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Keine Panik! Größtenteils harmlos. 42. Und mehr.

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Claudia

Fakten und Denkanstöße aus Istanbul

blog-0274734001380996262.jpgWenn Euer Hautarzt in den letzten Tage nicht in der Praxis war, hatte er – neben Herbstferien – vielleicht einen guten Grund: In Istanbul tagt bis zum morgigen Sonntag die Europäische Akademie für Dermatologie und Venerologie. 9000 Teilnehmer wurden gemeldet.

Erstmals konnte die Außenwelt davon auch mehr erfahren, ohne unbedingt dort gewesen sein zu müssen. Diesmal war wirklich viel auf Twitter zu lesen. Das schaffen die deutschen Hautärzte bei ihrer jährlichen Tagung bzw. Fortbildung bislang nicht. Mit dem Hashtag #EADV2013 jedenfalls konnte jeder die Veranstaltung in Istanbul verfolgen. Die meisten Beiträge drehten sich sogar um die Schuppenflechte. Vor allem die internationale Vereinigung der (nationalen) Psoriasis-Verbände IFPA twitterte sehr, sehr fleißig aus den Vorträgen und Symposien - was, steht weiter unten.

Ein paar Worte über Twitter

Wer Twitter bislang nicht so gut kennt: Das ist ein Kurznachrichtendienst. Was man dort wie eine SMS hinschreibt, kann aber jeder lesen, der auch bei Twitter angemeldet ist. Man kann anderen Nutzern folgen, ihre Nachrichten damit sozusagen abonnieren. Wenn mehrere Twitter-Nutzer von ein und derselben Veranstaltung oder zum selben Thema etwas schreiben, einigen sie sich oft auf einen so genannten Hashtag, eine Art Codewort. Das schreibt dann jeder in seine Nachricht. Damit fällt es anderen leichter, zu sehen, wer alles was von der gleichen Veranstaltung berichtet. Ein Beispiel ist aktuell der Hashtag #S04FCA - darunter sind dann alle Twitter-Nachrichten versammelt, die sich um das Spiel von Schalke 04 gegen den 1. FC Augsburg drehen.

Für das Psoriasis-Netz gibt es auch einen Twitter-Account. Dort werden neue Artikel, Beiträge aus der Presseschau oder auch mal Berichte von Tagungen oder Treffen angekündigt.

Zurück nach Istanbul und zu den Hautärzten

Die Firma Novartis hat während der Tagung neue Ergebnisse zu ihrem nächsten Psoriasis-Medikament mit dem Wirkstoff Secukinumab bekanntgegeben. Die für uns auffällig stärkere Aktivität auf Twitter als sonst bei solchen Terminen könnte also auch ein Ergebnis davon sein, dass die Firma einiges in die Richtung investiert. Bei Twitter wurde so auch auf neue Studiendaten zu Secukinumab hingewiesen. Demnach soll die Substanz in einer einjährigen Untersuchung bei Psoriasis-Patienten wirksamer und schneller gewesen sein als Etanercept (Enbrel®).

Auf jeden Fall hatte Novartis sowohl eine neue Initiative als auch einen Haut-Chat (#skinchat) initiiert. Bei Letzterem konnte jeder seine Frage per Twitter einsenden. Am Freitag von 14 bis 15 Uhr unserer Zeit gab's die Antworten. Ich hatte auch drei Fragen eingesandt, beantwortet wurde lediglich eine. Man kann eben nicht alles haben ;)

Ich fragte, warum die Psoriasis-Stellen bei dem einen am Knie, beim anderen an der Hand und beim Dritten am Rücken auftreten. Die Experten schrieben, dass das ungeklärt sei. Eine Nachfrage zu Daten zur Fettleber bei Psoriatikern und die Frage, ob es (noch) Forschung für neue Cremes in Europa gibt, blieben ohne Antwort.

Fakten und Denkanstöße im Einzelnen

Die oben schon genannten Twitter-Nachrichten der IFPA aus den Symposien waren sehr sachlich und übersichtlich. Es war zu spüren (und zwar angenehm), dass da mit Andrew Spong ein Social-Media-Profi beauftragt wurde.

Ich zitiere jetzt mal aus Twitter-Nachrichten vom ersten Tag der Tagung, vom 3. Oktober. Einige sind reine Fakten, einige fand ich gute Denkanstöße. Nichts davon kann ein Thema erschöpfend behandeln, aber so ist Twitter auch nicht angelegt. In SMS kann man schließlich auch keine ganzen Romane schreiben.

Verlinkt ist immer ein konkreter Tweet, bei längeren Aussagen der erste zum Thema. Kursiv sind Hinzufügungen von mir.

Ella van der Voort

Psoriasis-Patienten haben eine um 70 Prozent erhöhte Wahrscheinlichkeit, eine Fettleber zu entwickeln - ohne, dass Alkohol dabei eine Rolle spielt. Ärzte sollten das im Hinterkopf haben, wenn sie dann noch Medikamente verschreiben, die für die Leber giftig sein könnten.

Ulrich Mrowietz (einigen sicherlich von der Uni-Klinik in Kiel bekannt)

Bei einigen Patienten könnte es ausreichen, Ustekinumab (Stelara®) nicht streng nach "Vorschrift" (also meist alle drei Monate) zu geben, sondern dann, wenn es wieder benötigt wird, die Stellen also wieder auftauchen.

Kristian Reich (einigen sicherlich aus dem Dermatologikum in Hamburg oder früher aus der Uni-Klinik Göttingen bekannt)

Hier ging es um die Langzeit-Sicherheit von Biologics.

Sicherheitsbedenken sind der Hauptgrund, warum viele Patienten nicht mit Biologics behandelt werden (Stichwort "undertreatment" - Unterversorgung). Bei kontinuierlichen Beobachtungen sei bislang kein Unterschied zu Placebos gesehen worden, was die Sicherheit angeht.

Christopher Griffiths

Biologics werden bei den Patienten mit schwerer Psoriasis eingesetzt - etwa 10 Prozent. Das lässt 90 Prozent mit leichter bis mittelschwerer Schuppenflechte unterversorgt.

Steven Feldman

Psoriasis-Patienten sind unter jenen, die am wenigsten das befolgen, was ihnen ihr Arzt sagt ("Compliance" bzw. Adhärenz). Die Compliance sinkt um 20 Prozent alle fünf Wochen – selbst dann, wenn rein technisch jedes Mal registriert wird, wenn eine Verpackung (Creme…) geöffnet wurde.

Seine Tipps (die so logisch klingen…):

Die Ärzte sollten

  • sich hinsetzen
  • sich selbst vorstellen (…)
  • die Psoriasis-Stellen abtasten
  • dem Patienten gut zuhören
  • ihm Fragen stellen
  • mal sehen, was die Patienten antworten, wenn er sagt: "Ihre bisherigen Behandlungen waren wahrscheinlich schon ziemlich frustrierend."
  • psychische Probleme ansprechen und
  • auf Selbsthilfegruppen hinweisen.

