Erstens kommt es anders, und zweitens… 7 – oder: Es lebe die Altbausanierung
Nachtrag zu Ostern:
Durch die Rolladenschlitze spitzen die Strahlen der aufgehenden Sonne.
Vor meinem träumenden Auge sehe ich ein fertiges Bad vor mir, die Bauherrin in der Wanne deutet mir mit dem Zeigefinger, wie die Hexe aus Hänsel und Gretel, ihr Gesellschaft zu leisten.
Ich öffne die Augen.
Eigentlich gar keine schlechte Idee. Mal sehen ob die Herrin des Hauses nicht schon Lust hat ein paar Ostereier zu suchen.
:überlegen:
Und so rutsche ich unter ihre Decke.
Oben hört man das Getapse vom Sohnemann .
Kaum das die Ostereiersuche richtig beginnt, klingelts an der Haustür. Es ist zehn vor Neun!
Jetzt muss man dazusagen, dass unser Schlafzimmertür eben genau einen Meter von der Haustür weg ist. Ging nicht anders, weil nur in das Zimmer die Schlafzimmermöbel passten.
Zu meinem und Meinem Entsetzen summt der Türöffner!!!!!
:schweigen
Einige Sekunden Pause, in denen Meins und ich uns mit ungläubigen Augen ansehen.
„DER OSTERHASE WAR DA!!!!!!!!!“ plärrts durch den Flur.
:altes-grübeln
Unsere Nachbarin Ingrid, eine rüstige ältere Dame so um dien 70, die den Sohnemann zu solchen Festen immer mit Süßzeugs versorgt. Ihre Stimme steht allerdings in keinem Verhältnis zu ihrer Liebenswürdigkeit! Sie ist zu laut, zu hell, zu schrill!
Unser Junge, selber noch im Schlafanzug, ist mittlerweile die Treppe hinunter gekommen und bedankt sich artig für das Osternest.
Ingrid befürchtet, sie habe uns alle geweckt ( Quatsch! ), und sie sei ja nur schon so früh auf, weil um halb elf Kirche sei. Aha!
Als die Haustür ins Schloss schlägt, ist die hausherrliche Ostereiersuche beendet.
Immer noch ungläubig über das eben erlebte trotte ich in die Küche und koche Kaffee.
Ostermontagabends:
Es nutzt nix! Die Grundierung muss auf die Wände. Also schnappe ich mir einen Eimer der Grundierung und beginne mit meinem Sohnemann die schweinchesrosa Masse mittels zweier Rollen auf den Fliesen zu verteilen. Irgendwie bin ich skeptisch, dass das Zeug garantieren soll, dass in den nächsten Tagen die Fliesen nebst Kleber an der Wand halten sollen. Aber so oft ich auch den Aufdruck auf dem Eimerchen auch lese, ich finde nix, was mich irgendwie darauf aufmerksam machen könnte, dass ich es anders verarbeiten muss.
Allé Hopp, dann!
Gestern
So langsam beginnt die heiße Phase. Die Ummauerung der Badewanne ist dran. Die Ytong-Steine sind rechteckig, die Mauer wird rund, und die Fliesen sind 33,5 cm breit.
Heißt also für jede Fliese extra Stein anpassen, damits am Ende auch passt.
Und eine Wartungsklappe soll ja auch noch rein.
Am Ende des Tages sind lediglich die Fliesen soweit geschnitten.
Heute
Jetzt geht’s ab. Die Ummauerung der Badewanne ist fertig, die Fliesen sind auch dran, die Duschtasse ist gesetzt.
Kurz vor dem Nachmittagskaffee, der dem Arbeitsende heute vorausgeht, hat die Bauherrin bedenken wegen der Sitzhöhe am Klo.
Sechs Augenpaare sehen sie ungläubig an, da sie der Meinung ist, das Klo hängt einmal zu tief.
Die ersten Andeutungen kommen, die Gipsplatte zu entfernen und die Wandmontage fünf Zentimeter zu erhöhen.
„Sinn ihr noch ganz kloar??? frage ich in die Runde.
„Das Ding bleibt wie es ist, basta! Mir rechne stunnelang rum unn messe uns e Wolf hier dahemm unn im Baumarkt, mache alles ferddich unn jetzt fange ma widda von vorne an? Nix, die Schüssel hängt richdich!“
Man sieht es ein. Gut, dass ich zuhause war und nicht auf der Arbeit!!! Die Kurve hab ich grad noch gekriegt! Sonst hätten die beiden Herren das Ding wieder aufgemacht.
Morgen wird angefangen die Wände zu fliesen, und für Freitag ist die Ankunft der Badmöbel angekündigt.
Das Licht am Ende des Tunnels wird heller!
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