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Selbstanzeige: Ich bin ein Schurke


Claudia

1.598 Aufrufe

Auweia, bin ich schlimm. Meine "Straftat": Ich kaufe unsere Hautpflegeprodukte in einer Versandapotheke.

Neulich war ich in einer Weiterbildung, vorn ein Vertreter der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Nach dem Seminar war mir klar: Ich bin böse.

In unserem Haushalt leben zwei Psoriatiker. Etwa alle sechs Wochen ist unsere Großpackung Hautpflegemittel verbraucht. Also bestelle ich neuen Vorrat - und das, pfui!, in einer Versandapotheke.

Gehe ich dafür mal in eine Apotheke "um die Ecke", weil ich die Bestellung verschwitzt habe, geht das Gespräch ungefähr so:

Ich: "Ich möchte einmal Kratochwil"
Bevor jetzt jemand nachsieht: Das ist ein Phantasiename, damit ich nicht der Werbung verdächtigt werde.

Apotheken-Mitarbeiterin: "Wie bitte?"

Ich: "Kra - toch - wil"

Apotheken-Mitarbeiterin: "Hmmh. Kenne ich nicht, ich guck mal nach."
klapper klapper
"Ah, das muss ich bestellen."

Okay. Dann kann ich es doch auch gleich selbst online bestellen. Das Mittel wird mir dahin geliefert, wo ich es eh brauche - nach Hause. Wenn ich nicht da bin, nimmt mein Nachbar das Paket ab. Jetzt nicht hyperventilieren: Es ist ein harmloses Hautpflegemittel darin. Daran stirbt der Nachbar nicht, wenn er denn mein Paket öffnet und das Zeug anwendet. Wir kennen unsere Nachbarn - denen ist egal, was im Päckchen ist.

Ja, es ist preiswerter.

Nun habe ich im oben genannten Seminar heute gelernt, dass ich damit die Apotheke "um die Ecke" zugrunde richte. Weil: Eine durchschnittliche Apotheke macht ihren Umsatz zu 80 Prozent mit rezeptpflichtigen Medikamenten und 20 Prozent mit rezeptfreien Produkten. Und ich klaue dem Apotheker "um die Ecke" von den 20 Prozent nun auch noch was und füttere damit den Versandapotheker fett und fetter.

Nun darf in Deutschland ja nur jemand eine Versandapotheke betreiben, der auch eine Apotheke "um die Ecke" hat. Warum macht dann der Apotheker um meine Ecke nicht auch eine Versandapotheke auf, wenn er der ihren Umsatz neidet?

In besagtem Seminar war ein Apotheker von "um die Ecke" vertreten. Er sagte auch offen (und das ist gut so) "Ja, uns geht es um Besitzstandwahrung". Aber meinen Besitzstand wahrt doch auch keiner. Ich musste und muss mich auch ständig darum kümmern, dass ich in meinem Beruf auf der Höhe der Zeit bleibe. Ich verdiene auch nicht mehr als noch vor - sagen wir mal - fünf Jahren, von den üblichen kleinen Erhöhungen mal abgesehen, die Tarifvereinbarungen gebracht haben.

Aber weiter.

Mein Rezept für das sehr, sehr, sehr teure rezeptpflichtige Medikament trage ich natürlich in die Apotheke "um die Ecke" - und immer in die gleiche, damit deren Computer im besten Falle irgendwann mal ausspuckt "Das verträgt sich jetzt aber nicht", wenn ich mit einem Rezept für - sagen wir mal - Antibiotika komme.

Der Apotheker bekommt - das habe ich in besagtem Seminar auch gelernt -

  • eine Beratungsgebühr von 8,10 Euro pro Packung. Davon ziehen wir aber gleich mal 2,30 Euro ab, die die Apotheker mehr oder weniger als "Zwangsrabatt" abgeben müssen. Bleiben 5,80 Euro pro Packung. Ich werde in der Apotheke zwar seltenst beraten, aber das liegt an mir. Würde ich fragen, würde ich beraten - da bin ich sicher. Damit der Apotheker also den nächsten Kunden gut beraten kann, bekommt er meine 5,80 Euro auch diskussionslos "geschenkt", und das meine ich ernst.
  • 3 Prozent des Apothekeneinkaufspreises des Medikamentes. Bei meinem Medikament macht das etwa - ganz etwa - 50 Euro.