Gibt der Arzt einem Patienten seine Handynummer, zeigt das, wie sehr er sich um ihn kümmert.

In einer Pro-und-Kontra-Debatte über die Langzeit-Anwendung von Biologics ging es zunächst um die Sicherheit:

L. Naldi

Es ist nicht komplett klar, welche Risiken eine Langzeitbehandlung mit Biologics für den Patienten bringt.

Jonathan Barker gab zu bedenken:

  • Sind Biologics langfristig sicher?
  • Kein Biologic lindert die Psoriasis vollständig.
  • Die langfristige Wirksamkeit ist unzureichend.
  • Die randomisierten Doppelblind-Studien konzentrieren sich mehr auf die Wirksamkeit als auf die Sicherheit und schließen die Risiken von Nebenwirkungen (korrekt: unerwünschten Arzneimittelwirkungen) aus. Mehr Forschung ist nötig.
  • Die Kosten sind das letzte Problem (in dieser Aufzählung). Eine Biologic-Behandlung kostet durchschnittlich 12.000 Euro pro Jahr. In Großbritannien verbrauchen 10 Prozent der Schuppenflechte-Patienten 40 bis 60 Prozent der Aufwendungen für die Psoriasis-Behandlung. 90 Prozent der Patienten sind unterversorgt.
  • Wirksamkeit, Sicherheit und Kosten sind alles Argumente gegen die Nutzung von Biologics.

Mit dieser starken Meinung schließe ich mal die kurzen Statements vom ersten Tag. Sollte irgendeiner Interesse zeigen, wühle ich mich auch gern durch die Twitter-Nachrichten der nächsten beiden Tage. ;)

Was meint Ihr aber zu der einen oder anderen Aussage?

Foto: Tomsk / pixelio.de

Claudia

Von Nerd auf 5 bei 30°

blog-0805233001375011882.jpgAnfang des Jahres fing das an. Vom Sportstudio war ich genervt - zu oft waren die Geräte zu begehrt, zu oft bildeten sich "Schnattergruppen", die einem die Ohren vollschwatzten, wogegen auch der beste Kopfhörer nicht half. Also sah mich das Sportstudio nicht mehr. Okay, im Moment ist es wegen U-Bahn-Bauarbeiten auch schlechter erreichbar, und leider liegt der Umweg dann doch zu nahe an meinem Zuhause, so dass ich oft auch eine Ausrede hatte, eben doch gleich nach Hause zu gehen statt zum Sport. Also musste ein anderer Sport her, weil: ohne geht es nicht, wenn man den ganzen Tag am Computer arbeitet.

Der Frühling war da - und die Idee, es mal mit dem Laufen zu probieren lag nahe. Im April ging's los. Doch kaum hatte ich mit dem ersten zaghaften Training begonnen, hatte ich am ersten schönen Frühlingstag einen Unfall – mit Besuch in der Rettungsstelle, Nähen des kleinen Fingers (und seither zeitraubenden Terminen bei der Ergotherapie). Jedenfalls war mein Training erstmal futsch.

Trotzdem wollte ich es wissen und legte Ende Mai wieder los. Ich suchte mir, Spielkind wie ich auch bin, eine App fürs Smartphone und wählte Runtastic. Hinzu kam ein Brustgurt zum Messen der Herzfrequenz während des Laufens. Ich neige dazu, zu schnell zu laufen und werde damit wirklich effektiv gebremst.

Später wechselte ich die App und lief fortan mit Runkeeper. Grund für den Wechsel war zum einen, dass Runtastic nicht mit meinem alltäglichen Begleiter, dem Fitbit Ultra, zusammenarbeitet - und zum anderen Eleyne ;) Sie hatte gerade auch mit dem Laufen begonnen, und in ihrem Blog schrieben wir immer wieder mal hin und her. Inzwischen pausiert sie, gesundheitlich bedingt.

Geholfen hat mir auch ein Trainingsplan, bei mir einer für Anfänger, die 5 Kilometer am Stück laufen wollen. Im Schnitt alle zwei Tage ging ich in den letzten acht Wochen auf die "Piste", vor der Haustür los, über Asphalt und durch Parks. Neben "meinem" Trainingsplan gibt es sehr gute bei Runner'sWorld, die man in sein bevorzugtes Kalenderprogramm im Computer importierten kann oder natürlich schlicht ausdrucken.

Und ich hatte mir selbst ein Ziel gesetzt: die Vattenfall City-Nacht auf dem Ku'damm. Die war gestern. Hätte ich vor einem Jahr im Leben nicht daran gedacht, zu laufen, so hätte ich natürlich schon gar nicht mit solch einer Hitze gerechnet: Bei meinem ersten "amtlichen" Lauf waren gestern Abend um 20 Uhr um die 30 Grad.

Der Start war suboptimal - weil zu schnell. Fixere Läufer drängelten ganz schön stark und trieben mich zusätzlich an. Dabei steht in jedem Ratgeber, dass man bei "Rennen" am Anfang schön langsam laufen soll. Naja, ich muss es mir beim nächsten Mal noch mehr einbläuen. Die ersten zwei Kilometer waren die schwersten. Ans Aufhören dachte ich zu keiner Zeit, es war nur einfach - ja, schwer eben. An Kilometer 2 stand die erste Wasserversorgung – und eine Dusche, über die Straße gespannt, die eine wahre Erholung war. Und dann konnte ich auch das Geschehen am Rande genießen. Samba-Trommler waren da, und Leute, die einfach jeden mit Klatschen oder Rufen anfeuerten. Inzwischen war ich ja auch in einer übersichtlichen (weil langsamen) Gruppe angekommen, deren Mühe von manchem Anfeuerer extra belohnt wurde.

Bei Kilometer 3 wusste ich: Das schaffst Du. Wenn Du bis hierher gekommen bist, ist der Rest nicht schlimm. Sehr geholfen hat mir eine Art Armbanduhr, die ich derzeit testen darf. Die mio Alpha zeigt einem die Herzfrequenz, ohne dass man einen beengenden Brustgurt umschnallen muss. Außerdem warnt sie, wenn man will, mit buntem Blinken, wenn man außerhalb der Herzfrequenzbereiche läuft, die gut sind.

Im Ziel gab's schließlich wieder jede Menge Wasser, das man innerlich und äußerlich anwenden konnte – sprich: das innerlich für den Durst und äußerlich auf Kopf, Arme und Beine angewendet wurde.

Alles in allem war die Hitze gar nicht so ein Problem – und Dabeisein alles. Das "Feeling" jedenfalls ist unbeschreiblich.

Und das Fazit? Heute habe ich mich zum Silvesterlauf angemeldet. Kommt jemand mit? ;)

Claudia

Gut zum Gast, mies zum Spam?

