Erstens kommt es anders, und zweitens... 3 - oder: Es lebe die Altbausanierung
Mei Nerve!
Gestern war großer Baumarkttag!
Mit einer eigentlich nicht großen Liste fuhr ich in den Baumarkt.
“Meins“ ( = saarl.: Ehefrau, Freundin/ Lebensgefährtin ), die Bauherrin und Herrin über den Batzen Geld, wollte wissen, wie viel ich den anGeld bräucht für die Einkaufstour.
„Och, gemma hunnert mit! Das wird lange!“
Ich also mit meiner Liste in den Baumarkt, belade das Wähnche mit dem Zeugs und fahre an die Kasse.
Das Fräulein scannt den Krempel, drückt auf ENTER
„Das macht dann 91,36 Euro.“
:nanu
„Is do das Wähnche dabei? Das brauch ich net! Nur das Zeich wo druffleit!“
„Hihihi, neee, das Wähnche ist nicht dabei!“ sagt sie.
Auf dem Weg zum Auto, ertönt die Msik von „Fluch der Karibik“.
Mein Vater ruft mich aufm Handy an.
„Äääää, Ande.“ So fängt er immer an am Telefon. „Bringsch noch das , dies unn jenes!“
Ich zücke meinen Geldbeutel, und sollte eigentlich happy sein, denn das was in der Schweiz bei CERN einen Milliardenaufwand notwendig macht, halte ich in Händen.
Ein schwarzes Loch!
Also zur Geldmaschine nachfassen.
Nach dem ich zwanzig Minuten später ein zweitesmal durch die Kasse bin, sind von den hundert Euro schon wieder 60 weg.
„Das geht jo heut wies Katzemache!“
Es dauerte ganze vier Stunden, da ruft der Senior wieder.
„Ei mir brauche das unn jenes. Und das känne ma so net mache, dodefier brauche ma noch das unn das!“
Allè hopp, aufsitzen und wieder 20 km in de Baumarkt.
Dort komme ich rein, endlich mal was erfreuliches. Ich treffe einen Kumpel von der Umschulung, ehemaliger Taxiunternehmer der jetzt sein Elternhaus renoviert.
„Unn?“ sag ich.
„ Aschloch. Warum melschd dich dann net emol?“ sagt er.
Wir schütteln uns die Hände und wärmen ein paar alte Stories auf.
Eine hübsche blonde geht an uns vorbei, das Gespräch stockt, zwei Köpfe drehen sich.
„Is immer noch es selwe!“ grinst er.
„Jo immer noch die gleiche Verhaltensmuschder!“ grinse ich.
Er muss weiter, der Termin für die Flasch Bier bei ihm in der Werkstatt ist fix gemacht.
Ich gehe wenig später ausm Baumarkt raus, wieder um gut 50 Euro ärmer.
Ich komme nach Hause, die Bauherrin zickt herum, weil wir so viel Geld in den Baumarkt tragen.
Erklärungsversuche scheitern, die Dame bleibt zickisch. Entweder prämenstruelles Syndrom, oder postmenstruelles Syndrom. Eine genaue Diagnose scheitert am Ruf meines Vaters, weil für das Klo, das wir vom großen Bad ins kleine Bad verfrachten wollen natürlich nix passt. Keine Schraubenlöcher, kein Abfluss, kein Spülzulauf.
„Du musch…!“
„Kannsch vergesse! Ich fahre jetzt net nochmo in de Baumarkt! Ausserdem is fünf Uhr! Feierowend!“ sage ich, und mache mit dem Meter eine Flasche Bier auf.
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