Danke an alle die mir so viel Zuspruch nach meinem letzten Blog gegeben haben.
Als ich meinen letzten Beitrag geschrieben habe, war ich schon ein paar Tage bei meinen Eltern gewesen, da es mir Freitags sehr schlecht ging konnte ich nicht wie gewollt mit der Bahn fahren.
An dieser Stelle muss ich mal ein ganz herzliches Dankeschön an meinen Vater richten, denn er hat sich Samstags morgens um 5 Uhr hinter das Lenkrad seines BMW´s gesetzt und ist die 1 1/2 Stunden aus der Nähe von Hamburg nach Oldenburg gefahren. In meinen Augen ist er ein Engel. Er hat auch immer ein offenes Ohr und hört mir zu. Macht mir aber keine Vorwürfe oder sinnlose Ratschläge. Weil er sehr sachlich ist fällt es mir leichter mit ihm zu reden. Meine Mutter reagiert manchmal übersteigert und zu emotional. Leider!
Den Freitag davor wollte mein Bruder erst noch mit mir zum einkaufen fahren, aber es ging nicht weil es mir so schlecht ging. Vergaß mich aber abzumelden, als ich ihm dann einige Tage später eine Entschuldigungs-SMS schickte und ihn darum bat das er bitte nach meiner Post schaut kam keine Antwort. Seitdem herrscht schon wieder Funkstille, denn er geht auch nicht ans Telefon. Gerade erst näherten wir uns wieder an, haben uns sogar getroffen und nur lässt er einen schon wieder am ausgestreckten Arm verhungern. Sinnbildlich gesprochen. Das macht mich zusätzlich krank.
Die ersten Tage konnte ich sogar etwas abschalten, doch trotz der wunderbaren Atmosphäre und der Ruhe im Garten blieb das Gefühl von Beklemmung, Luftnot und Unwohlsein. Zumindest hatte ich meinen Tagesablauf wieder besser im Griff. Und wieder mehr Appetit, war schön morgens draußen im Garten auf dem Steg zum Teich zu sitzen und das plätschern des Wasserfalls, das zwitschern der Vögel und den frischen Duft von Natur zu riechen. Endlich schmeckte das Essen wieder. An Frühstück, Mittag, Kaffee und Abendbrot musste sich mein Magen erstmal wieder gewöhnen, da sonst nur 1-2 Mahlzeiten am Tag bei mir fällig waren.
Ein fader Nachgeschmack blieb, ich habe ca. 3 Kilo zugenommen. "AUWEIA" :-)
Ich habe besonders genossen die Beine in den kalten Teich baumeln zu lassen. Witzig war das sofort alle Fische (Moderlischen, Ellritzen und Nasen) angeschwommen kamen und meine Beine angestupst haben und besonders die Pso- Stellen waren besonders in Ihrem Autofokus. Jetzt kann ich mir das mit den Kangalfischen sehr gut vorstellen. Aber beim ersten Mal konnte ich mich vor Lachen nicht mehr halten, denn es hat so dermaßen gekitzelt. LOL Und Fischfutter haben sie gefressen aus meinen Händen.
Ansonsten habe ich es genossen zuzusehen wie die Meisen und Spatzen sich immer noch eifrig an den Sonnenblumenkernen in den Vogelhäuschen zu schaffen machten. Wenn mein Vater gerade mal wieder die zum auffüllen abgenommen hat und die Vögel angeflogen kamen konnte man sehen wie verdattert und erboßt die drein schauten und anfingen lauthals zu zettern und zu streiten. Das war irgendwie niedlich. LOL
Und die riesen Hummelberge auf den Disteln waren einmalig. Waren da Disteln? Denn so voll saßen die, dass man keine Blüte mehr sehen konnte. Kamen sogar auf die Hand geflogen als ich öfters im Strandkorb am Teich saß und haben sich geputzt wenn Sie voller Blütenstaub waren. Süüüß! Und die sind sowas von friedlich und tun gar nichts.
Einige Tage bin ich mit meinen Eltern schön Kaffee trinken gefahren und durchs Alte Land, ein wunderschönes Obstanbaugebiet. Für einen kurzen Moment konnte ich dann die Sorgen vergessen.