Nun geht das aktuelle Expertenforum zu Ende. Aufmerksame Beobachter könnten es bemerkt haben: Wir gaben diesmal auch "Gästen" - also hier nicht registrierten Nutzern - die Chance, Fragen zu stellen. Wohl ahnend, was kommt, behielten wir uns aber vor, die Fragen erst freizuschalten.

Uns ist klar: Für den "Gast" ist das nicht super komfortabel - muss er doch warten, bis einer der Moderatoren des Wegs kommt und die aufgelaufenen Fragen durchsieht.

Doch was kam, hat uns Moderatoren ganz schön genervt: Wir haben bestimmt 200 Spam-"Fragen" weggeräumt, bevor wir darunter die 7 (sieben) Fragen von "echten" Gästen fanden.

Die Spam-"Fragen" waren meist Hinweise auf einschlägige Viagra-Verkäufer, Online-Shops aller Art und nicht wirklich "gut" gemeinte, in gleich mehreren Sprachen vorgetragene Tipps zu Facebook und Twitter - wenn sie uns denn interessieren würden.

Spontan dachten wir "Das müssen wir nicht noch mal haben". Aber sieben Ratsuchenden wurde eventuell auch geholfen.

Was meint Ihr - sollen wir beim nächsten Mal wieder Gästen die Frage-Möglichkeit einräumen?

Claudia

Kangalfische auf dem Boden der Tatsachen


Buntes Allerlei

blog-0075815001369999434.jpgWas haben uns die Kangalfische mal beschäftigt! Unseriöse "Züchter", Wunderprediger und Wundergläubige traten in unser Leben oder besser: durch unser Leben. Denn sie gingen wieder. Wie das meist so ist mit diesen Wundern.

Ein "Züchter" wurde damals extrem ausfällig - schrieb aber immerhin hinterher einen Brief und erklärte sein Verhalten mit übermäßigem Alkoholkonsum. Den Brief habe ich bis heute liegen.

Und heute? Wenige Heilpraktiker bieten die Therapie an und beschäftigen sich ernsthaft damit. Eine Klinik in Bad Mergentheim, die sich daran versuchte, ist inzwischen geschlossen.

Und so finden sich die Fischchen vornehmlich in Wellness-Tempeln - und wir Psoriatiker dürfen nicht zu ihnen.

(gesehen im Angebot eines Coupon-Dienstes)

Claudia

Auch aus beruflichen Gründen lese ich die Zeitschrift "Website Boosting" ganz gern. Darin geht es - ganz grob gesagt - darum, was man alles beachten muss oder kann, damit eine Seite im Internet gut ankommt. In der jüngsten Ausgabe (#19 bzw. 05/06 2013) beschäftigte sich Suchmaschinen-Expertin Nicole Mank mit Foren allgemein. Ihr Thema: Wie kann ich eine Internetseite aufwerten, indem ich in Foren Links setze?

Wir sind ja hier immer hin- und hergerissen, wenn Nutzer in ihren Beiträgen Links nennen. Natürlich sind Links quasi das Wesen des Internets und nützlich. Wer hier schon mehrere Beiträge geschrieben hat, beweist ohnehin sein ausgeprägtes Interesse am Thema - da sind Links normal. Wer noch nicht lange hier ist und mit Links um sich wirft, zieht dagegen zwangsläufig das Interesse der Moderatoren auf sich - da schauen wir schon mal genauer hin. Leider trügt uns unser Bauchgefühl selten.

Der Artikel von Nicole Mank liest sich wie eine Bedienungsanleitung, nur aus der falschen Richtung, sozusagen.

Beispiel gefällig?

Wer Forenlinks professionell und in größeren Mengen aufbauen möchte, sollte mehrere Accounts nebeneinander einrichten. … So kann man sich quasi "selbst" antworten und kommt zuverlässig auf einige Beiträge. Sollte einer der Accounts später gelöscht werden, hat man im besten Fall sogar den zweiten Account als Backup in der Hinterhand.

In einem Kasten mit "Tricks zu Erfolgssteigerung" wird empfohlen,

  • Beiträge nachträglich zu bearbeiten und den Link erst dann einzufügen
  • Links geschickt mit Farbe und Formatierung "unsichtbar" zu machen (so dass sie nicht aussehen wie Links)
  • Links zur Konkurrenz nur nach Links aussehen zu lassen (mit Farbe und Unterstreichung) und nur den eigenen Link wirklich normal zu setzen

Nicole Mank verliert auch ein Wort zu den Kosten:

Ab ca. 20 € kann man sich auf die Quältät eines Forenlinks verlassen.

Sprich: So ein Link kostet den Auftraggeber mindestens 20 Euro. Wenn allerdings erst einmal vier bis acht "harmlose" Beiträge geschrieben werden, bevor der bezahlte Forenschreiber zur Sache kommt und einen Link einbaut, wird es teurer - bis zu 40 Euro.

Was so ein Link bringt? Ganz plump: Kunden. Geld. Und einer Verbesserung des eigenen Rufes im Internet.

Glauben Verfasser solcher Artikel wirklich, dass die "Gegenseite" solche Artikel nicht liest? Aber gut, dann eben vielen Dank auch für die Zusammenfassung dessen, worauf wir weiterhin ein Auge haben müssen. ;)

Nachtrag 1: Bei SEO Scene gibt es auch einen guten Beitrag zu diesem Thema.

Nachtrag 2: René Schröter hat bei inha.lt "Schmutzige Tricks der Foren-Link-Mafia" aufgeschrieben. Auch eine schöne Übersicht :)

Nachtrag 3: Wer noch ein Beispiel braucht, dass es solche Anbieter gibt, die Forenlinks als Geschäft verstehen – hier findet sich so einer. 16 Links kosten 100 Euro übrigens.

Claudia

Google jetzt mit Suchergebnissen mit Geruch

blog-0756257001364837727.jpg"Ich hatte mal ein Shampoo, das roch so nach Teer". Apotheker werden die Beschreibung von Kunden bestimmt so oder ähnlich schon mal gehört haben. Gut, so viel Auswahl gab es da nicht, aber jetzt gibt es auch in diesem Falle Hilfe von Google.

Die Suchmaschine hat heute die Suche nach Gerüchen vorgestellt: Google Nose.

Wie riecht zum Beispiel "Nasser Hund"? "Aggressiv und verführerisch mit Moschusnoten", beschreibt Google den Geruch. Gut, über das "verführerisch" kann man sich wirklich streiten.

Zu jedem Suchergebnis, zu dem die Suchmaschine einen Geruch parat hat, gibt es laut Google "passende Bilder, Beschreibungen und Düfte aus von Experten zusammengestellten Wissenskarten."

