Und plötzlich geht’s ratzfatz!
Schon bevor ich die Prüfung zum Maschinenbautechniker abgelegt habe, habe ich mich intern und extern um entsprechende Stellen beworben.
Nix wars!
Extern hatte gerade die Wirtschaftskrise voll zugeschlagen, intern gibt’s genuch mit einer entsprechenden Quali. Ich war mehrmals in der engeren Wahl, um dann zum Teil mit fadenscheinigen Argumenten gegenüber dem ( schon vor der Stellenausschreibung feststehenden ) Wunschkandidaten den Kürzeren zu ziehen.
Irgendwann sagte mein Chef mal, bewirb dich doch mal bei der Firma XY. Die bauen Sondermaschinen und haben die meisten unserer Maschinen in der Abteilung gebaut.
Eigentlich wollte ich meine Firma aber nicht verlassen, denn der Dialysemarkt hat eine jährliche Wachstumsrate von mehr als 7%.
Als ich jetzt aus dem Urlaub kam, dachte ich, es wird mal wieder Zeit Bewerbungen rauszuhauen, und so durchstöberte ich den Stellenmarkt von Saarland Online.
Und was war das? Besagte Firma XY sucht gleich vier neue Mitarbeiter, unter anderem einen Montageleiter.
Allé Hopp, dann, schreiben wir eine Bewerbung.
Freitag weggeschickt, Dienstagmorgen klingelt das Handy, bis ich dran war hatte es bereits auf die Mailbox umgeschaltet.
„Ja, guten Morgen, Herr S. Hier ist H. von XY. Ich habe hier ihre Bewerbung liegen und würde sie gerne zu einem Vorstellungsgespräch einladen. Rufen sie mich doch bitte zurück, damit wir einen Termin machen können.“
Mittags um 1500 saß ich gegenüber von Herr H. und Herr S.
Das Gespräch war sehr angenehm. Der Umstand, dass sie die Maschinen bei uns kennen, sowie meinen Chef, taten wohl einiges dazu.
Hauptsächlich redete Herr. H, der mir erzählte was alles auf mich zukommt, sollte ich die Stelle bekommen. Ich kann nur sagen:
Hau mir ab! Das ist einiges!
Er gab mir zwei Tage Bedenkzeit, damit ich genug Zeit habe, um alles abzuwägen. Schließlich gebe ich einen sehr sicheren Job auf, und es gibt ja immer noch die Möglichkeit, dass sich im Laufe der Einarbeitungszeit herausstellt, dass ein plötzliche Aufstieg in eine Führungsposition doch nicht das Rechte für mich.
Jetzt habe ich mich informiert, welche Perspektiven ich in dem jetzigen Unternehmen habe, und gegenüber der Perspektive bei XY abgewogen. Eindeutig ist die Chance auf einen Aufstieg in eine Position, wie sie mir jetzt bei XY angeboten wird schlechter.
Also habe ich mich für XY entschieden, den Sprung ins eiskalte Wasser. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, und nichts wurmt einen mehr als eine verpasste Chance.
Und so werde ich nun, voraussichtlich am 1. Oktober die neue Stelle antreten, und dann fachlich wie disziplinarisch für 18 Mitarbeiter verantwortlich sein, und noch für einen ganze langen Schwanz an anderen Dingen, wie Kalkulation von Aufträgen, Einhalten von Terminen, und und und.
Entschädigt werde ich mit nur noch EINER Schicht, nämlich Frühschicht, und natürlich mehr Geld, ganz zu schweigen von einer sehr interessanten und anspruchsvollen Aufgabe.
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