An einem Sonntag kam eine ehemalige Schulfreundin meines Bruders zu Besuch bei meinen Eltern vorbei und empfohl mir eine Homöopathin aus Buchholz wegen meiner Hautprobleme, am darauffolgenden Donnerstag führ ich dann mit meinen Eltern dorthin, diese Dame empfahl mir für die Haut Fußbäder mit Bittersalz zu machen, ich dachte nur so was komisches, das ist doch Tannendünger.
Kennt sich einer von euch mit Homöopathie aus? Und bringt das was?
Als ich in Buchholz war habe ich den Tag auch dazu genutzt gleich eine meiner ehemaligen Therapeuten zu besuchen, die sich dort selbstständig gemacht hat. Das war schön auch wenn wir nur 45 Minuten füreinander Zeit hatten. Zuletzt habe ich Sie 1997 gesehen, aber immer Kontakt gehalten. Abends saß ich dann mit meinen Eltern am Teich.
An einem Tag war mein Vater mit mir und meiner Mutter zu einem Händler gefahren der Pflanzen für Teiche verkauft, weil eine Seerose seit 3 Jahren nicht blühen wollte. Der Händler konnte es sich nicht erklären und mein Vater drohte der Pflanze an das er sie rausreißt und durch Zufall sah ich zwei Tage später unter den Seerosenblättern wie eine Blüte sich Richtung Wasseroberfläche bewegte. Boa das war toll. Mein Vater konnte es erst nicht glauben, aber ich zeigte es ihm. Zwei Tage nach meiner Abreise blüte die Seerose auf. Schöööööönnnnnn!!!!!!!!
Nun leider viel mir der Abschied sehr schwer als ich wieder nach Oldenburg gefahren wurde, es ging mir so mies wie lange nicht mehr, da ich Gedanken hatte, das ich mir eventuell selber was antun könnte und das hat mir sehr viel Angst gemacht. Im beisein meiner Eltern konnte ich mich noch beherrschen obwohl es mir schwer fiel als im Autoradio das Lied " Bridge over troubled waters" von Simon & Garfunkel lief. Als ich wieder in meiner Wohnung war bin ich aber total zusammengebrochen und war fix und alle.
Die ersten Tage waren wieder die Hölle auf Erden. Dazu kamen dann immer wieder Alpträume und Gedankenfetzen ( Wörter und Bilder) im Halbschlaf die keinen Sinn ergaben und mich immer wieder in Panik versetzten. Von den Kliniken kamen keine Antworten und es ging mir immer schlechter.
Ich hatte ja auch noch eine Einladung zum einjährigen Hochzeitstag und Geburtstag der Frau meines Cousins am letzten Samstag gehabt und hatte gehofft das meine Eltern mich nochmal holen würden, damit ich endlich mal wieder bei einer Familienfeier dabei sein kann. Bloß kurz zuvor sagten meine Eltern es wäre doch ganz gut wenn ich in Oldenburg bleiben würde, da es zu stressig wäre weil sie heute auf Urlaub nach Sylt fahren. Ich bin innerlich total zusammengebrochen. Denn an meinem Geburtstag bei meinen Eltern zu sein hätte mir etwas Trost gespendet und den Tag leichter gemacht zu ertragen, denn ich habe diesen Tag noch nie zuvor so gehasst wie in diesem Jahr. Ich verwünschte schon fast den Tag meiner Geburt. Denn ich bin schon so weit runter. Durch den Schock das meine Eltern mich nicht bei sich haben wollten bekam ich so heftige Schmerzen in allen meinen Gelenken und Muskeln das ich mich nicht mehr rühren konnte und 2 Tage im Krankenhaus an Infusionen hing. Ich hatte mich eigentlich so sehr gefreut meine Verwandten zu sehen und ich hätte den Beistand gebraucht, das mich einfach mal jemand in den Arm nimmt und mir Mut macht.
Meine letzte Chance Hilfe zu bekommen sah ich nur noch hier vor Ort in der Karl-Jaspers Klinik in Oldenburg. Nachdem meine Eltern mir abgesagt hatten. Ich machte mit eine Psychologen einen Termin zum vorstellen am letzten Dienstag aus.
Ich machte mir schon Gedanken wie ich meinen Geburtstag einfach vergessen kann und wollte nichts mehr wissen.