Vorbei also die Zeiten, in denen der Apotheker ratlos da stand und nicht herausbekam, dass der Kunde Tarmed meinte. :)

Claudia

Lepra - und was sie mit Psoriasis zu tun hat

Bei unserem Urlaub in und um Münster fiel mir zunächst nur ein Hinweisschild auf - sinngemäß: zum Lepra-Museum links abbiegen. Einige Tage später bogen wir wirklich links ab. Was soll ich sagen? Wer jemals in Münster ist, sollte das auch tun.

Um die Scheu zu nehmen, gleich vorweg: Es ist nichts zu sehen, von dem sich empfindlichere Naturen abwenden müssten.

Die Gesellschaft für Leprakunde e.V. hat am Kinderhaus 15 zusammengetragen, was sich zum Thema zeigen lässt: Fotos, Zeichnungen, Modelle, Exponate, lebensgroße Puppen in Frauengestalt...

In der Gegend stand früher, vier Kilometer von der (wunderschönen) Altstadt Münsters entfernt, das Lepra-Hospital - Leprosorium genannt. "Früher" heißt schon im Jahr 1333. Es waren keineswegs nur Kinder im Sinne von jungen Menschen dort untergebracht: Man nannte damals auch die Hilfsbedürftigen "Kinder".

Die Krankheit war bis ins 18. Jahrhundert auch in unseren Breiten weithin zu finden. Heute ist sie in vielen Ländern noch immer eine "Pest". 300.000 Menschen erkranken daran pro Jahr. Bislang helfen "nur" Antibiotika.

Lepra ist eine Krankheit der Nervenenden - mehr Medizinisches erklärt Wikipedia.

Ich hatte bei Lepra - neben der Verwechslungsgefahr mit Psoriasis - eher verstümmelte Körperteile im Kopf, "abgefallene" Hände oder so etwas in der Art. Die kommen, so wurde mir erklärt, davon, dass die Betroffenen in den Fingern kein Gefühl mehr haben und weder Schmerzen noch Hitze oder ähnliches spüren und dann entweder in Feuer fassen (zum Beispiel) oder eben eine rechtzeitige Behandlung von Wunden versäumen.

Wer sich die Bilder ansieht (im Museum und in unserer Galerie hier), sieht, was Lepra und Psoriasis gemeinsam haben - nämlich die roten Flecken. Auch in der Therapie wurden lange gleiche Wirkstoffe eingesetzt.

Die Eckdaten des Museums also noch einmal:

Lepra-Museum

Kinderhaus 15

48159 Münster

Internetseite: www.lepramuseum.de

Claudia

Fernsehkritik: "Mach mich gesund"


Buntes Allerlei

blog-0205863001339856327.jpgBei ZDF neo läuft derzeit eine achtteilige Dokumentation "Mach mich gesund" über die Linderung von Krankheiten "nur mit Ernährung" - so preist es der Sender jedenfalls zu Beginn der Sendung an.

In Folge 2 wurde ein 6-Jähriger vorgestellt, der - wie seine Mutter - eine Schuppenflechte hat, und das auch ziemlich schlimm. Der Ernährungscoach empfiehlt ihm und der Mutter eine anti-entzündliche Diät.

Meiden sollen sie:

  • Frittiertes Essen
  • zu viel Zucker
  • stärkehaltige Kohlenhydrate

Empfohlen werden:

  • fetthaltiger Fisch
  • Avocado
  • Nüsse
  • Basilikum
  • Rosmarin
  • Nelken
  • Gelbwurz
  • Kreuzkümmel

und unbedingt Fischölkapseln. Dazu warnt der Ernährungscoach dann aber auch gleich vor Selbstversuchen: "Nahrungsergänzungsmittel sind noch weitgehend unerforscht". Der Coach ist übrigens eine Frau, aber das Wort "Coachin" habe ich noch nie im Sprachgebrauch gehört, deshalb belasse ich es mal bei der männlichen Form.

Ihre Prognose wird dann auch erfüllt: Nach sechs Wochen sind die Stellen beim Jungen deutlich besser, sehr deutlich.

Was mich irritiert an der Sache:

Erst wird gesagt

Zitat
In einer eigens geschaffenen Ambulanz sollen Menschen ausschließlich durch eine gezielte Ernährung behandelt werden. (...) Medikamente sind hier tabu.

Dann aber müssen Mutter und Sohn ihre bisherigen Medikamente weiter nehmen. "Nur so kann die Wirksamkeit einer Diät überprüft werden." Da beißt sich doch die Katze in den Schwanz - weiß man doch nicht, was dann geholfen hat, ob die Medikamente vielleicht anschlagen oder es eben doch die Ernährung ist.

Womit der eine auftretende Arzt absolut recht hat: "Wir schlucken lieber Pillen, als unseren Lebensstil zu ändern. Das sollten wir überdenken."

Den Beitrag kann man in der ZDF-Mediathek herunterladen oder hier ansehen.

Claudia

Von Katzen, Blasen und Dämpfen

Der aufmerksame Leser weiß, dass die Nachbarskatze vor einigen Monaten beschlossen hat, unsere Katze zu sein. Besagte Nachbarn waren eine Querstraße weiter gezogen - eigentlich mit ihren beiden Katzen. Nur waren die anderer Meinung. Sie rannten, sobald sie entweichen konnten, zurück zu ihrem alten Zuhause. Die Katze zog zu uns, der Kater zu anderen Nachbarn. Irgendwann hatten wir das Impfbuch im Briefkasten.

Nach Monaten guter Führung aber fing "unserer" Katze an, in der Wohnung zu markieren oder mehr als dies zu hinterlassen. Nicht schön ;)

Also klemmte sich Rolf die Katze unter den Arm, um beim Tierarzt eine physische Ursache ausschließen zu lassen. Seither wissen wir, dass unsere ziemlich große Katze eine ziemlich kleine Blase hat. Toll, oder? Dass sie das bisschen aus dieser kleinen Blase aber auch noch in der Wohnung... Naja. Jedenfalls liegt's nicht an körperlichen Ursachen.

Und nun?

Der Tierarzt empfahl ein Zeug, das man in die Steckdose steckt, dann verströmt es - für den Menschen unriechbar. Das soll die Katze beruhigen.

Heute war die Gelegenheit günstig, das Wetter schlecht, die Katze in der Wohnung - also weihte ich den Katzenbedampfer ein. Als ich nach einer viertel Stunde wieder nach ihr guckte - schlief sie wie ein Stein. Wow! Sollte das so schnell wirklich wirken?

"Unsere" Katze ist eh nicht die munterste, eher phlegmatisch. Wenn auch dieses Bedampfen nicht hilft, soll sie Beruhigungstabletten bekommen :blink: Lieber jag ich ihr nach und halte sie von allem ab, bevor sie diese Tabletten nehmen muss :)

Claudia

Hallo Ihr,

wie ich bereits berichtete, war ich neulich auf einer Tagung von Psychodermatologen - noch immer ein interessantes Thema, was die Damen und Herren da für ihren Beruf gewählt haben.

