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Mein Leben mit der PSO

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Ignorierphase und kompletter verweigerung Alter: 16-26


simone84

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Nach meiner letzten Kur mit 16 Jahren hatte ich die Nase voll. Ich lehnte jede weitere Behandlung beim Dermatologen ab. Ich hatte noch eine starke angemischte Cortisoncreme die ich vor der Kur verschrieben bekommen habe. Es war mir egal, dass mein kompletter Kopf voll war und ich schneite, als ob Fr. Holle auf meiner Kopfhaut wohnt. Ich habe meine Augen vor dem ganzen elend verschlossen. Meine PSO breitete sich immer mehr aus. Im Gesicht und am Oberkörper benutzte ich, wenn es gar nicht mehr auszuhalten war, mehrere Tage lang die starke Cortisoncreme.

Meine Eltern konnten es nicht verstehen, warum ich nichts unternahm um meinen Hautzustand zu bessern. Aber ich wollte einfach nicht mehr. Meine ganze Kindheit verbrachte ich mehr Zeit beim Hautarzt und so manche Ferien in Kur, Jahrelang musste ich jeden Tag morgens und abends zum Salben etc. bei meinen Eltern antanzen. Ich wollte der PSO einfach keine Zeit in meinem Leben mehr zugestehen. Mein Motto lautete " Die PSO lebt mit mir und ich nicht mit der PSO. Sie muss sich anpassen" Leider fand die PSO es nicht nett von mir, dass ich sie ignorierte. Milimeter für Milimeter breitete sie sich aus. Sie wurde richtig sauer, als sie merkte, dass ich sie trotzdem ignorierte.

Mit 25 Jahren ging meine Beziehung (4 Jahre) abrupt zuende und das 8 Wochen vor der Hochzeit. Ich war sehr niedergeschmettert und wurde mit der Situation nicht wirlich fertig. Ich aß nur 1 Joghurt am Tag und Massenhaft Kaffee schwarz, da ich mir nicht mehr zugestand. Dadurch nahm ich in den ersten 2 Wochen nach der Trennung 12 Kilo ab. Außer Kaffee und 1 Joghurt am Tag rauchte ich auch mind. 1 Packung Zigaretten am Tag. Ich zog mich fast komplett von der Außenwelt zurück. Außer arbeiten und Familie gab es für mich nichts. Freunde waren mir nur lästig, da die immer über die Trennung und die Gründe sprechen wollten und mir jedes mal sagten, ich müsse zum Arzt. Mit 26 Jahren war die PSO so ausgedehnt, dass meine kompletten Ohren, innen wie außen befallen waren, mein Kopf war ein kompletter Schuppenpanzer, meine Stirn bekam immer mehr Stellen,an meinen Nasenflügel konnte ich mehrmals täglich eine dicke Schuppenschicht abkratzen, im Gesicht bekam ich immer mehr Stellen. Mein Körper hatte PSO-Stellen im Durchmesser bis zu 8 cm. Vorallem die Stellen zwischen der Brust und im Gürtelbereich waren sehr Schmerzhaft. Teilweise platzte die Haut auseinander, weil es so spannte.

Sie schlich sich immer mehr in mein Leben, desto mehr ich sie ignorierte, desto schlimmer wurde sie. Ich wurde täglich von Leuten angesprochen und alle sagten, such dir Hilfe. Doch desto mehr Leute sagten, ich solle mich in Behandlung geben, desto mehr wehrte ich mich.

Manchmal war ich irgendwie erleichtert, wenn die Stelle zwischen der Brust wieder rissen und bluteten. Ich mochte teilweise den Schmerz. Warum kann ich nicht sagen, mag sich krank anhören, aber ich fand es schon immer toll, wenn ich blutete.

Beziehungsmäßig hatte ich trotz PSO nie Probleme, auch als sie so schlimm war. Ich sprach ganz offen mit den Männern die ich kennenlernte. Klar hatte ich beim ersten ausziehen ein Schamgefühl, aber wer hat das nicht?

1 Kommentar


Empfohlene Kommentare

Hardy

Geschrieben

Scheiss-Krankheit das....

Sicher ist nur, dass Du nicht allein bist damit.

Ich wünsche Dir alles Gute und freue mich, dass Du Dich hier mitgeteilt hast.

Hardy

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      Hallo @GrBaer185, hier mal die 2-jährige thailändische beobachtende muliticenter PROMPT-Studie mit 300mg Secukinumab, die die Therapie erstmals von Pso, PsA und AS - ankylosierender Spondylitis - unter Alltagsbedingungen beschreibt. PROMPT=Prospective Registry Of MultiPlex Testing Real World Data zur Anwendung von Secukinumab AU=Nadine Kretschmer, Gelbe Liste, 6.12.2024 https://www.gelbe-liste.de/dermatologie/real-world-data-secukinumab Real-Life Data of Secukinuma
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    1. 1. Wie geht Ihr mit dem Juckreiz im Alltag um?


      • Ich nutze hauptsächlich kühlende Hautpflege und Kälteanwendungen (z.B. Cool-Packs).
      • Ich verlasse mich auf Entspannungstechniken und Stressmanagement (z.B. Meditation, Atemübungen).
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