Am letzten Wochenende habe ich dann alle meine Bekannten und Verwandten informiert, dass ich keine Anrufe und Glückwünsche haben will. Die meisten hielten sich auch daran. Erst wollte ich meinen Eltern auch absagen um alleine zu sein, denn die wollten mit dem alten Mercedes kommen, da der BMW in die Werkstatt musste. Aber ich habe dann doch dem Treffen zugestimmt weil ich genau wusste wenn ich meinen Eltern absage machen die sich nur noch mehr Sorgen und Gedanken, also habe ich in den "Apfel" gebissen. Am Wochenende fragte ich noch meine ehemalige Schulfreundin die ich wiedergefunden hatte ob sie nicht mit ihrem 1 Jahr altem Sohn auch kommen möchte als Überraschung für meine Eltern, weil die kennen sie ja auch noch von damals bevor wir uns aus den Augen verloren haben. Trotz allem war meine Laune Montag auf dem Nullpunkt. Mittags kamen meine Eltern und wir gingen zum Italiener essen, danach zeigte ich Ihnen das Krankenhaus in dem Dienstag das Vorstellungsgespräch geplant war und um drei gingen wir ins Cafe zum Kaffeetrinken. Meine Schulfreundin kam vorbei und meine Eltern freuten sich. Der Kleine war wahnsinnig agil, das immer einer hinterherrennen musste.
Als meine Mutter zu mir sagte das ich mich um ihn mal kümmern soll und ihn im Cafe herumführen soll, dachte ich musste meine Mutter das sagen. Ich hab es dann gemacht, aber ich habe gespürt das ich damit total überfordert gewesen bin und nicht wusste wie ich ihn anfassen sollte oder ihm die Treppe hochhelfen sollte. Ich fühlte mich in meinem labilen Zustand dem nicht gewachsen und war total verunsichert, und zum ersten Mal merkte ich das ich der Verantwortung derzeit nicht gewachsen bin. Ich hatte eher noch Angst das ich alles falsch mache oder irgendetwas passiert. Ich hab das so schnell ich konnte hinter mich gebracht. Meine Eltern waren von dem Kleinen aber total fasziniert, und man merkte wie sehr sie sich wünschen selber Großeltern zu werden.
Als wir dann zu Abschluß kamen, mussten SIE aber zu meiner Freundin noch unbedingt sagen wenn sie mal in Buxtehude sind können sie ja mal auf nen Abstecher bei meinen Eltern vorbeischauen. Boa, wie peinlich ist das denn. Ich wäre am liebsten im Erdboden versunken. Denn was hat meine Schulfreundin denn jetzt noch mit meinen Eltern zu tun???? Nichts, gar nichts.
Abends habe ich mich noch auf das Vorstellungsgespräch in der Klinik vorbereitet. Bin morgens dann früh aufgestanden und losgefahren. Alleine die Busfahrt war schon eine riesige Bergbesteigung und ich war völlig geschafft nach Panikattacken im Bus. Das Gespräch mit dem netten Psychologen lief sehr gut, bis er dann sagte ich soll Mittwoch, also gestern aufgenommen werden. Ich äußerte Ihm gegenüber aber Bedenken das ich das so kurzfristig nicht schaffen könnte. Ich war total überrumpelt und habe mich andererseits gefreut. Bin dann zum Hausarzt gefahren um die nötigen Papiere zu holen und in die Stadt um einige Erledigungen zu machen. Als ich dann nach Hause kam bin ich erstmal völlig k.o. zusammengesackt. Ich schlief kurzfristig im sitzen ein und als ich aufwachte und das packen anfing. Traten die fast erwarteten Vorboten einer Migräne auf, die sich dann auch richtig manifestiert hat mit Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schwindel und 2 mal Blackout ( Schwarz vor Augen und zusammengesackt). Als wenn das nicht reicht bekam ich auch noch einen Blutdruck von 205- 160 dazu und 39,5 Fieber. Also fiel die Aufnahme nach etlichem hin und her erstmal aus. War schwer denen das verständlich zu machen das der Druck einfach zu groß ist. Dann stellte sich aber gestern zusätzlich raus das sich meine Eltern einen grippalen Infekt eingesackt haben. Also war meine Schlussfolgerung das der mich evtl. auch erwischt hat. Er hatte mich für diese Woche erstmal von der Aufnahmeliste genommen und mich für nächste Woche vorgemerkt. Heute morgen war ich beim Arzt und er stellte auch einen Infekt fest.
Boa ist da im Moment eine turbulente Zeit. Hoffe einen Platz zu bekommen, wenn ich den Infekt überstanden habe.
Das war erstmal mein Statement. Bis bald.
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