Mein Medikament ist wie gesagt sehr, sehr, sehr teuer und der Apotheker muss bei seinem Großhandel dafür in Vorleistung gehen. Und: Es muss gekühlt werden. Immer, in der ganzen Lieferkette. Ich verstehe also einen gewissen Preisaufschlag.

Aber so ein Verbandsgetrommel wie bei den Apothekern - das ist wirklich in kaum einer anderen Branche zu finden.

Ich weiß, dass hier Apotheker mitlesen. In einem Blog sind Beiträge für gewöhnlich absichtlich persönlicher und etwas überzeichnet - und sie sind ganz ausdrücklich für eine offene Diskussion gedacht. Also los!

2 Kommentare


Empfohlene Kommentare

baerbel

Geschrieben

Claudia,

ich mach es genauso wie du.......................deswegen auch keine Diskussion.

Man muss ja auch auf seinen eigenen Geldbeutel achten und nicht unnötig den des Apothekers füllen ;)

Ich habe in der nahen Verwandtschaft eine Apothekerin..................ich weiß was jammern heißt :)

Liebe Grüße

Bärbel

tinhelm

Geschrieben

Auch ich bestelle meine Rezeptfreien Medikamente, Cremes usw. in einer Online Apotheke. Da kann ich einiges sparen. Und das mach ich auch. Schon vor Jahren waren im Heftchen von der Krankenkasse verschiedene Online Apotheken empfohlen. Um auch den Krankenkassen Kosten zu sparen. ;)

Allerdings hole ich meine Rezepte meistens in der Apotheke vor Ort. Das sind meistens Medikamente die bei Akuten Erkrankungen verschrieben werden. Da hab ich dann keine Zeit ein paar Tage zu warten bis die geliefert werden.....

Die Medikamente die ich Online bestelle muss ich ja sowieso selbst bezahlen. Sei es Erkältungsmittel, Jodid für die Schilddrüse usw.

Martina

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      Hallo @GrBaer185, hier mal die 2-jährige thailändische beobachtende muliticenter PROMPT-Studie mit 300mg Secukinumab, die die Therapie erstmals von Pso, PsA und AS - ankylosierender Spondylitis - unter Alltagsbedingungen beschreibt. PROMPT=Prospective Registry Of MultiPlex Testing Real World Data zur Anwendung von Secukinumab AU=Nadine Kretschmer, Gelbe Liste, 6.12.2024 https://www.gelbe-liste.de/dermatologie/real-world-data-secukinumab Real-Life Data of Secukinuma
    • Margitta
      malgucken Danke dir für die Wünsche, übrigens mein Wichtel Zeisig sitzt alle Jahre im Hausflur, liebe Grüße Gitti 
    • malgucken
      Dankeschön, Gitti. Ich wünsche dir auch eine schöne Adventszeit. 🧑‍🎄
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      Noch lieber als Kräuterbonbons lutsche ich Halspastillen mit Isländisch Moos (isla) - diese müssen bei mir Zucker oder Saccharose enthalten, da ich alle Zucker-Austauschstoffe nicht vertrage. Nach dem Lutschen der Pastillen habe ich ein eher trockenes Gefühl im Mund (das ist nicht jedermanns Wunsch) aber das isländische Moos legt sich wie ein Film über die beim Beginn einer Erkältung gereizten Schleimhäute; das ist für mich sehr angenehm und verhindert in der Regel, dass sich der Infekt aus
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      Lang ists her.    Ja ich freu mich immer noch bei jeder Spritze die ich bekomme.    Dankbar und symtomfrei immer noch.    küsschen… 
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      • Ich nutze hauptsächlich kühlende Hautpflege und Kälteanwendungen (z.B. Cool-Packs).
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      • Ich lenke mich aktiv ab und vermeide es, an den Juckreiz zu denken (z.B. durch Hobbys oder Bewegung).
      • Ich wende eine Kombination aus medikamentöser Behandlung und Hausmitteln an (z.B. Cortison plus Meersalzbäder).
      • Ich setze hauptsächlich auf Hausmittel (z.B. Bäder, Umschläge, Pflegecremes).

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