mit Foren allgemein. Ihr Thema: Wie kann ich eine Internetseite aufwerten, indem ich in Foren Links setze?
Wir sind ja hier immer hin- und hergerissen, wenn Nutzer in ihren Beiträgen Links nennen. Natürlich sind Links quasi das Wesen des Internets und nützlich. Wer hier schon mehrere Beiträge geschrieben hat, beweist ohnehin sein ausgeprägtes Interesse am Thema - da sind Links normal. Wer noch nicht lange hier ist und mit Links um sich wirft, zieht dagegen zwangsläufig das Interesse der Moderatoren auf sich - da schauen wir schon mal genauer hin. Leider trügt uns unser Bauchgefühl selten.
Der Artikel von Nicole Mank liest sich wie eine Bedienungsanleitung, nur aus der falschen Richtung, sozusagen.
Beispiel gefällig?
Wer Forenlinks professionell und in größeren Mengen aufbauen möchte, sollte mehrere Accounts nebeneinander einrichten. … So kann man sich quasi "selbst" antworten und kommt zuverlässig auf einige Beiträge. Sollte einer der Accounts später gelöscht werden, hat man im besten Fall sogar den zweiten Account als Backup in der Hinterhand.
In einem Kasten mit "Tricks zu Erfolgssteigerung" wird empfohlen,
- Beiträge nachträglich zu bearbeiten und den Link erst dann einzufügen
- Links geschickt mit Farbe und Formatierung "unsichtbar" zu machen (so dass sie nicht aussehen wie Links)
- Links zur Konkurrenz nur nach Links aussehen zu lassen (mit Farbe und Unterstreichung) und nur den eigenen Link wirklich normal zu setzen
Nicole Mank verliert auch ein Wort zu den Kosten:
Ab ca. 20 € kann man sich auf die Quältät eines Forenlinks verlassen.
Sprich: So ein Link kostet den Auftraggeber mindestens 20 Euro. Wenn allerdings erst einmal vier bis acht "harmlose" Beiträge geschrieben werden, bevor der bezahlte Forenschreiber zur Sache kommt und einen Link einbaut, wird es teurer - bis zu 40 Euro.
Was so ein Link bringt? Ganz plump: Kunden. Geld. Und einer Verbesserung des eigenen Rufes im Internet.
Glauben Verfasser solcher Artikel wirklich, dass die "Gegenseite" solche Artikel nicht liest? Aber gut, dann eben vielen Dank auch für die Zusammenfassung dessen, worauf wir weiterhin ein Auge haben müssen.
Nachtrag 1: Bei SEO Scene gibt es auch einen guten Beitrag zu diesem Thema.
Nachtrag 2: René Schröter hat bei inha.lt "Schmutzige Tricks der Foren-Link-Mafia" aufgeschrieben. Auch eine schöne Übersicht
Nachtrag 3: Wer noch ein Beispiel braucht, dass es solche Anbieter gibt, die Forenlinks als Geschäft verstehen – hier findet sich so einer. 16 Links kosten 100 Euro übrigens.
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