Alles so ungewiß
Ich bin irgendwie durcheinander. Aber auch wütend. Vor zwei Jahren hat alles angefangen und ich wäre jetzt schon viel weiter, wenn meine Beschwerden damals erkannt worden wären. Aber kann ich irgendjemanden einen Vorwurf machen? So wie ich gelesen habe bislang, ist die PSA oft so unerkannt, weil die Symptome schwer in Einklang miteinander gebracht werden.
Vor zwei Jahren bekam ich starke Schmerzen in den unteren Rippenbögen. Sie waren druckempfindlich, schmerzten aber auch in Schüben in der Ruhephase. Mein damaliger HA meinte, das wäre ein Symptom, was besonders junge Leute betreffen würde und hätte nichts wirklich zu sagen. Ein Jahr später kamen die starken Rückenschmerzen im unteren Rückenbereich. Ich merkte, dass es nichts mit Verspannung oder ähnlichen zu tun haben könnte. Aber wieder kamen die Schmerzen in starken Schüben, die mich total verrückt machten. Ich ging zum Orthopäden, zur Rheumatologin und zur Neurologin. Alle meinten, dass zwar eine Überbeweglichkeit bestehen würde, eine Skoliose da wäre, aber dass die Schmerzen wohl durch eine starke Abnahme von mir ausgelöst worden sind, der Körper sich erst dran gewöhnen muss.
Ich kam mir dumm vor. Ich hatte das Gefühl, nicht ernstgenommen zu werden. Solche starken Schmerzschübe und trotzdem sollte da nichts sein.
Im Sommer wurden die Beschwerden dann immer leicht besser und ich hatte angefangen, damit zu leben und es zu akzeptieren. Irgendwann muss der Körper ja wieder funktionieren. Mit 38 Jahren und zwei Kindern, die ständig in Bewegung sind, brauchte ich Energie und Kraft für den Tag.
Vor ca. 2 Wochen erwischte es mich dann eiskalt. Ich hatte plötzlich einen doppelt so dicken angeschwollenen Zeh. Er war knallrot und schmerzte total, sodaß ich kaum laufen konnte. Zudem kamen wieder Schmerzschübe in Ruhestellung, die so unglaublich stark waren, dass ich den Zeh am Liebsten entfernt hätte.
Ich suchte mir einen neuen Hausarzt, weil ich der Meinung war, bei meinem letzten Arzt wurden auch die anderen Beschwerden nicht ernstgenommen. Dieser HA ist sehr gut. Er ließ Blutwerte machen, die natürlich alle wunderbar waren und keine Rheumawerte nachgewiesen werden konnten. Er meinte sofort, dass es sich um eine aktivierte Arthritis handeln könnte, jedoch konnte ich das gar nicht so recht glauben zuerst. Ich bekam eine Cortison- Spritze, die mir sofort die Schmerzen nahm, aber ich sollte mich schonen und den Fuß nicht belasten. Ich war einige Tage schmerzfrei und fühlte mich wie neugeboren. Aber dann schwillte der Zeh wieder an und die Schmerzen kamen zurück, heftiger als zuvor. In der Nacht konnte ich nicht schlafen, da mich die Schmerzen immer wieder einholten.
Der HA überwies mich zu einem Orthopäden, bei dem ich gestern war. Dem schilderte ich auch die Stelle am Knöchel, die ich vorher nicht in Zusammenhang gebracht hatte. Es scheint Schuppenflechte zu sein und er ist sich ziemlich sicher, das ich PSA habe. Die Überweisung für den Rheumatologen habe ich gleich mitbekommen.
Ich muss sagen, ich hab Angst. Ich hab mir die Seiten über PSA im Netz durchgelesen und die Symptome kommen alle hin. Es ist, als wenn es klick gemacht hat.
Wie geht es jetzt weiter? Was kommt da noch auf mich zu? Werden noch andere Gelenke befallen? Wenn im Vorfeld klar gewesen wäre, das ich diese Erkrankung habe, wäre das Zehengelenk dann nicht mehr befallen worden?
Ich hab erstmal ein Sportverbot bekommen. Mein Walken und mein Zumba soll ich nicht mehr machen, bis der Rheumatologe wirklich diagnostiziert hat, das es PSA ist. Darüber bin ich total traurig.
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