Dort wurde eine Theorie vorgestellt, die ich zur Diskussion stellen will.

Dr. Bernd Frederich stellte eine Grafik vor, die ich mal in etwa nachgezeichnet habe.

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Seine Beobachtungen sagen:

• Psoriatiker sind sehr auf Harmonie bedacht. Neurodermitikern dagegen ist die Freiheit extrem wichtig.

• Neurodermitiker haben mehr Angst, etwas falsch zu machen und andere zu enttäuschen.

• Neurodermitiker neigen zum steten Widerspruch, zum "Ja aber" und sind erst einmal gegen alles.

• Wenn man Neurodermitikern sagt "Du musst" (dies und das tun), wird die Neurodermitis erst recht schlimm. Allein Worte können die Neurodermitis demnach verschlimmern.

Aus dem Publikum kam noch: "Wenn man in eine Gruppe von Psoriatikern geht, sind alle pünktlich. Neurodermitiker kommen immer zu spät".

Natürlich ist das alles stark pauschalisiert und niemand würde ernsthaft sagen "Alle Neurodermitiker sind so und so, alle Psoriatiker sind so und so", es ist eher ein grobes Schema.

Mancher kennt doch sicherlich auch Leute mit Neurodermitis oder andere Psoriatiker. Habt Ihr das wirklich schon mal an Euch und an anderen beobachtet, was die Psychodermatologen da sagen? Wie haltet Ihr es mit der Harmonie? Mit dem Widerspruch? Mit der Pünktlichkeit?

Claudia

Wie Ärzte über Patienten denken (können)

Gestern war ich zu Vorträgen von und für Psychodermatologen - ein spannendes Thema und Fach! (Psychodermatologen sind die, die sich sowohl um die Haut als auch die Psyche kümmern, mal eher mit dem Schwerpunkt Haut, mal mit dem Schwerpunkt Psyche.)

Die Aussage einer Chefärztin hat mich dann den ganzen Abend geärgert.

Es ging um Compliance - wie "brav" Patienten also befolgen, was der Arzt ihnen rät, wie "brav" sie ihre Medikamente nehmen oder anwenden bzw., warum sie das nicht tun. (Auch das ist grundsätzlich ein spannendes Thema.)

Besagte Oberärztin sagte sinngemäß "Ich bestelle alle meine Patienten lieber ein und gebe ihnen eine Spritze (zur Immunisierung gegen Heuschnupfen) als dass ich ihnen diese neuen Tabletten verschreibe, die man nur unter der Zunge zergehen lassen muss. Ich traue meinen Patienten nicht zu, dass sie die Tabletten regelmäßig nehmen. Wenn ich ihnen die Spritze gebe, weiß ich, dass sie das Medikament genommen haben."

Das empfinde ich ganz klar als Entmündigung.

Zum einen: Erfahren ihre Patienten je, dass es auch eine Tabletten-Therapie gäbe?

Zum anderen: Eine Spritze ist - für mich jedenfalls - so viel mehr "Körperverletzung" (nicht im strafrechtlichen Sinne) als eine Tablette. Denkt die Ärztin mal daran, was eine Spritze ihren Patienten bedeutet?

Und dann: Ich möchte als Patient bitte nicht für "dumm" gehalten werden - für so "dumm", dass ich meine Tabletten nicht regelmäßig nehmen kann. Wenn sie das von Fall zu Fall entscheidet - okay. Aber so pauschal zu sagen, alle ihre Patienten würden eh nicht machen (können), was sie rät - das ist eine ordentliche Abwertung oder - höflicher ausgedrückt - Unterschätzung.

Wie so oft wurde auf der Veranstaltung auch das (vermeintlich) schlechte Ansehen der Ärzte beklagt - das wäre ja schon fast so schlimm wie das von Lehrern ;)Mich wundert das Ansehen jedenfalls manchmal nicht.

Ein andermal werde ich mal noch andere Aussagen von Psychodermatolgen vorstellen, zu denen mich Eure Meinung interessiert. Das war aber die krasseste, die mich am meisten geärgert hat.

Claudia

Verloren, gewonnen

Wir haben uns gewehrt. Wir haben mit ihr geredet. Wir haben sie drei- oder viermal abholen lassen. Es hat nichts genutzt: Sie steht immer wieder vor der Tür. Nun bekommen wir ihren Impfpass.

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Ihren Stiefbruder kennt der aufmerksame Leser ja schon. Die Menschen der beiden sind weggezogen, eine Parallelstraße weiter. Sie nahmen ihre Katzen natürlich mit. Nur: Die Katzen interessierten sich nicht dafür, dass sie jetzt woanders wohnen sollten. Sie schlugen sich in die Büsche, durch die Gärten, und standen immer wieder bei uns - das war wenigstens noch halbwegs ihr Revier. Immer wieder kamen ihre Menschen und fragten, ob sie bei uns wären. Beim letzten Mal rief ich selbst an und sagte, sie könnten jetzt bei uns abgeholt werden. Die hier abgebildete namens Flocke tat schon beim letzten Mal so, als wohne sie bei uns. Da sagte ihre Besitzerin schon "Das nächste Mal bekommt Ihr den Impfpass, dann ist das eben so." Nun denn - heute war es dann so weit.

Claudia

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Rückzug beim Anblick von Schnupfennasen
Wer einen kränkelnden Menschen sieht, fährt sein Immunsystem automatisch hoch.

Zirkus der Seelenheiler
Ärzte und Psychotherapeuten sollen sich fortbilden. Die Pharmaindustrie ist ihnen dabei auf entwaffnende Weise behilflich.

Der 'informierte' Patient: Chance mit Risiko
Es ist schon ärgerlich: Da gibt es Patienten, die das, was ihnen ihr Arzt gesagt hat, hinterfragen oder einfach nur genauer wissen. Jetzt wird diskutiert, wie Ärzte damit umgehen können.

Claudia

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Jeder kriegt, was er braucht? Von wegen!
In Praxen und Kliniken bekommt längst nicht jeder alles, was hilft. Viele Ärzte haben Patienten nützliche Behandlung schon vorenthalten, weil sie zu teuer war.

Im Bikini in die Antarktis
Der Kurort Bad Zell hat sich auf Schmerztherapie spezialisiert. Die Kältekammer ist aber auch für alle anderen ein ziemlicher Kick.

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Mehr als die Hälfte der von der Pharmaindustrie finanzierten Studien werden schlicht nicht veröffentlicht.

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Buntes Allerlei

Medizin-Marketing mit falschem Facebook-Profil
Es musste so kommen: Wieviele angebliche Patienten-Profile bei Facebook oder Twitter gehören in Wirklichkeit gar keinem Kranken, sondern einer Pharmafirma?

