Manchmal muss es Kortison sein, wenn die Schuppenflechte zu arg wird. Auf dem Kopf ist das aber so eine Sache: Salben oder Cremes sind meist fettig, schwer aufzutragen und genauso schwer wieder herauszuwaschen. Deshalb wurden vor einigen Jahren die Lösungen "erfunden". Damit kommt der Wirkstoff in flüssiger Form auf den Kopf. Nachteil: Meist muss ein medizinischer Alkohol beigemischt werden, und der trocknet die Kopfhaut zusätzlich aus.
Dann kam die Emulsion wie in der Curatoderm Emulsion mit einem Vitamin-D3-Abkömmling als Wirkstoff auf den Markt. Diese enthielt und enthält keinen Alkohol.
Eine andere Stufe sind die Schaume. Ein Produkt heißt Clarelux und kommt aus dem Hause Pierre Fabre Dermo-Kosmetik. Der Wirkstoff darin heißt Clobetasolpropionat und ist mit einer Konzentration von 0,05 Prozent enthalten – oder anders ausgedrückt: Es sind 500 Mikrogramm Clobetasolpropionat pro Gramm enthalten. Und daher der korrekte Name Clarelux 500.
Das Präparat ist rezeptpflichtig.
In Clarelux ist medizinischer Alkohol ebenfalls enthalten. "Ganz wird man auf Ethanol nicht verzichten können", erklärt eine Vertreterin des Herstellers. "Die wasserunlöslichen Kortisone müssen vor der Anwendung am Körper gelöst werden, sonst kann keine Penetration durch die Haut stattfinden." Dies gelinge entweder über den Fettanteil einer Creme oder Salbe oder eben mit Ethanol. Der Vorteil der Schäume gegenüber der alkohol-wässrigen Lösung sei, dass der aufgetragene Schaum nicht wegfließt.
"Der Ethanolgehalt weist aber auch einen Vorteil auf: Man benötigt für solche Formulierungen keine Konservierungsstoffe, da Ethanol selbst konservierend wirkt, aber ohne das Risiko einer allergischen Reaktion zu provozieren."
Wirkung und Nutzen von Clarelux
Wirkung und Nutzen von Clarelux waren im Oktober 2005 Thema beim 4. Kongress der europäischen Akademie für Dermatologie und Venerologie in London.
Ein weiterer Schaum war Deflatop. Darin arbeitet vor allem ein anderes Kortison, nämlich Betamethasonvalerat. Das Medikament heißt in anderen Ländern Bettamousse. Betamethasonvalerat wird in die Kortison-Wirkstoffklasse 3 eingestuft, während Clarelux in der stärkeren Wirkstoffklasse 4 "spielt".
Anwendung von Clarelux
Clarelux wird zweimal am Tag auf die betroffenen Psoriasis-Stellen aufgetragen. Für eine Anwendung nur einmal am Tag gibt es keine Studien.
- Das Haar wird dort, wo die Psoriasis-Stellen sind, beiseite gestrichen.
- Die Sprühdose wird geschüttelt.
-
Aus der Spühdose wird Clarelux entnommen - eine kleine Menge, die ungefähr so groß wie eine Walnuss ist.
Tipp: Am besten kommt der Schaum aus der Dose, wenn die senkrecht mit dem Kopf nach unten gehalten und dann der Sprühkopf betätigt wird.
Wichtig: Clarelux funktioniert so, dass es flüssig wird, sobald es auf warme Haut trifft. Deshalb sollte es nicht erst auf die Hand gegeben werden. Besser ist es, den Schaum direkt auf die Schuppenflechte-Stellen oder erst einmal auf etwas Kühleres zu tun - zum Beispiel auf eine Untertasse. - Der Schaum wird in die Psoriasis-Stellen leicht einmassiert - leicht!
- Ist der betroffene Bereich größer, wird das Ganze so lange wiederholt, bis die ganzen Stellen bedeckt sind. Also heißt es: Scheiteln, sprühen, massieren, scheiteln, sprühen, massieren...
- Hände waschen
Der Schaum soll eine Weile auf dem Kopf bleiben. Er soll und muss also nicht gleich nach dem Auftragen ausgewaschen werden.
Gut zu wissen
- Der Kortison-Wirkstoff in Clarelux gehört zu den sehr stark wirksamen Corticosteroiden. Er ist so stark, dass man Clarelux höchstens zwei Wochen hintereinander anwenden sollte.
- Pro Woche sollten nicht mehr als 50 Gramm Clarelux angewendet werden.
- Clarelux ist nicht für Kinder unter 12 Jahren zugelassen.
- Clarelux sollte weder Augen, Nase noch Mund kennenlernen.
- Clarelux soll nicht im Gesicht und schon gar nicht auf den Augenlidern angewendet werden.
- Clarelux sollte nicht in der Nähe offener Flammen angewendet werden. Das heißt: entweder Clarelux oder Kochen am Gasherd bzw. Lagerfeuer.
Wann Clarelux nicht angeraten ist
bei
- Rosazea
- Akne vulgaris
- perioraler Dermatitis
Nebenwirkungen
Häufig (also: höchsten zehn Behandelte von 100 haben diese Nebenwirkungen verspürt)
- Brennen an der Applikationsstelle
- Reaktion an der Applikationsstelle
Sehr (also: höchstens ein Behandelter von 10.000 hat eine oder mehrere diese Nebenwirkungen verspürt)
- Augenreizung
- Parästhesien
- Unterdrückung des Nebennierensystems durch die Hypophyse
- Vasodilatation
- Dermatitis
- Kontaktdermatitis
- Verschlimmerung der Schuppenflechte
- Hautreizung
- Berührungsschmerzhaftigkeit der Haut
- Spannen der Haut
- Erythem an der Applikationsstelle
- Juckreiz an der Applikationsstelle
- Schmerzen
Fragen und Antworten zu Clarelux
Für was ist Clarelux?
Clarelux ist zur Behandlung bei Schuppenflechte und anderen Hautkrankheiten auf der Kopfhaut da.
Ist Clarelux Schaum wieder lieferbar?
Ja.
Ist in Clarelux Kortison?
Ja. Der Kortison-Wirkstoff heißt Clobetasolpropionat.
Was ist Clarelux Schaum?
Clarelux Schaum ist ein Medikament zur Behandlung von Hautkrankheiten auf dem Kopf - unter anderem bei Schuppenflechte.
Gibt es den Clarelux Schaum rezeptfrei?
Nein. Clarelux ist rezeptpflichtig.
Wie hoch sind die Kosten für Clarelux Schaum?
Die Flasche mit 100 Gramm Clarelux kostet 25,54 Euro - ofiziell. Durch Verträge zwischen Hersteller und Krankenkassen kann der Preis unterschiedlich sein. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten.
Quellen:
- ifap-Newsletter / medizin-online.de 15.01.2006
- journalMED - http://www.journalmed.de/newsview.php?id=4420
- Herstellerangaben
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