Vom Himmel in die Hölle und dann noch tiefer. 3
Als ich mich heute um ca 07.00Uhr nach einer weiteren schlaflosen Nacht aus dem Bett gequält hab, war ich kurzzeitig sehr stolz auf mich. Ich war gestern Abend mit meiner besten Freundin draußen. Ja, es war ein reiner Horrortrip. Aber ich hab es getan, ich hab ihr nicht wieder abgesagt. mit genug Makeup und einer Mütze den Händen in den Ärmeln versteckt ging es anfangs einigermaßen. Doch dann kamen einige Bekannte und 100 Fragen, ich wollte nur noch heim. Man fühlt sich wie ein Tier im Tierpark, es weiß ja kaum jemand was los ist. Der Satz des Abends war: "So kennen wir Dich gar nicht!!"
"So kennen wir Dich gar nicht"
-denn eigentlich bin ich: ruhig, einfühlsam, trotzdem lustig, sarkastisch, ironisch, umgänglich, hilfsbereit und eine Kämpfernatur. Und bisher habe ich es geliebt zu leben, ich habe jede Sekunde mit all den Menschen um mich herum genossen, denn ich weiß wie schnell sie gehen können. Jetzt hasse ich es und würde am liebsten selbst gehen.
Ich wurde mit 5 Wochen aus Sri Lanka adoptiert, als jüngste in eine wunderbare Familie. Die leiblichen Kinder meiner Adoptiveltern waren 4 und 6 Jahre älter. Ich hatte eine Traumkindheit und nur mit dieser einen Tatsache zu kämpfen: Meine Mama hat mich einfach weggegeben. Auch in der Pubertät war dies eines meiner größeren Probleme. Mit 14 lernte ich den Vater meiner Kinder kennen, ja, sehr früh. Mit ihm an meiner Seite war der Abschluss und auch die Ausbildung ein leichtes, wenn auch Hochschwanger gegen Ende. Aber ich hatte immer das Gefühl alles schaffen zu können. Er gab mir soviel Kraft und Mut und Sonnenstrahlen, für viele ist das absurd, für uns war es oft schwierig aber zusammen nie zu schwierig. Meine Schwester starb 2001 mit 19 Jahren, ich glaube ich habe es bis heute nicht wirklich verarbeitet. 2003 kam unsere Amélie zur Welt, 2005 Noah, 2007 Leoti.......all die Jahre dazwischen erspare ich euch, oder besser mir. Februar 2009 starb die Liebe meines Lebens. Ich kann bis heute eigentlich nicht beschreiben wie ich es geschafft hab, nur das ich es geschafft habe. Ende 2011 traf ich dann den Mann, der meinen Schutzpanzer vollends zerbrechen lies. Raffinierte Lügen, wahnsinns Aufwand um erlogenens zu beweisen und Betrügereien. Ich kann nicht gehen, wieso kann ich nicht gehen? Er tut mir nicht gut, hauptberuflich Egozentriker, Egoist, Münchhausen . . . Ich weiß nicht wieso ich mich als Angriffsplattform zur Verfügung stelle... Im Juni 2012 wurde meine Jüngste mit 4 Jahren ins künstliche Koma gelegt, aufgrund einer bis Dato unbekannten Bienengiftallergie und dem darauffolgendem anaphylaktischen Schock 4 Grades. Wieder Todesangst. Es ist aber alles gut ausgegangen, jetzt wird sie sensibilisiert. Im September, pünktlich zu meinem Geburtstag wieder Lügen aufgeflogen, und ab da war meine Kraft endgültig weg...
....und das Ergebnis. Das Ergebnis meines Lebens, meiner Gabe zu verdrängen und zu Lächeln wenn es Hart kommt, sehe ich auf meiner Haut. Manchmal denke ich mir es ist ein Punkt für jede Unachtsamkeit meiner Seele gegenüber. Ich bin jetzt gezwungen mit mir zu arbeiten.. der erste Schritt ist getan -ich bin hier im Forum-, eigentlich sogar der zweite schon- ab 15.1 bin ich in der Spezialklinik Neukirchen Heiligen Blut...nur verliere ich gerade den Mut. Ich zweifle an mir. Und ich hab Angst, Angst fühlen zu müssen. Ich hab Angst davor aufzugeben, zu versagen. Und ich hab Angst davor auch äußerlich allein zu sein. Ich hab Angst davor zu viel zu erwarten. Wieso bin ich so? Wieso kann ich mich und all das was ich empfinde so trocken und kalt schreiben? Vielleicht empfinde ich tatsächlich nichts mehr für mich. Fühle mich in meinem Loch erdrückt. Habe ich noch eine Chance? Ich weiß es nicht.
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