"Dr. Google" als Problem für Arzt und Patient
Wie medizinisches Wissen aus dem Internet die Beziehungen zwischen Ärzten und Patienten beeinflusst. Die Ergebnisse einer Studie sind eher ernüchternd.

Sport vertreibt die Angst chronisch Kranker

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Buntes Allerlei

Pharmaindustrie: ''Umsatz geht vor Sicherheit''
Medikamentenstudien werden immer wieder manipuliert, wenn große Pharmafirmen daran beteiligt sind. Die Tricks und ihre Folgen.

Cornelia Yzer: Die 800-Millionen-Dollar-Frau
Das ewig gleiche Wiederholen einer uralten Rechnung

Im Selbstversuch: Die Kältekammer
Der kälteste Ort der Schweiz liegt vermutlich in Bad Ragaz: Hier steht die bisher einzige therapeutische Kältekammer der Schweiz mit minus 110 Grad. Puls-Redaktorin Sarah Allemann wollte es ganz genau wissen und hat sich in die Kältekammer begeben.

Claudia

Harriet im Bergwerk

Heute hat mir Harriet geschrieben, an meine Arbeits-E-Mail-Adresse. Ich genieße eigentlich meine Aussicht aus dem 12. Stock. Ich will nicht ins Bergwerk! (Und überhaupt sitze ich schon in einem Pixel- oder Buchstaben-Bergwerk.) Oder sitzt Harriet im Bergwerk? Oder vermisst jemand Harriet im Bergwerk? Ach, ich weiß es nicht. Lest selbst!

Mein liebes Kind,

Ich vermisse Hariet nach Name, jung und anständig, bescheiden recpectful jungen lady.I sah Ihr Profil hier (Adresse entfernt) und ich fand es zu süß und interessant, dass ich nicht wirklich Lust, mich Ihnen kurz vorstellen forsomething süß und enjoyable.I wollen, dass wir Freunde und ich wollen Sie schreiben zurück zu mir direkt mit diesem Bergwerk insbesondere Mail-Box hier, wo ich in der Lage sein Sie schicken mir Bilder, Bergwerk

Hier ist meine E-Mail-Adresse (Adresse entfernt) senden Sie mir eine E-Mail heute bitte!

Mit freundlichen Grüßen für immer,

Hariet

Claudia

Selbstanzeige: Ich bin ein Schurke

Auweia, bin ich schlimm. Meine "Straftat": Ich kaufe unsere Hautpflegeprodukte in einer Versandapotheke.

Neulich war ich in einer Weiterbildung, vorn ein Vertreter der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Nach dem Seminar war mir klar: Ich bin böse.

In unserem Haushalt leben zwei Psoriatiker. Etwa alle sechs Wochen ist unsere Großpackung Hautpflegemittel verbraucht. Also bestelle ich neuen Vorrat - und das, pfui!, in einer Versandapotheke.

Gehe ich dafür mal in eine Apotheke "um die Ecke", weil ich die Bestellung verschwitzt habe, geht das Gespräch ungefähr so:

Ich: "Ich möchte einmal Kratochwil"
Bevor jetzt jemand nachsieht: Das ist ein Phantasiename, damit ich nicht der Werbung verdächtigt werde.

Apotheken-Mitarbeiterin: "Wie bitte?"

Ich: "Kra - toch - wil"

Apotheken-Mitarbeiterin: "Hmmh. Kenne ich nicht, ich guck mal nach."
klapper klapper
"Ah, das muss ich bestellen."

Okay. Dann kann ich es doch auch gleich selbst online bestellen. Das Mittel wird mir dahin geliefert, wo ich es eh brauche - nach Hause. Wenn ich nicht da bin, nimmt mein Nachbar das Paket ab. Jetzt nicht hyperventilieren: Es ist ein harmloses Hautpflegemittel darin. Daran stirbt der Nachbar nicht, wenn er denn mein Paket öffnet und das Zeug anwendet. Wir kennen unsere Nachbarn - denen ist egal, was im Päckchen ist.

Ja, es ist preiswerter.

Nun habe ich im oben genannten Seminar heute gelernt, dass ich damit die Apotheke "um die Ecke" zugrunde richte. Weil: Eine durchschnittliche Apotheke macht ihren Umsatz zu 80 Prozent mit rezeptpflichtigen Medikamenten und 20 Prozent mit rezeptfreien Produkten. Und ich klaue dem Apotheker "um die Ecke" von den 20 Prozent nun auch noch was und füttere damit den Versandapotheker fett und fetter.

Nun darf in Deutschland ja nur jemand eine Versandapotheke betreiben, der auch eine Apotheke "um die Ecke" hat. Warum macht dann der Apotheker um meine Ecke nicht auch eine Versandapotheke auf, wenn er der ihren Umsatz neidet?

In besagtem Seminar war ein Apotheker von "um die Ecke" vertreten. Er sagte auch offen (und das ist gut so) "Ja, uns geht es um Besitzstandwahrung". Aber meinen Besitzstand wahrt doch auch keiner. Ich musste und muss mich auch ständig darum kümmern, dass ich in meinem Beruf auf der Höhe der Zeit bleibe. Ich verdiene auch nicht mehr als noch vor - sagen wir mal - fünf Jahren, von den üblichen kleinen Erhöhungen mal abgesehen, die Tarifvereinbarungen gebracht haben.

Aber weiter.

Mein Rezept für das sehr, sehr, sehr teure rezeptpflichtige Medikament trage ich natürlich in die Apotheke "um die Ecke" - und immer in die gleiche, damit deren Computer im besten Falle irgendwann mal ausspuckt "Das verträgt sich jetzt aber nicht", wenn ich mit einem Rezept für - sagen wir mal - Antibiotika komme.

Der Apotheker bekommt - das habe ich in besagtem Seminar auch gelernt -

  • eine Beratungsgebühr von 8,10 Euro pro Packung. Davon ziehen wir aber gleich mal 2,30 Euro ab, die die Apotheker mehr oder weniger als "Zwangsrabatt" abgeben müssen. Bleiben 5,80 Euro pro Packung. Ich werde in der Apotheke zwar seltenst beraten, aber das liegt an mir. Würde ich fragen, würde ich beraten - da bin ich sicher. Damit der Apotheker also den nächsten Kunden gut beraten kann, bekommt er meine 5,80 Euro auch diskussionslos "geschenkt", und das meine ich ernst.
  • 3 Prozent des Apothekeneinkaufspreises des Medikamentes. Bei meinem Medikament macht das etwa - ganz etwa - 50 Euro.

Mein Medikament ist wie gesagt sehr, sehr, sehr teuer und der Apotheker muss bei seinem Großhandel dafür in Vorleistung gehen. Und: Es muss gekühlt werden. Immer, in der ganzen Lieferkette. Ich verstehe also einen gewissen Preisaufschlag.

Aber so ein Verbandsgetrommel wie bei den Apothekern - das ist wirklich in kaum einer anderen Branche zu finden.

Ich weiß, dass hier Apotheker mitlesen. In einem Blog sind Beiträge für gewöhnlich absichtlich persönlicher und etwas überzeichnet - und sie sind ganz ausdrücklich für eine offene Diskussion gedacht. Also los!

Claudia

Beachte mich!

Hmmh, da möchte jemand meine volle Aufmerksamkeit, fürchte ich. Luzifer, der Kater der Nachbarn, findet irgendetwas daran, sich vor meinem Monitor niederzulassen.

Claudia

Hautkrankheiten, total spannend

Suchmaschinenoptimierer sind meist total coole Typen, wobei ich persönlich finde, sie optimieren nicht, sondern suchen nur den Weg, die Suchenden Suchmaschinen maximalst zu verarschen und ihnen vorzugaukeln, was der Nutzer meist nicht findet. Aber egal, das ist eine eher private Meinung.

Jetzt fiel mir bei der Suche ein "schönes" Beispiel von Optimierung auf:

"Hautkrankheit | Aktuelle News, Hintergründe und Bilder auf stern.de

Hautkrankheit: Aktuelle Nachrichten, spannende Hintergrundberichte sowie exklusive Fotos und Videos zum Thema Hautkrankheit finden Sie auf stern.de."

Wenn "spannende Nachrichten zum Thema Nacktscanner" angepriesen worden wären - ich hätte die Suchmaschinenoptimierer als lechzende Kerle abgetan, die bei ihrer Arbeit auch mal an was anderes denken wollen. Aber so optimieren sie doch offenbar ohne Sinn, Verstand - und Begierde.

Claudia

Von Lappen und Waschlappen

Ist schon älter, nicht von mir und passt gerade so schön:

+10 Grad Celsius

Die Bewohner von Mietwohnungen in Helsinki drehen die Heizung ab. Die Lappen (Bewohner Lapplands) pflanzen Blumen.

+5 Grad Celsius

Die Lappen nehmen ein Sonnenbad, falls die Sonne noch ueber den Horizont steigt.

+2 Grad Celsius

Italienische Autos springen nicht mehr an.

0 Grad Celsius

Destilliertes Wasser gefriert.

-1 Grad Celsius

Der Atem wird sichtbar. Zeit, einen Mittelmeerurlaub zu planen. Die Lappen essen Eis und trinken kaltes Bier.

-4 Grad Celsius

Die Katze will mit ins Bett.

-10 Grad Celsius

Zeit, einen Afrikaurlaub zu planen. Die Lappen gehen zum Schwimmen.

-12 Grad Celsius

Zu kalt zum Schneien.

-15 Grad Celsius

Amerikanische Autos springen nicht mehr an.

-18 Grad Celsius

Die Helsinkier Hausbesitzer drehen die Heizung auf.

-20 Grad Celsius

Der Atem wird hörbar.

-22 Grad Celsius

Französische Autos springen nicht mehr an. Zu kalt zum Schlittschuhlaufen.

-23 Grad Celsius

Politiker beginnen, die Obdachlosen zu bemitleiden.

-24 Grad Celsius

Deutsche Autos springen nicht mehr an.

-26 Grad Celsius

Aus dem Atem kann Baumaterial fuer Iglus geschnitten werden.

-29 Grad Celsius

Die Katze will unter den Schlafanzug.

-30 Grad Celsius

Japanische Autos springen nicht mehr an. Der Lappe flucht, tritt gegen den Reifen und startet seinen Lada.

-31 Grad Celsius

Zu kalt zum Küssen, die Lippen frieren zusammen. Lapplands Fussballmannschaft beginnt mit dem Training fuer den Frühling.

-35 Grad Celsius

Zeit, ein zweiwoechiges heisses Bad zu planen. Die Lappen schaufeln Schnee vom Dach.

-39 Grad Celsius

Quecksilber gefriert. Zu kalt zum Denken. Die Lappen schliessen den obersten Hemdknopf.

-40 Grad Celsius

Das Auto will mit ins Bett. Die Lappen ziehen einen Pullover an.

-45 Grad Celsius

Die Lappen schliessen das Klofenster.

-50 Grad Celsius

Die Seeloewen verlassen Grönland. Die Lappen tauschen die Fingerhandschuhe gegen Fäustlinge.

-70 Grad Celsius

Die Eisbären verlassen den Nordpol. An der Universität Rovaniemi wird ein Langlaufausflug organisiert.

-75 Grad Celsius

Der Weihnachtsmann verlaesst den Polarkreis. Die Lappen klappen die Ohrenklappen der Muetze runter.

-250 Grad Celsius

Alkohol gefriert. Der Lappe ist sauer.

-268 Grad Celsius

Helium wird fluessig.

-270 Grad Celsius

Die Hölle friert.

-273,15 Grad Celsius

Absoluter Nullpunkt. Keine Bewegung der Elementarteilchen. Die Lappen geben zu: "Ja, es ist etwas kühl, gibt es wirklich keinen Schnaps?"

Claudia

Gesucht und gefunden

Was suchen die Menschen, die das Psoriasis-Netz finden? Das sind meist diese und jene Worte, die mit der Schuppenflecht schon irgendwie zu tun haben. Manchmal aber auch nicht. Was soll ich davon halten, dass diese hier unter den Suchworten auftauchen?

  • wie kriege ich einen schuppenflechten schub - Auwei. Ich wüsst' im Moment gern den umgekehrten Weg.
  • ist regividerm nur ein witz oder nicht - Bei Regividerm kann man ja auf alle möglichen Fragen kommen. Aber diese?
  • rosa huhnerkacke - Okay - vor dem Regividerm-Trubel hätte ich diese Formulierung überhaupt nicht verstanden. Trotzdem nett.
  • auf regen folgt sonnenschein - Ja, naja, manchmal, schon.
  • verzweifelt und müde - Ja! Kenn ich! Sieht man das dem Psoriasis-Netz aber so sehr an?
  • wo ich finde ich die menchen welche suchen nach guten fitaminen.de - Wo finde ich ein gescheites Deutsch-Buch?
  • lustige geschichte froschkönig - Richtig lustig ist die Psoriasis irgendwie nie. Und der Froschkönig, der bekommt am Ende die Prinzessin - und keine Schuppenflechte. Soweit ich weiß.
  • sex auf norderney - Also in den Reha-Kliniken auf Norderney, da wird es sicherlich auch Sex geben. Aber wieso landet man mit dieser Frage im Psoriasis-Netz?
  • totes meer schwul - Wow! Naja, Westerwelle war ja jetzt in Israel, vielleicht war er auch... Aber eigentlich wird er dafür keine Zeit gehabt haben.
  • verliebt - Kurze, präzise Suchanfrage. Klar. Und meist auch ein ganz nettes Gefühl.
  • verrückte tiere die es nicht gibt - Fuchur? Garfield? Chewbacca?
  • Milben bei Katzen - Sicher auch schlimm.

Aber warum kommen die Leute mit diesen Suchworten nun zum Psoriasis-Netz? :confused:

Claudia

Die PR-Agentur Dr. Kaske ist wenige Tage vor der Sendung „Heilung unerwünscht“ in die Pressearbeit für "Regividerm" eingestiegen. Was sie sich aber bisher leistet, sieht so gar nicht nach professioneller PR aus. Der Vorwurf an den Filme-Macher, das ganze wäre ein "genialer Marketing-Coup", passt jedenfalls nicht zu dem, was diese PR-Agentur ihren Adressaten zumutet.

Am 16. Oktober 2009, drei Tage vor der Sendung, bekommen wir die erste Mail. Darin wird auf den Film aufmerksam gemacht. Völlig unhandlich verweist man auf die ARD-Mediathek („damals“ noch mit dem Trailer) - mit einem ellenlangen, schlecht umbrochenen Link. Den PR-Profis scheint unbekannt zu sein, dass es für so etwas entweder Kurz-Links (via bit.ly oder tinyurl) gibt oder man den Link in eckige Klammern setzen muss.

Am gleichen Tag kommt das Ganze noch einmal per Post. Auf die ARD-Mediathek, die man sich unbedingt anschauen soll, wird in gedruckter Form hingewiesen. Das sieht dann so aus: http://mediathek.daserste.de/daserste/servlet/content/3134360;jsessionid=53ED226BF99FD2C701C16917D10791EB?pageId=487872&moduleId=739072&categoryId=&goto=1&show.

Erwarten die Mitarbeiter von Dr. Kaske ernsthaft, dass sich jemand die Mühe gibt, diesen Link abzutippen?

In diesem Schreiben wird unter anderem auch die „Sendung auf CD“ angeboten. Der gesamte TV-Beitrag auf einer CD? Benötigt man dafür nicht eine DVD mit 4,7 GB? Oder will man einen MPEG-Film in stark verminderter Qualität anbieten? Der WDR (Redaktion „die story“) hat uns wissen lassen, dass Dr. Kaske überhaupt keine Erlaubnis dazu hätte. Eine PR-Agentur, die „Raubkopien“ anbietet? Klingt nicht sehr professionell!

Am Sendetag, dem 19. Oktober, wird noch einmal per Mail an den Beitrag erinnert. Dagegen kann man nichts haben.

Drei Tage später, am 22. Oktober, erhalten wir eine weitere Mail: „Ergänzend zu unserem TV-Tipp erhalten Sie anbei einige Auszüge aus Foren, die zur Sendung ‚Heilung unerwünscht’ im Internet diskutiert wurden.“ Es gibt aber keinen Anhang. Nun kann es immer einmal passieren, dass man so etwas vergisst. Aber irgendwann muss man es merken. Die Mail wird jedenfalls nie korrigiert.

Dafür kommen am 28. Oktober die sechs Tage vorher angekündigten Auszüge aus Internetforen - per Post: 53 akribisch ausgedruckte Seiten mit Beiträgen der verschiedensten Internetportale. Alles wird mit abgedruckt: Die mehr oder weniger geschliffen formulierten Forenbeiträge inklusive der (Privat-) Fotos und Signaturen der Schreiber. Es gibt sinnlose Seiten, auf denen nur irgendwelche Disclaimer oder Formulare zu sehen sind. Der Hauptartikel vom Psoriasis-Netz und die Kommentare dazu werden über mehrere Seiten doppelt abgedruckt. Auf vier Seiten werden aus dem „ForumRomanum“ nicht die Beiträge selbst kopiert, sondern nur die Namen der Schreiber und das Datum. Selbst sachfremde Anreißer auf den Internetseiten („13 Sätze, die ER sich im Bett verkneifen sollte“ oder „11 Hinweise, dass Sie eindeutig betrunken sind“) werden mit ausgedruckt. Ist das wirklich professionelle PR-Arbeit? Darf man es jemanden zumuten, sich durch diese Masse ungefilterter Forumsbeiträge durchzuarbeiten? Müsste man die Forenbetreiber nicht vorher fragen, ob sie mit dem Abdruck dieser manchmal sehr persönlichen Beiträge einverstanden sind? Weshalb gab es keine Zusammenfassung der wesentlichen Positionen?

Während auf der einen Seite rigoros alles kopiert wurde, gab es keine Ausdrucke von kritischen Stellungnahmen. Weder aus dem Psoriasis-Netz noch von Medien wie SPIEGEL online oder dem Hamburger Abendblatt. Auch die Presse-Erklärungen der Patientenverbände wurden nicht mit verschickt. Die waren nämlich überwiegend kritisch. Weil aber nun jeder, der sich mit dem TV-Beitrag „Heilung unerwünscht“ und dem Präparat „Regividerm“ beschäftigt, von dieser Kritik weiß, ist es nicht sehr professionell, sie zu unterschlagen. Besser wäre es gewesen, sie zu widerlegen oder zu kommentieren.

(Und nein - wir haben weder CD noch Unterlagen oder Muster geordert.)

Claudia

William hat mir geschrieben - aber pssssst!

William hat eine total tolle Entdeckung gemacht und seine Schuppenflechte nicht nur gelindert - nein, sogar geheilt! Was es mit dieser Erfindung auf sich hat, darf mir William aber nicht mitteilen - er muss vorsichtig sein, schreibt er. Die Pharmaindustrie nämlich, die ist total dagegen. Die würde ja dann ihre Arzneien nicht mehr los und würde pleite machen. Die hat einen Bekannten auch schon mit dem Tode bedroht. "Psoriasis ist nicht heilbar" sei eine große Lüge, schreibt mir William.

Was soll man da noch antworten? Lohnt sich die Mühe oder hat da nicht jemand eine derart vorgefasste Meinung, dass man ihm mit sachlichen Argumenten ohnehin nicht kommen kann?

Lieber William! Natürlich bedient sich die Pharmaindustrie aller Mittel, um ihre Medikamente loszuwerden. Eine Pharmafirma ist aber auch kein Sozialverein, sondern eben eine Firma mit Gewinnabsicht. Wie Firmen eben so sind.

Und Medikamente sind nun mal für so manchen lebenswichtig. Vermutlich ist jeder froh über jedes Medikament, das er nicht nehmen muss, aber auch froh, wenn ihn ein Medikament vor Schlimmerem bewahrt.

Wer eine so total tolle Entdeckung gemacht hat, sollte dafür eine kleine Firma gründen oder bei einer kleinen Firma anklopfen und damit den Marsch durch die Instanzen antreten - ja, der ist lang. Aber nur so kann das was werden - mit Verschwörungstheorien ist niemandem geholfen.

Wer eine bessere Antwort parat hat, schreibe sie bitte in die Kommentare.

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